Lasogga ersetzt Rudnevs. Schipplock ersetzt Lasogga. Wood ersetzt Schipplock. Wintzheimer ersetzt Wood. Hinterseer ersetzt Wintzheimer. Terodde ersetzt Hinterseer. Glatzel ersetzt Terodde. Allein am Wildwechsel auf der so wichtigen Position des Mittel- oder Stoßstürmers erkennt man, dass in Hamburg seit Jahren kein Plan vorhanden ist. Lasogga kam in der Saison 13/14 aus Berlin zum HSV, das ist knappe 8 Jahre her. Seither hat man auf dieser Position 7 mal den Spieler getauscht. Und wäre das nicht schon übel genug, kann man gern einmal recherchieren, was die Hoffnungsträger von gestern und die Altlasten von heute den Verein gekostet haben. Unabhängig vom „Unterhalt“, einfach mal kurz aufgezählt. 

Rudnevs (ablösefrei nach Köln)

Lasogga (ablösefrei zu El Kohlrabi)

Schipplock (ablösefrei nach Bielefeld)

Wood (ablösefrei plus Abfindung nach Salt Lake City)

Hinterseer (für € 300.000 nach Korea)

Wintzheimer (noch da)

Terodde (ablösefrei zu Schalke)

Nicht schlecht, oder? Das beständige Scheitern auf genau dieser Position zeigt aber noch zwei andere Fakten und die sind mindestens genauso bedeutsam wie die finanziellen Verluste über all die Jahre. Denn es ist mitnichten nur der „arme“ Mittelstürmer, der in Hamburg um Grunde im Jahres-Rhythmus getauscht wird, es ist auch die Hoffnung und das Alibi für die dilettantischen Leistungen der Sportchefs in dieser Zeit. Denn keine andere Position auf dem Feld taugt derart gut um die Hohlfans wieder einmal in Extase zu versetzten wie die des neuen Top-Knipsers. Schade nur, dass (bis auf Simon Terodde) jeder neue Stern am Himmel der Torjägerliste die Erwartungen nicht mal im Ansatz erfüllen konnte. Doch dies liegt, wie gesagt, nicht nur an den Spielern selbst, sondern zu 100% auch an der durchgehend katastrophalen Kaderzusammenstellung. Doch anstatt an dieser Stelle einmal anzusetzen, vielleicht auch mal den Fehler bei sich zu suchen, wird immer der gleiche Weg beschritten, der leichte Weg. 

Der „Versager“ wird einfach gegen den nächsten Hoffnungsträger ausgetauscht und schon regiert bei Fans und Medien in Hamburg wieder das Prinzip Schnappatmung. Und das Beste – die Transferversager sind wieder fein aus dem Schneider. Sie haben zwar erneut Millionen verbrannt, die der Verein nicht hat, aber immerhin präsentieren sie den Trotteln den nächsten Superstar, also Fresse halten, liebe Kritiker. Man könnte dieses Spielchen übrigens auf anderen wichtigen Positionen, Innenverteidiger oder Sechser, genauso spielen, denn auch hier gibt es für Hamburger Sportchefs nicht zu holen. Naja, außer vielleicht die Beteiligung am Transferdeal. 

Zum Schluss…

…das Letzte. 

Was mir einfach nicht in den Kopf gehen wird. Egal, wen der HSV verpflichtet. Sei es nun ein neuer Vorstand, ein neuer Trainer oder ein neuer Hilfskoch im Campus, irgendein Hamburger Kackblättchen gräbt irgendeinen Trampel aus, der den Neuen in den höchsten Tönen loben wird. Selbstverständlich kann der Ausgegrabene nur Positives über die Neuerwerbung berichten, jeder andere Verein wäre froh, wenn er ihn hätte haben können und der frische Mitarbeiter wird unter Garantie die deutsche Fußballwelt aus den Angeln heben. Okay, sollen sie den Mumpitz gern schreiben, aber ich kann einfach nicht begreifen, wie den Quatsch immer noch einer glauben kann. Wie hohl können Menschen sein?

Apropos hohl. In diesem Sinne, bis morgen