Nein, sie lernen nicht. Sie können noch so oft auf die Schnauze fallen, sie können noch so oft das Personal tauschen, sie lernen nicht. Immer wieder, vor jeder verdammten Saison, die gleichen Sprüche in leicht abgeänderter Form, dann auf den jeweiligen Protagonisten zugeschnitten. Immer wieder die gleichen hohlen Phrasen, die gleichen Home-Stories, Peinlichkeit in Endlos-Schleifen. Beispiele:

Super-Manager Boldt:

Ich möchte alle im Verein abholen. Ich möchte so viel wie möglich über das Innenleben des HSV wissen. Von außen aus betrachtet war der HSV einfach ziemlich am Boden. Doch ich habe mich bewusst darauf eingelassen. Ich weiß, dass wir schnell liefern müssen. Deswegen war es für mich auch kein Problem, nur für zwei Jahre zu unterschreiben und trotz der Kurzfristigkeit langfristig zu denken. Es gehört zu so einem Club wie dem HSV dazu, dass über alle möglichen Themen diskutiert wird. „Hamburg, meine Perle“ kenne ich schon aus den Studentenkneipen in Heidelberg. Ich finde auch „Mein Hamburg lieb ich sehr“ richtig gut. „Forever HSV“ ist melodisch nicht unbedingt schön, ist aber ein extremer Ohrwurm, den jeder kennt.

Bla bla bla. Etwas abgewandelt hätten (und haben) das auch die Herren Knäbel, Todt, Becker, Gisdol, Zinnbauer, Hollerbach und und und sagen können. Es sind immer wieder die gleichen Einstandsbekundungen, es anders machen zu wollen, als der letzte Vorgänger, um es dann am Ende doch wieder exakt genauso zu machen. Warum verzichtet man nicht einfach mal auf den Käse? Warum erklärt man den Medien nicht einfach mal, dass man nicht labern, sondern arbeiten möchte. Dass man gern nach einem halben Jahr zu einem Gespräch bereit wäre, wenn die ersten Ergebnisse erkennbar sind? Und nein, dieses Gelaber gehört eben nicht zum Geschäft. Ebenso wenig wie das dumme Gequatsche von

Mega-Trainer Hecking:

„Irgendwann fühlte es sich normal an, nach München, Dortmund oder Bremen zu fahren. Das Kribbeln war nicht mehr so intensiv. Der Reiz war verflogen. Ich wollte das machen, wo ich einen unglaublichen Reiz drin sehe, wo ich etwas bewegen und gute Arbeit leisten kann. Beim HSV habe ich das Gefühl, dass ich mich frei entfalten kann. Natürlich habe ich auch im Kopf, dass es ein toller sportlicher Erfolg wäre, wenn ich derjenige bin, der den HSV mit meinem Team wieder hochführt. Fakt ist: Die Erwartungshaltung lag beim HSV zuletzt immer deutlich über dem, was realistisch war. Vor drei Jahren zum Beispiel dachten alle nach zwei Siegen zu Saisonbeginn, dass es wieder aufwärts geht. Am Ende stand der Abstieg. Das ist der schmale Grat in Hamburg.“

Ach, was, Schnappi, darauf ist ja noch keiner gekommen. Neu ist allerdings, dass ein in der Bundesliga gefeuerter Trainer nun das Argument bringt, dass ihm die Fahrten nach München, Dortmund oder Bremen zu öde wurden und er doch lieber nach Heidenheim, Osnabrück oder Sandhausen fährt, das hat auch deutlich mehr Reiz. Dieter, den Mumpitz hättest du dir einfach wegsparen können, das schadet deinem Ruf, aber massiv. Denn bisher hatte ich den strengen Dieter nicht als Labersack in Erinnerung, ich muss meine Meinung offenbar revidieren.

Und sonst so? Man belastungssteuert die vorgeschädigten Knorpelpatienten jetzt bereits in der Saisonvorbereitung, man trifft nicht mal in Testspielen das Tor, aber die Hofberichterstatter verbreiten gute Laune.

Same procedure….

Dieser Verein ist nur noch öde. Wäre da nicht der eine oder andere kleine Skandal um Lottos und Perlen, man würde gar nicht merken, wie der HSV immer weiter in der Versenkung der Bedeutung verschwindet.

https://www.kicktipp.de/hsv-arena/mitgliedwerden