Ein Trainer geht, ein Trainer kommt. Ebenso normal und gelernt wie Ebbe und Flut ist der Umstand, dass die durchschnittliche Haltbarkeit eines Bundesliga-Trainers mit der von Markenbutter vergleichbar erscheint, denn im Schnitt verlieren knapp 14 Trainer während einer Saison ihren Job.
Das alles ist bedauerlich, aber scheinbar normal. Sobald die sogenannten „Markt-Mechanismen“ einzusetzen beginnen, gibt es – außer vielleicht in Bremen – kein Halten mehr. Am Ende ist es nur noch die Frage des Zeitpunktes, an dem der zuständige Sportchef mit staatstragender Miene mit allergrößtem Bedauern das ausspricht, was ohnehin alle seit Wochen wussten.
Ein Sache jedoch wundert mich immer wieder, obwohl auch sie so normal ist wieder tägliche Sonnenaufgang. Jedem Trainer wird, besonders von der Presse, in dem Moment, in dem seine Demission bekanntgegeben wird, tonnenweise Dreck hinterhergeworfen.
Oenning konnte nicht kommunizieren
Fink hatte taktisch keinen Plan B
van Marwijk war faul wie die Sünde
usw usw.
Heute nun las ich einige recht „interessante“ Statements über unseren aktuellen Trainer, Mirko Slomka. Natürlich kommen sie aus der Hannoveraner-Ecke, aber eigentlich spielt das keine große Rolle. Wahrscheinlich gibt es die gleichen oder ähnlich lautende Ansagen aus Gelsenkirchen.
Sogar den eigentlichen Vater des Erfolges der 96er zu damaliger Zeit, den ehemaligen Sportdirektor Jörg Schmadtke, hatte Slomka vergrault und mit ständigen gezielten Attacken über den Boulevard aus der Gunst des mächtigen 96-Chefs vertrieben und vom Hof gejagt.
Meine erste Frage wäre: Gibt es dafür Beweise oder sind das pure Vermutungen? Hat Schmadtke jemals öffentlich erklärt, er wäre von Slomka „vergrault“ worden?
Doch in der Hinrunde der Saison 2013/14 setzte sich fort, was sich in der vorausgegangenen Spielzeit angekündigt hatte. Die Mannschaft war leer. Slomka ohne Ideen, die leblose Truppe wieder aufzurichten. Spielerisch zurück entwickelt, der schnelle Konterfussball, für den Slomka und Hannover 96 zwei Jahre über den grünen Klee gelobt wurden, war Vergangenheit. Auch in der Chefetage hatte Slomka zwar Gegenspieler Schmadtke ausstechen können, aber die daraus neu entstandenen Ansprüche konnte er nicht mehr erfüllen.
Die Mannschaft war also leer. Wer beurteilt das? Woran lässt sich das festmachen?
Schmadtkes Nachfolger, Dirk Dufner, ist ohnehin ein ganz anderer Kerl. Ruhig. Besonnen. Eher im Hintergrund agierend. Aber auch fordernd. Schon früh zeichnete sich ab: Dufner und Slomka, das ist keine Ehe, die ewig hält. So wurde Slomka am 26. Dezember beurlaubt.
Das zeichnete sich also früh ab? Woran erkennt man das? Gibt es dazu konkrete Aussagen oder sind des erneut nichts anderes als Vermutungen?
Was ich damit sagen will? Warum muss das immer sein? Warum kann man nicht einfach zur Kenntnis nehmen, dass die „Ehe“ zwischen Verein und Trainer aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr gepasst hat. Oder noch besser: Warum stellt man diese Erkenntnisse, die man oft und gern nach der Vertragsauflösung formuliert, nicht bereits während der Tätigkeit des Trainers zur Diskussion. So ist es nichts anderes als die Abrechnung mit einem ehemaligen Angestellten und hat einen überaus faden Beigeschmack.
