„Wenn man denkt, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Düdü her…“

Und nein, das verunglückte Sportchef-Casting mit der Absage Hochstätters war immer noch nicht das Ende der Horror-Show der Ex-Dukate. Frei nach dem Motto „Wenn wir uns schon blamieren, dann bitte bis auf die Knochen“, veröffentlichte der lächerliche HSV gestern auf seiner Homepage ein Interview mit Beiersdorfer, welches in seiner Art wohl einmalig und in seiner Verblödung ungeschlagen ist. So ungefähr sieht es also aus, wenn Jörn Wolf nicht mehr die schützende Hand über allem hat und ehemalige Matz Ab-Piloten wie Münchhausen „de Vrij van Gaal Relaunch“ Scholz-Vorgänger Christian Pletz bestimmen darf, was „rausgeht“ und was nicht.  Das Ding ist so absolut ohne Worte, dass mir zuerst gar nichts dazu einfallen wollte. Was soll man denn eigentlich auch machen, Dauer-Satire kann man schlecht kritisieren.

Dennoch….

HSV.de: Die geplante Verpflichtung von Christian Hochstätter als neuer Sportdirektor ist gestern gescheitert. Hat er Ihnen oder haben Sie ihm abgesagt?

Der Einstieg ist absolut brillant und in seiner journalistischen Darbietung ein Meisterstück. Man beginnt damit, wer denn nun wem abgesagt hat, als ob es nichts Wichtigeres geben würde. Rechtfertigung von der ersten Silbe, würde mich mal interessieren, wo „Pletzi“ das Geschäft gelernt hat.

Dietmar Beiersdorfer: Herr Hochstätter hat mich gestern Abend telefonisch informiert, dass er keine Chance mehr für eine Einigung beider Clubs sieht und er daher seinen Aufsichtsrat informieren werde, dass er in Bochum bleibt. Ursache dafür ist, dass wir als HSV nicht bereit waren, den Ablöseforderungen des VfL Bochum zu folgen

Na siehste, Düdü, es geht doch. Mit der Wahrheit, meine ich. Problem ist nur: Bochum hatte bis gestern gar keine konkrete Forderung gestellt und keine Größenordnungen vorgegeben. Das kann man aber nur wissen, wenn man selbst mit den Leuten spricht und nicht seinen Finanz-Vorstand losschickt.

HSV.de: „Betrachten Sie diese Entwicklung als weiteren Rückschlag auf Ihrer Suche nach dem neuen Sportdirektor?“

pletz

Holla, Pletzi. Das nächste Eigentor. Wieso weiteren Rückschlag? Ich dachte, Hochstätter war Spitzenkandidat Numero Uno? Aber herzlichen Dank für die nächste Steilvorlage.

Beiersdorfer: „Ist eine beendete Verhandlung ein Rückschlag, weil der HSV den absurden Forderungen eines anderen Clubs nicht folgt? Aus meiner Sicht nicht. Ich betrachte die Gesamtlage und muss neben der wirtschaftlichen Machbarkeit auch die Selbstbestimmung des HSV beachten. Zudem bringt es uns nicht weiter, wenn wir immer nach hinten schauen und nach potenziellen Fehlern, Rückschlägen oder Verfehlungen suchen. Bei der Suche nach dem Sportdirektor geht es primär darum, die richtige Person für den HSV zu finden. Ich bin mir der Verantwortung bewusst und bin damit stets vertraulich intern umgegangen.“

Warum eigentlich „absurde Forderungen“? Von welchen Forderungen faselt der Mann? Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis aus Bochum der Konter erfolgt und ihn die Ruhrpöttler erneut wie den Lügenbaron hinstellen, der er offensichtlich ist. Und jetzt ist der HSV plötzlich selbstbestimmt? Obwohl bis gestern weder Vorstand noch Aufsichtsrat wusste, wer eine eventuelle Ablöse für Hochstätter überhaupt würde bezahlen können? Schön aber, dass Didi ab jetzt nicht mehr zurückschaut. Ist auch besser so, ansonsten würde er die strategische, finanzielle, strukturelle und sportliche Blutspur sehen, die er und seine Exzellenzen in den letzten 2 1/2 Jahren hinterlassen haben.

HSV.de :“Droht den neuen Kandidaten nicht der Makel eine B- oder C-Lösung zu sein?“

Beiersdorfer: Nein, weil wir grundsätzlich den richtigen suchen und brauchen. Denken Sie nicht, dass der HSV eine extrem reizvolle Aufgabe ist, auch wenn wir sportlich in einer sehr schwierigen Lage sind?! Bei mir sind in den vergangenen Tagen und Wochen jede Menge Bewerbungen eingegangen. Wir könnten morgen problemlos einen Sportdirektor präsentieren. Es geht aber um die Wahl des richtigen Mannes in unserer Situation

Ach so. Den Richtigen. Den Richtigen A oder doch den Richtigen N? Und warum hat man sich denn bereits zum jetzigen Zeitpunkt mindestens 6 blutige Nasen eingefangen, wenn es doch so einfach ist und sich jeder Manager des Planeten darum reißt, unter dem Versager Beiersdorfer abgreifen zu dürfen? Der Mann labert sich eine Scheiße zusammen, dass man brechen möchte.

Beiersdorfer: Wie ich schon gesagt habe: Wir führen Gespräche und werden uns dann entscheiden, wenn wir überzeugt sind, den richtigen Kandidaten gefunden zu haben. Bis dahin werde ich meine Aufgaben so erfüllen wie in den vergangenen Wochen – sehr nah an der Mannschaft und am Trainer.

Bis dahin wird er seine Aufgaben erfüllen, Gott steh uns bei. Dieser Mann lebt nicht nur in einem Parallel-Universum, wahrscheinlich glaubt er den Scheiß sogar, den er verbereitet. Tatsache ist jedoch eine andere: Beiersdorfer will im Grunde gar keinen Sportchef neben sich, deshalb gerät das Casting auch mehr und mehr zur Posse und jeder Kandidat springt nach dem ersten Gespräch von sich aus ab.

Anyway, das „Interview“ war ein Meisterstück und hoffentlich der Beginn einer wundervollen Tätigkeit als Mediendirektor, Herr Pletz. Denn wenn man schon nicht mit dem HSV feiern kann, will man zumindest über ihn lachen.

Ein letzter Nachsatz noch zur „Entscheidung“ des Aufsichtsrates, einfach so weiterzumachen, wie bisher. Im Grunde weiß es jeder und die Herren wissen es auch – sie haben versagt. Durch die Bank. Alle. Mit keinem dieser Verlierer wird es einen neuen, einen funktionierenden HSV geben können. Die Saison beginnt nicht am 12. Spieltag, sie beginnt nicht am 18. Spieltag, sie endet nach dem 34. Spieltag und zwar für alle. Für Beiersdorfer, für Hilke, für Peters, für Pletz, für den AR, für Meier und für alle Exzellenzen. Vor allem aber endet sie für den HSV und hier sollten sich zahlreiche Menschen (Fans, Mitglieder, Manipulatoren im Hintergrund, Medien, Journalisten) Gedanken darüber machen, welche Mitschuld sie am Untergang tragen und getragen haben. Weggucken, hektisches Applaudieren, weglaufen, nachtreten – all das habt ihr zu verantworten und ihr habt ebenso versagt wie Verbrennungs-Didi, der diesen Verein verraten hat.