Beim Hamburger Sportverein muss sich vieles, wenn nicht alles ändern, darüber waren sich knapp 87% der Mitglieder einig, die am 25.05. den Weg in die Imtech-Arena fanden. Angefangen bei der Struktur, über den Aufsichtsrat, den Vorstand bis hin zu Mannschaft und Trainer. Alles muss neu.
Es sollte, initiiert vom Neu-Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer, der komplette Turnaround vollzogen werden. Alle Abteilungen sollten durchleuchtet werden (und werden es), faule Äpfel sollen aussortiert werden. Die Gedanken der Ewig-Gestrigen sollten so schnell wie möglich aus dem Verein gefegt werden, denn nur so könnte man den verpassten Anschluss zumindest ans Mittelfeld der Bundesliga schaffen.
Dietmar Beiersdorfer ist seit dem 09.07.2014 offiziell im Amt und er hat bisher geackert wie ein Gaul. Interne Neuausrichtung, strategischer Wechsel, Trennung von Sportchef Oliver Kreuzer, eine aufreibende Transferperiode, Verpflichtung von Bernhard Peters als „Direktor Sport“, Verpflichtung von Peter Knäbel als „Direktor Profifußball“, Trennung von Mirko Slomka, Beförderung von „Joe“ Zinnbauer. Die Tatsache, dass Beiersdorfer am 02.09. derart an seine körperlichen Grenzen gegangen war, wird dadurch bewiesen, dass sich der Boss erst mal für 10 Tage komplett abmeldete, es sei ihm gegönnt.
Soviel zum „technischen Teil“ der Aufgabe und diese scheint in der Tat, trotz aller Schwierigkeiten, der leichtere Teil dessen zu sein, was Beiersdorfer zu verändern hat, denn der eigentliche Herkules-Teil steht ihm noch bevor.
„Didi“ hat verstanden, dass es nicht nur die Struktur ist, die den Verein in der Vergangenheit gelähmt hat. Er hat begriffen, dass es nicht nur die handelnden Personen waren, die nicht performten, sondern dass es die Vereinsmentalität ist, die dem Club wie ein Klotz am Bein klebt und die eine nach vorn gerichtete Entwicklung nachhaltig behindert. Beiersdorfer möchte diese Mentalität ändern, weil er weiß, dass er am Ende des Tages scheitern wird, wenn es ihm nicht gelingen sollte, ein Umdenken im Kopf der Angestellten, Mitglieder und Fans herbeizuführen. Deshalb wird „Didi“ auch nicht müde, eben diese Ansätze immer und immer wieder zu betonen. In diesem Zusammenhang fallen Begriffe wie „Demut“, „Miteinander“, aber eben auch „Respekt“ immer wieder und sie fallen aus gutem Grund.
Wie oft haben wir in den letzten 30 Jahren gehört, dass ein gerade neu verpflichteter Coach bei seiner Antritts-PK erwähnte, dass der HSV eigentlich „ganz woanders hingehören würde“.
Stellte ein mutiger Journalist einmal die Frage, warum denn das so sein sollte, erhielt er zumeist keine zufriedenstellende Antwort. Aber wie auch, es gibt keine zufriedenstellende Antwort.
Warum gehört der HSV „eigentlich“ ganz woanders hin? Woher nehmen Mitglieder und Fans diese Erkenntnis?
Wenn man sich die Performance der letzten 30 Jahre im Detail anschaut, wird man bemerken, dass der HSV deutlich schlechter gearbeitet hat als die Konkurrenz in Bremen, Wolfsburg, Stuttgart, Freiburg und und und. Von den Bayern, den Dortmunder oder den Leverkusenern wollen wir gar nicht erst anfangen.
Insofern ist diese Einstellung des „wir gehören doch eigentlich ganz woanders hin“ kompletter Blödsinn, ist durch nichts zu belegen und zeugt von einer clubeigenen Arroganz, die diesen Verein seit Jahren lähmt.
Beiersdorfer ist nun Zug um Zug dabei, diese Kruste aufzubrechen. Er will aus dem HSV einen Verein machen, der für Werte steht. Zuverlässigkeit, Gradlinigkeit, Ehrlichkeit. Man soll sich wieder auf den HSV verlassen können, Spieler und Trainer sollen wissen, dass der Verein zu dem steht, was die Führung und jeder einzelne Mitarbeiter sagen. Der HSV soll wieder (oder zum ersten Mal) für harte Arbeit stehen und er soll auch und besonders den sportlichen Gegnern mit Respekt begegnen.
