Mal angenommen, der KSV schafft es im nächsten Jahr tatsächlich, nach 5 Jahren der Zweitklassigkeit in die Bundesliga zurückzukehren. Was würde dann passieren? Zur Zeit hat die Mannschaft des KSV einen Marktwert von € 36,8 Mio., die des mit einem Punkt abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz (Bundesliga) stehenden Bochumer repräsentieren einen Wert von € 46,5 Mio., an nächsten Stelle kommen die Schalker, immerhin mit einem Mannschaftsmarktwert von € 54,7 Mio., Tabellenführer Union Berlin mit ca. € 104 Mio. Marktwert ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und sicher temporär zu betrachten. Allerdings muss man anerkennen, dass sowohl im Management wie auch im Trainerstab der Berliner exzellente Arbeit gemacht wird, davon ist man in Hamburg Lichtjahre entfernt. In der Mannschaft des KSV würde ich z.Zt. den Spielern Heuer Fernandes, Vuskovic, Reis und Glatzel bedingte Bundesliga-Tauglichkeit zusprechen, der Rest ist biederer Zweitliga-Durchschnitt. Hinzu kommt, dass nach Ende dieser Saison lediglich die Verträge der Spieler Mickel, Leibold, Kittel und Amaechi auslaufen, der Rest bleibt auch nach der Saison auf der Payroll. Aktuell haben Vuskovic (€ 5 Mio.), Benes (€ 3 Mio.) und Reis (€ 3 Mio.) die höchsten Marktwerte, ob man (außer vielleicht für Vuskovic) diese Summe jedoch bekommt, hat man zuletzt bei Wagnermann gesehen. 

Fasst man bisher zusammen und lebt mit der Möglichkeit, dass Tinm Walter auch in der Bundesliga Trainer des KSV sein wird, hätte man nach heutigem Stand nicht den Hauch einer Chance, die Liga zu halten. Meiner Auffassung nach bräuchte man zwei gestandene Innenverteidiger, zwei neue Außenverteidiger, Mittelfeld (außer Reis) und Sturm (außer Glatzel) müsste komplett neu aufgestellt werden, wenn man auch nur im Ansatz eine Chance haben wollte, nicht sofort wieder abzusteigen. Schauen wir uns einmal die Transferausgaben der Bundesliga-Vereine an, die zur Zeit im unteren Bereich der Liga angieren.

VfL Bochum: € 1,35 Mio.

VfL Wolfsburg: € 35,25 Mio.

VfB Stuttgart: € 12,35 Mio.

Bayer Leverkusen: € 13 Mio.

Schalke 04: € 8,18 Mio.

Hertha BSC: € 6,4 Mio.

KSV: mehr als € 12 Mio.

Zu beachten ist besonders bei Vereinen wie Stuttgart (€ 128 Mio.), Schalke (€ 54,7 Mio.), Hertha (€ 104 Mio.), dass sie zwar in der abgelaufenen Transferperiode als Bundesligist weniger Geld in die Hand genommen haben als der KSV, dass sie aber zuvor bereits einen deutlich höheren Marktwert repräsentierten. Mit anderen Worten: Judas Bildt hat in diesem Jahr all-in gespielt und das Ergebnis war, dass man zwar die Mannschaft mit dem höchsten Marktwert der 2. Liga besitzt, dass man aber weit davon entfernt ist, an Erstliga-Niveau zu kommen. Und: Die Beteiligungen an den Transfers Onana und Kostic sind nun weg, da wird nichts mehr kommen. 

Fazit: Der KSV hat kein Geld mehr und er hat auch keine Zusatzeinnahmen (Transferbeteiligungen) zu erwarten. Sollte man mit einem Spieler wie Vuskovic tatsächlich Geld in der Größenordnung Wagnermann generieren können, braucht man einen Ersatz und dieser sollte dann Bundesliga-tauglich sein. Natürlich werden einige auf steigende Werbeeinnahmen etc. verweisen, aber die Kosten steigen ja ebenfalls (Prämien, Gehälter für Bundesliga etc.) Am Ende bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit, möchte man auch nur den Hauch einer Chance auf den Klassenerhalt haben: Man muss auf Kühnes vergiftetes Angebot eingehen, um Gelder zu erhalten, die man sonst nicht bekommt. Man hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera – möchte man den Verein an den „Gönner“ verkaufen, ohne die Garantie zu haben, dass es klappt? Oder möchte man „bei sich bleiben“ und zu 100% direkt wieder runterzugehen? 

Was meint ihr? 😀

Der Schweber spielt den Lachs…

https://www.ndr.de/sport/fussball/Ex-HSV-Clubchef-Jarchow-Kuehnes-Angebot-ist-vergiftet,jarchow180.html