Es gibt sie tatsächlich noch, die Gedankenmacher. Es sind diejenigen, denen dieser Verein offenbar immer noch am Herzen liegt, die aber nicht ins kollektive Sektengehüpfe einsteigen wollen, sondern die sich fragen, wie all dies passieren konnte. Warum ist dieser Verein so geworden, wie er heute ist? Warum ist der KSV, wie der KSV ist? Die Anwort darauf ist auf der einen Seite relativ einfach, jedenfalls für jemanden, der weiter als von 12 bis Mittag denken kann. Andererseits ist sie vielschichtig, es gibt nicht diesen einen ausschlaggebendem Grund. Versuchen wir es trotzdem…

Die Sicherheit 

Im Zusammenhang mit dem Grundstücksverkauf,  der Aufforderung des Hamburger Senats und der Weigerung Boldts, vor dem Haushaltsausschuss zu erscheinen, kann man wieder einmal erkennen, auf welchem Ross der intrigante Slenderman sitzt, er weigert sich einfach. Und? Was kann ihm passieren? Nichts. Überhaupt nichts kann ihm passieren, genausowenig, wie seinen zahllosen Vorgängern etwas passieren konnte. Diese Herren sitzen in ihren Ledersesseln im Vorstandsbereich, entscheiden und kassieren. Das Schlimmste, was eintreten kann, sollten ihre falschen Millionen-Entscheidungen fatale Folgen für ihren Arbeitgeber haben, ist die Kündigung. Und dann? Dann reiten Vorstandsversager, die Millionen und Aber-Millionen fremden Geldes in den Pissrinnen der Volksparkruine runtergespült haben, mit einer fetten Abfindung vom Hof und suchen sich als Parasit den nächsten verblödeten Wirt. Keiner dieser Versager haftet mit seinem privaten Vermögen, keiner muss irgendwelche arbeitsrechtlichen Konsequenzen fürchten. Man erinnere sich an Berufs-Loser wie Beiersdorfer und Wettstein, die mit ihren Entscheidungen und ihrem jahrelangen Versagen den Verein zig-Millionen gekostet und den Klub mehrfach an den Rand des Ruins geführt haben. Sie wurden nicht nur vom Hof gejagt, man schob ihnen am Ende auch noch ein kleines (oder in Beiersdorfers Fall ein großes) Vermögen in den Arsch. 

Ebenso konsequenzlos ist die Situation im Aufsichtsrat. Hier werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die früher einmal gewählt und heute ernannt werden, Personal-Entscheidungen getroffen oder aber auch Entscheidungen über Investitionen un Millionenhöhe. Was aber passiert, wenn sich herausstellt, dass 99% der hier getroffenen Entscheidungen falsch waren? Parteiisch waren? Gesteuert waren? Was passiert dann mit einem einem Aufsichtsratsmitglied? Richtig, es passiert weniger als nichts. Was passierte mit den Mitgliedern des Rates der Ahnungslosen? Mit einem Ertel, mit einem Floberg, mit einem Erhardt? Gar nichts. Man sitzt dort in diesem Schwachsinns-Gremium, entscheidet irgendwas, was für die Stadt, den Verein und die Mitarbeiter massive Konsequenzen hat und wenn’s in die Hose geht, tritt man zurück. Zuvor wurde man natürlich auf der letzten Mitgliederversammlung von 327 volltrunkenen Kuttenträgern entlastet, die gar nicht wissen, was eigentlich zur Abstimmung ansteht und denen das nächste Bier deutlich wichtiger als die Gegenwart „ihres“ Vereins ist. Wenn man keinen Bock mehr auf den Bumms hat, geht man, man tritt vom Ehrenamt zurück. Persönliche Konsequenzen? Weniger als Null. 

Und eben aus diesem Grund, weil es für keinen dieser Underperformer persönliche Konsequenzen hat, verfahren sie so, wie sie es tun. 

Demnächst mehr…