Leider gerät „Didi“ bei diesem Vorhaben relativ schnell an seine Grenzen, wenn man die vor kurzem via HSV.de lancierte Abfrage betrachtet, die ein Stimmungsbild unter den Fans einzuholen versuchte. Es ging darum, ob man als Heimverein dem sportlichen Gegner und seinen Fans nicht so viel Freundlichkeit und Respekt entgegenbringen könnte, dass man dessen Vereinslied vor dem Match spielen könnte, im Grunde ein Akt der Höflichkeit.
Einige Blogger haben, ebenso wie ich, diese Aktion unterstützt, weil wir erkannt haben, dass es hierbei um ein kleines Mosaikstückchen dessen geht, was dazu beitragen kann, das Image des HSV in Zukunft positiver zu gestalten. Wie erhaben und großzügig stünde man als Heimverein da, wenn man so gelassen ist, das Lied des Auswärtsvereins in seinem eigenen Stadion zu spielen?
Die Resonanz auf diese Umfrage bzw. die „Zwischenrufe“ von immer den gleichen Facebook-Trollen aber lassen mich zweifeln, ob Dietmar Beiersdorfer am Ende das gelingen wird, was er vorhat. Ich habe einmal ein paar besonders schöne Stellungnahmen herausgesucht und ich muss sagen, so gern ich mich auch auf Diskussionen einlasse, hier habe ich kapituliert.
Und zu jedem Spiel ein Freundschaftsschal mit dem aktuellen Gegner, danach ein gemeinsamer Umtrunk bei ´ner leckeren Stadionwurst!!! Sorry, aber irgendwann ist auch mal Schluss!!! (Micha El)
nur das von freunden ! das aus der verbotenen stadt zb nicht ! (Bonke Thun)
Größter Unsinn aller Zeiten!! Heimspiel bedeutet Heimspiel und nicht, es dem Gegner gemütlich zu machen! Fair geht vor, aber die Unterstützung der eigenen Mannschaft auch! Der Gegner muss wissen, dass er es auf unserem Platz schwer haben wird und dies zu erreichen, muss auch ein erlaubtes Anliegen der heimischen Fans sein! Ob Provinzkaff oder Tor zu Welt spielt da mal gar keine Rolle! Wir sind keine Diplomaten!! (Nico Gottwald)
Wir können die Gegner ja auch anfeuern und bald selbst „scheiße,scheiße hsv“ rufen! (Marc Pohling)
ich glaub ihr seid nicht ganz dicht…..(Tessa Hamburgo)
Wollen wir den Gästen nicht auch noch den Arsch pudern .lamgsam wird es affig (Nicky Hupertz)
Wenn ihr Freunde sucht dann geht direkt in den Gäste Block und nervt nicht rum ! (Sven Subeczko)
Klares NEIN! Wir sind doch kein Selbstbedienungsladen!!! (Mats Beckmann)
Von diesen und ähnlichen „Stellungnahmen“ könnte ich wohl noch 30 weitere zitieren, ich spare es mir.
Was zeigt uns das jetzt? Nun, mir zeigt es, dass diese Internet-Gröhler wieder einmal nichts, aber auch gar nichts begriffen haben, aber so richtig neu ist das auch nicht. Respekt ja, aber nur für uns.
Was bitte hat es mit „Freunden“ oder „Diplomaten“ zu tun, wenn man als Zeichen der Gastfreundschaft und als Zeichen des Respekts vor dem sportlichen Gegner 2 min. lang dessen Lied spielt? Würde es nicht vielmehr ein ganz anderes Bild signalisieren?
„Guck mal an, die arroganten Hamburger haben dazugelernt. Respekt“.
Ich kann mir vorstellen, dass Beiersdorfer so etwas oder etwas ähnliches im Kopf gehabt hat, aber wenn er bereits an solchen Lächerlichkeiten wie Fan-Liedern scheitert, was passiert erst, wenn es ans Eingemachte geht.
Aber bitte, immer schön weiter „NUR DER HSV“ brüllen und am Ende der Spielzeit erneut der große Jammern bekommen. Einigen ist wirklich nicht zu helfen, solange der Begriff „Respekt“ für sie ein Fremdwort bleibt.
