Man könnte denken, der HSV hätte nichts aus der Vergangenheit gelernt. Obwohl die unsägliche Indonesien/Abu Dhabi-Reise während der Winterpause der letzten Saison nicht nur zahlreiche erschöpfte und verletzte Spieler zur Folge hatte, was am Ende der Saison beinahe den Klassenerhalt kostete, begibt sich der Verein am Anfang der Vorbereitung für die Saison 2014/15 erneut auf Weltreise.

Diesmal ist es China, vielmehr ist es der aus finanzieller Sicht gesehen extrem wichtige chinesische Wachstumsmarkt, welcher Ziel der strapaziösen Reise ist.

Der Gedanken dahinter ist klar. Die Bundesliga ist ganz besonders gegenüber der Premier League in Asien deutlich unterrepräsentiert und entsprechend unterbewertet. Während die Engländer auf diesem Markt in Milliardenhöhe abgrasen (was im Wesentlichen den Vereinen zu Gute kommt), muss sich die Bundesliga im Gegensatz dazu mit Peanuts zufriedengeben.

Das soll geändert werden und dazu muss man vor Ort sein. Während andere Vereine die PR-Reise nach China in der Vergangenheit bereits antraten (z.B. Hertha, Werder), war diesmal der HSV derjenige, der in den sauren Apfel beißen musste bzw. wollte. Denn – es gibt auch noch ca. € 500.000 zu verdienen. Geld, von dem die Verantwortlichen offenbar überzeugt sind, es nötig zu haben.

Um gannz ehrlich zu sein, für mich macht so eine Reise zumindest aus kurzfristigen finanziellen Gründen wenig Sinn, wenn man bedenkt, dass man gerade in dieser Woche Verträge in Höhe von ca. € 20 Mio (Paket Lasogga) und ca. € 16 Mio (Calhanoglu) eingetütet hat. Was sind da im Vergleich € 500.000 ? Naja, ich heiße ja nicht Hilke und muss das verstehen.

Was die Herren, die solche Reisen aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten für richtig halten jedoch immer seltener bedenken, sind die sportlichen und psychologischen Folgen solcher Touren.

Heute hat der HSV sein erstes Testspiel in China gegen den Gewinner der asiatischen Champions League Evergrande Guangzhou mit 2:6 verloren und die ersten Einfallspinsel kreischen bereits jetzt wieder hysterisch: Fehlstart!!! Schande!!! Versager!!!

Man ignoriert, dass die Mannschaft direkt aus dem konditionellen Aufbau-Training kommt. Man ignoriert den 11-stündigen Flug, die über 30 Grad und die über 80%ige Luftfeuchtigkeit. Außerdem ignoriert man nur zu gern, dass man dort eben nicht gegen Fallobst aus Nordfriesland, sondern gegen eine wirklich gute Mannschaft spielt.

Der Umstand aber, dass all diese Begleitumstände von belämmerten Fans und belämmerten Journalisten nur allzu gern ignoriert werden, ist den Verantwortlichen des Vereins bewußt und er wird in Kauf genommen.

Spieler und besonders Trainer dürften sich jetzt wieder auf ätzende Fragen einstellen, der Spaß an dieser Reise dürfte verflogen sein. Hinzu kommt, dass man sich das bereits jetzt kaputte Image nach dieser Klatsche erst mühsam wieder aufbauen muss.

Vielleicht wäre es für die Zukunft eine Option, im Vorfeld der nächsten Weltumseglung den Sinn einer solchen Reise anders zu kommunizieren.

„Wir fahren da aus PR-Gründen hin und um zu traineren. Die Testspiel-Ergebnisse sind für uns in dieser Phase der Vorbereitung vollkommen irrelevant.“

Man würde denjenigen, die auf Mißerfolge jeglicher Art nur warten, den Wind von vornherein aus den Segeln nehmen,

Von denen gibt es reichlich und bekanntlich blöken die am lautesten, die das Spiel nicht mal gesehen haben.

Im heute erscheinenden Interview des Hamburger Funkeblatts mit Pierre-Michel Lasogga wird erneut deutlich, wie von Seiten dieses Einwickelpapiers Enfluss auf die Personalentscheidungen des HSV genommen werden soll.

Noch sehr deutlich habe ich die zumindest als grotesk erscheinende Aussage des Herrn Pegel-Of im Ohr, der meinte, dass „der HSV sich glücklich schätzen sollte, einen Oliver Kreuzer zu haben“.

Heute nun läßt man Lasogga vermelden, dass…

Lasogga: Die Leute, die zuletzt enorm in der Kritik standen, haben großen Anteil daran, dass ich hier unterschrieben habe. Damit meine ich den Vorsitzenden Carl Jarchow und Oliver Kreuzer..

Betrachtet man die Aussagen, die Labermichel Presse-Olli bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Medien zuspielt (zuletzt die unfassbaren Details über die Calhanoglu-Affäre), ist es mehr als eindeutig, was dahintersteckt.

Kreuzer liefert nach wie vor und bekommt weiterhin verlängerten Welpenschutz der Schmierlappen. Weil – wer möchte schon gern auf seine beste Quelle verzichten?

Ich z.B.!!