€ 16,9 Mio. Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. € 16,9 Mio. Der Retter und sein Gefolge schreiben Geschichte, noch nie hat der Hamburger Sportverein ein solches Minus erklären müssen. Aber was heißt denn hier „erklären“, sie müssen es ja gar nicht erklären. Ein paar lapidare Sätze von wegen „Neuaufbau“ und „Altlasten“ und das bekloppte Stimmvieh ist beruhigt. Keine Frage Richtung Aufsichtsrat (Gernandt: „Ich habe noch nie ein Bilanzminus abgegeben“), wie sowas unkontrolliert passieren kann. Ich stelle mir an dieser Stelle einmal Bernd Hoffmann auf dem Sessel des Vorstandsvorsitzenden und Manfred Ertel als Aufsichtsrats-Boss vor, alter Schwede, was wäre das für eine „mediale“ Hetzjagd geworden.
King-Düdü aber tritt am Abend nach der Katastrophe locker beim NDR auf und tut so, als wäre nichts passiert. Und was noch viel schlimmer ist: Es gibt sogar einige Strahlungsopfer, die finden das alles gar nicht schlimm. Oder sie tun zumindest so, weil sie Beiersdorfer und Gernandt auch in die Hölle folgen würden, nur, um nicht zugeben zu müssen, dass sie komplett in die Tonne gegriffen haben. Der Mann kam, um zu sanieren (jedenfalls war das mal das erklärte Ziel derer, die ihm ins Amt geholfen haben) und er macht genau das Gegenteil. Wer all die hohlen Phrasen, die gestern seitens des Vereins abgesondert wurden, tatsächlich glaubt, der hat auch genau den Verein verdient, den er zur Zeit sieht.
Aber – das Fußballvolk ist nun mal reichlich dünn angerührt. Zwei Siege in Folge, dabei sogar der Derbysieg in Bremen und die Exzellenzen können verkünden was sie wollen. Ich frage mich immer wieder, wie man derart dämlich sein kann. Hätte der HSV gegen den BVB verloren und in Bremen nicht gewonnen, wäre die Luft für Düdü wohl wesentlich dünner geworden, aber es kann doch nicht angehen, dass man sich wegen 6 Punkten mehr plötzlich alles erlauben kann.
€ 16,9 Mio. Und dann diese Erklärungen.
Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer ergänzt: „Der HSV hat in vier Jahren dreimal gegen den Abstieg gespielt und in vielen Bereichen seine Wettbewerbsfähigkeit verloren. Unsere Investitionen, unter anderem in den Kader, den gesamten Trainerstab, auch dem des Nachwuchses, die medizinische Betreuung und die Infrastruktur, beispielsweise bei der Neuplanung des Campus, waren unumgänglich. Alle diese Maßnahmen sind als Investition in die Zukunft zu verstehen, um den HSV konkurrenzfähig zu machen.“
Ja Wahnsinn. Ich könnte jetzt damit anfangen, jede dieser vorgeschobenen Entschuldigungen auseinander zu nehmen, aber die Mühe mache ich mir nicht mehr, ich hab’s oft genug gemacht. Wer es bis jetzt nicht begriffen hat, wird es auch in Zukunft nicht mehr begreifen. Nur eines noch dazu:
Hätte Herr Beiersdorfer auf die Verpflichtungen der Herren Behrami, Olic und Diaz verzichtet, hätte er gestern wohl eine ausgeglichene Bilanz verkünden können. Davon aber kein Wort. Kein Wort davon, dass der Mann und sein Helfeshelfer Knäbel jegliche Expertise im Bereich Spielerverpflichtung und Verhandlungsführung vermissen lassen. Stattdessen Worthülsen wie „Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit“ etc. By the way – der Mann sprach ja auch davon, dass man viel Geld für Abfindungen etc. ausgeben musste. Warum fragt keiner, wer denn einen Trainer Slomka am dritten Spieltag gefeuert hat, um einen Trainer Zinnbauer mit einem extrem erhöhten Vertrag auszustatten, damit man ihn später wieder von seinen Aufgaben entbinden konnte?
Aber nein, bitte nicht solche Fragen. Lieber alles glattbügeln und darauf hoffen, dass man in den nächsten Jahren irgendwelches Geld einnehmen kann.
