…ein Verein immer unmaßgeblicher wird? Wenn seine letzten Erfolge aus dem Jahr 1987 datieren und danach nichts, absolut nichts mehr kam. Wenn aber komplett verblödete Anhänger dieses Vereins immer noch meinen, sie wären Fans eines sogenannten „großen Vereins“? Zur Erinnerung: Die letzten wahren Helden dieses Klubs waren die sogenannten 83er und ihre Sterne verglühten spätestens während und nach der Ausgliederung 2014. Heute sind diese Männer allesamt 60+, haben sich vom Verein abgewandt oder scheitern in ihrer Einschätzung an Spielern wie Alidou. Was dann? Sollen wirklich die (aller)letzten Helden dieses Vereins solche Vögel wie Schwalbenkönig Jarolim, Bogenschütze Petric oder Flutschfinger Adler sein? Was genau haben diese Ex-Spieler vorzuweisen? Nichts! Weniger als nichts. Es sei denn, man bewertet ein Halbfinale in der Europa League oder den Sparkassen-Pokal als sportliche Offenbarung. Das ist eines der zahllosen Probleme des HSV, man hat im Grunde gar nichts mehr. Kein Geld, keine guten Spieler, kein heiles Stadion, keine Philosophie, keine Zukunft und nicht mal mehr Helden. Dafür hat man Schulden ohne Ende, keine Perspektive, Dauermitgliedschaft in der zweiten Liga, eine Ruine im Volkspark, reichlich Selbstoptimierer und einen abgewanderten Gönner. Spieler wie Schonlau, Meffert oder Kittel hätten vor 6 oder 7 Jahren knapp in der zweiten Mannschaft mittrainieren dürfen, heute sind sie die „Stars“ dieser Gruseltruppe 😀 Was also passiert, wenn ein Verein derart unmaßgeblich wird?

Den Herren von der Presse fällt nichts mehr ein. Liest man die Artikel in Mopo, Bild und besonders Auftragsblatt, so hat man den Eindruck, 90% der Texte wurden in der Medienabeteilung des Vereins erstellt und ein Journalisten-Simulant mit dem Hang zur Gastro-Kritik malt noch schnell seinen „Schiller“ drüber. Echte Recherche, spannende Geschichten? Fehlanzeige. Gibt es einfach nicht mehr, auch deshalb, weil dieser öde Klub einfach nichts mehr hergibt. Wahre Strahlungsopfer wollen diesen Zustand dann mit „Ruhe im Verein“ erklären, dabei ist es gähnende Langeweile.

In Ermangelung an Siegen und guten Spielen reden sogenannte „Fans“ in Blogs und Foren nicht mehr miteinander, sie sind ausschließlich damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bepöbeln. „Du bist zu dumm, es zu verstehen“ wird elegant mit einem „Du bist aber noch dümmer“ gekontert. Man könnte sagen, dass das, was ihr Verein auf dem Platz abliefert, von diesen Schwachmaten rhetorisch imitiert wird. Einfach nur dröge.

Echte Nachrichten über echte Spieler? Wo denn? Die Typen, die unter der Woche durch den Volkspark stolpern, sind Bückware. Uninteressante Unterdurchschnittskicker, die auch bei anderen Verein kaum noch Begehrlichkeiten wegen. Da muss schon ein Alidou kommen, damit man über 6 Wochen kaum etwas anderes lesen kann (oder muss). Wer will auch wirklich wissen, was für Menschen hinter Langweilern wie Meffert oder Wintzheimer stecken..

Ach ja. Weil sich beständig immer weniger Menschen für die Stocherleistungen der Mannschaft interessieren, müssen irgendwelche C-Experte herhalten, die vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Paderborn der Welt erklären, wie unendlich geil die Mannschaft des HSV doch ist. Spieler, an die sich kaum einer erinnern kann, meinen rausposaunen zu müssen, wie sehr man den Verein in der Bundesliga vermisst, dabei kann sich im Oberhaus kaum noch jemand an den komischen Klub aus Hamburg erinnern. Aber das darf auf keinen Fall zugegeben werden, stattdessen wird eine künstliche Welt erschaffen, in der dieser Klub noch irgendeine Rolle spielt. 

Es ist noch gar nicht lange her, da rannten Weltstars (Spieler und Trainer) durch dieses Stadion. Trainer wie Guardiola tigerten im Presseraum herum, Spieler wie Ribery, Robben, Lewandowski etc. Die Spieler, die heute dort rumlaufen und die Trainer, die auf den Bänken sitzen, kennt keine Sau mehr und man muss sie auch nicht kennen. Sie sind unwichtig. Wichtig sollen sie nur durch alberne Artikel aus der Abteilung Hofbericht gemacht werden, damit die Kopisten dort ihre Jobs behalten dürfen. 

Das wirklich Dramatische ist jedoch: Diese Zeiten kommen nie wieder. Der HIV hat heute einen Kaderwert in Höhe von € 35 Mio., der des SC Freiburg von € 142 Mio. In wessen Welt sollte man diese Differenz aufholen können? Und wie? Wie viele Spieler bräuchte der HSV, die während ihres Aufenthalts in Hamburg ihren Marktwert vervielfachen könnten? Und die dürften dann eben nicht geliehen sein und dürften auch nicht ablösefrei durch die Hintertür verschwinden. Nein, es gibt keinen Weg mehr zurück, der Braten ist gegessen. Es traut sich nur noch keiner, es laut auszusprechen.