Tumor ist, wenn man trotzdem lacht…

Ein jeder von euch kennt garantiert den Sylvester-Spaß “Dinner for one”, bei dem Freddie Frinton als Diener James zum 90. Geburtstag von Miss Sophie die Rollen der längst verstorbenen Mr. Pommeroy, Sir Toby, Mr. Winterbottom und Admiral von Schneider spielen muss und sich dabei rettungslos den Schädel zuballert. Die Nummer läuft am 31.12. wie in jedem Jahr auf allen dritten Programmen in Endlosschleife und gehört in Deutschland zur Jahreswende dazu wie das Fondue oder die Raketen. Lustigerweise kennt man den Sketch im englisch-sprachigen Raum so gut wie überhaupt nicht, mein Freund Bob beispielsweise kommt ursprünglich aus Nottingham und hatte davon noch nie etwas gehört. Nun, ich werde natürlich auch in diesem Jahr wieder auf “I’ll kill that cat” und das Tigerfell verzichten müssen, aber ich habe adäquaten Ersatz, denn ich habe den KSV. Denn was ursprünglich einmal ein Fußballverein war, der um die deutsche Meisterschaft spielte, den Europapokal der Landesmeister holte und Trainer wie Ernst Happel beschäftigte, ist heute nur noch eine einzige Freakshow, ein Kabinett der Lächerlichkeit, zum Davonlaufen peinlich. Oder halt zum Totlachen komisch. In diesen Tagen passiert der Verein von der Müllverbrennungsanlage ähnlich wie “Dinner for one” in diversen Akten, schauen wir uns das Spektakel doch einmal im Detail an.

Akt 1 – die “Analyse” 😀 (in Auszügen)

Wir haben unsere interne Hinrundenbilanz abgeschlossen. Alle Beteiligten waren sehr detailversessen. Es war keine oberflächliche Betrachtung, sondern eine tiefgehende“, beschreibt HSV-Vorstand Jonas Boldt die Arbeit und Gespräche. Das Resultat der Besprechungen und Analysen ist ein mit verschiedenen Einzelmaßnahmen und konkreten Veränderungen vereinbarter Plan, der ab Trainingsbeginn 2024 in die Tat umgesetzt werden soll. „Wir sind überzeugt, dass wir so die nächsten Schritte machen werden, um als Team noch stabiler, resilienter und erfolgreicher aufzutreten“, sagt Direktor Profifußball Claus Costa. 

Nun, jeder, der sich die Hose nicht mit der Kneifzange anzieht, weiß genau, dass es diese “Analyse” überhaupt nicht gegeben hat, denn bereits nach dem Glückssieg gegen untaugliche Nürnberger war klar, dass man mit Tom Laszlo Walter weitermachen würde. Nun war lediglich die Frage, wie man dies am besten nach außen verkauft und was scheint da wirkungsvoller, als den Begriff “Analyse” zu benutzen. Analyse klingt nach Nachdenken, nach Beobachten, nach Detail und nach Entscheidung, aber all das hat zu keinem Zeitpunkt stattgefunden, wie beispielsweise auch die Tatsache zeigt, dass ein Teilnehmer der “Analyse” in Hamburg, einer in Düsseldorf und der letzte in München weilt. Wichtig ist, wie bei allem in diesem Verein, dass man das hüpfende Hohlvolk mit Plattitüden blenden und ruhigstellt und dies wieder einmal gelungen. Dass man dabei einen weidwund geschossenen Übungsleiter nun vollumfänglich enteiert, indem man beschließt, dass der Regen-joggende Walddorfschüler demnächst höchstpersönlich das Standard-Training leitet, fällt schon nicht mehr auf

(eingespieltes Gelächter aus dem Off)

 

Akt 2 – Warmschießen für die Rückrunde (in Auszügen)

 

Denn die Art und Weise, wie sich die Gegentore beim HSV ähneln und sich Fehler in der Defensive wiederholen, ist inzwischen auch intern auf Kritik gestoßen.

