Eigentlich hatte ich, ganz besonders im Hinblick auf die erhofften strukturellen Veränderungen beim Hamburger Sport Verein gehofft, solche Sätze nicht mehr hören oder lesen zu müssen.

Weit gefehlt. Als gestern abend die Reform-Ritter Hunke und Rieckhoff (tatsächlich in einem Raum) ihre Ideen den HSV-Senioren erklären wollten, war ich selbstverständlich anwesend. Anwesend in der Hoffnung, einer möglicherweise guten Bewegung Unterstützung zukommen zu lassen, meine Leser objektiv informieren zu können und eventuell etwas Gutes für meinen Verein beitragen zu können.

Dieses Vorhaben wurde jedoch in dem Moment torpediert, als die ehrenwerten älteren Herrschaften, angeführt von Herrn Hunke und Herrn Dr. Krohn massiv darauf drängten, dass ein befreundeter Journalist, der sich bisher ausschließlich dadurch hervorgetan hat, dass er neutral, objektiv und positiv über den Verein berichtet, des Raumes verwiesen wurde.

Ich habe mich selbstverständlich angeschlossen und habe ebenfalls den Raum verlassen.

„Journalisten haben hier nichts zu suchen, das haben wir schon immer so gemacht..“

Nun könnte man sagen, „das sind ja nicht alle gewesen, sondern nur zwei oder drei Personen..“

Stimmt. Allerdings hätte sich ganz besonders Ernst-Otto Rieckhoff hier hervortun können, wenn er gegen eine Verbannung gestimmt hätte. Hat er aber nicht.

Wie kochen unsere Süppchen schön weiter im eigenen Saft.

 

Besonders albern mutet dieses Verhalten an, weil im Raum auch zahlreiche bekannte „Blogsprachrohre“ waren, die selbstverständlich ihre Sicht der Dinge sowie Details der Unterredung postwendend veröffenlichen mussten. Klares Eigentor.

Eigentor auch deshalb, weil später bekannt wurde, dass Rieckhoff heute um 13.00 Uhr zuammen mit drei Spielern aus der 83er-Mannschaft vor die Presse treten wird.

All diese Aktionen, dieses Geklüngel, diese Vetternwirtschaft zeigt mir leider überdeutlich, dass die Reformer auf dem falschen Weg sind, dass ihre Ideen nicht mehrheitsfähig sind, dass sie durch ihr chaotisches und strategisch blindes Vorgehen dem Verein möglicherweise mehr schaden als nützen.

Rieckhoff will heute eine Struktur-Veränderungs-Idee präsentieren und wenn diese im Januar keine Mehrheit bekommt, dann soll Hunke mit einer abgeschwächten Version auf den Plan treten. Sorry, aber was soll das denn bitte werden ?

Selbstverständlich steht es jedem frei, sich seine eigene Meinung zu bilden. Wer jedoch denkt, dass mit diesen beiden Herren, die eine bewegte und keinesfalls ruhmreiche HSV-Vergangenheit verbindet, alles gut wird, der wird im Januar sein kornblum-blaues Wunder erleben.

http://www.goal.com/de/news/1025/kolumne/2013/09/03/4233904/jovanovs-hsv-gef%C3%A4hrliche-doppelmoral?ICID=HP_BN_1