Seit nunmehr knapp 4 Wochen ist Dietmar Beiersdorfer auch offiziell Vorstandsvorsitzender der HSV AG und in der kurzen Zeit ist bereits einiges passiert.
Obwohl “Didi” den Verein aus seiner Zeit als Spieler und später als Manager kannte, redet er auch heute noch davon, dass er den Verein in seiner jetzigen Situation erst wieder “fühlen lernen” muss. Er muss ein Gespür für das große Ganze bekommen, für die handelnden Personen, für die Abläufe, die nach seinem Abschied 2009 eingebaut wurden und die er auf Sinnhaftigkeit prüfen muss.
Angsichts der Tatsache, dass es nach der Freistellung von Oliver Kreuzer keinen amtierenden Sportchef gibt, hat Beiersdorfer soviele Job zur gleichen Zeit wie wohl noch nie in seiner Karriere.
Vorstandsvorsitzender, Sportchef, Integrator, Motivator, Veränderer, Reformator, Pressechef, Sponsorenbetreuer, Kühne-Kontaktmann, Investoren-Akquisiteur und und und.
Denn die Liste der Baustellen, die ihm der alte Vorstand um Carl-Edgar Jarchwow und besonders der alte Aufsichtsrat unter Manfred Ertel hinterlassen haben, ist lang und länger.
Das große Problem dabei ist: Ein “Schritt für Schritt” ist kaum möglich, weil man keinen to-do-Punkt in dieser Zeit vernachlässigen kann und darf, um die Mission nicht zu gefährden. So gesehen müsste Beiersdorfers Arbeitstag z. Zt. 30 Stunden haben, zumal er noch ein weiteres Kern-Problem zu bewältigen hat – er weiß nicht, auf wen er sich zu 100% verlassen kann.
Im Vorstand agiert immer noch die Hälfte des alten Vorstandes, nahezu alle Abteilungsleiter angefangen von Presseabteilung bis zum Museum sind die gleichen geblieben. Beiersdorfer muss wohl oder übel in einer Atmosphäre vertrauen, in der der Begriff “Vertrauen” in den zurückliegenden Jahren nahezu keine Bedeutung hatte.
Mich würde heute einmal eure Meinung interessieren, welches ist eurer Auffassung nach die wichtigste Baustelle innerhalb des Vereins und wie sollte sie eurer Meinung nach angepackt und gelöst werden. Spielt einfach mal “Didi” 😉
Ach ja – wem es nicht aufgefallen sein sollte – der heutige Blog ist eine Art Test. Sind Blog-User in der Lage, auch selbst kreativ tätig zu werden oder brauchen sie doch nichts anderes als Berieselung mit unmaßgeblichen Gerüchten.
1. Personalentscheidungen Vorstandsebene
2. Personalentscheidungen Direktorenebene
3. Bilanzerstellung, ausloten des wirtschaftlichen Spielraums.
4. Personalentscheidungen Spielerkader
5. Strukturentwicklung (Entscheidungsbefugnisse, Kommunikationswege, Umgangsformen, Arbeitsformen, Prozeßoptimierung)
6. Formulierung der Clubphilosophie
7. Langfristige Finanzierungsstrategie. Gespräche mit potenziellen Partnern.
8. Marketingstrategie
9. Saisonziele für alle Teams bis hinauf zum Profikader intern formulieren.
10. Campusbau
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Das sollten die naheliegendsten Aufgabenfelder Beiersdorfers gewesen sein. Jedes einzelne Aufgabenfeld bietet genug Arbeit, um einen Vorstand komplett zu binden.
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Beiersdorfer muß in diesen Tagen Unmögliches auf die Strecke bringen und bislang schlägt er sich exzellent, obwohl wir alle wissen, dass die Wahrheit auch für Dietmar Beiersdorfer auf dem Platz liegen wird.
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Die Gnadenlosigkeit der Bundesliga wird den derzeit auf Wolke sieben schwebenden HSV schneller einholen, als vielen lieb ist.
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Die letzte Bundesligasaison und noch viel ultimativer die WM in Brasilien hat gezeigt, dass der Fußball immer mehr zu einer Art Hochleistungsschau von körperlichen und taktischen Fähigkeiten wird.
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Ein enormer Vorteil des deutschen Teams in Brasilien war der, dass die Mannschaft ihren Stil Fußball zu arbeiten nicht verändert hat, trotz der veränderten klimatischen Faktoren. So gesehen war die Arbeit Löws ein Stück weit revolutionär und wurde nicht zufällig mit dem ersten Titel einer europäischen Mannschaft auf amerikanischem Boden belohnt.
