Wo stehen wir? Zwei Spieltage vor Schluss geht es für den KSV noch maximal um den Relegationsplatz, dafür müsste aber Fürth patzen und die charakterlose Söldnertruppe von der Müllverbrennungsanlage muss ihre Spiele in Osnabrück und gegen Braunschweig auch erst einmal gewinnen. Ich persönlich tippe, trotz der legendären „Hrubesch-Wunderheilung“, die Chancen auf das erreichen des 3. Platzes auf bestenfalls 25%. Sollte dies gelingen, gebe ich den Maltafüßen eine 15%ige Chance gegen den Tabellen-16. der Bundesliga in zwei Spielen bestehen zu können. Ehrlich, ich habe nach der Hinrunde mit 36 Punkte aus 17 Spielen nicht mit diesem Verlauf gerechnet (bzw. ich habe nicht davon zu träumen gewagt 😀 ), zumal auch Torjäger Terodde unerwarteterweise nicht einmal verletzt ausgefallen war und 17 Mal in 17 Partien geknipst hatte. Aber – wir reden hier immer noch von dem Verein, in dessen DNA es verankert zu sein scheint, das mit dem Hintern wieder einzureißen, was man sich vorher mühevoll mit den Händen aufgebaut hatte. Sind wir also mal optimistisch und gehen wir von der 4. Saison in der zweiten Bundesliga aus. Was dann?


Die Gegner in der nächsten Saison könnten bzw. werden heißen: Schalke, Köln/Bremen/Bielefeld, Düsseldorf, Heidenheim, St. Pauli, Paderborn, Aue, Nürnberg, Hannover, Regensburg, Sandhausen, Dresden, Rostock, München 60. Viel Spaß. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist bekannt, dass Simon Terodde den Verein verlassen wird, Bobby Wood ist schon weg, Aaron Hunt wird hoffentlich folgen. Die Spieler Feuer Hernandes, van Drongelen, Leistner, Jung, Gyamerah, Gjasula, Dudziak, Narey, Wintzheimer und Meißner haben allesamt Verträge bis 2022. Bedeutet: Entweder jetzt verlängern, verkaufen oder nach der nächsten Saison ablösefrei gehen lassen (KSV-Style). Ebenfalls bekannt ist, dass der Verein Rechtsverteidiger Vagnoman ins Schaufenster gestellt hat, Jonas David will von sich aus weg. Zusammengefasst: Man hat lediglich das Gerippe einer untauglichen Mannschaft, keinen Torjäger mit Treffer-Garantie mehr, keinen Trainer, kein Geld, dafür aber eine deutlich stärkere Liga als in dieser Saison. Wer allen Ernstes davon redet, dass dieser Verein voller Zuversicht in die nächste Spielzeit starten kann, sollte mit dem Trinken aufhören. Denn was kommt hinzu: Die heldenhaften Rückkehrer Bates, Amaechi und Opoku werden den verwaisten Kader auffüllen, leider erfüllen sie alle höchstens die Kriterien für Liga 3.


Und als wäre dies nicht genug, hat man reichlich Baustellen außerhalb des Platzes. Bis mindestens August hat man kein e.V. Präsidium, welches für einige Veränderungen im Aufsichtsrat sorgen könnten, welcher sich (endlich) von den Underperformern Boldt und Wettstein trennen könnte. Man dümpelt also bis in den Anfang der nächsten Spielzeit einfach so weiter und guckt mal, ob keiner guckt. Ach ja, die neue Abteilungsleitung des SC unter der Führung von Herrn Freese will sich ja nach eigener Aussage wieder mehr ins Tagesgeschäft einmischen als die alte Truppe unter Indianerland Hörnchen, das wird ein Spaß. Also: Kein Geld, keine Führung, keinen Torjäger, jede Menge Vertragsbaustellen, interne Unruhe und hinzu kommt das Trauma des 3. misslungenen Versuchs des Wiederaufstiegs. Ach ja, einen Stadionsponsor hat man auch nicht. Was hat man eigentlich? Nun, man hat immer noch einen Sanierer, der nicht saniert und einen Heimschlaf-Strategen ohne Strategie plus einen Eierkneter ohne Charisma. Als nächster Trainer kommt auch kein Ex-Bundesligatrainer mehr (kann man sich nicht mehr leisten), sondern wahrscheinlich einer aus der Riege der arbeitslosen Zweitliga-Künstler.


All dies war eigentlich bekannt bzw. es war klar, dass es genau auf diese Situation hinauslaufen würde, sollte man den Aufstieg erneut verkacken. Umso verwerflicher die Aktion der Söldner, ihren Trainer abzuschießen und damit den Aufstieg zu verschenken. Geile Aussichten also auf eine wirklich coole Saison. 😀 Kurz zur Erinnerung: Simon Terodde traf bisher in dieser Saison 23 mal, er erzielte also mehr als 1/3 aller KSV-Tore (65). In der Saison davor war „Jonny“ Kittel Topscorer mit 11 Toren, davor war es Lasogga mit 13 Buden. Angeblich ist der Verein nun an Philipp Hoffmann (28) vom KSC dran. Hofmanns Bilanz in den letzten Jahren: 11, 17, 11, 1, 1. Aber es gibt auch noch positive Seiten, denn immerhin hat man das größe Glück, dass man die günstige Erfolgssäule Ulreich noch bis 2023 an der Backe hat, also ist kontrolliertes Torwartspiel auch für die nächsten beiden Jahre gesichert. Was für ein Wahnsinn, wie man einen solchen Verein in so kurzer Zeit bis zur Unkenntlichkeit abwracken kann.