…oder wie Teile eines Vereins ihre medialen Kontakte für ihre Zwecke nutzen wollen. Gestern nun hat auch die zweite Fraktion derer, die sich um die Nachfolge von Indianerland Timo Hörnchen als Abteilungsleitung des Supporters Club bewerben wollen, die Hosen runtergelassen. Und obwohl man selbst monatelang etwas anderes erklärte, möchte man jetzt plötzlich doch weitere Anteile an der Fußball AG verkaufen. Woher bloß dieser Sinneswandel? 

Supporters für Änderung der HSV-Rechtsform

Martin Oetjens, stellvertretender Abteilungsleiter des HSV Supporters Club, hat sich für eine Änderung der Rechtsform der Fußball AG ausgesprochen.
Martin Oetjens, stellvertretender Abteilungsleiter des HSV Supporters Club, hat sich für eine Änderung der Rechtsform der Fußball AG ausgesprochen.

Der HSV Supporters Club hat sich für eine Änderung der Rechtsform der HSV Fußball AG ausgesprochen. „Wir werden zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung den Antrag stellen, die HSV Fußball AG in eine GmbH & Co. KGaA umzuwandeln“, heißt es im Schreiben einer Führungsgruppe um den stellvertretenden Abteilungsleiter Martin Oetjens. Ziel sei, die seit Jahren schwelende Diskussion um den Verkauf weiterer Anteile zu beenden.

„Damit erledigt sich auch die 50+1-Diskussion für uns HSV-Fans, weil wir Mitglieder die Mitsprache behalten, egal was passiert! In dieser Gesellschaftsform hat der HSV e.V. immer die volle Kontrolle über das Geschehen“, schreibt die Gruppe weiter.
Oetjens, der als Nachfolger des scheidenden Supporters-Chefs Tim-Oliver Horn antreten will, und sein Team stellen sich damit klar hinter die HSV-Führung um Präsident Marcell Jansen und Finanzvorstand Frank Wettstein. Beide hatten wiederholt dafür plädiert, den HSV für Anteilseigner weiter zu öffnen
 
Zeitgleich wird bekannt, dass der Ehrenrat mit der Unterstützung aller Vereinsgremien einen Abwahlantrag gegen Vize Thomas Schulz gestellt hat. Jetzt soll eine außerordentliche MV her. Also der Ehrenrat, in dem Mitglieder ebenfalls Mitglieder im Beirat oder Mitglieder im Aufsichtsrat der AG sind. Vereinsfilz³. Nun möchte man also Vize Schulz loswerden, weil er so dreist war, die Wahrheit über Jansen, Kühne und Co. zu sagen, so läuft das mal wieder beim KSV. Und wo wird das gesamte Schauspiel geboten? Natürlich in der Öffentlichkeit/Presse, besonders im Hamburger Auftragsblatt. Warum wohl?
 
Denn es sind erstaunlicherweise nur und ausschließlich die Herren Jansen und Unterstützer, die sich an die Medien wenden bzw. mit diesen kooperieren, Schulz und Schäfer betreiben, bis auf einen Facebook-Post von Moritz Schäfer, überhaupt keine Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit. Aber ausgerechnet ihnen wird schmutziges Spiel unterstellt, ihre Erklärungen sind wahlweise „wirr“ oder „oberflächlich“, während besonders Herr Schiller vom Auftragsblatt jeden Furz aus der Jansen/Kühne-Ecke abfeiert wie ein Silvesterfeuerwerk. Kurzum, die Medien betreiben mal wieder Vereinspolitik, aber wie immer absolut einseitig. Und diejenigen, die am exklusivsten und umfangreichsten informieren, bekommen den Zuschlag. 
 
Mit öffentlich lancierten Unwahrheiten will man absichtlich unserem Präsidenten Marcell Jansen und dem Vorstandsmitglied der HSV Fußball AG Frank Wettstein aus persönlichen Interessen schaden. Denjenigen, die gerade in den letzten Monaten in dieser schwierigen Situation dem HSV so viel Halt und Stabilität gegeben haben. Nur durch Ihr Handeln konnten neue Sponsoren und Unterstützer für die Profis gewonnen werden. (Quelle: https://www.facebook.com/Den.Kurs.Halten)
 
Da ich nicht davon ausgehe, dass man derart naiv sein kann und diesen Schwachsinn tatsächlich glaubt, gibt es nur eine Alternative: Man hat sich einfangen/kaufen lassen. Und das ist selbst für KSV-Verhältnisse erbärmlich. Dieses Spiel ist ebenso bekannt (Arnesen) wie widerlich und es bleibt nur zu hoffen, dass weniger als 75,1% der Mitglieder dieses Spiel mitspielen und die Selbstoptimierer abstrafen. Zum Glück bin ich seit 2015 kein Mitglied mehr. Das absolut irre aber ist, dass man sich, wenn man klar gegen einen weiteren Anteilsverkauf ist, jetzt plötzlich als „Hoffmann-Jünger“ bepöbelen lassen muss. 😀 😀 So viel Dummheit muss man sich erstmal ausdenken – Ich und ein Fan von Bernd Hoffmann. Zu geil 😀 Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass sich alle Medien, die seit vielen Jahren von Jansen und seit einigen Jahren von Wettstein mit Insider-Informationen versorgt werden, deutlich positionieren. Warum wohl?
 