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Das deutsche Team hat sich darauf vorbereitet Tempofußball zu spielen und genauso kompromisslos gegen den Ball zu arbeiten, wie es die Bayern oder der BVB in der letzten Saison taten.
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Damit überraschte die deutsche N11 nicht nur die Brasilianer, die davon ausgingen ihren statischeren Stil, aufgrund des Klimas, weiterhin pflegen zu können.
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Für den HSV bedeutet dies, dass die gesamte Liga ein körperliches Vorbereitungsprogramm gefahren haben dürfte, wie es bezogen auf alle Clubs sicherlich noch nie vorgekommen ist. Eistonnen, GPS-Sender, Trackingsoftware und vieles andere mehr ist nicht nur beim HSV genutzt worden, sondern auch beim Rest.
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Angesichts dessen ist davon auszugehen, dass sich für Beiersdorfer weitere Baustellen schneller als ihm lieb ist eröffnen dürften, sollte der Spielbetrieb erst einmal wieder aufgenommen worden sein.
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Das was jetzt noch schön und erfolgsversprechend aussieht wird sich für den HSV im Stahlbad der Liga möglicherweise als Problem heraustellen. Nach wie vor geht es nur um das nackte Überleben in der ersten Bundesliga.
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Der Beiersdorfsche Höllenritt wird keineswegs nach acht Wochen Transferperiode und ein wenig Clubkosmetik vorbei sein. In den nächsten drei bis vier Jahren wird Beiersdorfer keine ruhige Nacht bekommen, weil er im Sattel arbeiten, schlafen und essen wird.
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Eine der wichtigsten Aufgaben des AR sowie des Umfeldes von Beiersdorfer wird es sein eine verstärkende Struktur um ihn herum aufzubauen, die ihm soviel wie möglich abnimmt, um seine Kreativität und Entscheidungsfreudigkeit auf höchstem Niveau so lange wie möglich für den HSV zu erhalten.
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Ich finde die wichtigste Baustelle ist allgemein Personal des HSV. Damit einhergehend die Zu- und Abgänge der Mannschaft, Installation eines Sportchefs und zu guter letzt neue Motivation bei allen Angestellten herstellen. Ich denke mal Hilke wird im Vorstand bleiben und Jarchow hoffentlich bald Geschichte des Vorstands sein wenn sein Vertrag ausgelaufen ist. Das ganze hatte ich mir eigentlich bis zum Transferschluss gewünscht damit man dann mit der detaillierten Nachwuchsplanung (Campusbau, neue Rasenfläche und Trainerschulung) mit Peters beginnen kann. Und dann erst um die Finanzen kümmern 😉 Mit der Spritze von Kühne hat man ja erstmal das wichtigste (den Bedarf für den Kader) abgedeckt so dass man dann ganz in Ruhe und mit Besonnenheit nach neuen Investoren, Sponsoren suchen kann (Anteile, Stadiondach, Bandenwerbung und son kram).
Das wäre mein Didi – Plan 😀
Die doppelte Besetzung wird MS sicher recht sein, da Konkurrenz zumindest im einen oder anderen Fall zu Leistungssteigerung führt.
Ungeachtet dessen gehe ich aber auch von weiteren Verkäufen aus. Wie lautlos ein Mancienne dann transferiert wurde (was vorher anscheinend unmöglich schien) finde ich herrlich.
Kann mir mal jemand ein bisschen gedanklicher unter die Arme greifen:
Wir haben einen Müller gekauft – obwohl wir Illesvic,Jiracek, Arslan(?), Steinmann(?) , Stieber und Beister haben?
Wir holen vsl einen Wollscheid obwohl wir Westermann, Djourou, Kacar, Tah, Rajkovic haben
Wir holen vsl einen rechten Verteidiger obwohl wir Diekmann haben –
ich verstehe, dass wir eine Rückfalloption haben wollen, gleichzeitig müssten wir doch aber auch Geld sparen – wird noch ordentlich verkauft? Oder muss jeder Verein alle Positionen doppelt mit ordentlichen Niveau besetzen? Ich will das nicht als Kritik von meiner Seite verstanden wissen.
