Man muss nur einfach die Latte immer tiefer hängen…

Saison 2018/19: 37 Punkte (Trainer: Hannes Wolf)

Saison 2019/20: 30 Punkte: (Trainer: Dieter Hecking)

Saison 2020/21: 36 Punkte: (Trainer: Daniel Thioune)

 

Saison 2021/22: 29 Punkte (Trainer: Tim Walter)

Dies sind die Fakten, man kann sie nicht wegdiskutieren. Noch immer besteht eine Halbserie aus 17 Spielen, noch immer gibt es für einen Sieg 3 und für ein Unentschieden einen Punkt. Noch immer holt der HSV Spieler aus England (Amaechi, Doyle), noch immer leiht sich der HSV unsinnige Einjahresfliegen (Fein, Mangala, Özcan, Bates, Hwang, Lacroix, Harnik, Schaub, Kaufmann, Muheim, Vuskovic (2 Jahre)), noch immer beschäftigt man mehr als 300 Festangestellte, noch immer pulvert man Geld in einen Campus, den man selbst nicht bezahlen konnte. Und dennoch hängt der Himmel der Schar der Hofberichterstatter und Gefälligkeits-Journalisten voller Geigen, denn in Malle-Tim Walter hat man nun endlich den Seher gefunden, der dafür garantieren soll/wird, dass Teil 4 der legendären Rückrunden-Katastrophen nicht passieren wird. Habe ich das nicht schon mal irgendwo gelesen?

 

Doch wie kommt das? Warum wird trotz der erwiesenermaßen schlechtestens Hinrunde für alle Volkspark-Versager durch die Bank ein glorreiches Urteil gefällt? Hängt die Latte inzwischen wirklich so tief oder sedieren sich die faulen Schmierlappen mit ihrem Dauergelaber über “Ausbildungsverein” und “Entwicklung” gegenseitig? Warum schreibt eigentlich keiner, wie es wirklich ist? Die Hinserie des HSV war mit 7 Siegen und 10 Nicht-Siegen, davon allein 8 Unentschieden alles andere als berauschend. Dabei wird auch noch vergessen, dass das eine oder andere Remis durchaus glücklich zustande kam, ich denke dabei an diverse rote bzw. gelb/rote Karten für den Gegner, an reihenweise Treffer in der 93. Minute und später und ich denke an Schiedsrichter-Geschenke. Warum findet in Hamburg all das inzwischen keine Beachtung mehr, warum wird so getan, als hätte der seichte Herr Walter den Fußball neu erfunden und als wären Spieler wie Glatzel oder Johansson auf dem direkten Weg zum ballon d’dor? 

 

Eigentlich ist es recht einfach; der HSV selbst, seine Verantwortlichen, der Trainer, die Spieler etc. werden bewusst und mit Auge schöngeschrieben und schöngelabert. Wenn man sich auch nur 10 Minuten einer SKY-Übertragung eines HSV-Spiels anguckt, tränen einem die Augen. Der Reporter/Verkäufer sitzt mit Dauererektion im Ü-Wagen, an seiner Seite der debile Matuschka, der jeden 4 Meter-Querpass abfeiert wie das Tor des Jahres. Begriffe wie “sensationell” oder “großartig gespielt” erfahren eine Inflation mit perversen Ausmaßen, man hat inzwischen jedes Maß komplett verloren, wenn es um die Berichterstattung über diesen Verein geht. Es existiert schlichtweg keine Relation mehr. Kein Verhältnis zu dem immer noch vorhandenen Selbstverständnis eines Klubs, der immer noch meint, er müsse in die Bundesliga gehören. Alles ist per se supi-endgeil, nur eine realistische Einschätzung der Leistungen findet nicht mehr statt. Es ist, als würde die gesamte Berichterstattung direkt von der Medien-Abteilung des Vereins gesteuert werden, wobei einige Ausfälle der Herren Schiller und Scholz mit großer Wahrscheinlichkeit den Angestellten dort zu peinlich wären. 

 

Doch warum ist der Pöbel mittlerweile mit so wenig zufrieden, mit so viel weniger als in den Jahren zuvor? Ganz einfach, weil man einfach jegliche Erwartung eliminiert hat. Walter war bereits vor der ersten Trainingseinheit ein halb-autistischer Wirrkopf mit fragwürdigem Verhalten, er konnte also nur gewinnen. Wenn man an eine Person so überhaupt keine Erwartungen hat, kann man nur positiv überrascht werden. Das Vorgehen der Herren Moldt und Butzel ist also klar kalkuliert: Man holt einfach einen Spacken, bei dem jeder vom krachenden Scheitern ausgeht. Sollte es so kommen, hat der Trainer Schuld. Kommt es anders, so erntet man Lob. 

 

Und so wiederholt sich die alte Geschichte, weil es erneut keine realistische Einschätzung der Situation und der erbrachten Leistungen gibt. Wieder einmal denken die konsumierenden Einzeller, dass der Verein auf dem richtigen Weg ist und wieder einmal wird man im Mai sein kornblumblaues Wunder erleben. Dann werden sich wieder alle angucken und denken: Wie konnte das denn schon wieder passieren? Im Winter war doch noch alles fein. 

 

Schnarch. Ende. 

P.S. Man hätte an dieser Stelle auch eine erneute Hirnrindenanalyse verbrechen können, aber interessiert das außer ein paar völlig verstrahlten Schwachköpfen eigentlich noch jemanden? 

 

 

Von | 2021-12-30T15:41:04+01:00 30. Dezember 2021|Allgemein|2 Kommentare

2 Comments

  1. jusufi 30. Dezember 2021 um 10:07 Uhr

    Anspruchslimbo nennt man das wohl…Hauptsache: Das Produkt bleibt im Gespräch, der eigene Posten erhalten.

  2. Hein Blöd 30. Dezember 2021 um 13:54 Uhr

    Tommy Doyle hat auch keinen Bock mehr auf den Weltverein:
    https://www.kicker.de/keine-rueckkehr-doyle-loest-vertrag-beim-hsv-auf-4000000040917/transfermeldung

    Aber was hat der eigentlich erwartet? Wer nicht sofort performt und am laufenden Band Tore schießt
    ist ruckzuck raus. Spieler entwickeln, das sollen man die anderen machen.

    Wahrscheinlich hängen schon in den entsprechenden Fan- Bolgs die verblendeten “Fachleute” rum
    und erklären uns warum es sinnvoll ist sich sorgfältig gescoutete Leihspieler ranzuholen um sie dann
    doch nicht spielen zu lassen.

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