Eines bleibt bei diesem Verein immer gleich und es ist auch gleichzeitig der Grund dafür, dass man nie auch nur im Ansatz erfolgreich sein wird: Wer unbequeme Fragen stellt (oder ein unbequemes Buch oder einen unbequemen Blog schreibt), bekommt Probleme. Er wird ignoriert (Medien), bekämpft (Hüpfer) etc. Kritische Fragen sind nicht angesagt, man möchte sich schließlich nicht von seiner gut-bezahlten und gut-informierten Wohlfühloase trennen, in der man so wunderbar ohne Gegenleistung abkassieren kann. 
 
Ich stelle die Frage ganz bewusst nochmal: Warum will man Thomas Schulz aus dem Amt drängen? Weil er unbequeme Fragen stellt? Weil er die Rolle von Marcell Jansen als Intrigant und Putschist (Hoffmann) und Steigbügelhalter (Kühne) hinterfragt? Weil er nicht bereit ist, die Hinterzimmer-Deals der Selbstoptimierer einfach hinzunehmen? Wenn man aufgrund dieser Haltung um sein Ehrenamt fürchten muss, dann kann man den Verein auch gleich wahlweise abmelden oder an Kühne überschreiben. 
 
Aber, um es auch an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich zu sagen: Ich bin weder ein Fan noch ein Freund noch ein Supporter von Thomas Schulz oder Moritz Schäfer. Ich kenne weder den Einen noch den Anderen persönlich und habe noch kein Wort mit einem vom Beiden gewechselt. Aber ich bin ein Fan und ein Freund und ein Supporter von Wahrheit, Aufrichtigkeit, Transparenz und gebotener Neutralität und all das ist wieder einmal bei diesem Verein nicht gegeben und in weiter Ferne. Wenn ein Ehrenrat, dessen ureigenste Bestimmung die Moderation und die Vermittlung sein soll, zu einem unterwanderten Ankläger wird, läuft etwas gewaltig falsch. Wenn jemand wie Thomas Schulz von diversen Gremien in aller Öffentlichkeit diskreditiert und als Person (nicht als HSV-Funktionär) gebrandmarkt werden soll, läuft etwas gewaltig falsch. Wenn Herren wie Jansen und Wettstein und mit ihnen ein unfähiger Rat der Durchwinker offensichtlich geschützt werden sollen, damit sie die Übergabe des Vereins an einen greisen launischen Milliardär vollenden können, läuft etwas gewaltig falsch. Wenn es mittlerweile nicht nur unerwünscht, sondern verpönt ist, dass jemand legitime Fragen stellt, dann läuft etwas gewaltig falsch. Wenn sich Bewerber für ein Supporter-Amt einfangen/kaufen lassen, um den Ausverkauf ihres Vereins zu unterstützen, läuft etwas gewaltig falsch. 
 
Immer dann, wenn man denkt, dass dieser Verein nicht mehr tiefer sinken kann, überzeugt er einen vom Gegenteil. Für einen tatsächlichen Neuanfang müssten alle gehen, alle. Alle Räte müssten neu besetzt, alle Vorstände ausgetauscht werden. Da dies aber mit 100%iger Sicherheit nicht geschehen wird, wird es immer weiter nach unten gehen. Ich habe es schon mehrfach geschrieben und ich bin gestern Abend erneut bestätigt worden: Die Strukturen, die Gremien, die „vereinsnahen Kreise“ und nicht zuletzt Klaus-Michael Kühne verhindern auf Dauer, dass dieser Verein sich neu aufstellen kann und irgendwann neu aufstellen wird. Und nein, es darf auch auf gar keinen Fall eine wie auch immer aussehende Rückkehr von Bernd Paul Hoffmann geben, niemals. 
 
Liebe HSVer,
Liebe HSVerinnen
zu dem mit gestrigem Tag versendeten Schreiben des Ehrenrates an Mitglieder und Präsidium ist folgendes anzumerken:
Die in dem Schreiben an die Mitglieder enthaltenen Vorwürfe, die in der Behauptung gipfeln, meine Entscheidungen nicht zum Wohle des HSV zu treffen, sind substanzlos. Fakten, die diese Behauptung auch nur ansatzweise belegen könnten, werden in dem Schreiben an die Mitglieder bezeichnenderweise nicht benannt.
Die im Präsidium in den vergangenen Wochen getroffenen Entscheidungen dienen sehr wohl den Interessen des HSV. Der Umstand, dass einzelne Präsidiumsmitglieder mit der einen oder anderen Entscheidung nicht einverstanden sind, ist jedoch Konsequenz eines demokratischen Prozesses innerhalb eines aus mehreren Mitgliedern bestehenden Präsidiums. Daran haben sich alle Präsidiumsmitglieder zu halten.
Das in dem Schreiben an das Präsidium enthaltene Ansinnen, „dass Thomas Schulz sich in den Präsidiumssitzungen bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung der Stimme enthält, sofern bis dahin noch Präsidiumsbeschlüsse anstehen“ muss ich in aller Deutlichkeit zurückweisen. Als von den Mitgliedern gewähltes Präsidiumsmitglied werde ich meiner Verantwortung weiterhin nachkommen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass alle Präsidiumsmitglieder nicht nur für ihre getroffenen, sondern auch für nicht getroffene Entscheidungen juristisch persönlich haften.
Mit besten Grüßen
Thomas Schulz