Im Moment hat man den Eindruck, dass alle voller Demut an die ihnen gestellten Aufgaben herangehen, um wirklich das Beste für den HSV zu tun.

Und nun ist er wieder da. Wie es scheint, in bester körperlicher Verfassung.

PS: Morgen wird trotz des Testspiels in Lübeck noch um 10 Uhr im Volkspark trainiert.

„…wobei es in meinen Augen auch so ein äußerst produktiver Tag war, wie ich finde…“

In diesem Sinne, es läuft! Gut sogar.

usw usw usw

Nur wenige Tage später, nach einem 0:2 in einem Testspiel gegen Lazio Rom, wobei selbst laut eigener Aussage am Spieltag noch trainiert wurde….

Dieser HSV ist weiterhin ein Pflegefall, das war mehr als deutlich beim 0:2 gegen Lazio Rom zu erkennen.

Und meine Erkenntnis nach diesem grausamen Kick ist die, dass der Herr Kühne nun eigentlich noch einmal seine Schatulle ganz weit öffnen müsste, um diesem kranken Patienten doch einmal finanziell richtig unter die Arme zu greifen.

Meine Befürchtung ist die, dass die Neuen schon bald auch das Niveau der Jungs angenommen haben…

und vor dem Pokalspiel in Cottbus am Montag in einer Woche muss sich jeder HSV-Fan fürchten. Tritt diese „neue“ Truppe auch an der Grenze zu Polen so blutleer auf, dann versiegt die Pokal-Einnahme-Quelle schon nach der ersten Runde. Diese Angst muss man ganz einfach haben….

…um diesen verwöhnten HSV-Profis endlich einmal wieder Beine zu machen

Letztendlich die Erklärung für einen derartigen Schwachsinn, auch wenn der Autor dies sicher nicht beabsichtigt hatte…

Ja, meine Herren, das waren noch HSV-Zeiten. Seeler, Magath, Jakobs. Es wird noch Jahre dauern, ehe ein HSV wieder daran anknüpfen kann – und wird.

Wer jetzt denkt, dies sind Zitate aus zahlreichen unterschiedlichen Publikationen stammen würden, bei denen die Schreiber unter dem Einfluss bewußtseins-erweiternder Medikamente gestanden haben, weit gefehlt. Diese fachlich inhaltsfreie Links-Rechts-Kurve stammt aus ein und demselben „Blog“, wobei sogar der Autor teilweise derselbe ist.

Was vielerorts mit Kopfschütteln, mit Gelächter oder größtenteils auch mit Lese-Boykott geandet wird, ist dennoch leicht zu erklären. Die Begründungen für diesen erneuten journalistischen Amoklauf sind

1. Man bedient die Leser, man gibt ihnen, was sie lesen wollen.

Analysiert man seine eigene Leserschaft, kann man als Autor relativ schnell erkennen, worauf die „Masse“ steht und die Masse muss bedient werden. In dem besagten Qualitätsblog existiert – nicht schwer zu erkennen – eine Leserschaft von unterdurchschnittlicher Intelligenz im Durchschnittsalter zwischen 55 und 75. (Vorwiegend) Herren dieser Altersklasse mögen es traditionell nicht, wenn die verwöhnten Söldner für ihr Geld nicht laufen, bis ihnen das Blut aus dem Schuhen läuft. Also – prügelt man nach einer Niederlage wie ein Geistesgestörter auf die Mannschaft ein, ist man bei einem Großteil seiner Lese-Patienten auf der sicheren Seite. Und wenn nicht, auch nicht schlimm. Solange sich die „Gegner meiner Phantasie“ nur reichlich genug über meine Sätze auskotzen, ist das Ziel erreicht, denn das Ziel heißt: Klicks!

Wie heißt es doch so schön? Nur keine PR ist schlechte PR und im Umkehrschluss heißt dies für ein Medium, welches Reichweiten und damit Umsatz generieren muss:

Nur fehlende Klicks sind schlechte Klicks. Ob der Inhalt dann aus Beifall oder Unmut besteht, scheißegal. Hauptsache, auf die F5-Taste wird eingehämmert bis sie ausgeleiert ist.

Vor diesem Hintergrund wäre jeder Sport- und besonders HSV-interessierte Fan gut beraten, all diesen Blödsinnigkeiten sowenig Glauben wie möglich zu schenken. Und wenn man sich als Nachrichten-Prostituierte in seiner Haut wohlfühlt, who care’s?

2. Der harte Gang in die Rente und der damit verbundene Schritt in die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit.

Kein Doppelpass mehr, keine Befragung als „HSV-Experte“ (ich muss immer noch lachen) bei 11Freunde, wohin bloß mit all den Autogrammkarten? Das kann einen schon fertigmachen.

3. Ein unversöhnlicher Hass auf einen HSV, der seit 1983 nicht mehr der eigene ist.

Rückwärtsgewandtheit ist schädlich, Verharren in der Vergangenheit tödlich.

Nun könnte man sagen – und viele tun dies: „Ignoriere den Schwachsinn doch einfach. Einfach nicht mehr lesen.“

Doch ganz so einfach ist es nicht. Man könnte mit großer Sicherheit die 12-15 Dauerspamer mit dem IQ einer Waldwurzel ignorieren, für deren schriftliche Ausdünstungen interessieren sich ohnehin wenige und beim HSV niemand.