Das mit man mich bitte nicht falsch versteht – ich möchte Herrn Slomka und auch keinem anderen Trainer einen Persilschein ausstellen. Ich stelle lediglich die Frage, warum sich große Teile der Presse immer erst dann zur Abrechnung aufraffen, wenn der Drops geluscht ist. Dann können sie sich die Nummer auch sparen, denke ich.
Am Ende noch etwas.
Auch als Edgar Prib, der Stindl im ersten Spiel exzellent vertreten konnte, sich ebenfalls verletzte und gegen Mainz nicht spielen konnte, blieb Korkut souverän. Er strahlt die Ruhe aus, die sein Team braucht und die seine Vertrauten an ihm schätzen.
Im Herbst des nächsten Jahres, wenn Trainer Korkut, der Kommunikator, in Hannover gefeuert wird, bin ich schwer gespannt, welche Inkompetenzen ihm die gleichen investigativen Journalisten nachweisen werden, die ihn heute abfeiern.
(Quelle: http://www.stadionleben.de/2014/09/10/korkut-tritt-aus-dem-schatten/)
Beiersdorfer ist im Urlaub und der Aufsichtsrat fängt zu labern an. Nach von Hessen und Gernandt kommt nun Peter Nogly via BILD um die Ecke.
Vielleicht ist meine Wahrnehmung ja falsch, aber die Äußerungen von Gernandt, von Heesen und Nogly habe ich – genau in dieser Reihenfolge – erst nach der gleichen Aussage von Beiersdorf gelesen und zwar jeweils einige Tage danach.
Für mich zeigt das, dass diese Herren über das Thema gesprochen haben und sich einig waren.
Sie sprechen also zwar nicht mit einer Stimme, sondern mit derselben Aussage und nachdem der Vorstandsvorsitzende dieses geäußert hat.
das mag richtig sein aber trotzdem hat sich der Aufsichtsrat nicht zu etwas zu äußern, was nicht in deren Auftrag liegt. So ist der Trainer aufgabe des Vorstandes und der Aufsichtsrat hat dazu den Mund zu halten, Öffentlich sowieso. Sowas kann intern kommuniziert werden und ich denke ein Mirko Slomka wird der letzte sein, der sich nicht mit teilen oder dem gesamten Aufsichtsrat zusammen setzt und sich anhört, was die zu sagen haben. Und wenn er es nicht möchte ist es auch ok, da der Vorstand sein Ansprechpartner ist
Hallo Grave,
steht denn auch in der Blöd, WANN das Interview gemacht worden ist?
Ich meine, da gibt es einen Unterschied.. BLÖD dreht sich das gerne immer so hin, dass es zu einem Flow kommt ( 1. Tag ein negatives Statement von A, 2. + 3. Tag Leser regen sich auf, 4. Tag ein weiteres negatives Statement, nun aber von B etc ). Und schon ist negative Stimmung und Unruhe da, die sich von Tag zu Tag mit Aussage zu Aussage steigert. Nur, dass die Aussagen vielleicht alle am gleichen Tag / Zeitraum getätigt worden sind, und meistens aus dem Zusammenhang gerissen worden sind, DAS steht da nicht…
Aber das Ziel, am Trainerstuhl zu sägen, ist erreicht. Und die Meute folgt.
Gruß
Bastian
Nein, steht da nicht. Aber selbst die BILD wird Äußerungen von Nogly nicht veröffentlichen, wenn er sie so nicht gesagt hat.
Insgesamt betrachtet muss man sich schon die Frage stellen, was diese komprimierte Kritik am Trainer aus dem Kontrollgremium soll.
Nach dem Kühne-Interview vom Sommer, verschiedenen Statements von Beiersdorfer und auch dem Bekenntnis von Slomka genau zu wissen, was im Busch ist („bin der Trainer, der am schnellsten Erfolg haben muß“) steht eindeutig zu befürchten, daß ein Ultimatum gestellt wurde.
Achtung, es folgt Ironie in Worten, Inhalt ist aber so gemeint.
Statt wie normale, popelige e.V. zu sagen: „Hannover hast du noch um die Kurve zu kriegen, sonst bist du weg“, so folgen nun wohlfeile Interviews mit gesetzten Worten,würdig einer HSV-AG, die leise Zweifel an der Kompetenz des Trainers äußern.