Das ist ein guter Hinweis. Ich hab mir mal die Daten vom Transfermarkt in einer Tabelle zusammengestellt und da ergibt sich folgendes Bild:
mit dem Gemunkel übner Ostrzolek und einen weiteren IV, den jungen Spielern, den Langzeitverletzten und den aktuell Neuen hat die Mannschaft folgende Besetzung:
Nominelle Manschaftsteile und Hauptposition:
Tor 3
Verteidigung 8
Mittelfeld 11
Sturm 9
Summe 31
Mit Optionen auf die verschiedenen Positionen
Tor 3
RV 5
RIV 7
LIV 7
LV 5
DM 8
RM 2
ZM 9
LM 2
OM 6
LA 7
RA 7
HS 3
MS 5
Das ist so ein bisschen wie beim CL Teilnehmer … aber wer weiß was im Hintergrund passiert.
Sorry ich will nicht spamen, aber wenn man die langzeitverletzten Spieler und die jungen ohne Buli Erfahrung rausnimmt, ergibt sich folgendes Bild:
Tor 2
Verteidigung 7 (ohne Kacar)
Mittelfeld 7 (mit Kacar)
Sturm 6
Summe 22
Das ist tatsächlich doppelte Besetzung mit Bundesliga (Serie A) Erfahrung.
eben, wie alle sagen
1. Sportchef => Kader
2. Weiter Gelder akquirieren (große für Einstiege neben Kühne & kleine für Logen etc.)
3. Dann dann ganzen Rest…
Los! Nennt mich mal ne Runde “the Hellseher”. Vor drei Tagen habe ich bei Twitter diesen Tweet gepostet, als der Name in Hamburg noch NULL Thema war. Und jetzt ?
Dabei möchte ich gesteigerten Wert darauf legen, dass ich normalerweise nie zu Spekulationen neige. Aber diesmal….
https://twitter.com/HSVArena/status/496239168184651776
Dann zwitscher doch nochmal ne Granate für den Sturm in die Welt 😉
Ich habe mich drüben umgesehen. Demnach bist Du nach der Wollscheid-Nr. nicht der Lachs sondern Didi der Beschaffer. Anstatt einem Stürmer nehme ich denn mal den noch größeren strategischen Partner. Wer wird´s ?
Ich habe nicht beschafft, ich habe nur logisch gedacht. Dass man mit dem IQ einer Banana dazu nicht in er Lage ist, muss dir Frank “the Brain” Petrat aus Wuppertal doch wohl nicht erzählen, oder? 🙂
Die dringenste Baustelle hat Didi ja schon erledigt – die Demission unseres SpoDi-Champs.
Kaderplanung und Zusammenstellung läuft, da läuft mMn alles in normalen BuLi-üblichen Bahnen.
Schnarchow ist im Winter weg, andere Personalien werden sich ähnlich einrenken.
Die grössten Sorgen mache ich mir um die Knete. 100 mio Schulden, das wäre ein Job für Hoffmann. Aber Didi und Bernd, das wird wohl nix mehr.
Identität, wie oben angesprochen? Hm, ja, die Uhr kann man abhängen, denn mMn ist dieses “in your face” kontraproduktiv. Wer sich auskennt, weiss es eh´.
Aber den Dino würde ich lassen, die Kleinen finden ihn halt Klasse.
Unsere Identität kommt eigentlich daher, dass wir schon immer für (die) höchste Klasse standen. Immer hatte der HSV in der jeweils obersten Liga gespielt und Erfolge gefeiert.
Wenn wir in ein paar Jahren wieder da sein werden (*auf Holz klopf*), dann werden wir auch wieder diese Identität mit Leben ausfüllen.
Das ist viel wichtiger als irgendwelcher Bilderstürmer-Aktionismus.
Der Personalie SpoDi würde ich auch Priorität einräumen, als dringendsten Nachgang dann das harmoische Zusammenarbeiten von Didi, Mr. X, Peters und Slomka.
Ob man sich nun an der Uhr festbeißen muß, um bei talentiertem Nachwuchs frühzeitig so etwas wie corporate identity zu wecken? Ich vermute, ein professionelles Peters-Konzept und dessen Umsetzung ist da imho erfolgreicher. Hängt eben auch sehr von Jugendtrainern ab.
Zum Thema “Saisonvorbereitung”, sehr aufschlussreich, wie ich finde. Obwohl – die Beteiligten selbst haben doch alle keine Ahnung 😉
http://www.11freunde.de/artikel/wie-wichtig-ist-eigentlich-die-vorbereitung
Ich denke oberste Priorität hat z.Zt. die Mannschaft, denn nur mit einem guten Kader ist eine stabile Saison zu schaffen. Dies geht allerding nur mit finaziellem Handlungspielraum also darf Didi auch das generieren neuer finazieller Mittel nicht aus den Augen verlieren, dies scheint ja nun mit dem vergrößerten Kühne Darlehen zumindestens Teilweise erreicht. Sobald die Transferperiode zuende ist sollte sich Didi um den Rest kümmern.