Man könnte wahrscheinlich auch die paar Hundert leisen Leser ignorieren. Was man aber nicht unterschätzen sollte (und auch der HSV wäre gut beraten, dies nicht zu tun), ist der Umstand, dass zitiert wird und dass in der Presselandschaft einer vom anderen abschreibt. Eigene Recherche ist aufreiben, nervig, kostet Zeit und Geld. Da greift man doch lieber zum Stilmittel des Zitats, was sogar noch einen weiteren Vorteil hat. Handelt es sich um eine Ente, ist man nicht selbst Schuld, man hat ja nur zitiert.

BILD zitiert die Mopo, die Mopo zitiert das Abendblatt, die WELT zitiert die SportBILD und das Abendblatt zitiert die BILD. Selbst der ehemals renomierte KICKER zitiert immer öfter die BILD oder die Mopo, wenn es um HSV-Meldungen geht und die investigativen Kollegen von SKY zitieren alle, wenn es ihnen in den Kram passt.

Bedeutet: Haut man mal einen scheinbar bedeutenden Klopfer raus (z.B. de Vrij), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es die Runde macht. Der Reporter, der bei der WM in Brasilien das Spiel um den dritten Platz zwischen Holland und Brasilien begleitete, hat sicher auf eine Detail-Recherche verzichtet, aber er war sich nicht zu schade, vor einem Millionen-Publikum vom Interesse des HSV zu berichten.

Fazit: Was nicht mehr als eine kopierte Ente war, wurde millionenfach in die Welt posaunt und dann reden wir halt nicht mehr von 12-15 Dauerspamern.

Im gleichen Forum wird berichtet, dass der HSV zu pleite, faul oder zu dämlich sei, um eigene Scouts zur U19-EM nach Ungarn zu schicken. Überhaupt kennt man in der Szene gar keinen HSV-Scout mehr. Das es sich bei dieser Geschichte um eine infame Lüge handelte, kam nur deshalb ans Tageslicht, weil einer der Betroffenen (oder jemand, der ihn kennt), dieses Machwerk konsumiert und Alarm geschlagen hat. Es wurde eine lapidare Gegendarstellung veröffentlicht und am Ende der Geschichte stand dann: sorry!

Ach, so macht man das jetzt. Man lüft sich etwas zusammen bzw. veröffentlicht etwas ohne einen Gegencheck und dann sagt man sorry!

Was wäre passiert, wenn den Blödsinn eben kein Betroffener gelesen hätte? Es hätte unwidersprochen für alle Zeiten in den Tiefen des Internets gestanden und wäre bei nächster Gelegenheit von Kicker, mopo oder SportBILD zitiert worden. Dann lesen es plötzlich Hunderttausende und das Problem hat der HSV.

Apropos HSV. Auch der HSV wäre gut beraten, sich nicht dauerhaft tot zu stellen,. sondern endlich einmal zu handeln. Andernfalls ist man., wie in der Vergangenheit, dauerhaft in der Defensive und muss immer wieder auf Lügenmärchen und Erfindungen reagieren.

Ach ja. Sollte ich irgendjemandem mit diesen Worten auf die Füße getreten sein?

Sorry!

 

P.S. Um auch hier einmal mit einem Gerücht aufzuräumen: Matz Ab bringt beim HSV „keine Unruhe rein“, der Kram wird größtenteils gar nicht konsumiert. Wenn aber Zitate aus diesem und ähnlichen Machwerken die Runde machen und „das Abendblatt“ oder “ wie das Abendblatt erfuhr“ bei SKY, BILD oder auch im Videotext benutzt werden, multipliziert sich der Empfängerkreis um ein Vielfaches. Und dann entsteht Unruhe.

*P.P.S. Ich erlaube mir, an dieser Stelle einen Kurzbericht zu veröffentlichen, den ich aus dem Trainingslager in Österreich erhielt (Autor ist mir bekannt) und der einiges an Einblick über die Arbeitsweise derer erlaubt, die viele Leser für „Experten“ halten und ihnen ihr Geschreibsel vorbehaltlos glauben:

Ich hatte jetzt eine Woche Zeit mich von der Qualität seiner Trainingsberichte zu überzeugen.
Wer die erste Hälfte des Trainings überwiegend damit verbringt mit Kollegen der schreibenden Zunft zu schnacken, bzw. mit dem Handy zu spielen und während der zweiten Hälfte den aktuellen Blog schreibt, der kann nicht viel gesehen haben.
Bestes Beispiel Behrami: während alle Trainings Zuschauer sehen konnten, dass der Spieler nur halb so schnell lief wie die anderen Spieler ( kein Wunder bei dem intensiven Training und dem Rückstand des Neuen ), schreibt Scholle, dass er schnell die Aussenbahn beackerte
Letztes Jahr im Zillertal war auch nicht besser. Alle HH Schreiberlinge standen zusammen, schnackten und spielten mit ihren Handies während eines Trainingsspiels. Es fällt ein Tor für den HSV. Alle fragten wer es geschossen hat und in welcher Minute.