Zum Thema „Glaubwürdigkeit und Berufsethos“:
Denn eines kann ich Euch allen hier und jetzt versprechen: ICH WERDE BIS SPÄTESTENS TRANSFERENDE UND/ODER DEM ZEITPUNKT EINES FESTSTEHENDEN WECHSELS VON STEFAN DE VRIJ DEN BEWEIS ERBRINGEN, DASS DAS VON MIR IM DAMALIGEN ARTIKEL VOM 8. JULI 2014 TREFFEN SOWIE DAS BESCHRIEBENE INTERESSE DES HSV AN DE VRIJ DER WAHRHEIT ENTSPRACH UND BIS HEUTE (13. JULI 2014) ENTSPRICHT. UND DARÜBER HINAUS WERDE ICH DEN VERFASSER DES VERLEUMDERISCHEN BLOGS (ICH WEIß INZWISCHEN SOGAR SCHON, WER ES IST UND HABE IHM ÜBER FACEBOOK UMGEHEND EINE FREUNDSCHAFTSANFRAGE GESCHICKT) VERKLAGEN. GANZ SICHER. DENN IRGENDWO IST SCHLUSS. („Herr Scholz“)
Moin Grave ich bin da ganz bei dir. Ich fand aber die Umfrage Ansich wie es umgesetzt wurde etwas fragwürdig. Wenn man ein reales stimmungsbild haben will muss man eine Umfrage wie diese anders aufbauen. Sonst gehen nachher Gegner bei und geben hunderte stimmen dagegen ab obwohl es nur eine Person war. Darauf hin die Abstimmung als gescheitert zu erklären weil sie ausgeglichen ist fällt mir echt schwer so einfach hin zu nehmen.
Trotz allem bin ich der Meinung das es möglich sein muss, den Gegner höflich zu empfangen und danach trotzdem Vollgas gegen ihn zu geben. Man verschenkt deswegen doch keine Punkte!
Wenn Didi bei solch „einfachen“ Sachen so viel Gegenwind entgegen weht, wie soll das dann erst bei größeren punkten werden?
Du sprichst etwas ganz Entscheidendes an – die tatsächliche Umsetzung seitens des Vereins. Diese Art der amateurhaften Abfrage verdeutlicht wieder einmal, dass der HSV und seine Entscheidungsträger weder das Internet, noch die sozialen Medien auch nur im Ansatz begriffen haben. Es sitzen ganz offensichtlich immer noch zuviele „Print-Menschen“ an den Schaltstellen und so wirkt jede dieser Aktionen wie gewollt aber nicht gekonnt.
Das habe ich dem hsv in einer Mail so auch mitgeteilt
Moin Zusammen! Wie unsere „Muddi der Nation“ schon bemerkte ist das Internet für uns alle Neuland, warum sollte sich dann ausgerechnet die Fachabteilung des HSV mit dieser Materie auskennen… 😉
Ich finde es auch erschreckend, dass einer respektvollen Geste gegenüber dem sportlichen Gegner soviel Gegenwind entgegen bläst. Ist eine Unterstützung der eigenen Mannschaft nicht mehr möglich, wenn man vorher die Lieder des Gegners gespielt hat??? Soviel Ignoranz und Arroganz ist echt nicht zu erklären!
Moin, wenn Du schreibst dass der HSV insgesamt schlechter gearbeitet hat als die Konkurrenz, sehe ich das genauso. Wolfsburg und Leverkusen sind hier jedoch keine guten Vergleiche, wenn ich die Firmen im Hintergrund betrachte. Zumindest Wolfsburg versenkt die Millionen in noch größerem Stil als unser HSV.
Das stimmt aber Wolfsburg befindet sich damit auch auf dem weg nach oben und die haben etwas, was wir nicht haben: einen relativ aktuellen Titel
Das mit dem Vereinslied fand ich eigentlich ne wirklich schöne Idee. Wird aber wohl leider nicht umgesetzt werden denke ich, zuallererst sollte man vielleicht auch mal daran denken „Hamburg meine Perle“ eventuell durch ein anderes Lied zu ersetzen. Die meisten Vereine haben kein Vereinslied bei dem es hauptsächlich darum geht die anderen Vereine zu denunzieren. Damit mache ich mir zwar höchstwahrscheinlich keine Freunde, aber deswegen bin ich ja auch nicht hier. 😉
Mfg
Michel
Hallo Grave. Glückwunsch zum neuen Blog-Layout!