Nein, verdammt nochmal, nein. Es sind nicht die Altlasten, die dieses Minus ermöglicht haben, jedenfalls nicht nur. Es ist der vollkommen unverantwortliche Umgang mit Geld, den Herr Beiersdorfer pflegt und der von Herrn Gernandt gedeckelt wird. Es wurde Kohle verpulvert, als gebe es kein Morgen und das Ergebnis war eine Relegation in Karlsruhe. Lustigerweise macht so gut wie niemand diese Herren für ihr Versagen verantwortlich, es wird lediglich um den heißen Brei gelabert. Und es ist so herrlich leicht zu erklären, dass ja die Vorgänger die Versager vor dem Herren waren, deren Müll man jetzt mühsam aufkehren muss. Das Gleiche hat Schweber Jarchow gemacht und das Gleiche wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Nachfolger von Verbrennungs-Didi machen.
Nur die Verantwortung für das eigene Versagen, die übernimmt irgendwie keiner.
Komplettes Versagen auf dem Transfermarkt
Verhökern von eigenen Spielern inkl. Abfindungszahlungen
Kauf von überteuerten Alt-Stars.
Nicht ein strategischer Partner akquiriert
Öffentliche Zurschaustellung der hausgemachten Peinlichkeiten (Rucksack etc.)
„Kaderschmiede“ U23 schmiert komplett ab
Beständiger Vorgriff auf zukünftige Zahlungen (Köpi, Aramark etc.)
Ich könnte stundenlange weiterschreiben, aber ich habe die Schnauze so dermaßen voll davon, immer und immer wieder belogen zu werden.
Da gibt es nichts zuzufügen.
Und das Hamburger Abendblatt von heute fasst die Herren immer noch mit Samthandschuhen an.
Dumme Nachfrage meinerseits: Ist die Rückzahlung der Fananleihe da schon irgendwo mit drinn?
nein.
Die Rückzahlung seitens des Vereins ist auch nicht verpflichtend, oder ?
Wieso NEIN? Siehe Seite 6 / Verbindlichkeitenspiegel des LETZTEN Konzernberichtes: http://www.hsv.de/fileadmin/redaktion/Verein/14-06-30_KA_HSV_Fussball_AG.pdf
Die Frage ist einzig allein aus welcher Liquidität man diesen Posten zum Stichtag der Fananleihe bedienen will. Dazu trägt entscheidend das sportliche Endergebnis bei.
Die Transferpolitik, bzw. deren Ergebnis ist bisher ein Desaster, keine Frage. Aber nicht erst seit Beiersdorfer und Co. Trotzdem muss sich die aktuelle Führung diesen Schuh anziehen und nicht einfach darüber hinweggehen als wäre nichts gewesen! 9,5 Mio Transferminus in der laufenden Saison sind dann schon mal Grundlage des nächsten Minus.
Das EBITDA gibt jedoch Grund zur Annahme, dass das rein operative Geschäft des HSV recht stabil ist. Die EBITDA-Marge der FC Bayern München AG betrug im GJ14/15 ca. 16%. (Quelle: Statista.de) Die der HSV Fußball AG im gleichen Zeitraum 18%. (Quelle: gestrige Pressemeldung)
Die heftige Kritik hinsichtlich „Wasserkopf“ und „aufgeblähter Verwaltungsapparat“ lässt sich damit zumindest in Frage stellen.
Aber bevor nicht ein finaler Geschäftsbericht vorliegt sind alle Spekulationen hinsichtlich des vorläufigen Konzernergebnisses wenig zielführend und Millionenbeträge immer irgendwie periodenübergreifend zu addieren und zu kommunizieren sorgt maximal für anregenden Gesprächsstoff und Emotionen.
Punkte in der Liga müssen her. Der Vorstand muss jetzt auf sportlicher Ebene liefern. Sollte der Fall nicht eintreten, ist dann auch der aktuelle Vorstand, zumindest in Teilen, Geschichte.
Vorzugsweise abfindungsfrei.
Ich glaube, es gab zwei wesentliche Gründe: 1. der sportliche Misserfolg und damit verbundene Mindereinnahmen bei zu hohen Gehältern und 2. die zu teuren und oft schlechten Transfers von DB im Jahr 2014. Hinzu kommen noch die zahlreichen Trainerwechsel, die auch immer wieder den Martkwert von Spielern gesenkt haben, die auf einmal nicht mehr gesetzt waren. Ich galube dennoch, dass es jetzt falsch wäre, die Führungsspitze auszutauschen. Denn was würde das bringen? Der Nachfolger würde wieder ähnliche Fehler machen, neue und zu teure Spieler kaufen und die Schuld auf die Vorgänger schieben. Von daher denke ich, dass Kontinuität, auch wenn sie für den einen oder anderen schmerzhaft ist, das bessere Mittel ist. Man erkennt ja gerade, dass einige ursprüngliche Transferflops doch so langsam anfangen zu zünden (Holtby, Müller). Der so langsam einsetzende sportliche Erfolg senkt zumindest den Druck in Bezug auf Neuverpflichtungen. Vielleicht lernt man ja auch aus den Fehlern der Vergangenheit und hält sich mal mit Transfers, die man sich nicht leisten kann, zurück. Eine finazielle Engpasssituation kann ja auch mal disziplinierend wirken und somit auch was gutes haben.