Moin nochmal,
habe grade ein kleines Schmankerl entdeckt!
http://www.machtuweseelersichsorgenumdenhsv.de/
Dann kann doch nur alles gut werden! 😀
Da stand bis vor kurzem bestimmt noch “JA!”
Schöner HSV Indikator, gut gelacht!
Das ist ja absolute Weltklasse 😀
Moin moin,
ich glaube, wie Du es schreibst muss Didi erstmal die Leute filtern, mit denen er arbeiten kann. Kreuzer war es offensichtlich nicht, Slomka wahrscheinlich schon. Dann muss er den Kader versuchen zu stärken; im Grunde genommen die Hauptbaustelle Defensive, sowie das „Zuwenig Stürmer Problem“ lösen. Einen Nachwuchs-Chef finden, der das Campus-Model seriös vorantreibt. Ggf. ein paar Spieler verkaufen, aber das ist zurzeit noch gar nicht so wichtig. Soweit der Ist-Zustand.
Hauptargument für die AG und den damit erwarteten guten Fußball, war in den letzten Monaten immer wieder, dass die Mannschaft in Ruhe arbeiten können soll. Das wäre wohl das erste um das ich mich gleichzeitig kümmern würde. Das gleichzeitig die Mannschaft aufgrund des Sponsoring in der öffentlichen Wahrnehmung nicht zu kurz kommen darf, ist mit Sicherheit ein weiterer Drahtseilakt, der wie bei den bisherigen Neuzugängen gezeigt, einigermaßen positiv absolviert wurde. So ganz schlecht kann der Medien-Direktor also nicht sein.
Insgesamt schafft man Ruhe und Professionalität aber nur, wenn man eine vertrauensvolle Umgebung schafft und die Beziehung zu den Spielern, Mitarbeitern und Kollegen intensiv aufbaut. Mit den einzelnen spricht und wahrnimmt, welches die Bedürfnisse des einzelnen sind und gleichzeitig diese mit dem Gesamtziel (Ruhe, Professionalität und Demut) abgleicht. Dafür kann man sich auch für den nicht-sportlichen Bereich einen guten Personal-Referenten “zulegen”, der diese Ziele der Mitarbeiter im Auge behält und genauso vertrauensvoll mit den Leuten umgeht. Im sportlichen Bereich braucht man dafür Sportdirektor und Trainer, die vertrauensvoll mit den Angestellten Spielern und Betreuern arbeiten. Genau das Gegenteil also von einem Kreuzer. Nicht jedes Mikrophon suchen und über die Spieler meckern, sondern den Kontakt zu den Spielern (auch von anderen Vereinen). Beiersdorfer hat das jetzt bei Behrami gezeigt. Er war schon eine ganze Zeit an dem Spieler dran.
Zusammenfassend, braucht man dafür weniger Kreativität, sondern eher Integrität und Ausstrahlung. Guck Dir Didi mal an! Würdest Du ihm mit seiner sanften und beruhigenden Art als Angestellter nicht sofort vertrauen und dich öffnen? Wir erinnern uns wie „entsetzt“ Kreuzer nach seiner Entlassung war. „Ich dachte wir würden gut zusammenpassen“ oder so was Ähnliches hat er gesagt. Das zeigt, doch das Didi bei Ihm Vertrauen geweckt hat, um ihn zu öffnen und um zu sehen, was Kreuzer bewegt, um eine Entscheidung fällen zu können.
Wenn Didi es schafft die gesamte Führungsriege auf diese vertrauensvolle Art umzukrempeln, wird der HSV attraktiv für Spieler, Nachwuchs und Mitarbeiter, wie kein zweiter Verein. Aber echtes Vertrauen aufzubauen braucht auch seine Zeit.
Zuallererst zählt für mich das Zusammenführen aller Mitarbeiter im Verein. Aus vielen Einzelkämpfern muss eben wieder eine Einheit, ein Team, geformt werden.
Selbstverständlich sind auch alle anderen Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten, aber wenn das Umfeld stimmt, geht der Rest deutlich einfacher von der Hand.
Moin
Als erstes ziehe ich mal den Hut vor der Kaderplanung. Es gibt bis auf die RV Position keinen “Single Point of failure” mehr. Alle Positionen können doppelt besetzt werden ohne das das System geändert werden muss. Das ist gut. Grandios ist meines Erachtens die Personalentscheidung Peters. Es gibt einen Manager für den Ju