Gemeint ist in beiden Fällen aber das gleiche.
die Frage ist doch ganz einfach zu beantworten: weil die Journalisten, die sowas schreiben keine Eier haben. Würde man so etwas während der Aktiven Zeit eines Trainers machen, hätte das ganze unter Umständen noch konsequenzen auf die eigene Arbeit weil der Trainer sich gegen so eine Darstellung wehrt.
Hallo Grave,
als ich die von Dir zitierten Hannoveraner Statements zu Slomka las, fiel mir ein ewig lang zurückliegender Artikel der BZ ein:
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/wie-sich-schalkes-trainer-in-berlin-viele-feinde-machte-falsches-spiel-des-netten-herrn-slomka,10810590,10363704.html
Was an der Geschichte – oder besser Geschichten – dran war, kann ich nicht beurteilen, ich kann mir aber vorstellen, dass sich solche Artikel bei den Lesern irgendwo im Hinterstübchen einnisten und bei vermeintlich passender Gelegenheit wieder vorgekramt werden. Nach dem Motto „der war ja immer schon so…“
Über diese Nachtreterei kann man sich natürlich wundern und auch ärgern. Aber in dem externen Wettbewerb mit 12 Teams, die gerne 6 Europapokalplätze belegen wollen und weiteren 6 Teams, die nicht auf den Plätzen 16 bis 18 landen wollen, beträgt die „Mißerfolgschance“ 50%. Im mannschaftsinternen Wettbewerb liegt sie ähnlich hoch, denn von 24, 25 Kaderspielern können maximal 14 im Spiel eingesetzt werden. Hier sind zwei Nährböden für kollektive bzw. individuelle Enttäuschung und Ressentiment in dieser wettbewerbsintensiven Branche. Wenige Trainer sind dem entkommen, teils, weil sie erfolgreich waren, teils, weil sie excellentes Team-Management und individuelles Expectation Management betrieben, sei es durch beispielsweise Rotation oder auch durch betonte Wertschätzung der Spieler, die „hinten dran“ standen. Oder auch, weil sie sich als Menschenführer und -Lehrer erwiesen. Ohne diesen Post mit etlichen Verweisen unterfüttern zu wollen, nenne ich mal Hitzfeld, Rehhagel, Klopp.
(Alle drei hatten und haben übrigens einen erheblichen Vertrauensvorschuß von ihren Vorgesetzten, der sie auch temporäre Mißerfolgsphasen überstehen ließ, den sie dann aber auch mit Erfolgen bestätigten)
Ich will an dieser Stelle nicht alles durchdeklinieren, was sich zu dem Thema sagen ließe.
Mir ist aber aufgefallen oder mir ist aber der Eindruck erstanden, daß in der B***, nachdem Slomka (den ich durchaus neutral bis positiv einschätze) durch das 0:3 gegen den SC Paderborn unter Druck gekommen ist, im Zwei-Tages-Rhythmus positive bzw. sympathieheischende Berichte über Slomka erschienen sind:
6.9.2014 http://www.bild.de/sport/fussball/mirko-slomka/faehrt-auf-hamburg-ab-37555688.bild.html
8.9.2014 http://www.bild.de/sport/fussball/hsv/beckenbauer-sagt-slomka-ist-gut-aber-er-braucht-glueck-37574406.bild.html
10.09.2014: http://www.bild.de/sport/fussball/tag-der-legenden/schulz-slomka-weiss-was-zu-tun-ist-37601798.bild.html
Ist es nur mein Eindruck, daß dies kein Zufall ist und Slomka diese positive persönliche Berichterstattung in einer schwierigen Situation mit Thorsten Fink gemein hat und ihn deutlich von Bert van Marwijk abhebt?
Ich möchte an dieser Stelle einmal etwas loswerden, was mich schon seit einigen Wochen massiv stört und was in seiner Ausprägung mittlerweile kranke und teilweise psychopathische Züge annimmt.