Es wird einige, wenn nicht die längste, Zeit dauern diese Einstellung vom „großen“ HSV zu verändern. Der selbsternannte Anspruch nach „höherem“ hat uns in den vergangenen 10 Jahren (oder länger?) mehr geschadet als genutzt. Ich für meinen Teil bin nach den letzten beiden Jahren und vor allem nach den letzten 20 Minuten in Fürth geheilt. Ich freue mich über jedes Jahr Bundesliga, jedes Spiel in Liga 1 oder auch die jüngsten Entwicklungen der U23 und abwärts. Dort ist so etwas wie ein anderer Geist zu spüren.
Moinsen,
ich persönlich finde die Idee super, für 2Min. zu Beginn gastfreundlich zu sein, warum nicht?
Danach die Gastmannschaft wie gewohnt behandeln und den HSV stärken.
Gruß
Moin Grave,
wie üblich, wahre und richtige Worte. Auch ich hab mit JA gestimmt, weil es als Zeichen von Respekt für den Gegner vielleicht das Image des arroganten HSV verbessern hilft. Leider seid ihr wieder mal im Recht, wenn ihr die dilettantische (nenn‘ ich jetzt mal so) Aufmachung anprangert. Bei den von Dir zitierten Kommentaren kann man fast davon ausgehen, dass jeder von denen hunderte Male auf NEIN klickt. Aber was willst Du machen, wenn oberhalb der Augen nur ein trockenes Brötchen ist? Viele sind offenbar auch verblendet von längst vergangenen Erfolgen. Dass diese nun schon mehr als dreissig Jahre her sind und viele der heutigen Anhänger da noch nicht mal ein Gedanke ihrer Eltern waren – es ist der (einstmals) große HSV! Genau wie Du und viele andere finde ich den Gedanken reizvoll, diese Uhr abzuschalten, allerdings nicht, wie der Kollege von der ZEIT vorschlägt, um die Dauer der Torlosigkeit anzuzeigen. Den Weg, den Dietmar Beiersdorfer einschlägt, finde ich richtig – keine Großspurigkeit, weitsichtige Verpflichtungen von wichtigen Führungskräften und immer wieder DEMUT, RESPEKT, BESCHEIDENHEIT.
Hoffentlich stört es hier nicht, aber wie es bei sportlichem Misserfolg auch ganz anders laufen kann, sieht man gerade in Nürnberg http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/1-fc-nuernberg-der-meerrettich-koenig-plant-den-umsturz-13174071.html
Besonders der Passus mit den Trikots hat mich erschreckt.
PS: Zu dem neuen Blog-Auftritt kann ich mich nur den gestrigen Worten von Hamuburgmini anschließen – fantastisch formuliert, dem ist nichts hinzuzufügen.
Jajaja…1961, Blut in den Schuhen. Früher war alles besser, wir hatten noch einen Kaiser. Und natürlich nicht zu vergessen – die satten Söldner. Man fragt sich, in welchem Lebensabschnitt dieser Mann diesen verzweifelten Hass auf jeden Profi-Fußballer des HSV entwickeln konnte oder ob es sich einfach um ein mentales Problem handelt.
http://mobil.abendblatt.de/meinung/article132640212/Zinnbauers-radikale-Verjuengungskur-beim-Hamburger-SV.html
Moin,
erstmal: sehr gelungenes neues Layout.
Die Vereinslieder der Gäste zu spielen, wäre tatsächlich eine angenehme Art, Gastfreundschaft zu zeigen und ein positives Alleinstellungsmerkmal (gibt es doch so nirgends in BL 1 und 2?). Doch scheint es mir ein typischer Fall von „die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit“. Wenn man sich deine erwähnten Zitate anschaut ist relativ klar, dass ein großer Teil der Anhängerschaft die Vereinslieder der Gäste lautstark niederpfeifen wird (ich will mir gar nicht vorstellen, welche Lärmpegel beim Lied der Bremer erreicht werden). Dann geht die Aktion mal ordentlich nach hinten los. Natürlich sollte man sich von ein paar Idioten nicht diktieren lassen, ob und wie Gastfreundschaft gezeigt werden kann. Die Idee muss zuerst bei den großen Fanclubs Unterstützung finden. Die haben zumindest Einfluss auf einen großen Teil der Stadionbesucher und können für die Sache werben. Wird Zeit brauchen. Denn immerhin: bei Länderspielen ist das Auspfeifen der Gästehymne mittlerweile stark abgeebbt.
