Sicher, man kann Judas Boldt hassen wie die Pest, ich tue es auch, denn er verkörpert all das, was ich an Menschen widerlich und zum kotzen finde. Überheblichkeit, Arroganz bis zum Pupillenstillstand, eine ekelhafte Attitüde anderen Menschen gegenüber, besonders denen, die ihn nicht wie einen Heiland abfeiern, der Mann ist der Prototpy des Widerlings, vielleicht ist er garade deshalb seit 5 Jahren im Volkspark aktiv. Was man aber anerkennen muss, wenn man auf sowas steht: Er ist der perfekte Manipulator, der Godfather der Selbstoptimierer, denn er hat es in relativ kurzer Zeit geschafft, einen gesamten Verein und die dazugehörigen „Fans“ zu seinen willigen Sklaven zu machen, zu geistlosen Lemmingen, die ihm auch in die dritte oder vierte Liga folgen würden, weil er ihnen das erzählt respektive vorlügt, was sie hören wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, waren diverse Schritte erforderlich und Boldt ist sie alle gegangen. HSV-Arena versucht sich an einer Nacherzählung.

Schritt 1: Herausfinden, wie die Strömungen innerhalb des Vereins geartet sind.

Wer sind die wichtigen Player, welche Gremien muss man sich zu Freunden und gefügig machen, wie sehen die Begehrlichkeiten hinter den verschlossenen Türen aus. 

Schritt 2: Verbrüderung mit den ansässigen Pressevertretern.

Sei es nun durch Vorzugsbehandlung, durch Vorab-Informationen oder durch finanzielle Zuwendungen, Boldt hat es geschafft, bei maximaler Erfolglosigkeit die maximale Unterstützung und den maximalen Schutz durch die Abteilung Hofbericht zu generieren. Kein sportlicher Verantwortlicher vor ihm war jemals so frei von jeglicher Kritik, bei keinem anderen Würdenträger wurden Transferflops in Serie, verpasste Aufstiege, peinlichste Niederlagen etc. so pervertiert ins Gegenteil umgedreht wie bei ihm. Wozu das Ganze? Boldt hat ganz schnell verstanden, wie er die Stimmung unter den „Fans“ und damit die Stimmung in den Vereinsgremien beeinflussen kann, mit Hilfe der Medien. Wenn Kampagnenblatt, Mopo und Bild (und meistens auch der Kicker) das verkünden, was er möchte, dann glauben die Leute das irgendwann, denn woher sonst sollten sie ihre Informationen über den Verein beziehen? Inzwischen hat er einen Zustand erreicht, in dem nicht nur die Schmierlappen, sondern auch die Anhänger in den sozialen Medien das ungeprüft abschreiben und wiederkäuen, was er ihnen über Jahre hat eintrichtern lassen. Ob auch nur irgendwas davon der Realität entspricht, spielt irgendwann keine Rolle mehr, wenn man es nur oft genug hat wiederholen lassen.

Schritt 3: Auslöschung der Feinde

Hat man erstmal einen Status erreicht, in dem man nicht nur die Medien komplett auf seine Seite ziehen kann, sondern wenn man inzwischen sogar persönliche Chronisten unter den Hofberichterstattern besitzt, kann man sich an heiklere Aufgaben machen, man kann mit tatkräftiger Unterstützung der Presse-Freunde seine Feinde innerhalb des Vereins eliminieren. Hoffmann, Wettstein, Mutzel, Jansen, Wüstefeld – Leichen pflastern seinen Weg. Natürlich gelingt dies nicht, indem man einfach nur erklärt, der Gegner sei doof oder unfähig, nein, man muss seine Medienpartner dazu bringen, soviel Schmutz wie möglich über diese Person zu verbreiten, sodass dieser Person irgendwann keine andere Wahl mehr bleibt, als die Segel zu streichen. Auf diese Art schafft man sich nicht nur eine eigene Hausmacht, man signalisiert auch allen zukünftigen Kritikern, dass es keine schlaue Idee ist, sich mit Sunshine-King Judas I. anzulegen. 

Schritt 4: Heranwanzen an Ikonen

Ganz wichtig im Businessplan ist dieser Punkt, Verbrüderung mit im Verein anerkannten und gegen jeden Zweifel erhabenen Personen. Was lag also näher, als den seit inzwischen 4 Jahren komplett wirkungslosen Horst Hrubesch zu einem Engagement zu überreden, schließlich war die Aussicht, mit ihm Deutschlands beste Nachwuchsspieler in den Volkspark lotsen zu können, verführerisch. Dass aus dieser Aussicht weniger als nichts geworden ist, spielt in den Gedanken der Zielgruppe (Fans) irgendwann keine Rolle mehr, hängen bleibt nur: Boldt hat Hrubesch geholt und Hrubesch geht, wenn Boldt geht. Die Tatsache, dass dies weniger als schlimm wäre, spielt keine Rolle mehr. Nächster Schritt – Einschleimen bei der Familie Seeler. Was wirkt niedlicher bei den inzwischen zu großen Teilen sedierten Fans als ein Foto mit Judas und Ilka beim Kaffeetrinken. 