Wie jeder wohl verstanden hat, habe ich als Privatperson, aber auch mit diesem Blog die Mitglieder-Initiative HSVPLUS unterstützt. Dies geschah mit voller Absicht, weil ich der Auffassung war, dass die Maßnahmen bzw. das Programm von HSVPLUS für ein Fortbestehen des Vereins alternativlos ist.
Dieser Meinung bin ich immer noch. Jedoch hat sich besonders bei Facebook eine Gruppe herausgebildet, die ich inzwischen als HSVPLUS-Hooligans bezeichne und die jegliche leise Kritik an den Verhaltensweisen der neuen Führung gnadenlos niederbrüllen. Diese Gestalten fügen der Initiative durch ihr gestörtes Verhalten mittlerweile massiven Schaden zu, aber um das begreifen fehlt ihnen schlicht das Gehirn.
Für mich ist es erschütternd und traurig zu gleich, wie sich selbst aus einer tollen Bewegung aus der Gruppe der Mitglieder heraus solche gestörten Patienten entwickeln können.
Irgendwie schizo : die Presse bezeichnet -wahrscheinlich in der Schalker Anfangszeit als Trainer- Slomka als „den netten Herrn Slomka“. Anschließend wird wieder von der Presse auf Basis dieser Bezeichung auf Slomka eingeprügelt, als wenn Slomka es jemals selber von sich behauptet hätte.
Vermutlich haben einige Presseschreiber eine Liste an Schlagwörtern / Schlagzeilen / Phrasen gespeichert, die nach bestimmten Niederlagen oder Niederlagenserien „mal eben“ abgerufen werden kann, damit prompt eine Schlagzeile geliefert werden kann.
Holger Hieronymus: „Der Trainer braucht keine Leute die ihm sagen, wen er aufstellen soll . . .“
Wenigstens einer, der noch bei klarem Verstand zu sein scheint. Schade, dass er sich nicht entschließen konnte, dem neuen Aufsichtsrat anzugehören, nachdem er zuvor maßgebliche Arbeit an HSVPLUS gestaltet hatte.
Fußball-Experten mit IQ und Erfahrung, davon hat dieser AR offenbar deutlich zuwenig.
wie wahr. Es ist richtig schade, daß Holger nicht dabei ist. Was würde wohl Karl Gernandt dazu sagen, wenn ihm Mirko Slomka Ratschläge erteilt, wie die K & N AG & Co. KG zu führen ist?
Die Antwort könnte sinngemäß lauten: Schuster bleibt bei Deinen Leisten.
Ginge es um einen Jugendtrainer oder um einen Amateurcoach, so wäre ich in der Regel der Ansicht, dass Umgangsformen vorherrschen sollten, die es auch einem Trainer ermöglichen in seiner Position zu wachsen und zu lernen.
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Bei einem mittelständischen Unternehmen, wie einem deutschen Erstligaclub, jedoch, bei dem es um viele Arbeitsplätze und somit um den wirtschaftlichen Erfolg geht, sehe ich das etwas anders, insbesondere wenn der Trainer Multimillionär ist und mit einer Abfindung in Millionenhöhe gekündigt werden würde.
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Natürlich tun die vielen Behauptungen und Phrasen der selbsternannten Cheftrainer auf den Tribünen und in den vielen Presseerzeugnissen weh, aber das gehört zum Fußball so sicher wie das entsprechende Schmerzensgeld.
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Jenseits der Glamourwelt des Bundesligalaufstegs gibt es Arbeitnehmer und selbstständig tätige Menschen die täglich ums Überleben kämpfen und ebenfalls beschimpft und angepöbelt werden. Mitlerweile werden hierzulande sogar Rettungssanitäter mit üblen Sprüchen belegt und während der Ausübung ihrer Tätigkeit behindert. Der gravierende Unterschied zu einem typischen HSV-Trainer der letzten Jahre scheint mir die Höhe des Schmerzensgeldes zu sein.
