Uwe Seeler wäre heute richtig stolz. Auf seinen Verein, auf die Mannschaft und besonders auf die „Fans“. Ihr seid eine Schande für diese Stadt. Alle!

 

 

Als ich heute (also bei euch gestern) mitten in der Nacht aufwachte und auf mein Handy guckte, konnte und wollte ich es nicht glauben. 0:1 gegen Hansa Rostock? Echt jetzt? Am Tag, als im Sinne des größten HSVers aller Zeiten ein Signal gesetzt werden sollte, verliert man ausgerechnet im ersten Heimspiel der Saison gegen die verhassten Rostocker? Dabei war der Tag, natürlich überschattet vom traurigen Ereignis, doch wie gemalt für Traditionalisten, Gesundbeter, Mutzel-Entferner und andere Selbstoptimierer auf der Suche nach ihrer Vertragsverlängerung. Mit einem Sieg hätte man die Tabellenführung übernehmen, Rostock einen machen, Uwe Seeler würdigen und die Fans hinter sich versammeln können. Stattdessen wird das Walter’sche Sparkassen Tiki-Taka bereits zum zweiten Mal entschlüsselt, diesmal von einem Team mit einem Marktwert von € 13 Mio. (KSV: € 35,2 Mio.), welches bisher auf dem Transfermarkt exakt €  100.000 investierte (KSV: inkl. Abfindungen knapp € 8 Mio.). Und gegen diese Rostocker habt ihr tatsächlich im Heimspiel, im Uwe Seeler Abschiedsspiel verloren?  Ihr seid eine Schade. Alle. 

»Wir versuchen die Tugenden, die uns Uwe Seeler über die ganzen Jahrzehnte beigebracht hat, wieder aufleben zu lassen. Respekt voreinander zu haben, immer alles zu geben, Energie reinzulegen, freundlich zu sein und trotzdem Spaß zu haben und Ehrlichkeit zu verkörpern – dafür stehen auch meine Mannschaft und wir als neuer HSV« (Walter)

Da war sie wieder, die große Fresse. Ihr legt in ballonseidenen Trainingsanzügen mit tragischen Mienen und den Händen am Sack Kränze unter einem Bronzefuß nieder und lasst euch auch noch dabei filmen. Ihr überbietet euch alle gegenseitig  darin, wer die rührseligste Geschichte und das älteste Selfie präsentieren kann. Ihr (Matz) schreibt tränenerstickte Nachrufe, in denen die Worte „ich“ und „mich“ zehnmal so häufig vorkommen wie die Worte „Uwe“ oder „er“. Ihr bemüht Geschichtsvergleiche, obwohl ihr die Geschichte dieses Vereins genauso wenig verstanden habt, wie ihr Uwe Seeler verstanden habt. Ihr wollt jetzt allen Ernstes, natürlich nur, weil es bei den Volldioten so gut ankommen würde, die baufällige Volksparkruine in „Uwe Seeler Stadion“ umbenennen und dessen Andenken damit in den Schmutz ziehen. Wie immer, wie inzwischen seit Jahrzehnten, zeigt ihr alle auf eindrucksvolle Art und Weise, worum es euch geht. Es geht um euch, um niemanden anderen. Nicht um den Verein, nicht um die Stadt Hamburg, nicht um den Erfolg und schon gar nicht um Uwe Seeler. Ihr hättet gern einen Beweis? Bitte schön:

 

