Ich versuche es einfach nochmal, obwohl ich weiß, dass ich speziell diejenigen, die sich darüber Gedanken machen sollten, nicht erreichen werde. Entweder, weil sie einfach so salafistisch durchdrungen und von den Hofberichterstattern sediert sind, weil sie schlicht und ergreifend nicht die intellektuellen Fähigkeiten besitzen oder weil sie einfach nur idiotische Schwachstruller sind, die meinen, „richtig gelegen“ zu haben. Denn tatsächlich ist es scheißegal, ob der KSV nun viermal in Folge gewinnt oder dreimal verliert. Es ist egal, welche Negativrekorde er bricht oder welche neuen Schallmauern er einreißt. Es ist sogar egal, ob er nun die Relegation erreicht und dort gewinnt oder verliert. Ja, es ist sogar egal, ob Kühnes Sport Verein nun doch aufsteigt oder noch ein weiteres Jahr in der zweiten Liga bleibt. Denn das Problem, aber das habe ich schon bis zur Besinnungslosigkeit verdeutlicht, sind nicht die Ergebnisse, Punkte oder Unentschieden, das Problem ist der Verein und die zahllosen Fehler, die in den letzten 30 Jahren gemacht wurden. Diese Fehler sind nicht zu löschen und sie verfolgen den KSV 2022 auf Schritt und Tritt.

Es gibt natürlich diejenigen, die meinen, der Verein könnte einen vergleichbaren Weg wie andere Absteiger vor ihm gehen, die sich dann irgendwie in der höchsten Klasse etablieren konnten und heute sogar international spielen. Dabei werden die glühenden Beispiele grundsätzlich an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. War es früher einmal das Beispiel Dortmund (obwohl die nicht abgestiegen waren), war es später das Beispiel Freiburg. Dann plötzlich meinten irgendwelche Würdenträger sogar den VfL Bochum als Beispiel nennen zu müssen und zur Zeit ist es eben die SGE aus Frankfurt, die 2011 in der zweiten Liga spielte und nun ins Finale der Europa League eingezogen ist. Das Ganze hat nur einen Haken: Keiner dieser Vereine hatte die katastrophale Vorgeschichte über einen so langen Zeitraum, keiner war so pleite bei gleichzeitigem sportlichen Mißerfolg, keiner hatte über einen so langen Zeitraum derart unfähiges Personal an den Schaltstellen. Bei allen Vereinen gab es so etwas wie ein Fundament, auf dem aufbauen konnte, dieses Fundament fehlt dem Verein aus St. Ellingen komplett.

Denn tatsächlich hat man nichts mehr, was man zu Geld machen könnte und Geld braucht man nun mal, um mit den großen Jungs spielen zu wollen. Man hat  kein eigenes Vereinsgelände mehr, man hat keine AG-Anteile mehr, die man verhökern könnte, man hat keine Spieler mit signifikantem Transferwert mehr. Dafür hat man noch eine € 17,5 Mio.-Anleihe laufen, die man irgendwann einmal zurückzahlen muss. Man hat ein baufälliges Stadion, dessen Renovierung zwischen € 20 Mio. und € 30 Mio. verschlingen wird – die man nicht hat. Ach ja, ich vergaß, man hat ja Erb-Onkel KlauMi aus Schindeleggi, der wird ja in den Verein buttern. Nein, wird er nicht, hat er nie. Kühne hat sich all seine „Investments“ stets bezahlen lassen, später (wenn der KSV nicht blechen konnte) in AG-Anteile umwandeln lassen und durch das Stadion absichern lassen. Kühne schenkt nicht, Kühne macht abhängig und Kühne leiht. Man sollte sich also schnellstmöglich von dem Gedanken verabschieden, dass der Logistiker dem KSV ein Bundesliga-Team schenken würde.

