Die Liquidatoren

Das Spielchen mit den “bad news” bei den ortsansässigen Hofberichterstattern ist ebenso alt wie bekannt und billig, denn in den Redaktionen beherrscht man schon seit Jahren das (Doppel)-Spiel mit den bösen Jungs, die immer dann zum Vorschein kommen, wenn die bekannte hündische Berichterstattung versagt hat und wenn die unangenehmen Wahrheiten auf den Tisch kommen (müssen). Denn irgendwann ist es halt so, dass selbst der sedierteste Hüpfer nicht mehr die Augen vor den Realitäten verschließen kann und will und dann muss man dem rachedürstigen Pöbel das liefern, was er lesen will. Natürlich dürfen das nicht die Schleimer machen, die im Tagesgeschäft der Pressestelle nach dem Mund und Judas Boldt nach dem Maul schreiben, die darf man für zukünftige Zeiten nicht verbrennen, man möchte schließlich auch in der nächsten Saison noch Häppchen essen und mit dem Pressesprecher das gute Verhältnis pflegen. Ergo – die Jungs fürs Grobe müssen ran. Bei der Bild ist das Lars Wallrodt, bei der Mopo übernimmt ein gewisser Frederick Ahrens diesen Job, während beim Hamburger Kampagnenblatt Sportchef Alexander Laux meistens dann auf den Plan tritt, wenn’s für den Verein unangenehm und für einen Verantwortlichen eng wird. 

 

 

Immer dann, wenn einer dieser Namen unter einem sogenannten Artikel auftaucht, weiß man, was die Stunde geschlagen hat, denn die bösen Jungs schreiben nur dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Dann plötzlich werden Fakten genannt, die dem normalen Beobachter schon seit Monaten bekannt sind, dann plötzlich werden die Namen der Schuldigen präsentiert, dann plötzlich werden Konsequenzen gefordert, die längst überfällig ist. Artikel dieser (deutlichen) Art wird man von professionellen Arschleckern wie Bubak Meloni (Bild), Nosferatu Hesse (Bild),  Stefan Walter (Kampagnenblatt), Henrik Jacobs (Kampagnenblatt), Florian Rebien (Klopo) und Simon Braasch ebensowenig lesen, wie von den Tagesberichterstattern des NDR etc., man möchte schließlich den eigentlich doch ausgezeichneten Kontakt zum Verein nicht belasten, gell? Erst wenn der Delinquent von den Liquidatoren sturmreif geschossen wurde, kommen die Ratten aus ihren Löchern. Die Antwort auf die Frage, ob das ganze Procedere mit eurem Verständnis zur objektiven Berichterstattung vereinbar ist, überlasse ich euch selbst, ich habe die Erfahrung gemacht, dass man auch durchaus ernsthaft und ehrlich fragen und berichten kann und man wird trotzdem ernstgenommen. Okay, ist ein wenig beschwerlicher, man muss sich besser vorbereiten und die Geschichte mit ein wenig mehr Ernsthaftigkeit angehen, aber es lohnt sich. 

Halt Moment, einen Liquidator habe ich ja noch vergessen, er ist eigentlich die Mutter aller Scharfrichter. Die Rede ist vom legendären Matthias Müller-Bothmann aka “das Phantom”, denn er ist der Mann, den keiner kennt und den noch nie jemand gesehen hat, natürlich von der BILD. 

Was man unbedingt festhalten muss und was im Grunde auch jeder weiß: Mit einer Entlassung von Bartlaus Tom Laszlo Walter ist es natürlich nicht getan, denn der eigentlich Schuldige an der gesamten KSV-Misere sitzt ein Stockwerk höher. Fragen wir uns doch einfach mal, was eigentlich die ureigensten Aufgaben eines Sportchefs/Managers/Sportvorstands sind, okay? Nach meiner Definition ist die eigentlich Aufgabe dieser Position, mit den vorhandenen finanziellen Mitteln das bestmögliche Personal, Spieler und Trainer, für den Verein zu finden, damit die sportlichen Ziele erreicht werden. An exakt dieser Aufgabe scheitert Judas Boldt jetzt seit 5 1/2 Jahren und ihm die Auswahl für den nächsten Übungsleiter (nach Wolf, Hecking, Thioune und Walter) zu überlassen, wäre nicht nur fahrlässig, es wäre so vereinsschädigend wie dessen gesamtes intrigantes Verhalten in den letzten Jahren. Der Mann schreibt sich auf die Fahne, er hätte den Verein geeint (har har) und dafür gesorgt, dass das Stadion voll ist, was es immer war, aber das ist überhaupt nicht sein Job!!! Das ist ungefähr so, als würde sich J. Edgar Huwer nach 5 Jahren als Finanzvorstand dafür feiern lassen wollen, dass die Klospülung in der Geschäftsstelle funktioniert. Doch wer sollte Boldt feuern? Natürlich der Aufsichtsrat, aber der gehört selbst eigentlich morgen weg.

