Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Nationamannschaft sowie vom Meister und Champions League-Sieger FC Bayern München im aktuellen Zeit-Interview:

Wenn sich jemand trotzdem für die öffentliche Wutrede entscheide, müssten Einsatz und Art sehr gut überlegt sein, sagte Lahm, der auch Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft ist. Es dauere, bis man ein Gefühl dafür entwickelt habe, wann der richtige Zeitpunkt für diese Form gekommen sei und in welchem Ton man das mache. „Im Moment der Kritik muss man die Emotionen zurückhalten können“, sagte Lahm. Wenn der Chef zu emotional sei, verliere der irgendwann. „Dann ist er nicht mehr so glaubwürdig“, sagte Lahm.

 

Und weiter:

Wenn wir Spieler merken, dass die Verantwortlichen das Scheinwerferlicht nicht brauchen, dann kriegen sie von uns uneingeschränkte Rückendeckung.”

 

Nun, Herr Kreuzer – dafür dürfte es in ihrem Fall leider zu spät sein. Wer bereits vor Beginn der Saison zweimal eine sogenannte „Wutrede“ in der Kabine hält und abschließend umgehend die Medien über die Inhalte dieser Reden informiert, der bekommt eben keine uneingeschränkte Rückendeckung von den Spielern. Sich diesen Kredit zurück zu erobern, ist nahezu unmöglich.

Wer darüberhinaus noch Spieler suspendiert, zum Verschenken (nicht zum Verkaufen) feilbietet, diese abgeschobenen Spieler dann reaktiviert, wieder in die zweite Mannschaft abschiebt und erneut reaktiviert, der macht sich einfach nur lächerlich. Besonders dann, wenn man offenkundig nicht in der Lage ist, eine sms unfallfrei zu verschicken.

Ganz offensichtlich hat der Aufsichtsrat nach der Demission des Spieler-Verstehers Arnesen einen „harten Hund“ gesucht und gehofft, diesen in Kreuzer gefunden zu haben. Allerdings gehört zu Härte auch Sachverstand, Weitsicht und Erfolg, um eben diese „Härte“ rechtfertigen zu können. Insofern sollte man eigentlich erstmal damit anfangen, Erfolge vorweisen zu können, bevor man auf dicke Hose macht.

Kreuzer hat den anderen Weg gewählt und ist damit kläglich gescheitert. Wenn er jetzt in einem seiner täglichen Interviews den einen oder anderen Spieler verteidigt oder lobt, wirkt das eher albern als ehrlich.