Ich lese immer wieder, besonders natürlich dann, wenn die Tage länger und der KSV erfolgloser wird, die Frage nach einer kritischen medialen Begleitung und warum dies eigentlich in jedem Jahr zu spät geschieht. Wenn wirklich jeder Hirnlosen erkennen kann, dass irgendwas falsch läuft, ist es zu spät für tiefgreifende Analysen oder gnadenlose Abrechnungen, so etwas müsste dann passieren, wenn die Dinge passieren und nicht, wenn es zu spät ist. Doch warum passiert das nicht? Eine Antwort darauf ist relativ einfach (neben der zweiten, nämlich dass die Berichterstatter persönlich profitieren):
Exakt so ist es, ich habe es selbst mehr als einmal am eigenen Leib gespürt. Die Vögel dort am Trainingsplatz sind keine Journalisten, es sind schreibende Fans und als Fan ist man per se nicht in der Lage oder Willens, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Im Gegenteil, als Fan verteidigt man sein Idol gegen alle Widerstände, sei es auch noch so hinrissig. Natürlich kommt dann und wann die Enttäuschung durch und dann sieht die Kritik am darauffolgenden Tag auch teilsweise ausgesprochen schrill und emotional aus, aber das ist am nächsten Tag auch wieder vergessen und dann muss Zuversicht versprüht werden. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn auch ich war so drauf, als ich noch Fan dieses Vereins war.
Ich habe wirklich jede sportliche Klatsche, jede Entscheidung und jeden Trainer und Spieler bis aufs Blut verteidigt und Kritiker bekämpft. Selbst dann, wenn ich wusste, dass sie eigentlich richtig lagen. Aber niemand hatte das Recht, meinen Verein zu kritisieren. Das gab sich erst zu dem Zeitpunkt, als ich Einblick in die Machenschaften hinter den Kulissen bekam. Als ich mich und meine Leidenschaft für diesen Verein nach fast 40 Jahren pervertiert sah und merkte, dass nicht nur ich, sondern auch die anderen Fans von diesem Klub vorsätzlich verarscht werden. Von dem Moment an, als meine Fan-Brille runtergerissen wurde, war ich in der Lage, die Dinge so zu sehen und auch zu benennen, wie sie tatsächlich sind und nicht, wie sie sein sollten. Von einem (Hardcore)-Fan kann ich niemals und zu keinem Zeitpunkt eine objektive Sicht erwarten, das schließt sich aus.
Für mich bleibt dagegen nur die eine Frage: Wenn ich durch die Möglichkeit auf einen Blick hinter die Kulissen „geheilt“ werden konnte, warum können es die Hofberichterstatter, die deutlich mehr über die Verfehlungen wissen (sollten) als ich dann nicht? Wie kann ich immer noch Fan sein und wie ein Fan schreiben, wenn ich doch weiß, was für eine Scheiße dort läuft?
Einm Bespiel für kranken Pseudo-Journalismus gefällig? Die Benotung bzw. die Leistungsbewertung von Ganzkörperkrampf Wagnermann und von KSV-Berufsmaskottchen Tom Mickel durch den Insolvenzblogger Münchhausen „de Vrij van Gaal Rajkovic Eidgenosse Spendenbeschiss Relaunch 24/7“ Scholz. Rechtsverteidiger Wagnermann könnte vermutlich auch auf allen Vieren über den Platz kriechen, Münchhausen würde ihm mit Spontanerektion eine Bestnote verleihen. Tom Mickel muss sich nur unfallfrei umziehen können und er ist automatisch der zweitwichtigste Mann im Dorf. Während bei Mickel davon ausgehen kann, dass die beständigen unrealistischen Jubelgesänge ein Resultat für die Bereitschaft der Zusammenarbeit bei mehreren Trainingslagern ist, könnte man im Fall Wagnermann auf die Idee kommen, dass dessen Berater den einen oder anderen Euro rüberwachsen lässt, damit ihn der Loser in die Bundesliga labert. Ihr meint, sowas gibt es nicht. Oh doch, sowas gibt es durchaus, habe ich selbst erlebt.
Sicherlich gibt es sowas. Aber inwieweit der Insolvenzblog einen minderbegabten Spieler in die Bundesliga schreiben kann, darf bezweifelt werden.
Man kann ja auch diesem Blog nicht immer eine Bedeutungslosigkeit zuschreiben (zurecht) und dann aber glauben, sowas wäre möglich.
