120,4 km. Diese magische Zahl sollte für die HSV ab heute zwei unterschiedliche Bedeutungen haben. Zuerst einmal sollte die Mannschaft begriffen haben, dass sie, was den körperlichen Fitness-Zustand betrifft, sehr wohl mit jedem anderen Bundesliga-Team mithalten kann. Anderseits sollte sich jeder einzelne Spieler Gedanken darüber machen, warum diese Laufleistung in den vorherigen Spielen nicht drin war.

Und die Mannschaft muss eines endlich begreifen: Es reicht nicht, wenn man solche kämpferischen Leistungen wie gestern nur gegen Teams aus München, Dortmund oder Leverkusen anbietet. Man muss eben auch gegen Freiburg, Mainz und Stuttgart bereit sein, an die Schmerzgrenze und darüber hinaus zu gehen, andernfalls ereilt den HSV das gleiche Schicksal wie in der letzten Saison.

Laufen, kämpfen, ackern, für den Mitspieler einspringen – all dies sind Attribute, die für einen Bundesliga-Profi eigentlich selbstverständlich sein sollten, die aber allesamt über den Kopf gesteuert werden. Die Tatsache, dass die Spieler des Hamburger Sportvereins in der Vergangenheit hierzu nur äußerst selten in der Lage waren, wirft die eine oder andere Frage auf.

Startelf-Rückkehrer Westermann, der 89 Prozent seiner Zweikämpfe gewann: „Das war das erste Spiel seit Ewigkeiten, in dem wir als Mannschaft aufgetreten sind.“

Diese sicherlich gutgemeinte Aussage des Ex-Kapitäns ist unglücklicherweise nichts anderes als ein eklatantes Armutszeugnis und  sie nährt die Gerüchteküche, die besagt, dass es in der Vergangenheit offensichtlich doch Spieler gegeben haben muss, die gegen den Trainer (oder gegen die Mitspieler) gespielt haben müssen. Sowohl Trainerteam als auch Vereinsführung wären gut beraten, an dieser Stelle anzusetzen.

Was der Boulevard aus diesem Spiel, welches tatsächlich auch nur einen Punkt einbrachte, macht, ist mit dem Begriff „krank“ schon nicht mehr ausreichend beschrieben.

Sie haben ein Jahr lang zusammen in Mainz gespielt – und das ist nicht das einzige, was beide verbindet. Sein Erfolgs-Rezept erinnert stark an das von Klopp.

Nach nur einem Spiel mit einem Punkt und keinem Tor wird ein Bundesliga-Novize zum Klopp 2.0 erhoben, nur um ihn nach der Niederlage in Gladbach in den Boden zu treten. Wahnsinn.

Womit wir beim nächsten Thema wären, der albernen, un-recherchierten und manipulativen Berichterstattung.

Gratulation, Herr XXX, ich hätte es nie geglaubt, niemals sogar, aber Sie haben es möglich gemacht, das war Note eins! Und Sie haben eines gezeigt: Wenn sich ein Trainer Mühe macht, sich mit dieser Situation identifiziert, wenn er bereit ist, sich zu seinen Spielern herabzulassen, um mit ihnen ein Team zu bilden, dann kann auch ein solches „Wunder“ gelingen. Weiter so!

 

„Wenn sie die ganze Saison so gespielt hätten, dann würde ich mir irgendwelche Sorgen gemacht haben. Das Erschreckende daran ist, dass es nur über die Motivation geht. Nur darüber. Ich bleibe dabei, vom Spielermaterial her gehört der HSV ins erste Drittel, aber es kommt eben darauf an, ob der Trainer die Spieler erreicht und motivieren kann, XXX hat das offenbar geschafft“

Wer jetzt denkt, dass dieses „Meisterwerk an Berichterstattung“ aus dem gestrigen Patientenblog stammt, den muss ich enttäuschen, denn „Der Mann, der sich ein Leben ohne den HSV nicht vorstellen kann“, schrieb exakt diese Zeilen bzw. benutzte diese Zitate am 22.02.14, dem ersten Spiel unter Mirko Slomka.

So lange derart schlampig und hohl berichtet wird, nehme ich mir das Recht heraus, darauf hinzuweisen, ob es nun einigen passt oder nicht. Denn auch dies ist ein Bestandteil dieses Blogs – das Aufdecken von journalistischen Eigenfehlern. Das ein tablettensüchtiger Baumarktclown, der nicht in der Lage ist, eine Polizeiwache zu finden, das begreift, erwarte ich gar nicht.

Ansonsten gilt: Wer sich lieber an de Vrij-Lächerlichkeiten, Scout-Lügen oder Ähnlichem aufgeilen möchte, der ist „unten im Keller“ garantiert herzlich willkommen.

Zum letzten Thema des heutigen Tages, der „Relevanz“. Nur zu gern wird aus dem Kreis der „Matz Abberer“ von einer Art community geschwafelt, die innerhalb des Vereins so etwas wie eine Stimme hätte. Nun, nachdem Herr Sven Kröger aka Lars49 bereits bei der letzten AR-Wahl an Sven Winkelmann gescheitert war (und zwar kläglich), versuchte der gewichtige Sven nun diesmal irgendein Amt in der Abteilungsleitung des SC zu ergattern. Leider wieder in die Hose gegangen, denn Sven K. wurde weder Stellvertreter (Martin Oetjens) noch wurde er Beisitzer. Mit anderen Worten, die „mächtigen Matz Abberer“ sind nicht mal ansatzweise in der Lage, „ihren“ Kandidaten bei irgendeiner Wahl durchzubringen, was beweist, wie sagenhaft irrelevant diese „Hall of patients“ inzwischen ist.

Zwei Facebook-Posts und ein kleiner Blogeintrag reichen und Svenni wird nicht mal SC-Klofrau. Soviel zum Thema Relevanz. 🙂