Nachdem Demosthenes gestern apodiktisch aufgeführt hat, welche Faktoren in ihrer Gesamtheit für die Horrorshow der letzten drei Jahren verantwortlich waren, möchte ich mich heute explizit der Gruppe dieser Höllenmaschinerie widmen, die bei Analysen des gesamtdefektiösen HSV in aller Regel viel zu gut wegkommt: Der Spezies der Trainer. Jeder dieser Übungsleiter hat eine Ausbildung zum Fußballlehrer durchlaufen und sollte in der Lage sein, Spieler zu verbessern, Mannschaften zu entwickeln und sportliche Erfolge einzufahren. Leider haben sich alle Kandidaten in den drei Jahren als inkompetente Totalversager herausgestellt. Obwohl Trainertypen und Trainingsmethoden grundverschieden waren, sind alle kläglich am erklärten Ziel des Wiederaufstiegs gescheitert: Am Ende der Saison landete der HSV jedesmal auf dem vierten Platz, nachdem die Mannschaft in der Rückrunde katastrophal eingebrochen war. Schlagworte wie HSV-Virus und Wohlfühloase wurden als Erklärung herangezogen und der Verein wurde pauschal als untrainierbar abgestempelt.
Wenn man sich jedoch als HSV-Interessierter trotz des unerträglichen Fremdschämens mal die Mühe macht, dieses Versagen genauer zu untersuchen, kann man durchaus einen gemeinsamen Faktor des Scheiterns benennen, der sich wie ein roter Faden durch das Rumgestümper sämtlicher Trainer zieht, sodass man letztendlich von einem systemischen Problem sprechen kann: Spiele „ohne drei“. Jede Mannschaft kann normalerweise 1 bis 2 Ausfälle mit durchschleppen, aber bei 3 Spielern ist die kritische Grenze überschritten. Grundsätzlich haben alle Trainer so gut wie nie in der stärksten Besetzung gespielt, jeder Übungsleiter hatte seine persönlichen Lieblinge, in jeder Startelf waren mindestens zwei, meist aber drei, oft sogar vier Spieler, die entgegen dem Leistungsprinzip aufgestellt oder eingewechselt wurden und damit jedem Mannschaftsgefüge früher oder später das Genick gebrochen haben.
Saison 2018/19: (Trainer Titz und Wolf): Hunt, Jung, Holtby, Papadopoulos, Sakai, Janjicic und Jatta.
Saison 2019/20: (Trainer HecKing): Hunt, Jung, Wood, Narey, Vagnoman, Moritz, Harnik und Jatta.
Saison 2020/21 (Trainer Thioune): Hunt, Jung, Wood, Narey, Vagnoman, Gjasula, Ulreich und Jatta.
Grundsätzlich wird jeder Versuch, diese These zu diskutieren, voller Entrüstung abgelehnt, entweder mit dem Hinweis auf die angebliche Expertise des jeweiligen Übungsleiters oder auf den Grundsatz, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Ein ausgebildeter Fußballlehrer wird schon wissen, was er da tut. Aber die Fehler waren trotzdem hanebüchen und jeder Fussi-Stammtisch hätte diese zweifelsfrei benennen können.
Obwohl jeder Trainer eine persönliche Agenda hatte, die über den sportlichen Erfolg des Vereins gestellt wurde, obwohl jedes Mannschaftgefüge arg leiden musste, obwohl sich die Trainer als unbelehrbare Sturköpfe präsentiert haben, obwohl sie grausamen Folterfußball haben spielen lassen, obwohl sie Spieler systematisch und unnötig enteiert haben, wurden ihre Mannschaften in der Abschlusstabelle jedes mal Vierter! Soll heißen, der jeweilige Kader hat den Aufstieg trotz des Rumstümperns der Übungsleiter nur denkbar knapp verpasst.
In der Saison 2018/19 fehlte 1 Punkt zu Platz 3 (Union) und 1 Punkt zu Platz 2 (Paderborn).
In der Saison 2019/20 fehlte 1 Punkt zu Platz 3 (Heidenheim) und 4 Punkte zu Platz 2 (Stuttgart).
In der Saison 2020/21 fehlten 4 Punkte zu Platz 3 (Kiel) und 6 Punkte zu Platz 2 (Fürth).
Und gerade, weil es so knapp war, sehe ich eine besondere Schwere der Schuld bei den Übungsleitern, die nicht willens und nicht fähig waren, das jeweilige Potential ihrer Spieler zu erkennen und freizusetzen.