Weiteres Problem: Das Personal. Jansen, Boldt, Mutzel und Konsorten haben gezeigt, dass sie es nicht können, das habe ich erst im letzten Blog nachgewiesen. Dr. Mabuse-WüsteSan ist ein elender Blender, der den KSV als Kamel benutzt, um seine eigene Finanz-Agenda nach vorn zu bringen. Und wirklich gutes Personal wird auch nicht mehr nach Hamburg kommen, weder in der Vorstands-Etage noch in der Kabine. Die meisten Spieler kamen eh nur nach Hamburg, weil man hier vergleichsweise gut verdienen konnte, aber das ist auch vorbei und bessere sportliche Perspektiven bieten andere Vereine ,mit links. Nein, es würde einen derartigen Radikal-Umbruch auf allen Ebenen benötigen, um diesen Verein zu modernisieren und die alten Gespenster zu verscheuchen, aber das müsste man auch wollen und natürlich wollen es die aktuellen Amtsinhaber nicht, denn dann wären sie ihre Jobs los. 

Ich erwarte nicht, dass die Masse der Hohlhüpfer all das versteht, das ist auch gar nicht der Anspruch. Allerdings habe ich mich in den letzten 10 Jahren intensiver mit diesem Verein beschäftigt als die Kasper von Auftragsblatt und Mopo und ich habe (und tue es immer noch) eben auch mit Leuten gesprochen, die unmittelbar beteiligt waren oder noch sind. Wenn man also nicht in der Lage ist, diese Dinge, die sich vornehmlich außerhalb des Platzes abspielen, begreifen zu können, ist das nicht schlimm, aber dann sollte man wenigstens die Fresse halten und nicht so tun als ob. Ich habe ebenfalls mehrfach geschrieben, dass es mich einen Scheiß interessiert, ob die nun gewinnen oder verlieren und das stimmt. Aber! Ich bin ein großer Fan von Gerechtigkeit und in einer gerechten Welt hat dieser Verein jede Niederlage verdient, die er bekommt. Es wurde derart viel beschissen, geschummelt, gelinkt und betrogen, dass mir das Frühstück hochkommt, wenn ich dran denke. Allein die jüngsten Nummern mit Corona-Geld, Corona-Beschiss, Daffeh, Verkauf des Stadionsgeländes, Jansen-Wahl, MV an einem Mittwoch um 18.00 Uhr und Veruntreuung des Geldes reichen locker aus, dieser Verein ist ein einziger großer Betrug. Und wenn es gerecht ist, muss Betrug betraft werden. Deshalb freue ich mich über jede einzelne Niederlage, weil sie mir zeigt, dass es vielleicht doch so etwas wie Gerechtigkeit gibt. 

Passend dazu die Aussagen von „Übergangs-Vorstand“ Dr. Mabuse-WüsteSan, der in Rekordzeit vom Business-Sitzer zum KSV-Vorstand wurde und niemand weiß bis heute, warum eigentlich und was den Mann befähigen sollte, einen professionellen Fußballklub zu führen. 

Auftragsblatt: Sie haben Ihre Ideen kürzlich allen Mitarbeitern vorgestellt. Wie soll Ihre neue Struktur aussehen?

WüsteSAN: Es geht um ein Transformationsmodell und nicht um den Big Bang. Die Rollen stehen. Es geht um flache Hierarchien, damit wir viel agiler werden in den Bereichen Marketing, Hospitality und in der Unternehmenskultur

Kommentar: Bla bla bla. Flache Hierarchien – blubber. Agiler werden – schwafel. Das ist alles nur heiße Luft und Bahlsenkekse, die jemand verbreitet, der sich plötzlich (trotz mehr als 30 Firmen) vostellen kann, dass aus dem „Übergang“ ein „dauerhaft“ werden kann. Warum wohl?

Auftragsblatt: Ist die Schwarze Null bereits im laufenden Geschäftsjahr bis zum 30. Juni zu erwarten?

WüsteSAN: Für das laufende Jahr kann ich sie auch aufgrund der Corona-Nachwirkungen ausschließen.

Kommentar: Wow. Trotz Verkaufs des Vereinsgeländes für € 23,5 Mio. Trotz Corona-Hilfe-Beschiss von mehr als € 10 Mio. Das muss man erstmal hinkriegen.

Ansonsten in diesem Interview? Jede Menge Möchtegern-Marketing-Geschafel wie „Potenziale“, „Transformationsmodellen“ und „Input“, aber eben absolut nichts konkretes. WüsteSAN ist ein Schaumschläger im Sinne von Marketing-Hilki und was der gerissen hat, sollten alle noch in Erinnerung haben. 

ENDE!