Der Fall Glatzel, how cares?

Man schrieb den 07.08.2021, es ist also noch nicht mal ein Jahr her. Mitgliederversammlung des KSV im Volksparkstadion, es ging um den Abschied von Torgarant Simon Terodde und ein zahlendes KSV-Mitglied war so dreist, den dafür zuständigen Sportvorstand zu befragen. Dessen Reaktion: 

Unterbrochen wurde Boldt bei seiner Rede von einem Zwischenruf eines Mitglieds. Das Mitglied wollte wissen, warum Boldt Stürmer Simon Terodde keinen neuen Vertrag gegeben hat. Der Sportvorstand konterte, dass der HSV vom Personenkult wegkommen müsse, schlug dem Mitglied vor, dass er ja mal seinen Job übernehmen und dazu dann gleich den eigenen Geldbeutel aufmachen könne. „Wir lassen uns nicht treiben von Populismus und Zwischenrufen.“ Wie bei Wettstein gab es auch für Boldt viel Applaus von den Mitgliedern. (Quelle: Mopo)

Knapp 10 Monate später nun dies: Als Nachfolger von Simon Terodde verpflichtete der Atom-Manager Boldt (oder war es diesmal Mutzel, man verliert irgendwie den Überblick) den 27 1/2-jährigen Robert Glatzel für € 1 Mio. aus Cardiff. Die Rechnung geht, zumindest für Glatzel auf, er trifft. Für den KSV geht die Rechnung nicht auf, denn man verliert im Halbfinale des DFB-Pokals zuhause gegen Freiburg und in der Relegation gegen Hertha BSC. Nun hat der Spieler natürlich trotzdem noch einen Vertrag bis 2024, leider war man (wieder einmal) so dämlich und amateurhaft, ihm eine festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von kolportierten € 1,5 Mio. in den Vertrag zu schreiben und obwohl der KSV (wieder einmal) all seine Saisonziele verspielte, weckte Glatzel, auch aufgrund eben dieser Ausstiegsklausel, Begehrlichkeiten, sogar in der Bundesliga. Wie immer war man im Volkspark auf diese Situation nicht vorbereitet und nun passiert das, was ich als klassischen Bobby Wood 2.0 bezeichne. Glatzels Berater Struth, der „lustigerweise“ der gleiche Berater ist, der weiland den Verein bis zur Selbstverleugnung verarschte und ihm im Doppelpass mit Gönner Kühne trotz laufenden Vertrags die Bezüge verdreifachte, steckt ein angebliches Angebot aus Schalke an die Medien durch. An der Sylvesterallee gerät man in wilde Panik, weil man absolut keinen Schimmer hat, wie man diese Lücke schließen sollte, also verlängert man mit dem nun 28 1/2-jährigen Glatzel vorzeitig bis 2025 (dann ist der Mann fast 32) und erhöht seine Bezüge von € 600.000 auf das Bundesliga-Gehalt von € 1,3 Mio. Nun ist Glatzel natürlich für alle Zeiten nicht mehr vermittelbar und wird entsprechend seine Karriere in Hamburg beenden oder irgendwann ablösefrei (oder mit Abfindung ausgestattet) verschwinden. Bobby Wood 2.0, denn natürlich kassiert auch Berater Struth bei der vorzeitigen Vertragsverlängerung erneut, von den Vereins-Einfädlern wollen wir gar nicht erst reden. Selbstverständlich gibt es weder kritische Stimmen zu diesem erneuten Versagen, noch gibt es ein Kontrollorgan, welches diesem Irrsinn Einhalt gebietet. Ein Verein, der kaum noch einen Euro zur Verfügung hat, stattet einen Spieler mit einem Bundesliga-Gehalt aus, Glatzel allein wird den KSV in den nächsten 3 Jahren knapp € 4 Mio. kosten. Unfassbar. 

Was wird passieren? Bei jedem Spiel ohne Glatzel-Treffer wird ab sofort gezählt. 

Der Fall Torhüter, how cares?

Der erste Neue ist im Anflug. Matheo Raab vom 1. FC Kaiserslautern soll kurz vor einer Unterschrift beim HSV sein.