 

In diesem Sinne….

Zum Schluss…

….das Letzte.

Erinnert ihr euch noch an all die Walter-Fans, die von den hofberichterstattenden Medien der Hansestadt in all den Wochen und Monaten vor ein Mikrophon gezerrt wurden und die erklärten, wie gnadenlos geil sie die Bartlaus finden? Mal wurde Matthias Sammer als erklärter Walter-Fan geoutet, mal war es SKY-Grinsekeks Sebastian Hellmann, mal war es ein anderer Trainer-Kollege oder Ex-Spieler. Wo sind die jetzt eigentlich alle? Über die Idioten aus dem Insolvenzblog, die nun aufgrund der plötzlichen Presse-Wendung ihre Meinung um 180% gedreht und alles vergessen haben, was sie in den letzten 2 1/2 Jahren den Kritikern an den Kopf geworfen haben, ist alles gesagt. 

Von | 2023-12-12T07:29:57+01:00 12. Dezember 2023|Allgemein|11 Kommentare

11 Comments

  1. Gravesen 12. Dezember 2023 um 08:10 Uhr

    Man beachte die Zwischentöne!

    Und dieser verlängerte erst danach mit Walter. Der Sportvorstand hatte die offene Zukunft des bei den Fans beliebten Trainers geschickt für sich genutzt.

    Vieles deutet daraufhin, dass Boldt in der Vorweihnachtszeit 2023 – anders als vor einem Jahr – unter Zugzwang gerät und die Stimmung nicht mehr für sich und Walter nutzen kann.

    (Kampagnenblatt)

  2. jusufi 12. Dezember 2023 um 08:46 Uhr

    Walter dürfte nicht mehr zu halten sein. Das erkennt natürlich auch Boldt und er wird versuchen, seine Haut und seinen lukrativen Job zu retten. Wenn es ihm nutzt, lässt er Walter eiskalt über die Klinge springen und wird die Verantwortung von sich weisen. Der öffentliche Druck war dann einfach zu groß, die Ziele des Vereins sind gefährdet, Walters “Versuch, sich zu entwickeln” (hahaha), ist ins Stocken geraten, Teile der Mannschaft haben das Vertrauen in den Trainer verloren, musste als Sportvorstand im Sinne des Vereins diese schwere Entscheidung treffen etc.

    Amüsant finde ich ja, welche Namen herbeigeträumt werden: Urs Fischer, Oliver Glasner oder Roger Schmidt! Klar, die warten nur darauf!

    Andere wollen die Geschicke lieber Reimers oder gleich Polzin überlassen, um den Aufstieg herbeizuzaubern.

    • Gravesen 12. Dezember 2023 um 09:04 Uhr

      Erstaunlicherweise gibt es immer noch einige namhafte Trainer, die sich den KSV, trotzt Boldt, unter Garantie antun würden. Warum auch nicht? Ist immer noch besser als über einen längeren Zeitraum arbeitslos zu sein, die Stadt ist nett, verdienen kann man gut und einige sehen es bestimmt als Ziel an, dass sie es sind, die es schaffen, den Verein in die Bundesliga zu führen. Erst wenn sie unterschrieben haben, merken sie, was sie sich angetan haben. Ich glaube nicht, dass ein Glasner oder ein Fischer per se nein zum KSV sagen würden, weil sie auf ein Angebot aus der Premier League warten. Umso unverständlicher ist doch, warum Judas Boldt ausgerechnet mit dem primitiven Weihnachtsmann um die Ecke kam.

      • jusufi 12. Dezember 2023 um 09:12 Uhr

        Wäre aber ein großes Wagnis für solche Trainer. Scheitern sie beim HSV am Aufstieg in die 1. Bundesliga, weckt das nicht gerade das Interesse der Ligen, in denen sie eigentlich trainieren wollen. Ich sehe das skeptisch, zumal diese Trainer ja dann mehr verdienen würden als ihr Herr und Gebieter. Und würde Boldt überhaupt eine starke, unabhängige Persönlichkeit neben sich dulden oder ertragen?

