Oder: Wie ein bockloser Sprücheklopfer alles kaputtgemacht hat und nur verbrannte Erde hinterlassen hat.

Am Ende werden wir was zu feiern haben.

Die Rede ist vom Vereinsgärtner Dieter „Schnappi“ HecKing. Dem Mann, der die ausgebliebene Weiterentwicklung zahlreicher HSV-Spieler ursächlich zu verantworten hat und durch seine unsäglichen Fehlentscheidungen das Mannschaftsgefüge bis heute nachhaltig geschädigt hat. Warum ich das jetzt thematisiere? Weil Dauerhüpfer und Hofberichterstatter aktuell mal wieder auf Spielern wie Kittel und zuvor Kinsombi rumhacken und der HSV sich genötigt fühlt, mit einer konzertierten Promo-Aktion dagegenzuhalten, aber die eigentlichen Gründe für die latenten Formschwankungen dieser Spieler, die während HecKings Amtszeit neu zum HSV kamen, weder erkannt, noch benannt wurden. Und weil es am Sonntag gegen Nürnberg geht, wo die Echse nun als Sportvorstand tätig ist.

Es ist alles im grünen Bereich.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Als Fundamentalkritiker von allem, was beim HSV nicht läuft, bin ich seit Marek Erhardts folgenschwerer Fehlentscheidung immer ganz vorn dabei, wenn es darum geht, die HSV-„Stars“ pauschal als Söldner und Jungmillionäre abzustempeln, die Wohlfühloase genussvoll zu sezieren und die fehlende Hochleistungskultur unermüdlich anzumahnen. Wenn man sich aber mal ernsthaft damit auseinandersetzen möchte, wie es überhaupt sein kann, dass so viele Spieler mit zweifelsfrei vorhandenem Potential dieses nur unregelmäßig abrufen können und zwischenzeitlich immer wieder grausamen Rumpelfußball abliefern, führt kein Weg an dem inkompetenten Totalversager HecKing vorbei.

Ich denke, wir haben vieles richtig gemacht.

Dabei geht es um Spieler wie Kittel, Dudziak, Kinsombi, Leibold, Gyamerah, Wintzheimer und um die ungelöste Problematik mit Pollersbeck und Heuer-Fernandes. Nachdem das glorreiche Trio Hoffmann, Becker und Wolf (der, wo vor Aufregung auch schon mal in den Bus kotzte) den ersten Versuch des Wiederaufstiegs gepflegt vermasselt hatten – diese Geschichte ist wohl auch einen eigenen Blog wert – wollte man mit dem namhaften Welttrainer HecKing den Wiederaufstieg im zweiten Versuch sicherstellen, immerhin hatte der Ex-Polizist bei Gladbach durchaus erfolgreich gearbeitet und galt als erfahrerer Übungsleiter mit nachweisbarer Kompetenz. Schnappi selbst sah sich zu der Zeit eigentlich als angehender Bundestrainer, wollte sich dann aber, nachdem feststand, dass Popelfresser Löw den deutschen Fußball weiter am Boden halten darf, einfach mal in das Abenteuer zweite Liga stürzen, natürlich am liebsten beim großen HSV, dem Traditionsklub mit Strahlkraft.

Ich glaube, meine Wechsel waren in der Vergangenheit auch nicht so verkehrt.

Mit der Verpflichtung von HecKing nahm das Unheil dann seinen Lauf. Sportvorstand Becker und Football Leaks Profi Boldt hatten dem vollkommen überschätzten Übungsleiter einen Hybridkader aus neuen unbelasteten Spielern (Kittel, Dudziak, Kinsombi, Leibold, Gyamerah, Wintzheimer und dem ausgeliehenen Adrian Fein), Leistunsgverweigerern und Abstiegsverursachern (Hunt, Jung, Wood, Sakai, Papadopoulus) und Maltafüßen (Jatta, Narey, David, Vagnoman, Van Drongelen) zur Verfügung gestellt, der allein in dieser Konstellation schon eine Herausforderung darstellte. Was HecKing allerdings daraus machte, war an Dilettantismus kaum zu überbieten. Schon in den ersten Testspielen gegen den Meiendorfer SV und den TSV Buchholz konnte man als interessierter Zuschauer genau sehen, wer von den Spielern Bock auf Fussi hatte und wer nicht spielen wollte und wer nicht spielen konnte.

Eine Wiederholungsgefahr kann ich nicht sehen. (Nach der ersten von zwei Derby Niederlagen)

