Berhand Peters wird ab dem 01.08.2014 „Direktor Sport“ beim HSV

Unabhängig davon, was in der Vergangenheit falsch gemacht wurde, ist dem Verein mit der Verpflichtung von Berhand Peters ein Coup gelungen, der dem HSV bis unmittelbar vor der Bekanntgabe nicht zufgetraut worden war. Die Frage, warum sich ein Mann, der 2006 noch als Sportdirektor beim DFB im Gespräch war, für einen Wechsel vom finanziell wohlsituierten Hoffenheim zum Krisenclub und Fast-Absteiger HSV entschieden hat, stellt sich kaum jemand. Allein die Tatsache, dass bei vielen sogenannten Fans eine solche Verpflichtung als nahezu selbstverständlich hingenommen wird, zeigt, dass bei vielen trotz der Qualen der Relegation die Zeichen der Zeit noch nicht angekommen sind.

Diese krankhafte Großmannsstreben, diese völlige Verklärung der Tatsachen und das komplette Ignorieren der IST-Situation ist eine Hamburger Krankheit, für die es scheinbar keine Heilung gibt. Ein Bernhard Peters hätte bei nahezu jedem anderen Bundesliga-Verein und wohl auch bei diversen internationalen Verbänden anheuern können, aber er kommt zum HSV. Warum tut er das, obwohl er weiß, dass ihm in Hamburg ein kalter Presse-Wind ins Gesicht blasen wird, wenn man nicht spätestens zur Halbserie 2014/15 die ersten Draxler’s, Götze’s oder Meier’s im Kader erkennen kann?

Peters glaubt an Dietmar Beiersdorfer und dessen Vision von einem anderen HSV, nur deshalb kommt er und nur deshalb werden auch andere kommen. Vielleicht sogar dann, wenn man in Hamburg weniger verdienen kann als woanders.

adidas verlägert Ausrüster-Vertrag bis 2024 zu besseren Konditionen.

Ebenfalls eine Meldung, die von vielen einfach mal so hingenommen wird. Der Sportartikel-Hersteller aus Herzogenaurach bezahlt dem Hamburger Sport Verein ab sofort zwischen € 4 Mio und € 5 Mio (erfolgsabhängig, vorher € 2,7 Mio/Saison) pro Saison und es gibt tatsächlich ein paar total Kaputte, die den adidas-Deal mit Manchester United als Basis nehmen, um zu nörgeln.

ManU ist laut Forbes mit einem Wert von € 2,81 Milliarden der dritt-wervollste Verein der Welt. Der Club hat auf der ganzen Welt Millionen von Sympathisanten, ist eine absolute Größe in Asien, besonders China. Aber auch in Südamerika, den USA und Ost-Europa ist ManU eine Marke und der HSV läuft unter „ferner liefen“. Ich empfehle jedem, der das nicht glauben möchte, einmal eine Shopping-Tour durch ein Outlet-Center in den USA. Geht dort mal in einen adidas-Store und guckt euch die Trikots an, die dort hängen. Dort hängt Real, dort hängt Barca, dort hängt Manchester United. dort hängt vielleicht Bayern. Wer dort ein HSV-Trikot findet, kann es behalten.

Vor diesem Hintergrund ist der Vertragsabschluss als absoluter Glücksfall zu werten und wer sich über die Laufzeit (10 Jahre) echauffiert, vergißt dabei, das diese Verträge grundsätzlich eine solche Laufzeit haben.

„Patient Hakan“ schlägt wieder zu.

Er scheint einfach nicht dazulernen zu wollen oder es ist ihm schlichtweg egal, was die Leute denken. Oder aber, er geht davon aus, dass die Fans ebensowenig denken, wie er selbst.

Im neuerlichen BILD-Interview äußert sich der labile Junge zu seiner Zukunft in Leverkusen und seiner Vergangenheit in Hamburg. Ich stelle das hier einfach mal unkommentiert rein.

http://www.bild.de/sport/fussball/hakan-calhanoglu/spricht-vom-naechsten-abschied-36862948.bild.html

Im Trainingslager sagte er: „Mein Ziel ist es, langfristig zu bleiben.“ Zumindest „zwei, drei Jahre“. (Er hat einen Vertrag bis 2019)

„Ömer Toprak hat mir viel geholfen. Aber jetzt sind hier schon alle wie Ömer für mich. Jeder steht mir nah“.(nach einer Woche Training)

„Ich musste über die Anfeindungen teilweise lachen. Ich habe so viel für den Verein getan und wurde dann angefeindet und gemobbt.“ (Und für Lachanfälle gibt es jetzt einen gelben Schein für 4 Wochen?)

Nach jedem neuen Interview bin ich ein Stück glücklicher, dass der Vogel vom Hof geritten ist.

„Didi’s“ kleine aber wichtige Schritte

Am Mittwoch war ich wegen eines Termins in der Raute und während ich auf meinen Gesprächspartner wartete, konnte ich eine Szene beobachten, die ich bemerkeswert finde und die als eine Art Signal werte.

Ich stand da also rum, als pötzlich der neue Vorstandsvorsitzende mit zwei Gästen das Restaurant betrat. Schwarze Hose, schwarzes Hemd, aus der Hose hängend. Kein Anzug, keine Krawatte. Während die Gäste an einem separaten Tisch Platz nahmen, ging Beiersdorfer quer durch den Raum zu zwei Tischen, an denen HSV-Mitarbeiten aßen, klopfte kurz auf den Tisch und wünschte guten Appetit. Dann ging er zurück zu seinen Gästen, während er auch noch mit anderen Gästen redete.

Diese kleinen Gesten sind es, die dem Verein in der Vergangenheit gefehlt haben. Das Zeichen, das dort im Vorstand eben keine besseren Menschen sitzen, sondern HSV-Mitarbeiter wie die Greenkeeper oder die Jungs und Mädels vom Museum. So fängt es an, wenn man eine Einheit aufbauen möchte. Weiter so, „Didi“