Ich habe neulich mal darüber nachgedacht, warum dieser Verein eigentlich so ist, wie er ist bzw. warum er so geworden ist, wie er ist und ich bin dabei auf einen Aspekt gestoßen, den ich außerordentlich interessant finde und über den man intensiver nachdenken sollte. Wenn man es denn will und wenn die eigene Hirnkapazität dafür ausreicht, was bei mehr als 90% der Hüpfer unglücklicherweise ausgeschlossen ist. Aus meiner Sicht agiert dieser Verein bzw. die handelnden Personen dieses Vereins nicht nur so, weil sie es können, obwohl dies natürlich auch ein Aspekt ist und obwohl dies ebenfalls in die Gesamtbetrachtung einfließt. Ich denke, was diesem Verein bzw. den handelnden Personen sie vielen Jahren fehlt, ist die Wahrnehmung der Eigenverantwortung und ich möchte versuchen, dies in diesem Blog näher zu beleuchten. Zuerst einmal – was bedeutet Eigenverantwortung? Es bedeutet eigentlich nicht mehr und nicht weniger, als dass ich für meine Taten, Handlungen, Aussagen etc. die Verantwortung übernehme und dafür gerade stehe. Es macht mir, habe ich diese Konsequenz verstanden, deutlich, dass ich mich eben nicht wie eine offene Hose benehmen kann oder aber ich kann, dann muss ich allerdings auch die Konsequenzen in Kauf nehmen. 

Dem KSV bzw. seinen handelnden Personen fehlt jegliche Form dieser Eigenverantwortung, weil niemand in diesem Verein je die Konsequenzen für Mißwirtschaft, Lug und Betrug, Vorteilsnahme und eine katastrophale Arbeit tragen musste. Mittlerweile über Jahrzehnte wurde dieser Verein systematisch heruntergewirtschaftet, ausgeweidet und bis zur Unkenntlichkeit abgewrackt und bis heute gab es für nicht eine einzige Person eine ernsthafte Konsequenz. Selbst Versager wie Beiersdorfer, Wettstein oder zahllose Trainer und Sportchefs konnten machen, was sie wollten, im schlimmsten Fall wurden sie gefeuert und mit einer Abfindung vom Hof gejagt, die das Einkommen von 99% der Bevölkerung wie einen Fliegenschiss aussehen lässt. So sackte einer der schlimmsten Totengräber des KSV, Zauderschlumpf Düdü Beiersdorfer, insgesamt ca.  4,5 Mio. Abfindung ein, zusätzlich natürlich zu seinem „normalen“ Gehalt. Wie will ich jemals so etwas wie Eigenverantwortung oder Nachhaltigkeit in einem Unternehmen implementieren, wenn ich die größten Loser für ihr Versagen auch noch belohne?

Narzissten/Narzistinnen, Psychopathen/Psychopathinnen und Soziopathen/Soziopathinnen sind Personen mit einer dissozialen Persönlichkeit. Personen, mit dieser psychischen Erkrankung handeln betrügerisch, rücksichtslos und manipulativ. Geprägt durch viele negative Eigenschaften, kann so ein Verhalten sehr gefährlich für Mitmenschen werden. Das Verhalten von Personen mit einer dissozialen  Persönlichkeitsstörung kann zu Straftaten, geistiger Missbrauch von anderer und vielen weiteren Problematiken führen.

Jeder von uns stelle sich nur mal kurz dieses berufliche Schlaraffenland vor. Vollkommen egal, ob man gut oder schlecht arbeitet. Ob man erfolgreich oder erfolglos agiert. Ob man lügt wie gedruckt oder ehrlich ist. Ob man fleissig ist oder faul wie die Sünde, es hat keine Konsequenzen. Man bekommt in einem Monat das, was andere Menschen nicht in einem Jahr verdienen und sollte man die Schraube irgendwann einmal überdreht haben, bekommt man noch mehr Geld, damit man geht. Und das Schlimmste: In der widerwärtigen Welt der „Fußball-Familie“ geht kaum jemand verloren. Denn so gut wie jeder hat mit jedem eine zumindest kleine Leiche im Keller, selbst ein Beiersdorfer, der nun erwiesenermaßen absolut gar nichts kann, hat wieder einen Job gefunden. Nun mag der eine oder anderen einwenden, dass dies doch bei fast allen Vereinen gleich oder ähnlich gelagert ist, ich behauptet jedoch, dass nirgendwo so schlecht gearbeitet werden kann, ohne jegliche Konsequenzen, wie im Volkspark. Und natürlich spricht sich das rum, deshalb hat dieser Verein in all den Jahren auch so viel  Kroppzeug angelockt. 

