Nein, nein und nochmals nein. Ich habe einfach keine Lust mehr, die Lächerlichkeiten des Herrn Kreuzer an dieser Stelle erneut aufzulisten.

Brandreden vor der Saison, Gucci hier, Gucci da, Suspendierungen von Spielern,  Abrechnungen mit der Mannschaft, Rückholaktionen derselben Spieler, die vorher rausgeekelt werden sollten, gefühlte 14 Interviews am Tag mit verstärktem Fremdschäm-Faktor.

Oliver Kreuzer, ein Sportchef und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, für den der HSV vor dieser Saison eine sechsstellige Ablösesumme an einen Drittligisten überweisen musste, hat in einem Jahr Hamburg wirklich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wenn ein Herr Pegelow vom NDR dann im Sport1-Doppelpass die Behauptung aufstellt, dass Kreuzer „ein Glücksfall für den HSV“ sei, muss man die Frage nach Pegelows Geisteszustand stellen dürfen.

Nein, für Herrn Kreuzer kann und darf es beim HSV nach der Ausgliederung der Profi-Abteilung keinen Platz mehr geben, egal in welcher Funktion. Dies verbietet im Grund bereits die Namensgebung „Profi-Abteilung“, denn in einer solchen Abteilung sollen bekanntermaßen Profis arbeiten und keine Schaumschläger.

Der Sportchef ist ein maßgeblicher Bestandteil des Niedergangs, er ist sogar einer der Hauptgründe. Der Umstand, dass er von den Hamburger Sportmedien ein Jahr lang nicht nur mit Samthandschuhen angefasst, sondern im Gegensatz zu seinem Vorgänger aktiv geschützt wurde, hängt einzig und allein damit zusammen, dass Kreuzer das ganze Jahr über brav und artig „geliefert“ hat.

Wenn man als Hamburger Sportschreiber mal wieder nichts hatte (und das passiert öfter als man denkt), ruft man einfach mal bei Presse-Olli an, danach hat man garantiert etwas. So eine Zusammenarbeit verbindet. Sie verbindet zwar nur mit der Presse und schadet dem Verein, aber was soll’s ?

In bester Erinnerung ist uns allen wohl noch der Artikel im Spiegel, in dem die Behauptung (mit Zitaten eines Spielerberaters) aufgestellt wurde, dass der HSV während der vergangenen Saison eine Vielzahl seiner Spieler über Agenten und Berater besonders in England und Spanien angeboten haben soll. Der HSV dementierte via Website lauwarm, aber das Problem war: Die Sache stimmte. Es stimmte jeder Halbsatz und auch hierfür war Herr Kreuzer verantwortlich.

Das wirklich Schlimme daran: Kreuzer ließ die Spieler anbieten, aber die betroffenen Spieler wußten nichts davon. Unfassbar.

Jetzt kommt aber Kreuzer’s hoffentlich letzter Streich ans Tageslicht. Der HSV hatte nach der letzten Saison die Möglichkeit, den Vertrag mit Milan Badelj vorzeitig um ein Jahr zu verlängern. Während aber Kreuzer von Erwartungen des Spielers spricht, die sich nicht mit den Vorstellungen des HSV decken, liegt die Wahrheit woanders. Tatsächlich waren die Konditionen für eine Verlängerung mit Vertragsunterzeichung längst ausgehandelt und mehr und mehr kommt die Vermutung auf, dass Kreuzer die Verlängerung schlichtweg verschlafen hat. Vielleicht ja ungefähr so verschlafen, wie er den Passus in Johan Djourou’s Vertrag verschlafen hatte, nach dem der HSV den im Grunde überflüssigen Innenverteidiger nach dessen 20. Einsatz für € 2,5 Mio von Arsenal London kaufen musste. Irrsinn, weil Kreuzer diesen Vertrag selbst ausgehandelt hatte.

Bezüglich Badelj äußert sich dessen Berater Dejan Doksimovic wie folgt:

Badelj wechselte 2012 für 3,5 Millionen Euro von Dinamo Zagreb zu den Norddeutschen. Dank der guten Beziehungen des damaligen Sportchefs Frank Arnesen zum kroatischen Rekordmeisters sei der Mittelfeldspieler für eine niedrigere Ablösesumme zum HSV gewechselt. „Milan hätte bei anderen Vereinen deutlich mehr verdienen und Zagreb eine höhere Ablösesumme einstreichen können. Dass es ihm nur ums Geld geht, ist falsch“, zeigt sich Joksimovic verägert. Bei den Hanseaten kassierte Badelj im ersten Jahr 800.000 Euro netto. Jährlich erhöhte sich sein Verdienst um knapp 50.000 Euro.

(Quelle: goal.com)

Zum Vergleich: Der Kauf und die Vertragsverlängerung mit Djourou um 2 Jahre bis 2016 kostet den klammen HSV geschätzte € 7 Mio.

Es ist wahrlich nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Kreuzer versucht, Spieler in ein falsches Licht zu rücken. Während Frank Arnesen stets bedingunglos vor der Mannschaft stand, stellt sich Kreuzer gern knapp dahinter.

Wie verzweifelt der Mann sein muss, dokumentieren seine Äußerungen nach der Wahl pro HSVPLUS. Er hänge nicht an seinem Vorstandsposten, er würde auch die eine oder andere Etage darunter arbeiten wollen. Man stelle sich einmal den Vorstand eines Unternehmens vor, dem angeboten wird, nach dem Verkauf der Firma als stellv. Abteilungsleiter Einkauf weiterarbeiten zu dürfen. Jeder Mann mit Eiern würde am selben Tag gehen. Kreuzer nicht.

http://www.goal.com/de/news/3643/exklusiv/2014/06/04/4859228/%C3%A4rger-um-hsv-sportchef-kreuzer-r%C3%BCckt-badelj-in-falsches?ICID=HP_BN_1