Letztlich lag es wie so häufig am eigenen Glück sowie der mangelnden Qualität des Gegners, dass der HSV nicht in Rückstand geraten war und als Sieger vom Platz ging.

Walter steht nun in der Pflicht, für eine defensive Stabilität zu sorgen. Allerdings ist ihm genau das seit seinem Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren noch nie langfristig gelungen.

Bereits nach der verlorenen Relegation im Sommer gegen Stuttgart war der HSV-Coach dazu angehalten worden, seine mutige und bisweilen riskante Spielidee punktuell zu verändern. „Mehr Ergebnis, weniger Erlebnis“, lautete das Motto für diese Saison. Doch die taktische Flexibilität war nur von kurzer Dauer. Zuletzt spielte der HSV wieder wie gewohnt unter Walter, also mit einer hohen Konteranfälligkeit. Siege wurden hauptsächlich dank der hohen individuellen Qualitäten von Torjäger Robert Glatzel und Mittelfeldspieler Laszlo Benes eingefahren. Viele ihrer Mitspieler befinden sich dagegen seit Wochen im Formtief.

Trotzdem verzichtete Walter, der verantwortlich dafür ist, die Spieler zu entwickeln und besser zu machen, auf zielführende Anpassungen, wie sowohl das Pokal-Aus bei Hertha BSC (3:5 i.E.) als auch das entscheidende Gegentor bei der jüngsten 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn zeigten.

Wie der HSV mitteilte, sollen Alltagsabläufe leistungsfördernder gestaltet werden. Was konkret damit gemeint sei, ließ der Club allerdings offen.

Der erneute geplante Angriff auf dem Transfermarkt zeigt, wie abhängig die Entscheidungsträger vom Erfolg dieser Saison sind.

Wer nun allerdings denkt, Walter geht als der große Gewinner dieses Analyseprozesses hervor, der sieht sich getäuscht. Der 48-Jährige steht bereits mit dem ersten Spieltag der Rückrunde unter Druck

Und wenn der HSV einmal zwei Spiele in Folge nicht gewinnen und sich der Abstand zu den Aufstiegsplätzen vergrößern sollte? Dann würde die alte Debatte über den Hergang der Gegentore und die Verantwortlichkeit von Walter zwangsläufig wieder aufflammen.

Eine Maßnahme, mit der auch die beiden Manager unter Druck geraten könnten, sollte der Aufstieg am Saisonende nicht gelingen. Denn nach Abendblatt-Informationen teilt nicht jedes Mitglied des Aufsichtsrats, der den Vorstand kontrolliert, das Ergebnis der Analyse im Volkspark.

(Quelle: Auftragsblatt)

Autsch! Allein der Umstand, dass dieser Text aus der Feder des Auftragsschreibers Walther vom Kampagnenblatt stammt, sollte im Volkspark die Alarmglocken schrillen lassen, denn er lässt erahnen, was auf die Herren in den nächsten Monaten zukommen wird. Wie ich gestern bereits schrieb, kann Tom Laszlo Walter gar nicht mehr gewinnen, selbst wenn er gewinnt. Dies hätte Judas Boldt vor seiner “Analyse” aber klar sein müssen, wenn er sie denn getätigt hätte. Wie sagte doch Martin Semmelrogge als 2 WO im Film “Das Boot”? 

“Unruhige Zeiten”. Und das ist weit untertrieben.

(Gelächter aus dem Off wird lauter)

 

Akt 3 – Mitgliederverarschung in Reinkultur (in Auszügen)

Im Januar findet wieder einmal eine dieser legendären Mitgliederversammlungen statt, man rechnet diesmal anscheinend mit maximal 300 Zahlenden. Eigentlich der gleiche Schwachsinn wie immer, wer Spaß daran hat, kann sich die Scheiße in seiner Gesamtheit hier reinziehen (https://www.hsv.de/fileadmin/user_upload/HSV_EV/Dokumente/231222_Tagesordnung_MV_2024.pdf )

Interessant dabei ist weder der dämliche Gender-Dreck noch die gefühlten 242. “Aussprachen”, bei denen sich niemand ausspricht. Interessant ist vielmehr, dass man wieder einmal einen Antrag auf eine hybride Versammlung ganz ans Ende dieser Zusammenkunft legt, zu diesem Zeitpunkt werden höchstwahrscheinlich noch bestenfalls 73 Angetrunkene den Saal füllen und die Ablehnung dieses Antrags ist bereits zum jetzigen Zeitpunkt gesichert. 

