Hauptsache, es wird geliefert…

Nö, wundern tut mich sowas nicht. Hat man doch zuletzt im Fall Jatta/Daffeh registrieren dürfen, wie die Freunde von Bild/SportBild arbeiten. Anstatt ein überaus wichtiges Thema vernünftig zu recherchieren und den Lesern mit Fakten zu kommen, werden Halbwahrheiten nahezu ungeprüft verbreitet und damit die Wahrheit verschleiert. Dumm und Dümmer. Oder einfach nur amateurhaft. So wie hier.

Mag wie ein Bagatelldelikt wirken, ist aber bezeichnend. Die Herren Hesse und Milani berichten um 22.56 Uhr davon, wie eine Party erst ca. 7 Stunden später enden wird. Glaskugel? Hellsicht? Oder einfach nur die übliche Schlamperei. Naja, egal, Hauptsache ist doch, man liefert tolle Geschichten über den HSV und sein Umfeld. Ich meine so als übergangsweise in Ungnade gefallener Medienpartner. Aber wie das heute so ist – man verändert dann einfach mal das Datum und die Uhrzeit, die belämmerten Leser werden es verzeihen. Wo wir aber schon bei “Unregelmäßigkeiten” sind….

Hamburgs höchster Ankläger sorgt sich um die Stellung und das Ansehen der Staatsanwaltschaften. Er registriere „Vereinnahmungstendenzen“ der Justizverwaltungen, die Staatsanwaltschaft fester an die Exekutive zu binden, sagte Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich dem Abendblatt. Dahinter stecke das Interesse von Regierungspolitikern, an strategisch wichtige Informationen zu gelangen. Schließlich verfügten Anklagebehörden im Zuge von Ermittlungen häufig über „politisch hochbrisante Erkenntnisse und sind damit ein sehr wichtiges Insti­tut zum Machterhalt“.

Durch die enge Anbindung der Staatsanwaltschaft an die Exekutive und die Berichtspflicht gerieten Daten aus Strafverfahren mitunter aber auch in einen „justizfernen Raum“. Regierungen könnten sich „strategisch einrichten, bekommen einen Handlungsvorsprung gegenüber Nichtregierenden (Quelle: Abendblatt.de)

Warum ich das erwähne? Ganz einfach. Ich erinnere erneut an den Fall Jatta, in dem die Hamburger Behörden (hier das Bezirksamt Mitte) innerhalb von 4 Tagen eine Recherche/Ermittlung bzgl. der korrekten Personalien des Herrn Jatta/Daffeh abschlossen, während das Auswärtige Amt in einem Merkblatt erklärt, dass man dazu mindestens 3 Monate benötigen würde. Weitere Erinnerung: Der Mann, der eben diesem Bezirksamt Mitte im Jahr 2015 (Jattas/Daffehs Einreise) vorsaß, war Herr Andy Grothe und der ist heute zufällig Innensenator der Stadt Hamburg.

Und im Februar wählen die Hamburger ihre neue Bürgerschaft….

Von | 2019-10-18T20:05:43+02:00 16. Oktober 2019|Allgemein|3 Kommentare

3 Comments

  1. St.Patrick 16. Oktober 2019 um 09:43 Uhr

    Andy Grotte ist spätestens seit seinem fragwürdigen Verhalten im Untersuchungsausschuss zum G20 Einsatz politisch nicht mehr tragbar!
    Der Bezug zum Fall Jatta besteht für Grotte aber erst, seit in diesem Jahr der Fall Jatta hochkochte. Das Bezirksamt HH Mitte hatte mir der Einreise von Jatta/Daffeh 2015 aber nichts zu tun. Da war er noch in Bremen und die fußballerische Entwicklung in Richtung Hamburg nicht absehbar.

    • Gravesen 16. Oktober 2019 um 09:50 Uhr

      Das ist falsch, das Bezirksamt Mitte hatte nach Jattas/Daffehs “Wechsel” nach Hamburg sehr wohl etwas zu tun.

  2. Dennis 16. Oktober 2019 um 16:08 Uhr

    Vorhin gelesen dass die Bremer Staatsanwaltschaft keine neuen Beweise sieht und keine Ermittlung beginnen wird in Bezug auf Jattas Mail Adresse mit Daffeh.

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