Und obwohl sich auch viele Spieler regelmäßig durch Charakterschwäche und Leistungsverweigerung ausgezeichnet haben, waren die Rumpelkicker und Maltafüße immer noch so weit „self drilling“, dass sie bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitspielen konnten. Mal unabhängig davon, dass der HSV mit den jeweiligen Kadern sofort wieder abgestiegen wäre, ist es dennoch ein Unding, dass die Trainer nicht in der Lage waren, die wenigen Stellschrauben zu drehen, um ein oder zwei zusätzliche Siege einzufahren. Am Ende des Tages sind sie aufgrund von Faulheit, Arroganz und Inkompetenz gescheitert, ganz zu schweigen vom Fehlen jeglicher Empathie: Sie haben ihre Spieler schlichtweg nicht verstanden.
Unabhängig davon, dass beim aktuellen Trainer Tim Walter das Spielsystem bereits nach dem 3. Spieltag als grundsätzlich falsch und für den Kader ungeeignet diagnostiziert wurde und sein fragwürdiger Umgang mit den Spielern kritisiert wird, sind auch bei ihm die typischen Symptome für Spiele „ohne drei“ auszumachen: Stand jetzt setzt Walter in der Startelf grundsätzlich auf die Spieler David, Kinsombi, Glatzel und Jatta und bestätigt dadurch diese These. Dass die sportlich Verantwortlichen ihre Trainer keinerlei Qualitätskontrollen unterziehen, ist ebenfalls ein Systemfehler, der allerdings nicht nur für den HSV gilt.
Im Gegensatz zu den vorherigen drei Saisons ist der aktuelle Übungsleiter schon am 4. Spieltag schwer angeschlagen und es liegt nun an den beiden Witzfiguren Boldt und Mutzel, den Kader bis Ende August nochmal zu verstärken. Auch wenn alle Tim Walter möglichst sofort loswerden wollen, wird man sich noch einige Wochen gedulden müssen, bis der Kader endgültig komplett ist. Erst dann läuft die Uhr für Herrn Walter und man wird sehen, ob er tatsächlich dazugelernt hat.
Keine Ahnung, ob die besagten Spieler eine „ich-bin-unantastbar-Klausel“ im Vertrag haben, das könnte ja bei diesem Verein auch sein… 😉 Das Totalversagen liegt wohl in der Unbelehrbarkeit der besagten Trainer, die dadurch sehenden Auges das Ziel ignorierten. Und ich gehe davon aus, dass auch der aktuelle Trainer in diese Kategorie gehören wird. Bereits die nächste Aufstellung wird zeigen, ob überhaupt eine Selbstreflexion statt gefunden hat.
Wenn Kinsombi gegen die Lilien in der Startelf aufläuft, darf man getrost von Hunt 2.0 sprechen.
Vielleicht sogar von – ich wage kaum, es auszusprechen – „Black Hunt“?
Den Spruch hättest du dir in der Tat besser verkniffen. Auch Gravesen war in dieser Hinsicht irgendwann selbst nicht mehr glücklich und hat solche Bezeichnungen z. B. in Bezug auf D. Thioune nicht mehr verwendet.
Ich sehe rabenschwarz für die Zukunft des Vereins.
Genau das meinte ich, als ich die nächste Aufstellung ansprach… 😉
Interessant ist sich immer wieder, dass rumgeweint wird, dass die Presseberichte angeblich so kritisch wäre und in den sozialen Medien sowieso.
Aber nach einer Niederlage gegen Pauli liegen anscheinend überall die Nerven blank und man liest nicht einen positiven Kommentar.
Das sind dann bestimmt die Leute, die bei dem nächsten Unentschieden oder Sieg gleich wieder von Aufstieg und alles ist supi reden und die Presse verteufeln, sollte bei einem Unentschieden oder Sieg ein Haar in der Suppe gefunden werden.
#doppelmoral
Holger Fach hat Zeit 🤑🤑🤑 ENDE
Buddy Spieler hatte beim HSV wohl jeder Trainer, auch Bruno L schon, remember Laufwunder Ilicevic, oder später Grinsdols „Allzweckwunderwaffe auf der 6“ Ozzi, Söhnchen Lewis bei Titz, usw. usf.
Doch nicht nur Trainer, auch Big Didi oder KMK hatten spezielle Wünsche zu den von ihnen besonders auserwählten bzw. engagierten StarWunschkickern.
Es dreht sich beim Salär wie der Aufstellung und internen Wertung tets um das Prinzip der weitgehenden Unabhängigkeit von Leistung, traditionell.
Ich sehe das 100% wie Du, Alex. Der zweite verpasste Aufstieg unter Hecking hat mich besonders geärgert, weil das aus meiner Sicht so unnötig war und zu 100% aufs Konto des vor Selbstgefälligkeit und Arroganz strotzden Trainers ging. Es wurden Spiele völlig unnötig verloren, u.a. weil dem Trainer ab der 60. Minute regelmäßig die hirnrissigsten Auswechslungen eingefallen sind. Das war besonders verwunderlich, weil das so ein erfahrener Trainer war.
