Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zumindest aus psychologischer Sicht durchaus interessant, denn Boldt und Walter haben im Volkspark tatsächlich etwas erschaffen, sie haben eine Sekte erschaffen, die nicht mehr verlieren kann. Was gibt es Schöneres, als immer auf der Gewinnerseite stehen zu können, oder? Denn dieser HIV (Hamburger Idioten Verein) agiert schon längst nicht mehr nach normalen Maßstäben, man hat so gut wie alles außer Kraft gesetzt, was bisher im Leistungssport und Profifußball als Gesetz galt. Wenn man gewinnt, befindet man sich auf direktem Weg in Europas Spitze, kein Berg ist zu hoch. Wenn man verliert, waren grundsätzlich Andere Schuld, während der Verein selbst alles für die Fannähe und die bedingungslose Liebe getan hat. Was auch passiert, der Beifall ist gewiss, sowohl von den sedierten Sektierern wie auch von der gekauften Presse. Es ist genial, Sportmanager, die Hunderttausende und Spieler, die Millionen verdienen, können nicht mehr verlieren, weil es Niederlagen in ihrem künstlichen Kontrukt nicht mehr gibt. Im Grunde könnte man den HJSV vom normalen Spielbetrieb abmelden, weil dieser den gängigen Regeln hochdotierten Leistungsfußballs eh nicht mehr folgt. Denn im Hamburger Volkspark darf man über Jahre ungehindert versagen, darf Spieler und Marktwerte verheizen, fremdes Geld verbrennen und als Resultat wird man genau dafür gefeiert. 

Doch damit nicht genug, denn man darf sich auch noch benehmen wie eine offene Hose, darf pöbeln, versprechen, ankündigen und jeden Schwur brechen, man wird alles, aber zur Verantwortung gezogen wird man nicht. Im Gegenteil, man darf dort draußen an der Sylvesterallee einfach noch eine Schippe drauflegen und die Sprüchekiste noch weiter öffnen, kann man sich doch als Judas oder Tom sicher sein, dass eher der Himmel über der Volksparkruine einstürzen wird, bevor es auch nur im Ansatz so etwas wie Konsequenzen setzt. Die beiden größten Versager des aktuellen deutschen Fußballs haben dies natürlich begriffen, wenn sie auch ansonsten nicht viel begreifen, denn ihr Job ist es schon längst nicht mehr, für eine entwicklungsfähige Mannschaft zu sorgen oder hochbezahlte Jungmillionäre besser zu machen, ihr Job ist es, das Hohlvolk mit inhaltsfreien Sprüchen bei Laune zu halten. Ich bin zu 1888% sicher, dass diese beiden Manipulatoren sich den Arsch über die Schwachköpfe ablachen, denen sie das Geld aus der Tasche ziehen und dafür weniger als nichts leisten müssen. Ich kann mich an Spiele gegen Duisburg oder Uerdingen erinnern, da pfiffen die Zuschauer zur Halbzeit, wenn der HIV nur mit 1:0 führte, heute wird eine Mannschafts-Simulation nach dem 5. verpassten Aufstieg in Folge von hirnlosen Sektenmitgliedern abgefeiert.

Dabei sind es (Neben)-Sätze wie diese, die Wirkung hinterlassen und den Fan-Trotteln eine Welt vermitteln, die tatsächlich gar nicht oder nur in (kleinen) Teilen existiert.

Einer nach dem anderen der 1300 Zuschauer lief auf den Platz, um ein Autogramm oder Selfie mit dem beliebten HSV-Trainer zu ergattern. (Auftragsblatt)

Mal ist es der „beliebte“ HSV-Trainer, mal  ist es der „gut vorbereitete“ J. Edgar Huwer, ein anderes Mal ist es der „umtriebige“ Sportvorstand Judas, die Welt, die von den Hofberichterstattern gemalt wird, ist stets rosa und außerordentlich positiv, selbst wenn die Ergebnissse und die Art und Weise, wie sie zustande gekommen sind, eher katastrophal sind. Vielen fällt es schon gar nicht mehr auf, aber auch nur ein halbkritischer Nebensatz ist nicht mehr erlaubt in der Alleinherrscher-Welt des sensiblen Regenjoggers. Er und seine Buddies können behaupten, ankündigen, erklären, aber wenn sich wieder einmal sämtliche Behauptungen und Ankündigungen als heiße Luft erwiesen haben, erfolgt keine Abrechnung, noch nicht einmal eine windelweiche Nachfrage ist zu vernehmen. Denn gelernt haben wir in den 4 Jahren und Intriganten-Sau Boldtinho: Schuld haben alle anderen, nur er ist frei von jeglichem Fehler.

Doch wie ist das alles bloß möglich? Wie kann es sein, dass ein intriganter Manipulations-Könner wie Boldt einen Verein komplett außerhalb aller Regeln und Gesetze des Marktes installieren und eine kranke Sekte von willigen Fan-Sklaven erschaffen konnte. Boldt hat eines rechtzeitig begriffen: Ohne massive mediale Unterstützung geht sowas nicht. Ähnlich wie Putin in Russland und Trump in den Verunreinigten Staaten von Amerika setzt er alles auf mediale Manipulation, auf Presse-Verbündete, die ihm und seinem Schaffen in allen Lebenslagen den Rücken freihalten, Konkurrenten und Kritiker diskreditieren und jeden Müll, den er selbst verzapft, als das Evangelium verkaufen. Schwer ist das eigentlich nicht und teuer ist es auch nicht wirklich, denn man muss in Hamburg beispielsweise lediglich 5 bis 7 Journalisten-Darsteller schmieren, mit Insider-Informationen versorgen und kaufen. Bei der aktuellen Situation der deutschen Medien, in der nahezu jeder Journalisten-Darsteller um seinen Job bangen muss, ist das eher eine leichte Übung. Rein strategisch wirklich billig, denn man fängt mit einigen wenigen an, die bereit sind, die linke Nummer bis zur Selbstaufgabe durchzuziehen. Gelingt dies, wird es schon bald niemandem mehr geben, der bereit ist, aus Überzeugung gegenzuhalten, man möchte sich nicht den Zorn der aufgepeitschten Menge zuziehen, ergo spielt man das kranke Spiel mit. Ich bin noch nicht einmal sicher, dass dies alles bis ins letzte Detail exakt so geplant war, aber mit jedem Schritt in diese kaputte Richtung, der geklappt hat und bei dem es kein Gegenfeuer gab, wurde der Slenderman sicherer. 

Heute kennt der Erbsenkopf keine Scham und keine Grenzen mehr, es existiert kein Interview und keine Stellungnahme mehr, in der er sich selbst nicht wie den Heiland lobt und das Ganze, ohne rot zu werden. Inzwischen genießt er innerhalb des Vereins einen Diktator-Status, denn es gibt niemanden mehr, der es wagt, ihm zu widersprechen, die Liste seiner Mobbing-Opfer ist lang und keiner möchte dazugehören. Doch was hat uns die Geschichte gelehrt? Am Ende ist noch jeder Diktator gefallen und in 1889% der Fälle hat er eine qualmende Ruine hinterlassen, während sich seine gefügigen Follower gegenseitig anglotzen und sich fragen, wie das alles bloß passieren konnte. Irgendwann werden sie alle aus ihrem Drogenrausch aufwachen, mit wochenlangem Kater versehen und sich wundern, dass es einen Verein, für den sie sich einst entschieden haben, nicht mehr gibt. 

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