Gestern Abend wusste die Hamburger Morgenpost endlich mal wieder mit einer spaßigen Nachricht zu erheitern bzw. zu schocken.

HSV verstärkt sich – mit Pressesprecher
Das Transferfenster ist geschlossen, doch der HSV hat dennoch zugeschlagen und wird seine Medienabteilung verstärken. Ab November übernimmt Till Müller den Posten des Stellvertreters von Mediendirektor Jörn Wolf. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner war in den vergangenen sechs Jahren Pressesprecher beim aktuellen Regionalligisten Jahn Regensburg.

Nur mal so zum Vergleich – die Sportbild berichtete im April 2015 darüber, dass die gesamte Geschäftsstelle des FC Augsburg mit 32!!! Personen gefahren wird. Beim reichen Hamburger SV waren es zu dem Zeitpunkt 186!!!

Nun also der nächste Mitarbeiter in der Medienabteilung des HSV, die bereits vor Herrn Müller die Stärke von 20 Personen überschritten hatte. Der Output dieser Monsterabteilung ist und bleibt allerdings beschämend, betrachtet man die katastrophale Kommunikation und die peinliche Außendarstellung des Vereins. Besonders im Bereich Social Media (Facebook, Twitter, Blogs etc.) arbeitet der Verein in einem anderen Jahrtausend, insofern wäre es denn nicht unclever gewesen, sich einen Experten aus diesem Bereich zu sicher. Aber doch nicht unser HSV, in dem das Buddy-Tum auch heute noch wichtiger als die Fähigkeiten ist.

Jörn Wolf, Mediendirektor / Ex-Mopo

Lars Wegener, stellv. Mediendirektor / gelernter Sportjournalist

Till Müller, stellv. Mediendirektor / Ex-Abendblatt

Christian Pletz, Direktor Publikationen / Ex-Abendblatt

Tobias Hauke, Assistent Mediendirektors / Hockeyspieler

Man holt sich wieder einmal einen Print-Mann, ein Medium, welches sich auf dem Sterbebett befindet, wie jeder weiß. Nur eben nicht der HSV, aber das hat ja bekanntlich Geschichte. Didi holt Kumpel Pletzi, Pletzi empfiehlt Kumpel Müller, die Medien-Rakete aus der 4. Liga,  willkommen in der Wohlfühloase HSV. Hamburger Inzuchtverein.

Und natürlich muss es wieder ein Direktor sein, darunter geht es ja nicht. Ein Verein, der beispielsweise einen Schalker Nachwuchsspieler wegen fehlender € 100.000 nicht ausleihen kann, der nicht in der Lage ist, die Nachwuchsmannschaften rechtzeitig vor einer Saison zusammen zu stellen, bläht seinen Wasserkopf immer größer auf. Aus geplanten 2 Vorständen wurden drei und so weiter und so weiter.

Was sollen denn nun eigentlich die Aufgaben des neuen (stellv.) Dirtektor sein?

Doch Müllers Herz wird auch aus dem fernen Hamburg für den Jahn schlagen. Weil auch dort die Aufgaben für einen Pressesprecher immer mehr werden (hahahahahahaha, die Red.) , hat sich der HSV-Pressesprecher Jörn Wolf nach einem Mann umgesehen, der vor Ort ist etwa bei den Trainings der Mannschaft. Müller soll diese Aufgabe übernehmen, wie er es beim Jahn schon getan hat: Er soll Augen und Ohren an der Mannschaft haben, den Journalisten auch mal die Gefühlslage der Jungs erklären. Warum die Wahl des HSV ausgerechnet auf Müller gefallen ist? Er weiß es selbst nicht so genau. Sicher aber ist: Wer Krisen-Kommunikation beim Jahn gelernt hat, der ist mit allen Wassern gewaschen.

Ober-Flaschenöffner Wolf ist also überarbeitet, mir kommen die Tränen. Die Frage, was dieser Mann den ganzen Tag eigentlich macht, stellt sich beim HSV kaum noch jemand, aber egal. Und nun die Aufgaben-Beschreibung des jungen Herrn Müller.

„Es soll die Augen und Ohren an der Mannschaft haben und den Journalisten auch mal die Gefühlslage der Jungs erklären.“

Und dafür wird man beim HSV Direktor? Wollen die einen eigentlich verarschen? Jemand, der Herr Meloni nach dem Training erzählt, dass Herr Lasogga am Tag vor dem Training dünnen Stuhl hatte, wird Direktor???? Wer macht diesem Irrsinn endlich ein Ende? Welcher Wahnsinnige gibt diesen Amokläufern eigentlich noch Geld dafür, dass sie damit rumwerfen, als wären es Brotkrümel?

Aber – was soll’s. Die alten Kollegen freuen sich jedenfalls schon, ist doch ihre Quelle für die zukünftige Hofberichterstattung gesichert.

ScholzFacebook

Warum die Wahl auf ihn gefallen ist, weiß er selbst nicht. Sensationell, dann ist er beim HSV auf jeden Fall genau richtig.

Un-fass-bar!