  3. Stiflersmom 12. Dezember 2023 um 11:56 Uhr

    Es braucht ein schwaches Spiel gegen Nürnberg, ansonsten wird gar nichts passieren. Die Ausreden sind schon zurechtgelegt. Verletzte Spieler, neue Wintergranaten schließen die Lücken usw. Dass man sich als HSV Fan Niederlagen wünschen muss ist der Verdienst von Boldt, Jansen und Co.
    #Entwicklung

  4. Stiflersmom 12. Dezember 2023 um 16:03 Uhr

    Klaumi regelt, lt. Bild ist er nicht mehr überzeugt von Walter. Tschüss!

  5. Gravesen 12. Dezember 2023 um 18:34 Uhr

    Wie unendlich hohl alles rund um den Verein ist, erkennt man daran, dass die Insolvenzblog-Schwachmaten einen Blog beklatschen, der 2 1/2 zu spät kommt. Nur aufgrund dieser Verblödung sind Abgreifer wie Boldt und Walter überhaupt möglich.

  6. RudiKargus 12. Dezember 2023 um 19:07 Uhr

    Wie ich vorgestern schon schrieb. Erst wenn der Schweizer Ötzi seinen Daumen senkt, rollen Köpfe. Das scheint nun passiert zu sein.

    Da Boldt niemals seinen primitiven Untertanen entlassen wird, sind wohl beide in kürze nicht mehr in Stellingen anzutreffen.

  7. Demosthenes 12. Dezember 2023 um 19:39 Uhr

    Wow, ist das low. Jetzt schießt das Auftragsblatt auch auf Boldt. Und zwar aus allen Rohren. Allerdings nicht selbst, sondern in Form von veröffentlichten Auszügen aus “Leserbriefen”. Geschrieben hat den Artikel ein gewisser “Julius Allzeit”, ein Name, der im Zusammenhang mit dem HSV noch nie in Erscheinung getreten ist. Boah, ist das unterirdisch.

    Hier ein paar Leseproben unter der Überschrift “Abendblatt-Leser über den HSV: “Eine Aura des Scheiterns.”

    – “Nach der Paderborn-Niederlage hagelt es Kritik an Trainer Walter und Vorstand Boldt…”

    – “Dem HSV mangelt es seit Jahren an zweitligareifen Spielern in der Abwehr. Damit demotiviert Jonas Boldt nicht nur die wettbewerbsfähigen Teile der Rothosen, er gefährdet langfristig den Verbleib von entwicklungsfähigen Spielern und Leistungsträgern.”

    – “Was, außer einem totalen Scheitern, sollte denn bitte Herrn Boldt attestiert werden? Die gesamte Einkaufspolitik beim HSV ist schlecht“

    – “Wieso hat bis dato ohnehin nicht mal irgendjemand die Befähigung seitens Herrn Boldt, ein solch wichtiges Amt zu übernehmen, hinterfragt?”

    – “Boldt und Walter müssen zeitgleich weg…”

    Klaumi hat wohl den Daumen nicht nur über Walter gesenkt.

    Nur der notorische MiWuLa-ADHSler Frederik Braun sieht das anders:
    – “Es war so viel Pech in den letzten Spielen dabei, und das wird gerne mal wieder unter den Tisch gekehrt. Mich nervt das nur noch! Ich bin ganz klar pro Walter/Boldt und kann diese Hire-and-Fire-Mentalität der Hamburger Medien und einiger ‚Edel Fans‘ einfach nicht mehr ertragen!“

    Ach Gott, Braunchen, bau’ lieber den nächsten Brückenpisser.

    • Gravesen 12. Dezember 2023 um 19:54 Uhr

      Geil, oder? Wenn man sich als Tages-Journalisten-Simulanten wie Jacobs und Walther so tief mit Boldt ins Bett gelegt hat, gibt es natürlich nicht mehr so viele Möglichkeiten, dem erzürnten Pöbel die Realität zu verkaufen. Zuerst muß also der Chef (Laux) an die Front und mit dem Hammer draufschlagen. Im Anschluß erfindet man dann einen Julius Allzeit, der Matthias Müller-Bothmann des Kampagnenblatts, der das Volk zu Wort kommen lässt, es ist so unendlich billig. Aber – es klappt, wie man bei der faulsten Sau der Erde aka Insolvenzblogger Münchhausen sehen kann.

      Und Freddy? Das ist eigentlich ein ganz feiner Kerl, ich habe ihn mehrmals getroffen. Was den KSV betrifft jedoch komplett verstrahlt, aber war da nicht noch was? War er nicht selbst Mitglied in so einer putzigen Expertenkommission, die die Identität des Vereins finden sollte?

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