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Der Mensch Slomka ist bei der Trainerdiskussion, die spätestens seit dem Spiel gegen Paderborn voll in Gang gekommen ist, außen vor zu lassen. Es geht einzig und allein um die Frage, ob Slomka liefern kann oder nicht. Und liefern bedeutet im Sinne des HSV: Gelingt Slomka innerhalb der nächsten 3 Jahre das internationale Geschäft zu erreichen und innerhalb von 5 Jahren die dauerhafte Etablierung unter den Topfive?
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Desweiteren stellt sich die Frage, ob es Alternativen zu Slomka gibt, die effektiver wären und besser zum zukünftigen Gesamtkonzept passen?
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Bei beiden Fragen sehe ich einen Trainer wie Tuchel weit vor Slomka, angesichts der Performancewerte in den letzten fünf Jahren sowie der Erfolge Tuchels im Jugendfußballbereich.
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Steht Tuchel nicht zur Verfügung im Jahre 2015 kann es nur darum gehen mit dem Profil Tuchels einen ähnlichen Trainertyp zu verpflichten, um die Umsetzung des sportlichen Konzeptes zu gewährleisten. Einzige Ausnahme wäre eine deutliche positive Entwicklung des Profiteams.
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Neben Gernand auf den mitlerweile alle verweisen gibt es beim HSV auch einen Sportdirektor namens Peters, der intern die Methoden und Denkansätze Slomkas selbstverständlich auf den Prüfstand stellen wird und ihn zu einer sehr weitgehenden Selbstreflexion anregen wird.
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Ob Slomka bereit ist sich einem von Peters entworfenen Masterplan zu unterwerfen und sich als Teamplayer einzubringen scheint mir bislang offen zu sein.
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Tuchel hingegen scheint mir von seinen Denkansätzen näher an Peters und Knäbel zu sein wodurch Slomka ein ähnliches Problem bekommen dürfte, wie der ehemalige Sportdirektor Kreuzer.
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Slomkas einzige Chance ist der glasklare sportliche Erfolg innerhalb der Hinrunde.
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Kämme es zu einem erneuten Trainerwechsel stünde dieser jedoch nicht unter dem üblichen Motto des HSV „neues Spiel neues Glück“, sondern wäre die letzte Korrektur eines Masterplans, der einst begann mit der Gründung der Initative HSVplus.
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Der Idealfall Tuchel bekämme reichlich Zeit innerhalb der ersten Liga, wofür allein schon Dietmar Beiersdorfer bürgen würde und weshalb Tuchel es neben vielem Anderem auch machen würde.
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Denkt man als HSV-Fan zurück in die Achtzigerjahre und fragt sich warum der HSV damals abgestürzt ist nach dem Ende der Happel-Ära dann sollte relativ schnell klar werden, dass der HSV damals, also 1987, keinen Plan hatte wie die Zukunft zu gestalten ist.
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Der HSV stolpert seit 1987 und eigentlich auch schon davor von Trainer zu Trainer und hatte lediglich das Glück, dass mit Klötzer, Zebec und Happel der Griff in den Jackpot gelang.
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Ein Konzept, eine sportliche Philosophie, gar eine wirtschaftliche Vision, wie sie der junge Uli Hoeneß vom FC Bayern bereits hatte – Fehlanzeige!
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Man stelle sich vor der HSV hätte seine Hausaufgaben gemacht und im Jahre 1986 einen Schotten namens Alexander Ferguson verpflichtet. Ferguson gewann mit dem schottischen Club Aberdeen F.C. viermal den schottischen Pokal und dreimal die Meisterschaft, was bei einem deutschen Bundesligisten vom Kaliber des HSV nicht unbedingt für Aufsehen hätte sorgen müssen.
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Spätestens 1986 jedoch, als sich andeutete, dass Happel nicht mehr lange Trainer sein würde und Ferguson den Europapokal der Pokalsieger mit einem Team Highländer aus einer Liga gewann, die auf europäischer Ebene allenfalls als drittklassig einzustufen war, hätte man sich zumindest Gedanken machen müssen.
