Liebe Freunde, (werte Mitleser,)
es ist vorbei. Ich habe mit Wirkung von heute, 8.02 Uhr (Zustimmung zur Personalie Mirko Slomka) meinen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat erklärt und mein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. IHR habt einen Anspruch darauf, die Gründe zu erfahren, MIR ist es wichtig, üblen Legenbildungen in manchen Blättern mit großen Überschriften vorzubeugen.

Ich habe mich in den letzten Tagen manipuliert, instrumentalisiert und genötigt gefühlt. Ich bin unter Vortäuschung falscher Tatsachen in eine Personaldebatte über eine mögliche Zusammenarbeit mit Felix Magath getrieben und anschließend durch gezielte Indiskretionen über Medien, durch die Verbreitung von Halbwahrheiten und auch Fehlinformationen genötigt worden, der Personalie um jeden Preis zuzustimmen.

Ich hätte mir eine Zusammenarbeit mit Felix Magath als Trainer und „Retter“ unter Umständen sogar vorstellen können, aber nicht um jeden Preis. Und vor allem nicht um den Preis, dafür mitten im existenziellen Abstiegskampf unseres HSV gleich die halbe Vereinsführung (oder mehr) zu entlassen. Zumindest jetzt ist Ruhe und Geschlossenheit erste HSV-Pflicht.

Mein Vertrauen wurde in der vergangenen Woche zum wiederholten Male gröblichst missbraucht. Meine Loyalität gegenüber dem HSV und einem seiner Gremien wurde auf eine harte Probe gestellt. Verantwortlich dafür sind (kleine) Teile im Aufsichtsrat und Vorstand in Zusammenarbeit mit Kräften außerhalb des Vereins.

Das war nicht das erste Mal. Meine Loyalität gegenüber Verein und dem Vorstand wurde schon in den vergangenen Monaten mehrfach, viel zu oft, überstrapaziert. Durch Kampagnen gegen den Ex-Sportchef Frank Arnesen zum Beispiel, durch gezielte Indiskretionen wie im Sommer an die Adresse der BILD und durch vorsätzliche Obstruktion gegen einzelne Vorstandsmitglieder oder vereinspolitische Entscheidungen.
Ich bin nicht länger bereit, die Machenschaften von zwei oder drei Kollegen im Aufsichtsrat und einem Vorstand weiter auf meinen Schultern austragen zu lassen. Ich bin nicht länger bereit für wirre Alleingänge oder eitle Karriereplanungen Einzelner in Haftung genommen zu werden. Ich bin nicht länger bereit, meine persönliche Glaubwürdigkeit durch solche Manöver in Frage stellen zu lassen und meine Reputation innerhalb des Vereins und nach außen endgültig aufs Spiel zu setzen.
Und ich bin nicht bereit, mich dem Hass und den persönlichen Angriffen, die zuletzt in gewalttätigen Bedrohungen und Lynchaufrufen gipfelten, auszusetzen.
Ich bin auch nicht bereit, den HSV solchen Machenschaften zu unterwerfen. Also gehe ich, das bin ich meinem Anspruch an mich und meinem Verhältnis zum HSV aber auch der Fürsorgepflicht für meine Familie schuldig.

Ich bedanke mich ausdrücklich für eine überaus vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit Teilen des Aufsichtsrates, vor allem bei den Kollegen Jens Meier, Eckart Westphalen, Björn Floberg und Hans-Ulrich Klüver. Ähnliches gilt auch für die eine oder den anderen Kollegen.
Ich bedanke mich außerdem für eine enge, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit bei Oliver Kreuzer aber auch bei Oliver Scheel und Carl Jarchow. Und einigen KollegInnen der Geschäftsstelle.
Ich bedanke mich vor allem aber auch für das Vertrauen großer Teile der Mitgliedschaft und für den engen, freundschaftlichen und immer erfrischenden Austausch mit Euch und vielen anderen Fans.
Ich werde meine ganze Kraft weiter für einen erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg und eine erfolgreiche Zukunft meines HSV aufwenden. In Zukunft aber wieder ausschließlich aus der Kurve.
Nur der HSV

Manfred Ertel

 

 

 

 

 

Hallo Supporters,

mit großem Bedauern habe ich gestern Abend nach gut 5 Jahren mein Mandat als Euer Delegierter im Aufsichtsrat des HSV e.V. niedergelegt.

Leider haben mir die letzten Wochen wieder einmal deutlich vor Augen geführt, dass einige wenige in unserem Gremium leider nicht zum Wohle unseres HSV, sondern vor allem im eigenen Interesse handeln. Und dafür bereit sind, alle Mittel einzusetzen, inkl. der Weitergabe von internen Informationen an die Presse, dies teilweise direkt aus Sitzungen. Dies ist und war ein Problem in meiner gesamten Amtszeit, aber ich bin jetzt nicht länger bereit, mich durch solche Personen im Zusammenspiel mit Teilen der Medien manipulieren und massivst unter Druck setzen  zu lassen und für dieses krass vereinsschädigende Verhalten, das in einer für den HSV extrem schwierigen Situation noch mehr Unruhe verursacht hat, weiter in eine Kollektivhaftung genommen zu werden.

Ein weiterer Grund für meinen Rücktritt sind die Beleidigungen und Denunzierungen, die v.a. anonym über das Internet verbreitet werden, sowie Gewaltandrohung gegen einzelne Aufsichtsräte. Bei aller berechtigten Kritik am Aufsichtsrat, kann dies kein Mittel der Unmutsäußerung sein, und trägt auch zur schlechten Außendarstellung des HSV bei.

Deshalb habe ich mich schweren Herzens zu diesem Schritt gezwungen gesehen. Ich habe in meinem Ehrenamt, für das ich entgegen einer weit verbreiteter Unwahrheit keine Bezahlung erhalten habe, sicherlich nicht alles richtig gemacht, aber immer nach bestem Wissen und Gewissen und nicht nach ideologischen Grundsätzen entschieden. Und vor allem habe ich mich immer nur gegenüber Euch Mitgliedern erklärt, nie gegenüber den Medien.

Bedanken möchte ich mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei großen Teilen des Aufsichtsrates, vor allem bei Jens Meier, Alexander Otto, Manfred Ertel, Ulli Klüver und Eckart Westphalen sowie den Vorständen Carl-Edgar Jarchow, Oliver Kreuzer, Frank Arnesen und Oliver Scheel.

Und ganz herzlichen Dank an alle von Euch, die mich in den letzten Jahren so großartig unterstützt haben, v.a. an die Mitarbeiter und die Abteilungsleitung des Supporters Clubs.

Ich wünsche unserem Aufsichtsratsvorsitzenden Jens Meier die Kraft, solange an Bord zu bleiben, bis die notwendigen Neuwahlen auf einen Zeitpunkt nach Saisonende fallen, um damit nicht zusätzlich den Abstiegskampf zu belasten.

Mein einziger Wunsch ist, dass endlich wieder ALLE in diesem Verein zusammenstehen, um den Abstieg unseres einzigartigen Vereins zu verhindern.

Mit Blau-Weiß-Schwarzem Gruß,
Euer Björn