Ich frage mich was denn so eine Umfrage soll. Das hat was mit Respekt und sportlicher Fairness zu tun. Vielleicht auch mit Mut. „Seht mal her wir in Hamburg erlauben unseren Gästen natürlich ihr Lied zu spielen. Ihr seid herzlich willkommen. Fühlt euch wohl. ABER die Punkte bleiben hier.“ Allerdings muss man vielleicht den Leuten zu gute halten, dass wir in der letzten Zeit zu oft haben Schmähgesänge über uns ergehen lassen müssen.
Trotzdem: die Ansage muss von oben kommen, mit einer Presseerklärung. Eine Umfrage ist genauso sinnlos, wie eine, ob die Deutsche Mark wieder eingeführt werden soll.
Ich unterstütze den Grundsatz, dem Gegner Respekt entgegen zu bringen voll und ganz. Ob jetzt das Abspielen des Vereinsliedes ein Bestandteil des Weges dorthin sein sollte oder nicht, kann man m.E. kontrovers diskutieren.
Ich persönlich finde Vereinslieder im Allgemeinen (und da unseres HSV im Besonderen) eher peinlich und könnte generell gut darauf verzichten. Anderen scheint das Lied allerdings ähnlich heilig sein wie Volkspark, Raute und rote Hose zum weißen Jersey.
Schwieriges Thema also. Vielleicht könnte man stattdessen ja etwas mit Fahnen in Beiderlei Vereinsfarben machen beim Einlaufen.
Zum Thema Vereinslied: ich kenne mich in der 1.Liga ja nicht so aus, aber gibt´s denn überhaupt Mannschaften in der 1. und 2. Liga (außer uns), die regelmäßig „die“ Vereinshymne der Gastmannschaft spielen?
Das Abspielen des Liedes hat den Vorteil, einem Gast ganz subtil zu zeigen, wie Scheiße man ihn findet, indem man einfach die falsche Hymne spielt. So geschehen bei uns am Millerntor letzten Dienstag, als statt der BRAUNschweiger Hymne nochmal dieses schreckliche Gejammere der 1860´er gespielt wurde. Da hat wohl jemand vergessen, die CD nach dem letzten Heimspiel zu wechseln 🙂
Ansonsten schickes neues Blog-Design, Respekt, was Du (Gravesen) für einen Aufwand betreibst für das, was Dir wichtig ist !
Vereinslied der Gäste in der Stadionshow? – Meinungsbild über HSV.de
Beim HSV ist die Idee entstanden, bei unseren Heimspielen stets das Vereinslied unserer Gäste in der Stadionshow zu spielen. Diese wird nach zahlreichen Gesprächen und einem Meinungsbild über HSV.de aktuell nicht weiter verfolgt.
Hamburg – Beim HSV ist die Idee entstanden, das Spielen des gegnerischen Vereinsliedes zukünftig zu einem festen Bestandteil eines jeden HSV-Heimspiels bzw. der NDR2-Fanshow werden zu lassen. Auf diese Art sollten unsere Gästen in Hamburg begrüßt und beim HSV willkommen geheißen werden.
Neben zahlreichen internen Gesprächen wurde diese Idee unter anderem auch hier auf HSV.de den Fans und Anhängern des Vereins zur Abstimmung gestellt, um ein weiteres Meinungsbild einzuholen.
Dabei haben wir festgestellt, dass es für diese Art der Begrüßung – die Abstimmung zeigte ein etwa ausgeglichenes Verhältnis – zurzeit keine Mehrheit gibt. Aus diesem Grund werden wir diese Idee aktuell nicht weiter verfolgen.
Vielmehr wollen wir aber weiter schauen, wie wir selber auswärts begrüßt werden und darüber zukünftig berichten.
Wir danken allen Beteiligten für die rege Diskussion zu diesem Thema.
Sehr guter Blog! Du sprichtst in der Tat das Hauptproblem unseres HSV an.
Diese Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die in großen Teilen des
Umfeldes herrscht, hat auch mit dazu beigetragen, dass wir heute da stehen
wo wir sind. Und das nicht nur sportlich.
Wolfgang Niedecken hat vor ein paar Jahren mal in einer Fernsehsendung, als
der FC mal wieder in Liga 2 verschwand gesagt, dass er es nicht mehr hören
kann, dass der FC in die erste Liga gehört, sondern dass er erst wieder dahin
gehört wenn er auch so spielt.