Allerdings gab es diesen Engpass bereits, als Didi seinen Job antrat. Der einzige Unterschied ist, dass nun bereits die ersten Anteile verkauft wurden und Didi vermutlich darüber informiert wurde, dass es so nicht jedes Jahr gemacht werden kann.
Man darf aber auch nicht unterschätzen, dass es eben neben dem finanziellen Niedergang auch einen sportlichen Niedergang gab. Diese beiden Entwicklungen verstärken sich gegenseitig und führen zu einer Abwärtsspirale. Didi hat damals den etwas waghalsigen und letztlich unglücklichen Versuch unternommen, aus dier Abwärtsspirale auszubrechen, indem er durch den Kauf neuer Spielerden sportlichen Abwärtstrend stoppt.
Die Alternative wäre gewesen, keine neuen Spieler zu holen oder sehr viel günstigere. Dazu muss man sagen, jede Investition in neue Spieler ist immer eine Spekulation. Grundsätzlich kann man aber das Risiko einer Nichtverstärkung veriingern, indem man etwas teurere Spieler einkauft, die schon in der BuLi bewiesen haben, dass sie es können.
Was wäre alternativ gewesen, wenn Didi seinerseits nur sehr wenig Geld ausgegeben hätte, z.B. für junge oder unerfahrene Spieler, die die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr nicht verstärkt hätten. Was wäre gewesen, wenn man mit diesem Weg letztes Jahr bereits geschietert und abgestiegen wäre. Alle hätten Didi wegen seines Sparkurses dafür verantwortlich gemacht, dass er den ersten Abstieg ja regelrecht provoziert hätte.
Hier ist oft die Rede davon, dass die meisten Fans bereit wären, einen Weg mitzugehen, der den HSV in die zweite oder gar dritte Liga führt, wenn man dafür nur etwas weniger Geld ausgibt und mehr auf die Jugend setzt. Ich bezweifle, dass die meisten Fans das wollen… Sie haben schlichtweg keine Lust darauf, den HSV vielleicht Jahrelang gegen Aalen oder Sandhasuen spielen zu sehen.
Ganz abgesehen davon, dass es auch nichts bringen würde. Denn ein Verein kann sich am besten immer schrittweise reformieren. Auch darf man Lerneffekte nicht unterschätzen. Ich glaube schon, dass Personen in ihren Ämtern wachsen können. Gleichzeitig glaube ich auch nicht, dass jeder neue es immer automatisch besser macht. Diese Hire and Fire Mentalität, die hier oft gepredigt wird, führt doch eben auch zu finanziellen Problemen, weil man permanent Ablösen oder Gerichtskosten zahlen muss, nur um dann festzustellen, dass der Nachfolger es ja auch nicht besser macht.
Ich bin kein Buchhalter, aber wenn sich nicht urplötzlich und unvorhersehbar ein gewaltiger Geldseegen über diesen Club ergießt, dann sieht es zumindest mittelfristig nach zahlungsunfähigkeit aus. Bitte, stellt mich für meine Unwissenheit in die Ecke. Ich bin mit meinem Latein am Ende. (Die Exzellenzen ja wohl auch und das seit geraumer Zeit).
Moin,
der Punkt ist leider sehr ambivalent. Als die Fans noch Einfluss hatten lief es leider auch nicht besser, sonst hätte es die Jahre mit Jarchow wohl nicht gegeben. Kann man nur sagen: selbst Schuld. Die Fans haben das Grab für den HSV geschaufelt indem sie nennen wir es mal die Machtübernahme durch einige „auserwählte wenige“ nicht verhindert haben und haben sich dann in letzter Verzweiflung ihrer Einflussmöglichkeiten auf den Verein beraubt indem sie – aufgrund berechtigter Hoffnung – für HSVPlus gestimmt haben. Lief halt beides scheisse …
Normalerweise gibt es in Krisenzeiten immer eine Menge kontrovers zu diskutieren, Engagement und Teilhabe lässt die Blogs brummen – doch m Falle HSV ist nichts mehr kontrovers. Es ist alles gesagt. Und es tut sich garnichts, hohles Dahinblubbern tagein tagaus. Lähmendes Entsetzen oder Realitätsflucht lassen Fans hilflos erstarren.