Zuerst berichtete Sky darüber. Der 23-Jährige kommt demnach ablösefrei vom 1. FC Kaiserslautern

Yepp, das macht Sinn, weil der KSV besonders auf dieser Position unterbesetzt war. Nun hat man mit einem Feuer Hernandes (29), der vor Kurzem seinen Vertrag bis 2024 verlängerte, mit einem Marko Johansson (23), den man vor der abgelaufenen Saison für € 600.000 aus Malmö holte (Vertrag bis 2025) und mit Kampf-Maskottchen Tom Mickel (33), Vertrag bis 2023 lediglich 4 Torhüter für eine Position, das perlt. Im Gegensatz zu zahlreichen Hohlbratzen, die in Raab den neuen Manuel Neuer sehen, obwohl sie bis gestern seinen Namen nicht einmal kannten, ist mir der Spieler, der vor 3 Wochen noch in der 3. Liga kickte, gänzlich unbekannt. Aber ich kann lesen. So ist Raab mit 1,87 sogar noch einen Zentimer kleiner als Feuer Hernandes, dessen Probleme man zumeist an seiner fehlenden Länge festmachen wollte. Für Johansson dürfte diese Verpflichtung nichts Gutes bedeuten, allerdings wird kein Verein der Welt so dämlich sein, einen Spieler ohne Spielpraxis zu kaufen. Bedeutet: Johansson wird mit Abfindung den Verein verlassen, was zusammen mit Ablösesumme (€ 600.000), Beraterhonorar, einem Jahr Gehalt und Abfindung höchstwahrscheinlich mehr als € 1,5 Mio. kosten wird. Man hat’s ja im Volkspark, aber – how cares?

Der Fall Volksparkstadion, how cares?

Deshalb hofft er auf weitere Unterstützung der Stadt Hamburg – und stößt auf Unverständnis. Sportstaatsrat Christoph Holstein betonte im Gespräch mit NDR 90,3: „Wir hören gerade sehr hohe Summen, die erforderlich seien, um das Stadion zu modernisieren. Was man aber wissen muss ist, dass die Vorgaben der UEFA unserer Berechnung nach auf einen kleinen, einstelligen Millionenbetrag kommen.“

So soll die UEFA lediglich einen Datenraum mit Kühlung, Notstrom für das Flutlicht und zusätzliche zehn Drehkreuze fordern. Der HSV wollte sich auf Anfrage nicht konkret äußern. Er teilte mit, dass er Zahlen nicht kommentiere und verwies lediglich auf steigende Bau-und Rohstoffpreise, die sich auf die Modernisierungskosten auswirken würden.

Bei der Stadt wird vermutet, dass der HSV eigene, von der EM unabhängige Sanierungswünsche einfach mit in die Kosten einrechnet und am liebsten von der Stadt bezahlen lassen will. Holstein betonte aber deutlich, dass es von der Stadt Hamburg kein zusätzliches Geld mehr geben wird.

Vor zwei Jahren hatte der Zweitligist sein Stadiongrundstück für 23,5 Millionen Euro an die Stadt verkauft und sich verpflichtet, von dem Geld die Umbauten für die Europameisterschaft 2024 zu finanzieren. „Wir haben vertraglich verpflichtend vereinbart, dass aus diesem Geld alle Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen finanziert werden, die der HSV für die Euro braucht. Und dementsprechend gibt es keinen Cent obendrauf“, sagte Holstein (https://www.ndr.de/sport/fussball/Fussball-EM-2024-in-Hamburg-HSV-will-mehr-Geld-Stadt-lehnt-ab,hsv25942.html)

Wem an dieser Stelle nicht die Worte fehlen, dem ist absolut nicht mehr zu helfen. Dennoch fasse ich ungern noch einmal zusammen. Der KSV ist aufgrund eigener Unzulänglichkeiten nahezu insolvent, muss aber das eigene marode Stadion kernsanieren, um in den Genuss der avisierten 5 EM-Spiele zu kommen. Deshalb verscherbelt man das allerletzte Tafelsilber, das Vereinsgelände, für € 23,5 Mio. an die Stadt Hamburg, doch anstatt zu sanieren, bezahlt man von dem Geld die Gehälter von Fußballspielern (die auch während Corona nicht auf einen Cent verzichten wollten), Vorständen, 300 Mitarbeitern und begleicht Abfindungszahlungen (Wettstein) und Beraterhonorare (Struth). Nun ist die Kohle nahezu verbrannt, aber das Stadion schimmelt immer noch vor sich hin. Um nun die Stadt Hamburg (und den Hamburger Steuerzahler) endgültig abzuzocken, erfindet man einen Sanierungs-Bedarf in Höhe von mehr als € 30 Mio. und hätte gern, dass die Stadt (und der Steuerzahler) auch das noch bezahlt, damit man sich selbst weiterhin die Taschen vollstopfen und Spielern wie Glatzel Bundesliga-Gehälter zahlen kann. Ich sage es mal so, wie es ist: Das ist nicht nur durchtrieben und abgewichst, das ist in höchstem Maße verbrecherisch und von krimineller Energie getrieben und erfordert von Seiten der Stadt Hamburg und der Hamburger Justiz eine unmittelbare Reaktion, alles andere ist dem gebeutelten Steuerzahler nicht mehr zu vermitteln.