(erste Buh-Rufe aus dem Off)

 

Akt 4 – Personalien

Die Antragsstellerin Susanne Grell (Mitgliedsnummer 3277104)  ist übrigens niemand anderes als die dauer-nervende Dooftorte “ScheißVerein08/15” aus dem Insolvenzbolg, im realen Leben ist die Braut tatsächlich “Leiter Schaden” bei ERGO Versicherung, passender wird es heute nicht mehr. Vielleicht sollte sich die Versicherung einmal Gedanken darüber machen, wie es sein kann, dass eine Abteilungsleiterin täglich bis zu 15 Stunden in einem Idiotenblog abhängen kann. 

(kreischendes Gelächter aus dem Off)

 

Akt 5 – Enttarnt

Wer erinnert sich nicht an den schmutzigen Abgang des Vollidioten und Profi-Beleidigers Steffan Furzquark aus dem Insolvenzbolg, der kurz darauf als Fantomas wiedergeboren wurde. Nun, Furzquark ist back und wurde unmittelbar vom russischen Kriegsdienstverweigerer Analexander enttarnt.

Du bist einer derjenigen, der den HSV finanziell ohne Skrupel in dieser für wirklich echte Fans beschissenen Zeiten charmelos schröpft?

Absolut charmelos, was Furzquark und Fantomas dort betreiben, meine Meinung

(aus dem Off hört man die hohe Stimme von Pontius Pilatus, der vehement fordert: “Chleudert ihn auf den Fuchpoden”)

 

Akt 6 – Urlaubspläne

Bekannt ist inzwischen, dass sich Boldt, Walter und Cordalis nach der aufreibenden Analyse entschlossen haben, zwischen den Feiertagen einige Tage gemeinsam zu verreisen. Das Ziel steht auch bereits fest.

Zu der weltbekannten Stein-Anlage Stonehenge sind am Freitag Tausende in faszinierenden Kostümen gepilgert. Etliche waren wie Druiden gekleidet, trugen abgeschnittene Mistelzweige als Glücksbringer mit sich.  

(https://m.bild.de/news/ausland/news-ausland/tausende-pilgern-nach-stonehenge-spektakulaere-bilder-das-ist-kein-filmdreh-86521878.bildMobile.html)

(aus dem Off sind vereinzelt verstörende Geräusche zu vernehmen)

 

Akt 7 – Bacardi Daffeh endlich zurück in die Wüste (vorläufiger Schluss-Akt)

 

 

In der Tat, ich halte einen Wechsel in die 4. saudische Liga für nicht gänzlich unwahrscheinlich, könnte der Maltafuß doch selbst dort locker das einstreichen (nicht verdienen), was ihm der KSV bietet, schließlich geben die Geschirrtuch-Träger teilweise für das sonntägliche Goldsteak mehr aus. Allerdings glaube ich eher daran, dass der KSV irgendwann in den nächsten Wochen die spektakuläre Einigung verkündet, woraufhin die rüstige Blindschleiche dann im Jahr 2029 im Alter von 42 seine internationale Karriere beendet, ohne auch nur einmal (“Der Zeitpunkt hat irgendwie nie gestimmt”) für sein Heimatland aufgelaufen zu sein. Bundesliga 😀 😀 😀 😀 Köstlich 😀 😀 Eher wird Hirnlosen Bildungsminister von Thüringen.

(Die Affenlaute aus dem Publikum habe ich ganz bewußt ausgeblendet)

 

Ihr seht – niemand braucht “Dinner for one”, solange es den KSV gibt. Euch allen wünsche ich dennoch angenehme Festtage. Und vielen vielen Dank für all die großzügigen Spenden. 

