Ich möchte euch gern eine kleine Geschichte erzählen, am Ende werdet ihr auch verstehen, warum. 

Wir ihr wisst, werde ich nach Australien gehen, sobald die australische Regierung das Land wieder öffnet. Mein Haus ist verkauft, meine Möbel sind eingelagert und warten darauf, in den Container getragen und verschifft zu werden. Ich habe meine Angelegenheiten in Deutschland geregelt, bin Ende Juli durchgeimpft, alles schön. Problem: Ich habe noch kein Haus in Down under. Natürlich beobachte ich den Immobilienmarkt seit ca. 8 Jahren intensiv und weiß inzwischen, welches Haus wann zu welchem Preis einmal angeboten und verkauft wurde. Mittlerweile ist in gesamt Australien, aber besonders in der Gegend, die mich interessiert, ein Immo-Boom ausgebrochen, der absolut kranke Wirkungen erzeugt. Anders ausgedrückt, die Preise spielen total verrückt. Ein Beispiel: Ein Haus, für das ich mich einmal interessiert hatte und welches zu 100% in mein Beuteschema passte, wurde 2016 für AUS 475.000 verkauft. Nun ist das Haus erneut auf dem Markt und ich habe über meine Tochter eine Anfrage gestartet. Antwort des Maklers: Wir erwarten ca. AUS 1.200.000 für die Immobilie. Nun denn. Erstens kann ich das nicht bezahlen und zweitens würde ich es nicht bezahlen, wenn ich es könnte, ich muss mir also etwas anderes einfallen lassen. 

Über Facebook habe ich Kontakt zu einer absolut bemerkenswerten und extrem netten Frau, die in Australien eine Art Ikone des Umweltschutzes ist. Sie war 2007 Australiens Umweltschützerin des Jahres, hat zahllose Auszeichnungen erhalten, aber darum geht es nicht. Ich habe ihr via Facebook von der Situation erzählt und sie hatte eine Idee. In Australien muss generell der Verkäufer die Courtage bezahlen, deshalb landen viele Immobilien gar nicht erst auf den Seiten der Makler, sondern werden privat verkauft. Ihr Tipp: Es gibt eine Facebook-Gruppe mit ca. 10.000 Mitgliedern aus dieser besonderen Gegend. Melde dich dort an und erzähle, was du möchtest. Gesagt, getan. Ich habe also einen Text geschrieben, habe ein wenig von mir erzählt, über meine Motivation, nach Australien zu ziehen, dass ich ein Haus oder ein Grundstück suchen würde und für Hinweise dankbar wäre. Ich erwähnte auch, dass ich meinen Kater mitbringen würde und mir dann dort noch gern einen Hund zulegen würde, um die Männerrunde komplett zu machen. Alles in allem ein freundlicher, harmloser Text, der niemandem schadet, der niemanden anmacht oder so. 

Nun bekam ich wirklich viele sehr liebe Antworten, die Meisten wünschten mir viel Glück in Straya, gaben mir Tipps und freuten sich mit mir. Aber halt nicht alle. Selbst hier, bei dieser harmlosen, unpolitischen, unpersönlichen Geschichte gab es zwei Vollpfosten, die meinten, mich bepöbeln zu müssen. Der Erste, der auf meinen Post einging, riet mir, meine „bloody cat“ in Deutschland zu lassen und fragte mich, ob ich verblödet sei. Ein anderer meinte, ich sollte mir keinen Hund anschaffen, weil diese das „Australian Wildlife“ bedrohen würden. Tatsache ist, dass fast jeder „Land-Australier“ mindestens einen Hund und meistens auch eine Katze besitzt, aber darum ging es nicht. Es ging darum, im Internet rumzufurzen. Lizzie, meine Tipp-Geberin, nannte diese Menschen „Keyboard Warriors“, sie würden das, was sie mir via Facebook mitteilten, niemals face to face wiederholen und damit sind wir beim Verhalten von Menschen grundsätzlich und HSV-Hohlhüpfern im Speziellen. 

Es sind kranke Menschen. Zutiefst frustriert und verbittert, im real life hört ihnen niemand zu, deshalb müssen sie ihren Frust via Facebook, Twitter oder Spamfilter loswerden. Immer noch besser, als wenn sie ihre nicht vorhandenen Kinder oder Frauen mißhandeln, sagt meine Tochter immer und das stimmt natürlich. Aber dieser Aussatz ist eben überall, sie sind mitten unter uns. Kleine, weit unterdurchschnittlich intelligente Kreaturen, die im besten Fall eine Gefahr für sich selbst sind und eigentlich in professionelle Betreuung gehören. Mir hat dieser „Facebook-Fall“ wieder einmal gezeigt, dass die Anfälle der Idioten nichts mit dem zu tun haben, was ich schreibe oder worüber ich schreibe. Es hat einzig und allein mit ihnen zu tun. Mit ihrer kranken Psyche, mit ihrer traurigen Persönlichkeit, mit ihrem Frust und ihrer Verbitterung. Es nützt nichts, sich mit ihnen zu unterhalten, auszutauschen oder zu versuchen, sie mit Argumenten zu überzeugen. Ihre Störung lässt eine Überzeugung gar nicht zu, deshalb ist man am besten beraten, wenn man sie ignoriert, sie sperrt, blockiert und ausgrenzt. 

In diesem Sinne, bis morgen