Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören. „Man konnte beobachten, wie viel Ruhe im Verein in den letzten Jahren entstanden ist“ erklärte also sogar der neue Sportvorstand Stefan Kuntz, aber so richtig beantworten, was damit gemeint ist, kann eigentlich keiner. Was bedeutet „Ruhe im Verein“ und wie unterscheidet sich der „ruhige“ KSV denn eigentlich vom unruhigen. Ich würde vermuten, dass man in anderen Unternehmen von einer gewissen Ruhe spricht, wenn man Zeiten einer übergroßen personellen Fluktuation hinter sich gelassen hat und seit einigen Jahren aufs gleiche (Führungs)-Personal setzen konnte, insofern ist die Aussage irgendwo nicht falsch, denn immerhin konnte der intrigante Slenderman 5, die primitive Bartlaus 2 1/2 Jahre hintereinander versagen, ohne, dass es jemanden so richtig gekratzt hat. Und an dieser Stelle kommen wir zum, zumindest aus meiner Sicht, ersten großen Problem. Denn fasst man einfach mal alles zusammen, was in den letzten Tagen von Vereins-Verantwortlichen, über die Hofberichterstatter natürlich, nun auch durch Stefan Kuntz verbal transportiert wurde, dann ist doch ím Volkspark eigentlich alles besser als gut. Es ist „Ruhe“ eingekehrt, man schwimmt im Geld, man hat mit Costa Cordalis den weltbesten Sportdirektor und mit Damenbundestrainer Hrubesch den Experten schlecht, außerdem eine Fußball-Ikone auf einer Stufe mit Uwe Seeler und Fritz Walter. Außerdem hat man ein Team angefüllt mit Weltstars und eine Fülle an Juwelen, die mit den Hufen scharren. Okay, man ist zum 6. Mal in Folge trotz Monster-Etat nicht aufgestiegen, aber das ist eigentlich ebenso ein Betriebsunfall wie der Abstieg aus der Bundesliga 2018. Da hätte ich eigentlich nur eine Frage: 

Warum musste Judas Boldt eigentlich gehen, wenn doch in St. Ellingen der Himmel voller Geigen hängt? 

Sicher, große Teile dessen, was Kuntz auf seiner ersten KSV-PK von sich gab, ist PR, ist Gelaber, welches jeder neue Trainer/Sportchef/Spieler/Vorstand auf einer solchen Veranstaltung absondert, aber ein wenig mehr Aufbruchstimmung und weniger Boldt-Nostalgie hätte ich mir im Sinne des Vereins schon gewünscht. Anyway, zumindest wissen wir jetzt, was von den Aussagen, Hrubesch würde am selben Tag kündigen, an dem Boldt gefeuert wird, zu halten waren, es war nichts anderes als die übliche Eigen-Propaganda des Leverkusener Stangenspargel, um bei den Anhängern Angstgefühle auszulösen. Auch der angeblich beste Freund und Weggefährt Costa Cordalis folgt dem sensiblen Regenjogger nicht nach Düsseldorf, sondern klebt an seinem gut bezahlten Posten, weil er plötzlich eine gemeinsame Bochumer Vergangenheit mit Stefan Kuntz entdeckt hat, es lebe die Loyalität.  

 

 

Eine Frechheit ist allerdings, sich selbst und allen anderen im Verein den Druck nehmen zu wollen, indem man für die nächste Saison nicht vom Aufstieg redet, sondern diesen für 2026 anvisiert, das ist einfach nur lächerlich für einen Verein, der in den letzten 6 Jahren nie schlechter als auf Platz 4 ins Ziel ging. Fassen wir zusammen: An der Müllverbrennungsanlage ändert sich im Grunde gar nichts, außer, dass man den gegeelten Erbsenkopf nicht mehr ertragen muss und stattdessen Laberbruder Cunts bekommen hat, bei dem sich ob seiner Redseligkeit die Hofberichterstatter jetzt schon die Hände reiben. Ach ja, bevor ich’s vergesse: Der Trainer, der in 12 Spielen Teile der Mannschaft verlor und am Ende der Saison öffentlich sowohl die Charakter- wie auch die Qualitätsfrage stellte, bleibt natürlich auch.  Eigentlich hat man nichts anderes getan, als eine freundlichere und sympathischer Version des Sunshine King einzukaufen. Und wie sagte schon Albert Einstein so schön? 

 

 

 

P.S. Eines noch – der Auftritt des Aufsichtsratsvorsitzenden kann einem wirkliche Angst machen, wenn man es denn gut mit diesem Klub meint. Jetzt kann ich mir bildlich vorstellen, wie die Gespräche, besonders mit Felix Magath, abgelaufen sein müssen. Baaah.

 

Mit Magath oder auch Schmadtke hätte diese PR heute anders ausgesehen, aber das will man im Volkspark nicht(mehr). Man will sich lieb haben, man will „bei sich bleiben“, man will nett verdienen ohne zuviel Druck, man will sich duzen und alle sollen sich wohlfühlen in diesem so beruhigten Verein. Problem ist nur: So beruhigt wird man auch in 5 Jahren noch in der zweiten Liga dümpeln, ist aber nicht schlimm, weil die Bude eh immer voll ist und die Uniform-Verbrenner um die Wette hüpfen. Der KSV ist definitiv kein Verein mehr, bei dem es um sportliche Erfolge geht, davon hat man sich endgültig verabschiedet.

 

Ach halt, meine Lieblingsszene aus der PK möchte ich euch nicht vorenthalten 😀 😀