Das 0:1 in Paderborn war das Spiel einer Mannschaft, die meinte, mit dem gewonnenen Stadtderby den Saisonhöhepunkt hinter sich zu haben (ich)

Ernsthaft, wer mir 2018 erzählt hätte, dass dieser Verein, aus dieser (meiner Heimat)-Stadt, mit diesen Mitteln, mit diesen Möglichkeiten, mit dieser unkritischen Presse, mit diesen vollkommen verstrahlten „Fans“ irgendwann in sein 7. Zweitligajahr gehen würde, den hätte ich umgehend eingeliefert. Dieser Klub hat so unendlich viele Probleme, dass es irgendwann schwerfällt, sie alle aufzuzählen, doch im Grunde ist der Verein selbst das Problem. Betrachtet man nur diese Saison, so ist es unfassbar, dass man bis 4 Spiele nach der Winterpause wartet, um einen überführten Versager wie Tom Walter vor die Tür zu setzen und es ist noch unfassbarer, dass man einen Berufs-Loser wie Judas Boldt tatsächlich inzwischen 5 Jahren diesen Klub vergewaltigen lässt. Kurzum: Es sind die Entscheidungen, die nicht oder falsch oder zu spät getroffen werden/wurden, die den KSV endlich zu dem gemacht haben, was er ist – zum Dino der zweiten Liga. 

 

 

Paderborn wirkte präsenter. Griffiger. Defensiv kompakter. Und offensiv viel gefährlicher (Mopo)

Wie in Gottes Namen kann das sein? Wie kann es sein, dass es für die Einem um die goldene Ananas und für die Andere um die letzte Chance geht und die Ersteren deutlich mehr Engagement an den Tag legen? Wie kann es sein, dass man gegen eine Mannschaft, die von 33 Spielen gerade einmal 5 gewinnen konnte, zweimal verliert? Wie kann es sein, dass man sich an einer absoluten unwichtigen Scheiße wie dieser albernen „Stadtmeisterschaft“ aufgeilt wie am Gewinn der Champions League und 8 Tage später spielt wie ein durchschnittlicher Drittligist? Es kann deshalb sein, weil tatsächlich bei diesem Verein, seinen Gremien, seinen Anhängern, den begleitenden Medien etc. nichts stimmt, was stimmen muss, um sportlich erfolgreich zu sein. Es fehlt an absolut allem, was einen Verein, nicht nur eine Mannschaft, ausmacht, der mehr will als das, was er hat. Ein (großer) Teil der Anhänger ist nach nunmehr 6 Jahren im Unterhaus und diversen Spielen im Foltermodus so sediert oder demoralisiert, dass man sich eher freut, in der Bundesliga nicht wie Schlachtvieh hergespielt zu werden. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich’s in der Liga der Maltafüße bequem gemacht, denn sie wissen ganz genau, dass sie relativ unbehelligt bleiben, sollte der KSV irgendwie unter den ersten 5 mitbolzen, aber bei 4 Niederlagen am Stück in der Bundesliga würde die Luft ganz schnell dünn werden. Bei den Hofberichterstattern zählt nur noch eine Mischung aus nacktem Überleben und Klick-Geilheit, nicht aber die systematische Aufarbeitung der Realtität. 

 

 

Sicher, man kann nun öffentlichkeitswirksam über Männer wie Magath reden, aber Tatsache ist, dass dieser Verein, seine Gremien und sein Selbstverständnis Persönlichkeiten wie den erfolgsbesessenen Quälix oder einen Nach-vorn-Peitscher wie Bernd Hoffmann stets zu verhindern wissen, man will sowas gar nicht (mehr) im Volkspark. Man möchte Personen, die sich eíngliedern und das perfide Spielchen mitzuspielen gedenken und garantiert niemanden, der den Klub auf links dreht, wobei sofort die Gefahr bestehen würde, dass dann jede Menge unschöne Details an die Oberfläche gelangen. Hinzu kommt, dass der Verein nicht nur in Person Judas Boldt (5 Jahre) einen Dauerversager an Bord hat, sondern auch zahllose Spieler mit Langzeitverträgen (Feuer Hernandes, Schönlauch, Muheim, Knatterbach, Heyer, Daffeh!!!, Glatzel), die sich ans Versagen gewöhnt haben und die genau wissen, dass sie in der Bundesliga weniger als nichts verloren haben. Tatsache ist, dass sich der KSV als Verein, der an sportlichem Erfolg orientiert hat, abgeschafft hat und es könnte durchaus sein, dass das Spiel gegen Paderborn ein Vorgeschmack auf das war, was in der nahen Zukunft auf die Anhänger von Kühnes Sport Verein zukommt. Nur – denen ist es egal. Ein Verein, bei dem der Youtube-Kanal von „Helm-Peter“ 17.5000 Abonnenten hat und bei dem sich 22.100 Vollopfer 2 Stunden lang angucken, wie sich der fette Proleten-Brüllfrosch „DerSpasti“ ein Fußballspiel im TV anguckt und sich dabei mit seiner Trümmertorte anschweigt. Noch Fragen?

 

Mal angenommen, ich bin Schüler. Ob ich lerne oder nicht, ist egal. Ob ich mich auf eine Klausur vorbereite oder nicht, ist egal. Ob ich eine 1 schreibe oder eine 6, ist egal. Am Ende des Schuljahres werde ich so oder so versetzt, außerdem gibts zur Belohnung noch ein Auto von Papa und einen Schein von Opa. Warum in Gottes Namen sollte ich mich also anstrengen? Warum sollte ich Zeit und Mühe investieren, um besser zu werden, wenn doch auch weniger als nichts locker reicht und ich Playstation zocken kann, anstatt Bücher zu lesen.