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Dass Manchester United sich Ferguson angelte mag hierzulande für viele Leute selbstverständlich gewesen sein, aber ich bin mir sicher, dass das Interesse des damaligen europäischen Spitzenclubs HSV, vorgetragen vom ehemaligen Weltklassespieler Günter Netzer, im fernen Schottland so eindrücklich hätte ausfallen können, dass es auch der HSV hätte sein können, der den sportlichen Weg Manchester Uniteds hätte gehen können.
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Manchester United blickte damals ähnlich depressiv auf eine lange Phase des sportlichen Niedergangs zurück wie es heutzutage der HSV tut. Und fast wäre Ferguson in Manchester gescheitert, da er mehrere Jahre brauchte bis ihm die aus der Jugend Manchester Uniteds stammenden Fergie-Boys Beckham, Scholes, Giggs und die Neville Brüder zur Verfügung standen.
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Ferguson wies damals, ähnlich wie Tuchel jetzt, den für mich entscheidenden Parameter auf, dass er mit einem „unterklassigen“ Team in der Lage war gegen wirtschaftlich und sportlich überlegene Clubs zu bestehen.
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Und kommt dann noch der für mich ebenfalls entscheidende Parameter hinzu, dass ein Trainer aus Jugendspielern Weltklassespieler formen kann, so wie ein Ferguson und ein Tuchel, dann stehen die Chancen selbst für einen Chaosclub wie dem HSV nicht schlecht eines Tages wieder in die europäische Spitze zurückzukehren.
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Kontinuität auf der Trainerbank ist wichtig und sollte auch gegen Widerstände der Presse und der Fanlandschaft durchgesetzt werden, aber immer begleitet von einem seriösen Auswahlprozeß und einem langfristigen Konzept.
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Ferguson wollte und konnte den großen Teams damals in Schottland aufgrund seiner Fähigkeiten als Trainer die Stirn bieten und nichts anderes hat Tuchel in Mainz erfolgreich zu Wege gebracht.
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Tuchel hat für mich das Format Fergsuon, Rehhagel, Klopp, Hitzfeld und böte dem HSV somit eine historische Chance, da er eingebetet in ein langfristiges sportliches und wirtschaftliches Konzept arbeiten könnte.
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Ich sehe das _etwas_ anders, aus zwei Gründen:
1.) Trainer unterliegen „Phasen“ (nennen wir´s mal so). Schaaf zB hatte seine fetten Erfolge bei den Bremern, weil er Vorreiter in Sachen „Kompaktheit“ war. Fast 10 Jahre profitierte er davon, aber dann stellten sich die Konkurrenten entweder ein (neue Phase, sprich Strukltur, siehe Klopp), oder kopierten ihn stumpf.
Er entwickelte dann sein „Konzept“ nicht mehr weiter, und folgerichtig sank sein Stern.
2.) Aber eben jener Schaaf ist DAS Paradebeispiel, wie es mit der Trainerauswahl praktisch klappte: Bremen tauschte auf der Trainerposition durch, BIS ES MIT SCHAAF KLAPPTE.
Und dann erst wurde Kontinuität eingeleitet.
Glücksfall, könnte man spotten. Aber Wirklich _nur_ Glück?
Die Schwierigkeit bei der Trainersuche ist, dass man nicht aus den vergangenen Erfolgen auf die Zukunft schliessen kann. Wegen des „Phasen“-Phänomens.
Jedesmal, wenn sich das Spiel von seiner Struktur her ändert, also wenn eine neue „Phase“ eingeleitet wird, landen alle Trainergötter auf dem Müll. Siehe Daum, in den 90ern DER Män, danach kam nix mehr.
Ausnahmen davon sind rar, wie Heynckes etwa, der immer wieder mal auftauchte, jedesmal mit modifikationen in seinem Spiel.
Und DA sollte man mal ansetzen – was Unterscheidet Jupp von den gefallenen Göttern?
Einen Tuchel in den Himmel zu loben, weil in seinem kleinen gemütlichen Laden unter Welpenschutz sein Konzept reiten lonnte – das greift mir zu kurz, das ist mir zu mechanisch.
Denn die Welt ordnet sich nicht Konzepten unter. Zumindest nicht statischen wie Tuchels.