Koma-Krise !
Und diese Club-Herren richten sich in solcher Athmosphäre gemütlich ein – das ist gruselig !
Dieses Dahinsiechen ist bei weitem übler als ein dramatischer Relegations-Abstieg.
Extrem lesenswert für alle, die immer noch glauben, es wäre ja alles nur halb so schlimm:
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und ich dachte, das seist Du gewesen 😉
aber stimmt, sehr lesenswert.
Wie entscheidend ist dabei, wer bei der Ausgliederung wann was unterschrieben hat – 1. Juli/ 9. Juli ?
Vielen Dank für das teilen dieses lesenswerten Beitrages Grave. Ich bin immer wieder höchst erschrocken wie es ernsthaft Leute geben kann die die Augen vor diesen katastrophalen Zahlen verschließen und behaupten alles sei Tutti. Aber Hey wir sind doch fast Europa ! Ole Ole Ole !
Zweifellos ist den Anmerkungen zur Ausgliederungsbilanz zuzustimmen. Allerdings handelt es sich um legale Bewertungswahlrechte und dient auch der legalen Bilanzgestaltung. Diese ohne Beweis in die Nähe einer Bilanzfälschung zu rücken ist ebenso unseriös, wie zu suggerieren, ohne die Exzellenzen und mit einem Sanierer („Insolvenzverwalter“) würde es besser werden.
Das kommt davon, wenn man sich einen Amokläufer ins Team holt.
http://www.mopo.de/sport/hsv/nach-zoff-mit-lasogga-letzte-verwarnung-fuer-hsv-skandal-profi-spahic-23212202
ich hatte es im andern Blog so verstanden, als sei es eine pädagogisch sinnvolle Maßnahme gewesen, um der „Pussy-Gang“ mal Beine zu machen.
Vielleicht könnte Spahic ab und an auch mal im Führungs-und Verwaltungstrakt zum Einsatz kommen ?
Was für ein Wahnsinn, oder? Da stellt sich ein sogenannter Journalisten-Darsteller hin und meint, es wäre doch ganz ok, wenn man dem einen oder anderen Spieler ab und zu auf’s Maul haut, immerhin wurden einige nach Spahic-Prügel ja besser. Ich möchte lieber nicht wissen, welche Meinung solche Amöben zu anderen Themen haben, „Wenn sie nein sagt, meint sie ja und wenn sie ja sagt, meint sich auch ja“, oder was?
Demnächst wird sowas konsequenterweise noch durch Blog-Gebühren aufgewertet werden.
Ist ja im Prinzip nichts neues bei Spahic. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er nächstes Jahr noch beim HSV ist, zumal er auch oft verletzt oder gesperrt ist und die Mannschaft bewiesen hat, auch ohne ihn zu gewinnen (Mgbach, Hoffenheim, Bremen sowie überwiegend Dortmund).Ich finde im Übrigen auch nicht, dass er so viel Sicherheit ausstrahlt. Man denke vor allem an Stuttgart, Bayern, Köln und Hannover, wo für Gegentore verantwortlich war, auch wenn er gegen Köln eigentlich ja unschuldig war.
Irgendwie finde ich aber schon, dass man da eine Parallele zu Behrami ziehen kann. Wenn die Mannschaft eins braucht, dann ist es doch eine gewissen Form von Harmonie und auch Sympathie in der Mannschaft. Ich glaube, dass Holtby und co. derzeit richtig vür einander fihten und Spaß am Spiel haben, weil sich die Spieler auch mögen und anscheinend miteinander gut können. Inwieweit Spahic da aus dem Rahmen fällt, können wir natürlich jetzt nur vermuten, wissen tun wir es natürlich nciht.
Hier ist bald mehr los, als bei den Einfältigen aus dem Ödland.
Wenn Einödland dann abgebrannt, müssen die hier bitte auch nicht auftauchen. Wenn ich ne Currywurst will, hol ich sie selber. Die sind irre da drüben.
wann ist denn endlich Schluss da drüben? Ich klick da nicht mehr drauf…