 

 

 

Von | 2023-12-23T07:32:44+01:00 23. Dezember 2023|Allgemein|7 Kommentare

7 Comments

  1. FohlenElf 23. Dezember 2023 um 09:57 Uhr

    Moin Zusammen,
    Wow…Uli Hetsch in absoluter Bestform😀💪! Was`n geiler Blog!
    Liebe Weihnachtsgrüße nach Down Under und an die Bloggemeinde!
    Lasst es Euch gut gehen über die Tage und bleibt gesund!!

  2. Arnold 23. Dezember 2023 um 10:07 Uhr

    Ja klar, Jattary Daffeh liegen lukrative Angebote ohne Ende vor. Diekmeier lässt grüssen (Angebote aus der Premiere League, dann kam lange nichts und Sandhausen) Hört sich erstmal alles attraktiver an, als bei einem mittelmäßigen Zweitligaverein rumzueiern. Was hindert ihn nun daran eines dieser lukrativen Angebote anzunehmen? Der geile Verein? Die geile Stadt oder doch die geilen Fans? Es ist so unglaublich lächerlich…

  3. RummsBumms 23. Dezember 2023 um 15:13 Uhr

    Jatta kann vermutlich nur mit dem Schlauchboot Richtung Dresden schippern.
    Dort will er aber nicht hin…..zu viele Personen, die seine Herkunft hinterfragen würden.

    Natürlich wird bald die Vertragsverlängerung bekannt gegeben. Die Oberränge dürfen weiterhin ihre Köpfe einziehen.
    Der KSV ist kaputt wie Flasche leer.
    Eigentlich müssten jetzt Spieler von Kiel und Pauli gekauft werden. Das wäre endlich taktisch geschickt.
    Kiel: Rothe
    Pauli: Hartel, Treu oder Saad.

    Die Gegner müssen verrückt gemacht werden. Das Geld ist vorhanden. Jeder Spieler will zum HSV. Das sind doch immer die Aussagen.

    Weshalb nicht volle Attacke?

    Weil Witzboldt es nicht kann und weil er es gar nicht will.

  4. Rhya 23. Dezember 2023 um 18:01 Uhr

    Wunderhübsch. Musste sehr breit grinsen. Chapeau, mal wieder Treffer und versenkt. Wünsche dir eine schöne Zeit über Weihnachten und freue mich auf die nächsten Blogs. Eigentlich gilt das sogar für drüben, bisschen was zu lachen ist ja immer gut.

  5. Gravesen 23. Dezember 2023 um 22:04 Uhr

    Wenn ein Soziopath in eine geschlossene Einrichtung sollte….

    Kosinus
    10 Minuten zuvor
    Der HSV wird so nicht aufsteigen, niemals.

    Jetzt war ich 2 Tage bei tollem Wetter in Hamburg und bin fassungslos wie man aus dem Potenzial nicht mehr hinbekommen kann.

    Kosinus
    2 Tage zuvor
    Tatsächlich hat Leverkusen uns heute wohl den letzten Rekord genommen.
    41 Jahre lang haben wir diesen Rekord gehalten: 24 Spiele vom Saisonstart weg ohne Pflichtspiel-Niederlage.

    Euer Kosinus (bei Hamburger Shietwetter)

    • Rhya 23. Dezember 2023 um 23:39 Uhr

      So langsam beschleicht mich der Verdacht, dass der Kollege Kotzi ernsthaft einen an der Waffel hat. Vielleicht ne Schizophrenie. Das ist echt…, sagen wir, eigenwillig. Muss man sich Sorgen machen? 👀

  6. NoMerci 23. Dezember 2023 um 23:01 Uhr

    sinnlos, da überhaupt noch zu lesen.

    Aber ganz großes Kino Dein Bolg. 🙂 Fein auch das Outing von Miss Ergo. Leiterin Schaden, kann direkt zum HaSiVau wechseln 😀

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