Noch so ein Begriff, bei dem mir der Kamm schwillt. Bisher hat der HSV noch jede Länderspielpause abgeschenkt, um sie für Erholungsphasen, Belastungssteuerung und anderen Mumpitz zu verschwenden. Kein Übungsleiter der letzen Jahre konnte oder wollte diese „Schippe voll Sand unterm Hintern“ sinnvoll nutzen. Was hätte man in dieser Zeit alles angehen können? Einzelne Spieler verbessern, die Mannschaft entwickeln, individuelle Trainingsmaßnahmen durchführen, professionelle Videoanalysen machen und die unendlichen Defizite der Rumpelkicker und Maltafüße wirksam bekämpfen. Stattdessen wurden diese bis zu 14 Tage andauernden Zeiträume regelmäßig mit absurd langen trainingsfreien Zeiten (bis zu 5 Tage am Stück) verdödelt.

Sowohl der notorische Faulpelz und unerträgliche Sprücheklopfer Dieter HecKing als auch der agenda-getriebene Inklusionsfanatiker Daniel Thioune hatten es nicht nötig, die Länderspielpausen für sinnvolle Trainingsarbeit zu nutzen, maximal wurde mal ein Testspiel angesetzt, üblicherweise gegen dänische Zweitligisten und dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Anstatt endlich mal eine Stammelf sich einspielen zu lassen oder alternative taktische Formationen auszuprobieren, sollten sich die Spieler der zweiten Reihe mal zeigen, um danach niemals wieder eingesetzt zu werden. Statt Sonderschichten gab es „Quality Time“ zum „Durchschnaufen“. „Das macht was mit mir!“

Apropos… Was macht eigentlich Tim Walter? Wurde der ruhiggestellt, umprogrammiert, lobotomiert oder einer Ludovico-Therapie unterzogen? Im Trainingslager hat der eigenwillige Übungsleiter noch Gas gegeben wie ein Bekloppter, doch pünktlich mit dem Saisonstart hat er die Trainingsintensität drastisch reduziert und die Trainingsinhalte auf standby runtergeschraubt. In der Woche vor dem Heidenheim-Spiel fanden gerade mal drei Trainingseinheiten statt, viel zu wenig, um die zahlreichen Baustellen wie z.B. die unterirdischen Standards auch nur ansatzweise in den Griff zu kriegen.

Ganz offensichtlich hat Tim Walter eine Ansage von den „HSV-Bossen“ erhalten. Entweder haben sich die Söldner und Jungmillionäre beim Heimschläfer Jonas Boldt über zu hartes Training beschwert oder die sportlich Verantwortlichen haben spitzgekriegt, dass mit dem aktuellen Kader in dieser Saison nix zu holen ist und man keinesfalls eine Verletzung der HSV-„Stars“ riskieren möchte. Wir werden die Aktivitäten der Hobbykicker während der Länderspielpause aufmerksam verfolgen…

Schade eigentlich, dass Spieler wie Reis, Suhonen und Kaufmann sich zur ihren U21-Nationalmannschaften verabschieden, eigentlich braucht man gar nicht erst versuchen, offensive Spielzüge einzustudieren oder das Spielsystem zu variieren, aber immerhin könnte man die zahlreichen Neuverpflichtungen, die Mutzel und Boldt dem HSV noch bescheren werden 🤭, dazu nutzen, diese neuen Spieler behutsam an die Komfortzonen des Volksparks heranzuführen. Für die Youngster ist es natürlich hilfreich, dass sie die Wohlfühloase zur Abwechslung mal verlassen dürfen. Man kann nur hoffen, dass keiner der Buben mit einer schweren Verletzung zurückkehrt, typisch für den HSV wäre es allemal.

Schön zu sehen übrigens, wie der HSV-Virus auch auf die vermeintlich charakterstarken neuen Spieler wie Schonlau und Meffert übergreift. Jonas Meffert reihte sich nach dem Spiel nahtlos in die Reihe derer ein, die ziemlich dummes Zeug in die Kamera gequatscht haben.

Man sieht, dass es immer besser wird. Wir setzen um, was der Trainer will, wie wir die Bälle vorne reinspielen, wie wir die Chancen herausspielen. Es ging nicht so wild hin und her wie gegen Darmstadt. Ich habe eine Entwicklung gesehen. Es war ein Schritt in die richtige Richtung.

Entzückend auch der Kommentar von Onana von vor einigen Tagen nach seinen ersten Eindrücken beim OSC Lille.

Es ist natürlich alles schneller und besser hier. Bei allem Respekt vor meinen früheren Kollegen beim HSV. Hier wird schon ein anderer Fußball gespielt, an den ich mich erst einmal gewöhnen muss.

Mit der Länderspielpause und dem am Dienstag Abend schließenden Transferfenster beginnt nun die Uhr für Tim Walter zu ticken. Ausgang offen.

Und irgendwo hinter den Bergen bei den sieben Zwergen hockt der Ahorn und feixt sich einen: „Auftrag erfüllt.“