Lange war es ruhig im Kontrollgremium, ungewöhnlich lange, vielleicht auch zu lange. Nach einem Hinweis, einigen Gesprächen und ein wenig Recherche jedoch tut sich in diesen Tagen die nächste unvorstellbare Geschichte auf. Ganz offenbar gibt es innerhalb des Aufsichtsrats nicht nur den einen oder anderen Talpida (Maulwurf), sondern mindestens einen Rat, der ohne Aufforderung oder Mandat des Rates intensiven Kontakt zu mindestens einem, wahrscheinlich sogar zu mehreren Spielerberatern unterhält.

Daran ist in erster Linie gar nichts Verwerfliches, schließlich kann Aufsichtsrat X selbstverständlich dem Spielerberater Y zum Geburtstag gratulieren. Damit ist es aber nach meinen Informationen nicht getan, im Gegenteil. Besagter Aufsichtsrat X (Name ist mir bekannt) versucht seit einiger Zeit – und auch zum jetzigen Zeitpunkt – aktiv an Transfers mitzuwirken. Konkret konnte in diesem Zusammenhang der Name „Max Kruse“ in Erfahrung gebracht werden, dessen Kauf vom damaligen Sportchef Arnesen verhindert wurde.

Um eines klarzustellen: Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich diesen Tatbestand als Gerücht kennzeichnen, da der entsprechende Informant nicht genannt werden möchte. Eine normale Vorgehensweise, bis sich irgendwann jemand finden wird, der nicht zu verlieren und der kein Problem damit hat, die Dinge beim Namen zu nennen.

Aber weiter im Text. Was bedeutet diese Einmischung eines Mitgliedes des Kontrollgremiums ins Daily Business und in die Entscheidungshoheit des dafür eingestellten und bezahlten Vorstandes ? In erster Linie bedeutet dies ein ganz klares Mißtrauensvotum gegenüber der sportlichen Führung, deren Einstellung  aber doch von genau diesem Kontrollgremium nach dessen Aussagen absolut einstimmig getroffen wurde.

Es bedeutet aber ebenfalls, dass sich Aufsichtsrat X nicht nur in Dinge einmischt, die ihn nichts angehen, sondern auch, dass X sich offenkundig maßlos überschätzt und seine Kompetenzen überschreitet.

Vielleicht aber muss man die Sache aus einem weiteren Blickwinkel betrachten. Insider wissen, dass bei einem Spielertransfer mitnichten nur die Vereine und der Spieler mitverdienen. Es gibt Fälle, in denen Trainer, Manager, Anwälte, Ex-Vereine etc. nach Vertragsabschluss die Hände aufhalten.

Tatsache ist, Aufsichtsrat X ist nicht allein und gehört erwiesenermaßen zu einer Gruppe, die bereits Frank Arnesen mittels gezielter Indiskretionen und medialer Verleumdungen zu Fall gebracht haben. Seine angebliche Beratungsresistenz und der „Fall Öztunali“ sind noch in bester Erinnerung.

Fakt ist: Aufsichtsrat X tut etwas, was er nicht darf. Diesem Treiben muss der Aufsichtsrat ein Ende setzen, ansonsten empfindet sich Aufsichtsrat Y demnächst als „Leiter Sponsoring“ und Aufsichtsrat Z leitet im Grunde das Training.

Für die Befürworter der Initiative HSV PLUS ist ein solcher Fall natürlich wieder ein halber Staudamm auf seine Mühlen. Zeigt er doch zum wiederholten Mal nicht nur, dass der aktuelle Aufsichtsrat offenbar mit den falschen Personen bestückt ist, sondern auch, dass sich diese Personen untereinander bis aufs Messer bekämpfen. Andernfalls würde ich wohl kaum davon erfahren, oder ?

Lest hierzu bitte auch:

http://www.goal.com/de/news/1025/kolumne/2013/10/15/4333813/jovanovs-hsv-dem-verein-nur-das-beste?ICID=HP_BN_3