Kurz mal zur Einordnung: Die Gemeinde Elversberg liegt im Saarland und hat insgesamt 13.881 Einwohner, also ungefähr so viel die Straße in Hamburg, in der ich vor meiner Auswanderung gelebt habe. Der dort ansässsige Verein SV Elversberg spielte vor 2 Jahren, als der KSV mal wieder eine Relegation verkackte, noch in der Regionalliga Süd-West, die Mannschaft hat aktuell einen Transferwert von sage und schreibe € 14,68 Mio. (HSV: € 42,53 Mio.), der wertvollste Spieler ist ein gewisser Paul Wanner, Leihgabe von Bayern München, mit einem Transferwert von € 3 Mio. Zweitteuerster Spieler ist ein gewisser Wahid Faghir (€ 2,5 Mio.), Leihgabe vom VfB Stuttgart. Nimmt man die beiden Leihspieler raus, hat das Team aus Elversberg noch einen Wert von € 9,18 Mio. 

Dort zu verlieren und vor allem die Art und Weise, wie dort verloren wurde, ist eine unfassbare Blamage! 

Es gibt kaum etwas Schöneres als die wunderbaren KSV-Niederlagen gegen sportliches Fallobst. Während man sich im Volkspark und in den angeschlossenen Printhäusern nach dem 5. Spieltag bereits wieder an sich selbst und an gewohnten Hinrunden-Tabellenführung aufgeilte und die Länderspielpause nicht zum Training, sondern für ausgedehnte Heimfahrten nutzte, lernen andere aus dem Scheißverein. 

Vor dem Spiel: Ach Gott, die bemitleidenswerten Vögel aus Jenny Elversberg haben ja noch nicht einmal einen eigenen Bahnhof. Und erst das Stadion, Gott der Gerechte, 9.500 Leute. Also weniger als die Pyrokurve in der Volksparkarena. Die Bruchbude werden wir am Samstag mit Asozialen fluten. 

Nach dem Spiel dann…

„Es hat mit Fußball nichts zu tun, wenn man nur noch mit der Lupe etwas sucht“, ärgerte sich Boldt, der etwas Grundsätzliches in der Ausbildung der Schiedsrichter ansprach. „Ich habe das Gefühl, wir bilden nur noch aus, wie wir Szenen im Standbild bewerten und nicht, wie eine Spielleitung funktioniert.“

Ist das nicht komisch, du Wichser? Immer dann, wenn der KSV von solchen Entscheidungen profitiert, hälst du deine dumme Fresse. Wie sehr würde ich mich freuen, wenn sich endlich mal einer erbarmt und dem unbeweibten Slenderman was aufs Fressbrett haut. 

Tom Walter: Fußball ist nun mal so, dass Glück und Zufall zusammenkommen. Bei uns war heute mehr Pech dabei.

Übersetzt: Alle meine Superstars wie Meffo, Bascho, Jugo und Spacko haben eigentlich überragende Leistungen gebracht, aber der Fußballgott wollte es halt anders. Wollen wir noch einen Blick auf einige ausgewählte Spielerbewertungen vom Medienpartner Auftragsblatt werfen?

Dabei sollte einen die fehlende Kritikfähigkeit der Verantwortlichen nicht im Mindesten wundern. Würde Prolet Tom Walter das Spiel seiner Mannschaft einmal so sehen, wie es war, würde er selbst in die Kritik geraten, schließlich ist er für den Auftritt verantwortlich. Das Gleiche bei Judas Boldt. Würde er Mannschaft oder Trainer angehen, würde er selbst zur Zielscheibe werden, denn er hat seit 5 Jahren die Transfers getätigt und mit Walter verlängert. Insofern sind die ablenkenden Sprüche nichts anderes als reiner Selbstschutz.

Van der Brempt: Soll gerüchtehalber sogar Usain Bolt in Sprintduellen einholen können.

Schonlau (bis 74.): Der Kapitän bat um seine Auswechslung wegen leichter Wadenprobleme. Gegen Osnabrück soll er aber wieder als Anker in der Defensive fungieren.

Muheim (bis 50.): Auch wenn die Diagnose noch aussteht, werden die nächsten Wochen zeigen, wie sehr der bei vielen Fans kritisch gesehene Linksverteidiger dem HSV fehlt. Sein Ausfall wiegt schwer, vor allem im auf schnelle Kombinationen ausgelegten Spielaufbau.

Heyer (ab 50.): Der Defensiv-Allrounder wird die nächsten Partien links hinten in der Viererkette aushelfen. Sein Anschlusstreffer machte Lust auf mehr

Reis: Ein schwächeres Spiel sei dem so wichtigen Mittelfeldmotor verziehen, sofern er in Osnabrück wieder zündet.

Pherai (ab 46.): Bereicherte das Hamburger Spiel mit seinen Tempodribblings,

Jatta (bis 63.): Der zuletzt so formstarke Gambier

Königsdörffer (ab 63.): Brachte noch einmal richtig Schwung in die Offensive

Liest man nur diese Bewertungen, man könnte denken, der KSV hätte ein 3:3 in München erkämpft. Und diese Scheiße kann man nun bereits im 6. (!) Jahr genießen.

Ich lege mich wieder hin. ENDE

P.S. Teile aus der Kicker-Bewertung

HSV-Coach Tim Walter schien nach dem 2:0 gegen Hansa Rostock zufrieden mit seiner Startelf und schickte exakt dasselbe Personal aufs Feld. Bei der SVE feierten im Vergleich zum 1:0 in Osnabrück Wanner und Vandermersch ihr Startelfdebüt – Stock und Feil rotierten auf die Bank. Zudem stellte Horst Steffen sein System um, die Hausherren agierten in einem 4-3-3. Hamburg rannte in der Folge an, fand aber gegen die gut stehenden und mutig nach vorne verteidigenden Hausherren kaum Lösungen. Besser wurde das Spiel der Gäste im zweiten Durchgang aber nicht, im Gegenteil: nun war die SVE spielbestimmend. Ein Warnschuss für Rothosen, die aber weiterhin schläfrig agierten.

 

P.P.S.

Am Samstag sind am Mannheimer Hauptbahnhof Fans von Borussia Dortmund und des Hamburger SV auf ihrer Reise zum jeweiligen Auswärtsspiel ihres Klubs in Freiburg beziehungsweise Elversberg aneinandergeraten. Laut Bundespolizei kam es zu „körperlichen Auseinandersetzungen“. 

Identitätsbetrug, Doping, Fahrerflucht, Pyrostrafen, Zerstörung, Schägereien. Warum muss eigentlich immer „KSV“ drüberstehen, wenn primitive Scheiße und Gesetzesverstöße passieren?