Und modifiziert hat T. sein Konzept bisher ja noch nicht. Wer garantiert, dass er damit auch in drei Jahren noch Vorreiter ist? Wer garantiert, dass er sich wie Jupp anpassen kann?
Mich besorgt, dass man bei unserem HSV aus Knetegründen niemanden holt, der das Spiel wirklich struktuell versteht. Wie Jupp. Oder Pep.
MMn ist es ein Unding, dass wir Spieler haben, die DEUTLICH mehr verdienen als der Coach.
Man kann es mit Tuchel versuchen.
Aber ich würde nicht alles auf ihn setzen.
Wenn´s nicht passt, passt es halt nicht. Soviele Faktoren…
Es braucht mehr als ein „Konzept“, um nach oben zu kommen.
1. Echte Toptrainer unterliegen bezogen auf ihre Gesamtkarriere keinen Phasen. Natürlich gibt es gut und schlechte Spielerjahrgänge für einen Trainer, aber letztendlich wird er in jedem Jahrzehnt einen größeren Erfolg feiern können, so wie Happel, Ferguson, Rehhagel, Hitzfeld, Heynckes, Guardiola, van Gaal oder Klopp.
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Ein intelligenter Trainer ist in der Lage seine taktischen Konzepte über den Haufen zu werfen und sich neu auszurichten.
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Die notwendige Intelligenz und Flexibilität für eine Neuausrichtung traue ich Tuchel ohne weiteres zu.
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2. Schaafs Stern ging meiner Meinung nach gemeinsam mit dem Stern des ehemaligen Erfolgsmanagers Klaus Allofs unter, da dieser es nicht mehr schaffte den Abgang von Bremer Topspielern am Transfermarkt zu kompensieren.
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Schaaf und Allofs waren ein kongeniales Duo und ich bin gespannt ob Schaaf es in Frankfurt noch einmal schafft. Sollte dem so sein, wäre er auf den Spuren Rehhagels unterwegs.
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Letztendlich hat Bremen aber genauso gepennt wie der HSV, da man in den erfolgreichen Zeiten weder ein sportliches Konzept, welches die Abhängigkeit vom Transfermarkt verringert, noch ein langfristiges Wirtschaftskonzept auf die Beine gestellt hat.
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3. Die Leistung Tuchels in Mainz schätze ich höher ein, als die von Klopp bei Mainz 05. Klopp stieg mit Mainz ab während Tuchel Mainz zweimal in den Europapokal führte.
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Tuchel gewann mit der A-Jugend von Mainz 05 die deutsche Meisterschaft, was der HSV seit 1887 vergeblich versucht.
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Ein Spieler wie der Weltmeister André Schürrle wurde in Mainz ausgebildet und gewann mit seinem damaligen Jugendtrainer Tuchel die deutsche A-Jugendmeisterschaft.
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Slomka hat weder eine vergleichbare Performance mit H96 in der Bundesliga hingelegt und schon gar nicht im Jugendbereich, der jedoch für die neue Konzeption des HSV enorm wichtig ist.
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Ob Tuchel beim HSV landen wird oder nicht mag in den Sternen stehen, aber angesichts des personellen Umfeldes, für das Beiersdorfer in den letzten Wochen gesorgt hat, halte ich es nicht für vermessen zu sagen, dass die Führung des HSV alles tut, um den Trainer Thomas Tuchel beim HSV möglich zu machen.
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Denn spätestens seit Jürgen Klopp beim BVB „on Mission“ ist weiß man beim HSV wie entscheidend der Baustein Profitrainer für einen Club ist. Ich bin mir sicher, dass der eiskalt erfolgsorienterte AR des HSV Dietmar Beiersdorfer unmißverständlich zu verstehen gegeben hat, dass man nicht gewillt ist aufgrund irgendwelcher persönlichen oder fußballromantischen Zusammenhänge den wirtschaftlichen Erfolg der AG zu gefährden.
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Bin nicht überzeugt, sorry. Tuchel hat Klopp stumpf kopiert, und fährt/fuhr in der aktuellen Phase damit kleinere Erfolge ein.