Genau dieses Problem haben wir auch, nur dass es noch nicht um die Zugehörigkeit
zur Bundesliga geht. Wir schweben da noch in ganz anderen Sphären.
Ich beobachte schon seit Jahren die Reaktionen in einschlägigen Foren, wenn mal
wieder Neuzugänge gehandelt werden und die häufigste Reaktion ist: „Was wollen
wir denn mit dem? Der ist doch maximal Mittelmaß…“
Das selbe bei gehandelten Trainern: „Wir brauchen jemanden der weiß wie
man Titel holt…“
Dass aber in den letzten 30 Jahren Vereine an uns vorbei gezogen sind, von
denen man es sich hätte niemals träumen lassen, haben die allerwenigsten
begriffen.
Was das Verhalten, oder das Denken der „richtigen“ Fans angeht, wird es
für die Verantwortlichen eine Mammutaufgabe werden hier etwas zu bewegen.
Solange es „Fans“ gibt die der Meinung sind, dass das Auseinandernehmen
eines Zugabteils zum Fußball dazugehört, oder dass man mit dem Werfen von
Bananen auf einen Torwart die Mannschaft unterstützt, wird sich nur sehr schwer
etwas ändern lassen.
Aber vielleicht klappt es ja doch mit der Hymne des Gegners…
Wer sich dem Internet mit einer „Welches Thema auch immer“ Diskussion aussetzt hat mindestens seit 1999 im Kälteschlaf gelegen.
Wenn ich mich schon genötigt sehe das gemeine Volk und damit auch diesen unausrottbaren Anteil von Vollpfosten, die zu jedem Thema irgendetwas Negatives absondern können, ohne sich je mit eben diesem Thema befasst zu haben, nach einer Meinung frage, geht das immer nur in Form von „Ja / Nein / Ist mir egal“.
Dann habe ich nach X Tagen ein sauberes 60 % so, 30 % so, 10 % wie üblich keine Meinung, ohne mich durch einen Wust von Schwachsinn zu wühlen.
Was mich aber hier wirklich aktuell zu einer Wut- und Brandrede im besten „Gernot Hassknecht“ Stil bringt, ist die die Frage nach dem Warum?
(Die folgenden Zeilen bitte ich zornerfüllt, mit hochrotem Kopf und mit überschnappender Stimme zu schreien.)
„Habt ihr HSV Vorstandsmitglieder eigentlich noch alle an der Kappe?
Da wurde am 25.05.2014 mit 87 % die Ausgliederung beschlossen, damit eben nicht mehr jeder Vollidiot mit dem tollen SC, mit dem Fanbeauftragten, mit scheinwerfergeilen AR Mitgliedern drohen kann und ihr Deppen habt nichts besseres zu tun, als die ehemaligen Einflußmöglichkeiten auf Vereinsebene nun ins Internet zu hieven!!
Ich habe wie 87 % aller HSV Mitglieder die Schnauze voll von so etwas. Ihr seid der Vorstand. Ihr entscheidet. Wenn ihr das Abspielen von Vereinsliedern der Gästemannschaft für eine gute Idee haltet, dann macht es!! Wenn ihr meint jemanden fragen zu müssen dann macht es im stillen Kämmerlein. Ich will jetzt endlich den neuen HSV erleben. Im sportlichen Bereich habe ich eine Engelsgeduld, denn da kann man nichts erzwingen, überall sonst will ich Siegertypen sehen und keine Jammerlappen, die eine gute Idee in den Sand setzen, weil da so ganz viele voll böse Menschen in dem Internetz sind!
VOOOOOOOOOORWÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄRTS!!!!!!!“
Komme erst jetzt dazu das neue Layout zu sehen.Einfach super!
Auf PC und Smartphone ist alles brilliant dargestellt.
Vielen Dank Dir und deinen Mitsteitern.
so..nun mal per handy versuchen,vllt klappt das ja auch..
Super Blog heute mal wieder,genau meine Richtung..schon traurig wie engstirnig manche denken,aber genau diese Engstirnigkeit herrscht seit 1983 vor.warum nicht mal neue Wege gehen und einfach mal die Gästehymne spielen?Manchmal kommt mir unser Verein vor wie eine fanbasierte Kolchose wo jeder mal seinen Senf zur Nichterfüllung beitragen darf..ich hoffe Didi dreht wirklich jeden Stein im Verein um…
auch ich waere mehr als bereit einen Geldbetrag hinsichtlich dem Blogvater zwecks Bierchen oder ähnliches zur Verfügung zu stellen,um Hamuburgminis Gedanken aufzugreifen,vllt bei einem Treffen im Stadion…dieser Blog macht mehr als Laune.