HecKing versuchte in vollständiger Ignoranz der Hamburger Verhältnisse (HSV-Virus, Wohlfühloase) aus dieser toxischen Mischung eine erfolgreiche Mannschaft zu basteln, ohne jedoch den unheilvollen Einfluss der fürs Mannschaftsgefüge untauglichen Spieler wie Ahorn Hunt und Konsorten zu berücksichtigen. Obwohl man einige faule Äpfel noch rechtzeitig entsorgen konnte (Sakai, Papadopoulus) und den albernen Kasper und Obertrottel Holtby schon vorher losgeworden war, zeigte HecKing ganz schnell, dass er das Potential des verbliebenen Spielermaterials nicht ansatzweise verstanden hatte und der HSV offensichtlich einen total uninspirierten und empathielosen Blender zum Cheftrainer gemacht hatte. Mit nacktem Entsetzen erinnert man sich an die katastrophalen Aufstellungen, die sinnlosen und viel zu späten Auswechslungen, das immergleiche 4-3-3-Spielsystem und das fahrlässige und systematische Enteiern der neuen Spieler durch Vorziehen von irgendwelchen Pfeifen. Kaum ein Trainer des HSV hat das Leistungsprinzip dermaßen ignoriert und Spielerpotential so vorsätzlich vernichtet. Offenbar sah HecKing es nicht als seine Aufgabe an, Spieler zu verbessern oder die Mannschaft zu entwickeln, der Vogel hatte einfach kein Bock und lieferte nur Dienst nach Vorschrift ab. Unvergessen die absurd langen Zeiträume von bis zu fünf trainingsfreien Tagen am Stück, nur noch getoppt durch seine frechen und arroganten Auftritte während der Pressekonferenzen. Die Krönung der Fehltritte war allerdings HecKings respektlose Reaktion auf Bernd Hoffmanns Ausspruch „Honeymoon is over“, was normalerweise eine sofortige Abmahnung zur Folge hätte haben müssen. Zu dem Zeitpunkt war Hoffmanns Demission allerdings schon in der Vorbereitung, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich möchte keine Mehrfachbelastung im Frühjahr haben. (Nach dem Pokal-Aus)

Den Todesstoß versetzte HecKing dem Projekt Wiederaufstieg dann schon früh in der Saison, als er direkt nach dem bemerkenswerten 6:2 Sieg gegen Mitkonkurrent VfB Stuttgart im darauf folgenden Pokalspiel gegen die Schwaben eine vollkommen andere Mannschaft aufs Spielfeld schickte und damit die starke Leistung der Sieger des vorherigen Spiels mit Nichtaufstellung bestrafte. Ein schlimmer Anfängerfehler, der sich nur durch eine Sichtweise erklären lässt, dass man so etwas bei erfolgreichen Mannschaften mit intaktem Mannschaftsgefüge vielleicht machen kann, aber niemals beim gesamtdefektiösen HSV, dessen fragilen Zustand er zu keinem Zeitpunkt seiner nutzlosen Tätigkeit als Cheftrainer auch nur ansatzweise kapiert hat. Zu allem Überfluss versuchte der faule Sack dann auch noch, seine Unfähigkeit mit irgendeinem Scheißdreck von fehlenden Körnern im Frühjahr schön zu reden. Was danach folgte, ist bekannt. Mit einem Minimum an Empathie für seine Mannschaft hätte HecKing das spätere Scheitern noch abwenden können, aber stattdessen setzte sich der schleichende Prozess der Zerstörung jeglicher intrinsischer Motivation und des Vertrauensverlustes in das Leistungsprinzip bei den neuen Spielern unmerklich, aber stetig fort, bis der erneute Absturz in der Rückrunde nicht mehr aufzuhalten war und folgerichtig mit dem 1:5-Desaster im Heimspiel gegen Sandhausen sein unrühmliches Ende fand. Rückblickend muss man konstatieren, dass Dieter HecKing der Cheftrainer mit dem schlechtesten Wirkungsgrad war, bezogen auf das Verhältnis zwischen Kompetenz, Erfahrung und Erwartungshaltung zum sportlichen Abschneiden. Witzfiguren wie Oenning, Finkel und Hollerbach mal außen vor…

Ein verpasster Aufstieg wäre kein Scheitern.

Warum ich eine so alte Geschichte wieder rauskrame? Naja, weil das Rumgestümper von Herrn HecKing ganz offensichtlich noch bis heute seine Nachwirkungen hat und weil die verantwortlichen Funktionäre grundsätzlich nach dem Motto handeln, Mund abwischen und weitermachen. Bloß keine Aufarbeitung des erneuten Totalversagens, bloß niemand beschädigen und möglichst schnell wieder zum Alltag der Selbstoptimierung übergehen. Aber wenn man dann im Spiel einem Kittel immer wieder beim Lamentieren zusehen muss, oder nicht versteht, warum Kinsombi immer noch mit einem Stock im Arsch spielt oder Leibolds und Gyamerahs unerklärlichen Formschwankungen ertragen muss oder bei Wintz mitleidet, wie er in seiner Entwicklung immer noch stagniert, ja dann darf man sich gern daran erinnern, wer diese Spieler nachhaltig enteiert und dauerhaft geschädigt hat. Danke für nichts, Herr HecKing. Danke für nochmal nichts, Herr Thioune. Und ob ein selbstherrlicher Schleifer und selbsternanntes Familienoberhaupt der Mannschaft wie Tim Walter der richtige ist, um die Spieler aus ihren Verunsicherungen und Motivationsdellen herauszuholen, darf bezweifelt werden. Am Ende des Tages… den Rest spare ich mir, jeder weiß, wer gemeint ist. Tick tack, tick tack…

Und wenn es mit dem Aufstieg nicht klappt, dann ist das eben so.