EM-Spiele, how cares?

Investor Klaus-Michael Kühne hat in der „Bild“ einen überraschenden Vorschlag gemacht: „Ich empfehle der Stadt Hamburg und der HSV Fußball AG dringend auf die EM-Spiele im Jahr 2024 zu verzichten, um die äußerst kostspielige finanzielle Stadionrenovierung zu vermeiden.“ (Quelle: NDR)

Wie niedlich. Als er das von sich gab, wußte der „Gönner“ scheinbar nicht, dass das von ihm gesponsorte Stadion gar nicht so aufwendig repariert werden müsste, um EM-Spiele zu bekommen. Ernsthaft: Wer sich auch weiterhin mit diesem Verein und seinen Schwerstverbrechern ins Bett legt, begibt sich in die gleiche Kategorie. Aber nochmal zu Kühne. Der Mann möchte in Hamburg für geschätzte € 400 Mio. ein neues Opernhaus bauen, aber er ist nicht bereit, ein paar Milliönchen aus seiner Portokasse locker zu machen, damit in seiner geliebten Heimatstadt EM-Spiele stattfinden? Jawoll, das ist der „Gönner“, wie man ihn kennt.

Trikotsponsor, how cares?

Wahnsinn. Einfach nur Wahnsinn.

Es hatte sich angebahnt, nun ist es auch offiziell: Der neue HSV-Hauptsponsor HanseMerkur ändert sein Logo auf dem Trikot des Zweitligisten. Damit kommt die Hamburger Versicherungsgruppe den HSV-Fans entgegen, die in einer Vielzahl ihren Protest gegen den ursprünglich geplanten Schriftzug zum Ausdruck gebracht hatten. Denn das Logo von HanseMerkur ist grün – die Farbe des großen Rivalen Werder Bremen.

Das muss man sich wirklich einmal vorstellen. Damit ein paar durchgehend besoffene Brüll-Orks nicht in ihre billige Bierplörre weinen, ändert ein Unternehmen, welches diesem Drecksverein mehrere Millionen Euro in den Rachen wirft, die Farbe seines Firmenlogos. Warum? Weil die Farbe GRÜN diese Klippschüler weder an Bäume oder Wiesen oder gar eine eine Partei erinnern, sondern an einen Fußballverein, der im Gegensatz zum KSV nach nur einer Saison wieder in der Bundesliga spielt. Wie Scheiße kann man eigentlich sein? 

Insolvenzblog, how cares?

Gestern: Dazu werde ich auch einige Dinge in eigener Sache hier einstellen, darunter auch einige Worte zu unserem künftigen Miteinander hier im Blog, das sich ein Stück weit ändern wird. Aber wie gesagt, dazu dann morgen mehr!

Heute: Keine Silbe dazu. 24/7

Dieser Scheiß-Bolg  😀 passt zu diesem Verein wie Arsch auf Eimer. Nichts als heiße Luft, eine Ankündigung nach der anderen, eine verbreitete Lüge nach der anderen, ein fauler Verpisser als Blogbetreiber und 95% der Leser sind geistig-behindert. Also genau wie beim KSV. 

Spenden, I care!

Liebe Arenisten, ich möchte mich herzlich für all die lieben Spenden eurerseits bedanken. Noch mehr als über das Geld freue ich mich jedoch über die Reaktionen der nutzlosen Parasiten, die mit Schaum vorm Mund Blut pinkeln, weil in diesem Blog etwas passiert, was im Insolvenzblog nicht geht. Insofern, 5 Känguru-Punkte für jeden, der gedrückt hat. Danke 😀     

P.S. Noch ein kurzes Wort in eigener Sache: Weder Alex noch Demo wurden hier „rausgeschmissen“ oder Ähnliches. Ganz im Gegenteil, ich freue mich über jeden qualitativ hochwertigen Gastblog. Im Gegensatz dazu wird der schleimige „Abräumer“ in diesem Blog nie wieder eine Zeile veröffentlichen.

ENDE UND AUS.