Menke
Schönes neues Layout und ein schöner Blog.
Ich denke, man kann die aktuelle Umfrage (mal abgesehen von der verbesserungsfähigen Umsetzung) noch, wie Du es schon verschiedentlich getan hast, in einer größeren Kontext stellen.
Da „der HSV“ ein ziemlich komplexes Gebilde ist, wie andere Großvereine mit zigtausenden Mitgliedern und Millionen von Fans auch, gibt es in einer zwangsläufig heterogenen Gruppierung solche, die einen HSV-Dünkel in sich tragen. Diese Leute sind weder nur „Plussis“ noch nur „Traditionstaliban“.
Diese Gruppe glaubt, der HSV habe einen Erbanspruch auf Vorrang und Spitzenklasse. Dabei wird konsequent ausgeblendet, daß die Fakten von mehr als 50 Jahren Bundesligageschichte diesen vermeintlichen Erbanspruch widerlegen. Und wenn man konsequent analysierte, wie oft und wie lange der HSV Entwicklungen hinterherhinkte oder sie vollkommen verschlief – man wäre als HSVer entsetzt.
Dieser Gruppe mangelt es an Respekt. Bei ihnen gilt zu konstatieren:
– Mangel an Respekt vor dem sportlichen Gegner per se, weil er nun einmal Gegner in einem sportlichen Wettkampf ist,
– Mangel an Respekt vor den Leistungen und (auch intellektuellen) Anstrengungen des Gegners und seiner Spieler, mit denen diese über Jahrzehnte die Wettbewerbsnachteile gegenüber dem HSV erfolgreich kompensiert haben,
– Mangel an Respekt vor dieser Wirklichkeit hat zur Folge, daß es auch einen eklatanten Mangel an Respekt gegenüber den Spielern des eigenen Vereins HSV gibt. Wieviele „bundesligauntaugliche“ Nationalspieler der HSV verpflichtet hat, geht auf keine Kuhhaut, glaubt man dieser Gruppe. Die Spieler, die das eigene Trikot tragen, werden als „Söldner“ beschimpft, die die Raute nicht respektieren. Dabei sind die Spieler nur die Sündenböcke der fehlgeleiteten Ansprüche der Fans und der fehlgesteuerten Vereins- und Unternehmenskultur.
– Mangel an Respekt auch dafür, daß man im Leistungssport nicht mit Erbhöfen, Traditionsbrimborium und branchenferner Vereinsmeierei, sondern nur mit harter, konsequenter, hartnäckiger Arbeit und angemessenen Maßnahmen Erfolge erzielen und Respekt für den eigenen Verein bei Fans „gegnerischer“ Mannschaften erreichen kann.
Hier fehlt es also auch an einem sportlichen Kerngedanken: Fair Play – gegenüber dem Gegner, aber auch den eigenen Spielern und auch dem eigenen Verein, insofern man nicht alles daran gesetzt hat, das eigene Scherflein zu dessen Verbesserung, Ansehen und Erfolg beigetragen zu haben. (Spieler-Desavouierung und -Diskreditierung durch Fans wie leitende Angestellte gibt (hoffentlich: gab) es wahrscheinlich nur beim HSV in diesem sagenhaften Ausmaß)
Apropos Traditionsbrimborium: Tradition ist schön gut und bildet einen Teil der Vereinsidentität und Fan-Identifikation. Wenn man es aber recht bedenkt, lebt man als Fußballer und auch Fußballfan vor allem in der unmittelbarsten Aktualität: in dem Zweikampf, bei dem Torschuß, den man in dieser Sekunde ausficht oder abgibt, oder live im Stadion oder vor dem TV verfolgt. Dagegen ist jedes Nach-Erleben nur schal, ein Nachklang oder Abklatsch. Und die Wahrheit der letzten 90 Minuten oder 34-mal 90 Minuten der letzten Saison sind deutlich wirklicher als die Saison vor 31 Jahren. Und das nächste Spiel und die nächste Saison sind die demnächst kommende Gegenwart, bei der man sich wiederum Gegnern stellen muß, die alles daran gesetzt haben, sich weiter zu verbessern. Und sie ist wichtiger als das soeben abgepfiffene Spiel oder die beendete Saison.