Die Zeitverträge

 

Eigentlich ganz einfach zu verstehen, oder? Was machen charakterlose Menschen, wenn sie in einem Unternehmen (nur) einen Vertrag für eine bestimmte Zeit besitzen? Sie versuchen, diese Zeit bestmöglich für sich zu nutzen.  Ein „schönes“ Beispiel war der ehemalige Vorstandsvorsitzende Angrybird Bruchlandung, der genau wußte, dass eine Mitarbeiterzahl von mehr als 300 Leuten dem Verein früher oder später um die Ohren fliegen würde. Aber Bruchlandung tat nichts und er wusste genau („Das kann dann gern mein Nachfolger machen“) warum nicht. Weil es 1. keinen Spaß macht, Leute zu feuern und weil es 2. reichlich neue Feinde auf den Plan ruft. Da wäre an erster Stelle einmal die Hamburger Hofberichterstatter-Presse zu nennen, die jedem, der sich dieses Projekt auf die Fahne schreiben würde, das Leben zur Hölle machen würde. Da wäre die Hamburger Politik, die es sicher auch nicht witzig finden würde, wenn man arme Menschen um ihren gutbezahlten Job bringen würde. Sowohl Presse wie auch Politik ist es dabei absolut egal, ob dieser Schritt für das Überleben des Vereins unabdingbar ist, man kann leicht und schnell Stimmung machen, wie man am Beispiel Wüstefeld erkennen kann.

Aktuell wird der KSV (nach beispielsweise Alidou) wieder einmal von dem Phänomen heimgesucht, dass seine besten Talente von der Fahne gehen (das Auftragsblatt berichtete). Darüber hinaus hat man den ursprünglich einmal versprochenen Aufstieg der U21 in die 3. Liga revidiert, der Nachwuchs bleibt dort, wo er ist.nämlich in der bedeutungslosen Regionalliga. Dies hat zur Folge, dass man die Hälfte der diesjährigen Mannschaft verlieren wird, man hat also wieder einmal für nichts ausgebildet und die jährlichen € 11 Mio. für den Campus hätte man sich wieder einmal sparen können. Doch warum kümmern sich weder Hrubesch noch Boldt darum, einige U-Nationalspieler aus dem eigenen Beritt zu halten und langfristig an den Verein zu binden? Warum kauft man lieber für teures Geld Flitzpiepen wie Mikelbrancis und Co., anstatt dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben, zumal in der zweiten Liga? Ganz einfach, weil es sich für die Herren persönlich weder lohnt noch rechnet. Die Jungs, die aktuell den Verein Richtung Wolfsburg, Dortmund, Leipzig etc. verlassen, sind 16 oder 17 Jahre alt, sie würden dem KSV also vielleicht in 3 oder vier Jahren helfen. Dann aber ist ein Hrubesch 75 Jahre alt und der sensible Regenjogger ist längst wieder zuhause in Düsseldorf. Warum also Energie, Zeit und Geld investieren, um den Nachfolgern einen Gefallen zu tun? 

Warum hat ein Beiersdorfer nach der Ausgliederung 2014 nicht die versprochenen Schritte unternommen, auf Nachwuchs und jüngere Potenzialspieler gesetzt und stattdessen die sogenannte „Anschubfinanzierung“ Kühnes für teure und satte Ladenhüter verschleudert? Warum wurde in all den Jahren der Vertrag mit SportFive immer wieder verlängert, anstatt sich einmal Gedanken über eine eigene Vermarktung zu machen? Warum predigen sie alle Wasser, saufen aber literweise Wein? Weil sie alle an dem gemessen werden, was jetzt passiert und nicht an dem, was möglicherweise in 3, 5 oder 10 Jahren geschehen wird. Voraussicht, Weitsicht oder mittel- und langfristige Pläne werden unterdrückt, weil es niemanden interessiert, wie der Nach-Nachfolger mit den Ruinen des Vereins umgehen soll. Und charakterstarke Menschen mit Ideen und Visionen zieht dieser Verein nun mal nicht an, sondern schreckt sie ab (Sammer, Klopp etc.) Dieses Von-der-Hand-in-den-Mund-Denken hat dem Verein das Genick gebrochen und heute ist es zu spät.