Ich präsentiere voller Stolz, direkt aus der Klapsmühle an der Müllverbrennungsanlage: 

Kontinuität kündigt der HSV-Chef auch für die Geschäftsstelle an. Immer wieder wird der HSV dafür kritisiert, dass eine beachtliche dreistellige Zahl an Mitarbeitern beschäftigt ist. Doch selbst im wahrscheinlichen Fall des erneuten Nicht-Aufstiegs brauchen sich die Angestellten offenbar keine Sorgen zu machen. „Stellenabbau ist aus meiner Sicht ein Mittel aus den 80er-Jahren. Ein anderes ist: Wie kann ich Potenziale ausschöpfen und die Menschen mitnehmen? Klar ist, dass wir etwas verändern müssen nach zehn Jahren, die jeweils mit einem Minus abgeschlossen wurden“, erklärte Wüstefeld. (Auftragsblatt am 28.03.2022)

Beim HSV zittern zahlreiche Mitarbeiter um ihre Jobs. Wie berichtet, plant Vorstand ThomasWüstefeld eine weitreichende Strukturreform, durch die vor allem Personal abgebaut werden soll, um Kosten zu senken. Setzt er seine Pläne intern durch, steht die Geschäftsstelle vor einem millionenschweren Sparplan. Laut der „Sport Bild“ sollen in den nächsten Jahren 125 Mitarbeiter vor derTrennung stehen. Da der HSV rund 500 Personen angestellt hat (inklusive Teilzeitjobs), steht somit jede vierte Stelle vor dem Aus. (Auftragsblatt am 15.06.2022)

Na sowas, der KSV beschäftigt also im Jahr 2022, im 5. Jahr in der zweiten Liga, immer noch mehr als 500!!! Mitarbeiter und jetzt fällt es sogar Münchhausen auf, dass das doch vielleicht ein paar zuviel sind? So ein Sinneswandel aber auch, der aber wohl nur deshalb zustande gekommen ist, weil man selbst Opfer der Sparmaßnahmen geworden ist und sich kostenlose Hofberichterstattung nun mal nicht rechnet. Nun, seit spätestens 2018, eigentlich aber schon seit 2015 schreibe ich, dass man sich einen personellen Wasserkopf leistet, den sich nur die wenigsten Europa League-Teilnehmer leisten wollen und dass man an diese Stelle dringend tätig werden muss, möchte man sich aus der finanziellen Untergangsschraube irgendwann einmal befreien. Wollte keiner hören oder noch schlimmer, man feierte zahlreiche Vorstände und einen Sanierer, der nicht eine Sekunde saniert hat, durchgehend ab – für nichts. Wettstein hat während seiner gesamten Amtszeit nicht eine positive Bilanz vorweisen können, aber für Hohlhüpfer und Hofberichterstatter reichte es halt immer aus, wenn man auf die Fehler der Vorgänger, auf konjunkturelle Probleme oder Corona verweisen konnte. 

Tatsache ist: Man hätte bereits unmittelbar nach dem Abstieg aus der Bundesliga, ja eigentlich noch früher, an einem sozialverträglichen Stellenabbau arbeiten müssen, aber das ist nun mal nicht populär. Man hätte offene Stellen nicht neu besetzen dürfen, hätte auf Beförderungen verzichten müssen usw. Aber das tat man nicht, weil es eben auch weder einen öffentlichen noch einen medialen Druck gab, der dies hätte erzwingen können. Für die Mitarbeiter aus der Medienabteilung, die der „Aktion Rübe runter“ zum Opfer fallen werden, mache ich mir allerdings wenig Sorgen, die Meisten von ihnen werden einen besseren Job im Flundiversum des 24/7-Bloggers Münchhausen finden, der in seinem mehrere hundert Mann starken Unterstützer-Team immer gut ausgebildete Praktikanten sucht, damit er 6 Tage die Woche mit seinen Kindern schaukeln kann. 

Nun sitzt Dr. Mabuse-WüsteSAN an mit dem Mist und nicht nur er, sondern ebenso der Rat der Eierlosen. Denn man kann zu 100% davon ausgehen, dass die „Aktion Rübe runter“ kein spontaner Alleingang des Ex-Pillendrehers war, sondern dass er vielmehr mit genau diesem Auftrag in den Vorstand verliehen wurde. Was dies für die Zukunft des Vereins, besonders auch für die sportliche Zukunft des Vereins bedeuten kann, ist nicht schwer zu verstehen (es sei denn, man ist Stamm-Kommentator bei „TschüssVollspack“). Die Stimmung wird von dem Tag an, an dem der erste verdiente Buchhalter des Volkes über die Planke geht, unter Null tendieren, wahrscheinlich ist sie das jetzt schon. Denn allein die Angst davor, den Arbeitsplatz und die Zukunft der eigenen Familie in Gefahr zu sehen, lähmt extrem. Zudem: Wie will ich eigentlich einem Mitarbeiter aus dem Ticketing erklären, dass man es in Zukunft ohne ihn versuchen möchte, wenn man zeitgleich einem Spieler, der bereits einen neuen Arbeitgeber hat, mehrere Hunderttausend Euro als Abfindung hinterherwirft? Wie will ich in einem Personalgespräch erklären, dass man sich einen Mitarbeiter aus Kostengründen nicht mehr leisten kann, während man einen Tag zuvor den nächsten Maltafuß für eine Million verpflichtet hatte? Das kann und das wird nicht funktionieren, insofern dürfen wir uns in den nächsten Monaten auf zahllose Interna und Enthüllungen von zutiefst gefrusteten Ex-Mitarbeitern freuen, das wird ein Spaß. 

Ach ja, wie reagiere ich als unter Druck geratener Mitarbeiter aus der Fan-Betreuung eigentlich, wenn man extrem erfolglosen Versagern wie Boldt und Walter die Verträge langfristig verlängern will, während ich um meinen € 45.000-Job bangen muss und ich mir nichts habe zu Schulden kommen lassen? Eine Vertragsverlängerung zu diesem Zeitpunkt, mit wem auch immer, wäre ein Vollspann-Tritt in den Eier eines jeden Mitarbeiters, was beim KSV natürlich nicht heißt, dass es nicht passieren wird. Fakt ist: Es trifft immer die Falschen, daran wird sich nie etwas ändern. Eine echte Konsequenz wäre, wenn man ab sofort jedes, absolut jedes Vertragsgespräch auf Eis legen würde. Wenn man ein Zeichen an die Belegschaft senden würde, welches sagt: „Wir sitzen alle in einem Boot. Hier gilt gleiches Recht für alle.“ Aber mitnichten, Sonnenkönig Judas I. verkündet voller Stolz, dass man den Etat des Profikaders um mehrere Millionen anheben wird, während sich zum gleichen Zeitpunkt 125 Mitarbeiter auf den Weg zum Jobcenter machen dürfen. Denkt an meine Worte, der KSV steht ganz kurz vor der Explosion. 

 

Und irgendwo in der Nähe von Aachen hört man ganz leise einen ehemaligen Finanz-Druiden kichern, während er seinen neuen Tesla wäscht, den er sich von seiner KSV-Abfindung gegönnt hat….