Schritt 5: Verschiebung der Prioritäten

Dieser Verein war einmal ein gar nicht so unerfolgreicher Verein, in den 80er-Jahren war man das Maß aller Dinge im europäischen Fußball. Hat damals irgendwann ein Fan aus der Westkurve gefeiert, dass ein Präsident den Verein „finanziell saniert“ oder gar „geeint“ hätte? Mitnichten, das war denen (und mir) scheißegal, wir wollten sehen, wie man um die deutsche Meisterschaft mitspielt, wie man Bayern schlägt, wie man gegen Real oder Juve spielt, wie echte Stars und Nationalspieler für den KSV auflaufen. All das spielt heute natürlich keine Rolle mehr, also muss man neue und vor allem gefakte Faktoren als besondere Errungenschaft ins Feld führen. Die angebliche finanzielle Sanierung des Vereins ist in diesem Blog bereits mehrfach thematisiert worden, der gleiche Humbug gilt für die angebliche neue Einheit innerhalb des Klubs. Es sind nichts anderes als Luftblasen und Blendgranaten und vor allem haben diese neuen Kernfaktoren früher nie eine Rolle gespielt, aber wenn man nun mal nichts anderes mehr hat, was soll man denn sonst abfeiern? 7 Jahre als Zweitliga-Dino? Am Ende des Tages ist nämlich genau das diese vielzitierte „neue Identität“ des Vereins: Man scheißt auf sportlichen Erfolg und geilt sich an sich selbst auf. 

 

 

Schritt 6: Krankhafte Schuldzuweisung

Wie bei jedem Narzissten, so ist auch bei Boldts KSV grundsätzlich ein anderer Schuld, wenn’s mal wieder nicht geklappt hat. DFB, DFL, NADA, WADA, Staatsanwaltschaft, Schiedsrichter, VAR, Kölner Keller oder bulgarischer Agraminister, irgendeiner wird es verkackt haben, aber garantiert nicht der fehlerfreie KSV. Dieses Gedankengut des dauerhaften Opfers hat sich inzwischen fest in den leeren Gehirnen der Hüpfer eingeplanzt.

Boldt ist es auf eine außerordentlich perfide Art und Weise gelungen, aus einem ehemals erfolgsorientiertem Fußballverein ein Zirkus für anspruchsfreie Eventfans zu machen, heute werden Begrifflichkeiten wie „Kontinuität“ oder „Geduld“ vor Erfolg, Sieg, Aufstieg gestellt, weil man inzwischen auch gar nicht mehr anders kann. Tatsache ist jedoch, aber darüber wird in den Erzeugnissen der Hofberichterstatter natürlich nicht berichtet, dass Boldt eben keine Ruhe oder Einigkeit in den Verein gebracht hat, sondern vielmehr Gleichgültigkeit, Anspruchslosigkeit und Bewusstlosigkeit. So wird beispielsweise der Umstand gefeiert, dass man inzwischen mehr als 100.000 Mitglieder hat, doch eine Antwort, warum man Mitglied geworden ist, müssen 99% schuldig bleiben, weil sie es einfach nicht wissen. Ich sage es ihnen: Weil ihnen die Medien über Jahre eingetrichtert haben, dass es cool sei, wenn man KSV-Mitglied ist, das ist der einzige Grund. Warum gehen zu jedem Heimspiel mehr als 50.000 Masochisten und lassen sich von sportlichen Schauerdarstellungen foltern? Weil ihnen die Medien jede Woche verkaufen, wie geil es ist, wenn man dabei ist. Boldt hat mit Hilfe seiner Medienpartner eine Propaganda-Maschine kreiert, auf die Joseph G. neidisch wäre, schade nur, dass all das auf nichts anderem aufgebaut ist, als auf purer Illusion. Im Volkspark ist es inzwischen wichtiger, einem lächerlichen PR-Projekt wie Daffeh zu huldigen, als in die Bundesliga zurückzukehren.

Was auch immer in der Zukunft passiert, mir persönlich tut Boldts Nachfolger bereits jetzt leid, denn er kann nur scheitern. Selbst, wenn ihm ein Aufstieg gelingen sollte, werden die mittlerweile bis ins Knochenmark verseuchten Idioten erklären, dass Boldt dies auch locker geschafft hätte (siehe das Geheule nach der Entlassung von Tom „AfD-Laszlo“ Walter). Das vergiftete Erbe des intriganten Slenderman wird diesen Verein noch viele Jahren verfolgen und belasten. Hätte man mich 2018 gefragt, was passieren würde, sollte der Dino erstmalig aus der Bundesliga absteigen und dann 7!!!! Jahre in der Unterklassigkeit dümpeln, hätte ich geantwortet: „Dann gibt es diesen Verein nicht mehr. Dann reißen die ihnen das Stadion ab und verbrennen die Trümmer“. Heute ist all das Realität, doch aus dem Schreckens-Szenario ist ein Zustand der fröhlichen Gleichgültigkeit geworden, man ist „fein“ mit der Liga der Maltafüße, in der man nach Ulm, Paderborn oder Fürth fährt, anstatt nach München, Leverkusen oder Dortmund. Das hat Sektenführer Judas Boldt geschafft!