Ob es funktioniert, ist eine andere Frage. Aber das sowas versucht und durchgezogen wird, kannst du gern glauben. Vielleicht denkt Dieter Gudel ja auch anders über den Insolvenzblog
„Wie kann ich immer noch Fan sein und wie ein Fan schreiben, wenn ich doch weiß, was für eine Scheiße dort läuft?“
Die Antwort darauf erleben wir doch jeden Tag: weil Journalismus im Einvernehmen mit Politik und Gesellschaft den langsamen Tod der Bequemlichkeit gestorben ist – und alle damit einverstanden sind. Zwei Beispiele:
Je nachdem welches Medium man konsultiert sind alle Rufe nach Coronaöffnungen hanebüchener Egoismus einer neoliberalen, ignoranten Gesellschaft ODER die Beschneidung von Grundrechten der Weg in den gesellschaftlichen Abgrund.
Oder Migranten die ultimative Bereicherung die drigend gebraucht/gewollt werden ODER die menschgewordene Kriminalität.
Wenn man sich einigermaßen Mühe macht sind es eben „Debattenbeiträge“. Aber man kann selbst feststellen wie oft in der einen Nachrichtenapp über Dinge berichtet wird und wie man in der anderen App dazu nichts findet, kein Wort. Weil es nicht in die Agenda passt.
Hier werden Bauchgefühle bedient, die Wahrheit aber mit all ihren Nuancen ist viel zu komplex für den Leser – der ist Fanboy geworden.
Es hat sich ein bequemes schwarz-weiss-Denken eingenistet, in dessen Strukturen die Agenda der Politik entweder ungefiltert durchs Megaphon in die Leserschaft geschrien oder (je nach Richtung) alles prinzipiell hinterfragt/kritisiert wird.
Journalismus wie der zu Watergate oder Starfighterkrise, den gibt es hier nicht mehr. Die letzten mutigen Journalisten bezahlen in totalitären Systemen mit ihrem Leben – und dass es hier wo es eigentlich alle Voraussetzungen für mutigen Journalismus gäbe keiner mehr stattfindet macht mich traurig.
Warum in den Grautönen unterwegs sein wenn man im Netz mit Schwarz/Weiß dich viel bequemer, viel lauter, viel mehr „Basta“ sein kann?
Und wie es im Grossen vorgelebt wird, machen es im Kleinen (Journalistendarsteller im Trainingsplatz eines öden Zweitligisten) eben alle nach. Weil sie Fanboys sind und weil es die Fanboys so wollen. Gibt Klicks, gibt Geld, gibt Selbstzufriedenheit. Das System füttert sich selbst, und es gibt keinen Grund hier einzugreifen.
Gestern 3:0 – alles ist noch drin – Entwicklung sichtbar – vereint 2025 – blablabla. Man will das doch so hören.
Perlenbeitrag 🙂
zum. Glück gibt es noch einen Blogger, der sich der Unabhängigkeit im Sinne der Wahrheit verschrieben und dafür auf ein geregeltes Einkommen verzichtet hat. Einer, der für die Wahrheit sogar eine Insolvenz in Kauf genommen und alles für seine Leserschaft geopfert hat.
Hirnlosen gibt im Insolvenzblog gerade eine Sondervorstellung, es ist zum Niederknien 😀 😀 😀 😀
Er ist halt noch hirnloser(Sternmarke) geworden. Insider berichten selbst seine Gummipuppe „Gerda“ hat mit ihm Schluss gemacht.
grave….mal ganz ehrlich…..wünscht diu dir nicht innerlich……….der hsv kommt in das dfb-pokalfinal….bitte ehrlich.
ich mag diesen verein nicht mehr…..aber ich erhoffe es mir trotzdem…………………
Warum sollte ich mir das wünschen? Im Grunde ist es mir inzwischen scheissegal, wie die spielen, das Problem ist jedoch, dass mit jedem kleinen Pseudo-Erfolg das Leiden verlängert wird, weil die Versager Aufschub erhalten.
Jetzt feiert man sich, um in Regensburg dann wieder zu versagen. Alles wie immer. Dieser Verein ekelt einen nur noch an. Genau das ist das Problem. Für Drittligist Aue und 10 Karlsruher reicht es immerhin noch.
#Entwicklung #Identität