Den Beweis, dass er zu den ganz Grossen gehört, ist er naturgemäss bis jetzt schuldig geblieben, da er noch nicht allzu lange als Trainer wirken konnte, und derzeit immer noch die Phase des Kloppschen Gegenpressens angesagt ist.
Wenn sich das irgendwann wandelt, und Tuchel dann beweist, dass er in der Lage ist, darauf erfolgreich zu reagieren, dann wäre das natürlich klasse.
Ich bin bereit, das „Risiko“ Tuchel mangels Alternativen einzugehen, falls Slomka stolpern sollte, vor allem, weil die derzeitige Phase noch in vollem Gang ist und wir davon wohl noch einige Jahre profitieren könnten.
Aber ob er der richtige Mann für „alle Zeiten“ ist?
Das weiss man halt noch nicht. 😉
Natürlich könnte der letztgültige Beweis nur durch Tuchel selbst beim HSV erbracht werden. Alles andere bleibt spekulativ.
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Dennoch erlaube ich es mir mich in dieser Frage klar zu positionieren.
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Vergleicht man den Punkteschnitt von Mainz 05 unter Klopp mit dem von Tuchel dann wird schnell klar wie stark Tuchel in Mainz gearbeitet hat.
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Klopp: 1,12 PPS (102 gewertete Erstligaspiele)
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Tuchel: 1,43 PPS (183 gewertete Erstligaspiele)
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Hätte Tuchel das Konzept von Klopp nur kopiert hätte er niemals soviel stärker als Klopp abschneiden können.
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Aktuell liegt Slomka bei 0,94 PPS, was die Bilanz eines Absteigers darstellt. Selbstverständlich ist davon auszugehen, dass Slomka bis zur Winterpause stärker punkten wird mit dem HSV, als zuletzt.
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Gegen die Bayern hat Slomka einen vereinsübergreifenden PPS von 0,47 während Tuchel bei 1,00 liegt.
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Geht man mit statistischen Fragestellungen an dieses Problem heran sind die Antworten eindeutig.
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Slomka kann teure Teams, wie Schalke, erfolgreich trainieren, aber er kann kein Team, dass wirtschaftlich unterlegen ist aus den Tiefen der Liga führen und es im oberen Viertel etablieren.
„Ich möchte an dieser Stelle einmal etwas loswerden, was mich schon seit einigen Wochen massiv stört und was in seiner Ausprägung mittlerweile kranke und teilweise psychopathische Züge annimmt“.
genau dieser Satz trifft wie die Faust aufs auge, und zwar auf dich.
Du laberst alles nieder, egal ob es gestern noch gut. Nur Gepöbel, Heruntermachen und ahnungsloses Geplärre.
dieser Blog ist echt nicht mehr auszuhalten! Du bist noch schlimmer als jeder Hunke, Liebnau, Ertel oder sonstwer.
Melde deinen Scheißnlog bloß ab. Ist nicht mehr auszuhalten, du populistischer, ahnungdloser Spinner, dessen einzig gute Inhalte von einem gewissen Herrn Jovanov abgeschrieben sind.
Ach Gott, so einer mal wieder. Armer Kerl, bei dir scheint ja offensichtlich nicht nur die Seele zu schmerzen.
Wenn du unwichtige Amöbe jetzt allerdings hoffst, dass ich mich an dir abarbeite, muss ich dich enttäuschen, diese Zeiten sind vorbei.
Und so gehst auch du den Weg deiner Vorgänger 😀
Naja, kann man halt nicht jedem Recht machen – die Sprache von der schmerzenden Seele schmerzt aber eher 🙂
Falls du, Grave, noch Probleme wegen des Neustart hast, kannst du dich bei mir gerne melden. Ich bin ab 11:30 im Dienst und kann dann gerne mal nachsehen?
Grüße Ralf
Das ist nett von dir, aber ich hoffe, wir kriegen das die nächsten Tage hin.
Gut, sonst hätte ich mal reingeschaut 🙂