Bei Thioune war man Zeuge, wie er mit jedem Spiel die Mannschaft ein wenig mehr verliert – und nicht ansatzweise versteht. Ich hätte mir bei Thioune gewünscht, dass man ihn schon zur Winterpause ersetzt. Dass ein Trainer dann von sich aus das Handtuch wirft, ohne dass die sportliche Führung vorher eingreift, spricht auch eine deutliche Sprache.
An dieser Stelle sei einmal erwähnt, dass ich nicht verstehe, dass vor allem Arroganzkünstler Boldt als Hauptverantwortlicher immer noch im Amt ist – und jetzt noch ein viertes Mal die Gelegenheit bekommt, nicht aufzusteigen. Von seinem Adjudanten, der sich so liebevoll um seine Hoden kümmert, gar nicht zu reden. Auch das wäre die Aufgabe von Boldt, hier einmal ein Benchmark durchzuführen.
Bei Hecking bin ich vollkommen bei Dir. Diese Sturheit und Borniertheit hat er zum Ende der letzten Saison bei BMG auch
an den Tag gelegt. Die Mannschaft rettete sich Dank ihrer individuellen Klasse auf den letzten Drücker in die Euroleague.
In Hamburg haben sie ihm buchstäblich aus der Hand gefressen.Erste anfängliche Erfolge,dass Abwatschen“ der Schornalisten
auf den PK`s und seine eloquente Art kaschierten vieles. Im letzten Drittel der Saison häuften sich dann die Fehler bei den Aufstellungen und
Personalwechseln und er wurde zunehmend dünnhäutiger.
D.Thioune war der Sache in Hamburg von Anfang an nicht gewachsen. Für den war der HSV einfach eine Nummer zu groß.Die Erklärungen nach verlorenen,
oder schlechten Spielen waren ein gefundenes Fressen und Alibi für die Millionaros in den kurzen Hosen. Sowas merken die sofort wenn der Trainer seine
Autorität Stückchenweise verliert. In der Tat…das machte was mit ihm. Zu „Boldinho“ ist eigentlich auch alles gesagt.Die Auflistung von Demo gestern sagt ja
schon alles über das Personalgeschachere ohne eine vorhandene Spielphilosophie! Die Transfers auf den jeweiligen Trainer abgestimmt, und wenn es nicht hinhaute
wurde der Übungsleiter halt ausgetauscht und die meisten Spieler gingen nach kurzer Zeit wieder. Wären wir bei der Frage, wer soll denn eine langfristige Konzeption für eine Spielidee für den gesamten HSV ausarbeiten und durchführen? Cello..Boldt…Mutzel? Never, können und wollen sie überhaupt nicht! Solange diese Vögel da rumturnen, wird sich beim HSV nix ändern!
Super, dass Du diese Spezies mal genauer betrachtest. Denn mich stört es seit langem, dass die viele Trainer Heulsusen sind, wenn sie kritisiert werden. Die meisten Trainer sind doch völlig überbezahlt und arbeiten kaum. Mit welcher Berechtigung verdient ein Abteilungsleiter mit gerade einmal 30 Angestellten ein Vielfaches von erfolgreichen Unternehmensführern oder sogar Vorständen, die für hunderte oder Tausende Menschen verantwortlich sind und sich in 60-90 Stunden-Wochen verbrennen. Ein Trainer in der 2. Liga dürfte maximal 100.000 € Grundgehalt und weiteres hängt vom sportlichen Erfolg ab.
Und wenn man schon das Privileg hat, einen solchen Job für 500.000 € auszuüben hat Man gefälligst richtig hart zu arbeiten. Damit meine ich 8-10 Stunden pro Tag und quasi rund um die Uhr während der Vorbereitungsphase. Und nicht 2x am Tag Larifari-Training und 1x die Woche ein paar Stunden zum Spiel. Das Gleiche gilt natürlich auch für Spieler, die bei dem heutigen Trainingspensum natürlich keinerlei Verbesserungen erfahren dürften. In allen Lebensbereichen ist üben, üben, üben das Zauberwort. Allein schon diese fürstliche Entlohnung verpflichtet einen Trainer dazu, jegliche Kritik auszuhalten und professionell darauf zu reagieren. Und nicht so dünnhäutig und arrogant wie die meisten.
Ich habe das Gefühl, die Trainer beim HSV werden danach ausgesucht, dass sie auf keinen Fall besser ausgebildet sein sollen als ihre Vorgesetzten. Siehe Titz, Thioune, Zinnbauer. Das sind doch alles inkompetente Persönlichkeiten. Um ein erfolgreicher Trainer zu sein bringt es nichts, wenn man die theoretische Prüfung gut besteht. Vor allem Personalführung ist wichtig, um aus verwöhnten Individualisten eine Mannschaft zu schmieden, die funktioniert.