Mit einem einzigen Transparent führt man jede andere Choreo, jedes andere Plakat ad absurdum. Mit diesem Banner haben die Ultras, deren Stellung im Verein ich in einem der letzten Blogs beschrieben hatte, mehr als deutlich demonstriert, worum es ihnen geht. Um sich selbst. Sie scheißen auf KSV oder Uwe Seeler, sie fackeln Pyros ab und brechen das Gesetz und warum? Weil sie es können. Weil es vom Verein nicht nur gebilligt, sondern gefördert wird. Natürlich veröffentlicht der Klub im Anschluss eine Stellungnahme, die dieses Banner verurteilt, aber das macht der Verein auch dann, wenn im Auftrag des Vereins gezündelt wird, insofern kann man Stellungnahmen dieser Art getrost in die Tonne drücken. Ne Leute, Hamburg und besonders der KSV hatte gestern die Chance, einen Meilenstein zu setzen und sie haben es in altbewährter Art und Weise verkackt. Ich erinnere mich an den 28.06.2020. Der KSV empfing im letzten Heimspiel der Saison den SV Sandhausen, ein Verein, für den es um nichts mehr ging. Man braucht lediglich ein Unentschieden, um die Relegation zu erreichen, man vergeigte zuhause mit 1:5. Ich erinnere mich an den 24.05.2022. Der KSV empfing im Relegations-Rückspiel Hertha BSC, nachdem man das Hinspiel in Berlin mit 1:0 gewonnen hatte. Ein Unentschieden hätte gereicht und man wäre nach vier Jahren wieder Bundesligist gewesen. Man vergeigte gegen eine weidwunde Hertha, die mental am Boden lag, mit 0:2. Und ich erinnere mich an den 24.07.2022, der Tag, an dem man Uwe Seelers Erbe durch den Schmutz zog. Ihr seid eine Schande. 

„Wir hätten das Spiel gerne gewonnen. Es war schön zu sehen, wie die Fans, die Stadt und die ganze Fußballwelt Uwe Seeler würdigt“, sagte Kapitän Sebastian Schonlau

„Uns hat heute die Tiefe gefehlt. Die Eins-gegen-eins-Situationen auf den Außenbahnen hatten wir erst nach der Einwechslung von Ogi Heil“, erklärte Walter.

„Wenn wir die machen, reden wir über ganz andere Dinge“, haderte Trainer Walter und fügte an: „Wir müssen wieder präsenter und in vielen Situationen konsequenter werden, das gilt es zu verbessern. Uns haben die Ideen gefehlt, bei einigen hat es an Überzeugung gefehlt.“

Das ist der KSV 2022. Übertriebener und künstlicher Pathos, hohle Phrasen, dummes Gelaber und Null Leistung. „Wir hätten das Spiel gern gewonnen“? Ach ja. „Wir wären gern aufgestiegen, aber es sollte halt nicht sein“ oder was? Habt ihr eigentlich noch alle Latten am Zaun? Dieser KSV ist ein lächerliches Blendwerk, ein sportlicher Täuschkörper, der einige Underperformer am Leben hält und der von einer Herde gesetzesbrechender Gewalttäter kontrolliert wird. Ihr Arschlöcher hättet euch das ganze weinerliche „Unser Uwe ist der Beste“-Gelaber sparen können, wenn ihr Seeler mit dem geehrt hättet, was ihn ausgemacht hat. Einsatz, Wille und Hingabe. Doch von solchen Dingen habt ihr keine Ahnung, ihr könnt nur den Hals aufreißen und euch die Taschen vollstopfen. Ihr seid eine Schande. 

„Natürlich war das ein besonders Spiel“, resümierte Trainer Tim Walter. „Es ging weniger um Fußball als darum, den großartigen Uwe zu würdigen. Da spielt  Fußball eine weniger große Rolle. Das hat man gemerkt.“

Diese lächerliche Witzfigur, der sich als großer Seeler-Versteher positionieren möchte und genau weiß, wie es um seine Halbwertzeit bestellt ist. Das Gleiche gilt für Judas Boldt, während Präsident Pinselreiniger wie immer abgetaucht ist, wenn es drauf ankommt. Und so waren es die Rostocker, die ihr Glück wohl kaum fassen konnten, den zukünftigen KSV-Gegnern aber schon mal eine Anleitung für die anstehenden Aufgaben mitgeben konnten. 

 

 

Wie ein richtig begossener Pudel aussehen kann, sieht man hier. Schlecht gelaufen für Mieter Datz. 

 

 

Einen hab ich noch, „Das Erwachen desSpasti“. Ich kann den Brüllfrosch nicht haben, aber wenn er stellvertretend für ein große Anzahl von sogenannten „Fans“ spricht, hat der KSV ein ernsthaftes Problem. Also noch eines, neben den anderen 40.000 Problemen.  Peace out