Wir müssen uns doch nur einmal die neueste Geschichte des Vereins betrachten. Man spielt diverse Jahre trotz Etat aus dem gesicherten Mittelfeld gegen den Abstieg, nichts passiert. Man steigt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte aus der Bundesliga ab, nichts passiert. Man verspielt viermal in Folge leichtfertig eine Rückkehr ins Oberhaus, nichts passiert. Man leistet sich Hunderte von Transferflops und verbrennt ca. € 150 Mio, nichts passiert. Wenn man kurz vor der Insolvenz stand, halfen Banken oder Onkel KlauMi. Wenn die nichts mehr geben wollte, sprang die Stadt Hamburg ein (Stadiongelände) oder der Staat (Corona-Hilfe). Selbst im Fall Daffeh unterstützen diverse politischen Kräfte diesen Betrug, indem sie die Justiz versuchen, einzubremsen. Nie, zu keinem Zeitpunkt, gab es irgendwelche ernsthaften Konsequenzen, nie musste irgendein KSV-Mitarbeiter wirklich zittern. 

Die Folge davon, dass man machen kann, was man will ist: Man macht, was man will. Nahezu niemand kann mit solch einer Freiheit umgehen, ohne die Grenzen immer großzügiger zu ziehen. In den kranken Prozess involviert ist natürlich dieses sogenannte Kontrollgremium aka Aufsichtsrat, auch hier wird nur taktiert statt geprüft, auch hier folgt jeder nur und ausschließlich seiner eigenen Agenda. Zusammenfassend könnte man sagen, dass der Verein sich hat in Geiselhaft nehmen lassen und durch die nicht vorhandene Verantwortlichkeit von Personen, die Millionen verdienen, sein eigenes Grab geschaufelt hat. Der Ausweg? Nun, das ist tatsächlich nicht einfach. Man müsste mit leistungsbezogenen Verträgen beginnen, man müsste diejenigen, die diesen Verein aus unterschiedlichen Gründen mit offenen Augen gegen die Wand fahren, persönlich haftbar machen. Jeder, der dort nur so tut, als würde er für den KSV arbeiten, müsste wissen, was auf ihn zukommt. All dies wird natürlich nie passieren, deshalb wird dieser Klub auch weiterhin der Spielball von Selbstoptimierern bleiben und diese Erkenntnis ist eigentlich noch weitaus schmerzhafter als die sportlichen Offenbarungseide. 

Zum Schluss…

….das Letzte.

Wie auf Zuruf! 

„Michael funktioniert in der Führungsrolle rund um eine Mannschaft nicht. Wir haben uns für einen Weg entschieden und jeder hat seine Rolle und dieser muss man nachkommen. Er hat seit dem Kiel-Spiel (0:1 am 10.4.2022, d. Red.) gar keine Rolle mehr gespielt und das hat er selber so entschieden. Seit acht Wochen leidet unser Verhältnis deutlich darunter. Michael spielte in der Kabine keine Rolle mehr, weil das Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten da unten und ihm nicht mehr funktionierte. Als wir uns alle, vom Zeugwart bis zum Cheftrainer, auf einen Weg eingeschworen haben, ist einer nicht mehr da gewesen ist. Die Frage ist, ob er sich in dieser Rolle sieht. Wenn er sich in dieser Position nicht wohlfühlt, wird es auf Strecke nicht funktionieren. Dann werden wir es auch verändern. Das gefällt ihm nicht, dass weiß ich. (Quelle: Bild)

Ich bin jetzt schon so lange dabei, aber diese Verlautbarung des arroganten Sonnenkönigs Judas Boldt ist mit großem Abstand das Übelste, was ich je lesen musste. Noch nie wurde einem Mitarbeiter derart unverhohlen jegliche Art von sozialer Kompetenz abgesprochen, noch nie wurde einem Untergebenen so offen vorgeworfen, illoyal gewesen zu sein. Normalerweise müsste der Vorgesetzte Boldt den Untergebenen Mutzel auf der Stelle feuern, wenn er denn eine solche Meinung von ihm hat, aber das tut er nicht, er wählt wie immer den Weg über die Medien. Diese Art ist derart link, hinterhältig und manipulativ, dass der Aufsichtsrats, der in Teilen (Jansen, Wüstefeld (welcher ja eigentlich AR ist)) offenbar hinter Mutzel steht und ihm wohlmöglich signalisiert hatte, dass er auf Abstand zum Heimschläfer gehen sollte, jetzt auf der Stelle eingreifen muss, ansonsten kann er sich auch auflösen.

Lustigerweise passt dieser Vorfall wunderbar zu dem oben geschrieben Blog, den ich allerdings bereits am Tag vor der Eskalation verfasst hatte. Denn warum macht Boldt das? Warum lässt er es jetzt auf eine offene Konfrontation ankommen? Wähnt er sich vielleicht aufgrund der dümmlichen Plakate der Nordkurven-Orks in der komfortablen Situation? Nein, er macht es, weil er es kann. Weil er keine signifikanten Folgen befürchten muss. Kommt er mit der Nummer durch, ist er der Sieger in diesem Machtkampf und kann sogar mit einer Vertragsverlängerung rechnen, die für den Verein fatale Folgen hätte. Kommt er nicht damit durch und der Aufsichtsrat entbindet ihn von seinen Aufgaben, geht er mit ein paar Hunderttausend Euro Abfindung im Gepäck zurück nach Düsseüldorf und fängt in 4 Wochen irgendwo einen neuen Job an. Es gibt keine negativen Konsequenzen für ein solches Verhalten und deshalb wird sich auch nichts ändern.