…wie lange wollen sie sich diesen Dilettantismus noch angucken? Wie lange wollen sie noch kopfschüttelnd leiden, wenn der Verein, bei dem sie der erste Käufer von AG-Aktien waren, wieder einmal alle Ziele verpasst, obwohl man vorher das Maul aufgerissen hatte, als hätte man sich für das Finale der Champions League qualifiziert? Herr Kühne, sie sind Inhaber einer der größten Speditionen weltweit (Kühne + Nagel), sie sind Mehrheitsaktionär bei Weltfirmen wie Hapag Lloyd und der Deutschen Lufthansa, sie sind zigfacher Milliardär? Überall spielen sie in der ersten Liga, wollen sie ernsthaft behaupten, dass sie dieser Zweitliga-Dino glücklich macht? Und was genau wollen sie eigentlich, Herr Kühne? Wollen sie nochmal einige Millionen an einen Blender wie Judas Boldt oder einen Vorzeige-Schmierulanten wie J. Edgar Huwer geben, damit diese Luschen (ihre Worte) den KSV weiterhin in der zweiten Liga dümpeln lassen? Ist das ihr Anspruch, Herr Kühne? Sie kauften 2014 die ersten Aktien der KSV Fußball AG, das Ziel lautete: „Aufstellen für Europa“ . Neun Jahre, diverse Abstiegskämpfe, einen Abstieg und mittlerweile 5 verpasste Wiederaufstiege später heißt das Ziel „Abfahrt nach Elversberg“. Damit sind sie zufrieden? Kann ich mir nicht vorstellen. Wie oft haben sie allein in der abgelaufenen Saison zuhause vor dem TV getobt, wenn die überbezahlten Söldner wieder einmal die katastrophale Tikitaka-Strategie ihres Trainers durchziehen mussten und versagten. Herr Kühne, sie wollten eigentlich Bayern und Dortmund in der Volksparkruine sehen, im nächsten Jahr sehen sie Osnabrück, Elversberg und Wiesbaden. Und dafür wollen sie bezahlen? 

 

 

Ach ja, lieber Herr Kühne, wenn sie sich so etwas wie Dankbarkeit erhoffen – vergessen sie’s. Die Volldioten, denen sie seit einigen Jahren den Namen „Volksparkstadion“ schenken, hassen sie wie die Pest. Sie werden ausgepfiffen, wenn sie im Stadion sind, es werden Transparente mit Schmäh-Parolen über sie angefertigt. Ist es das wert? Herr Kühne, sie sind inzwischen 86 Jahre alt und das Leben ist endlich. Gestehen sie sich ein, dass der KSV ein Fehler war, jeder begeht Fehler in seinem Leben, sie auch. Wenden sie sich ab von einem Verein ohne Werte, genießen sie ihre restlichen Jahre ohne Proleten, Asoziale und Selbstoptimierer. Ehrlich, ich meine es nur gut. Überall, in all ihren geschäftlichen Unternehmungen, umgeben sie sich mit Profis, mit Experten, die ihr Handwerk verstehen. Aber ausgerechnet beim KSV akzeptieren sie das Gewürge von Amateuren? Herr Kühne, ich weigere mich zu glauben, dass sie das Verhalten des widerwärtigsten Trainers, den der KSV je hatte, gutheißen. Sie stammen noch aus einer anderen Generation, für sie gilt noch so etwas wie Respekt und Anstand. Werte und Eigenschaften, von denen Tom Walter so weit entfernt ist wie kein anderer. 

Eines noch, lieber Herr Kühne – was machen sie selbst, wenn sie bemerken, dass sich in einer ihrer Firmen eine Gruppe Führungskräfte zusammengetan hat, sich gegenseitig stützt und sich Pöstchen zuschanzt, aber unglücklicherweise keine Leistung bringt und somit ihr Geld verbrennt? Sie feuern sie, am besten heute noch. Warum also sehen sie weiterhin dabei zu, wie die Boy-Band Boldt/Walter/Huwer/Costa/Hrubesch ihren Verein verscheißert, sich selbst die Taschen vollstopft, aber aus den gegebenen Bedingungen weniger als nichts macht?