Wahnsinn, irre, großartig – wie die BILD berichtet, hat der HSV Lewis Holtby bereits mit dem dritten Spiel fest bis 2018 verpflichtet, muss aber die Ablösesumme in Höhe von € 6,5 Mio erst nach der aktuellen Saison überweisen. Na gut.

Das Volk jubelt erwartungsgemäß auf, weil Holtby in seinen bisherigen 5 Partien ganz passabel gespielt und vor allem viel gelaufen ist. Mit ihm wird die Hoffnung auf eine bessere Zukunft genährt, was ja eigentlich auch nicht verwerflich ist.

Bei mir tauchen aber automatisch zwei Fragen auf.

1. Wenn der HSV Holtby jetzt schon „besitzt“, muss der Verein doch wohl auch das komplette Gehalt des Spielers übernehmen, oder? Holtbys Bezüge bei Tottenham wurden auf ca. € 5 Mio. taxiert, eine Summe, die der HSV nie und nimmer bezahlen kann und wird. Wie also läuft das? Verzichtet Lewis freiwillig auf die Hälfte seines bisherigen Gehalts? Übernimmt Tottenham für diese Saison die Differenz, obwohl der Spieler bereits dem HSV gehört? Wohl kaum.

Was in erster Linie wie in genialer Schachzug ausssieht, könnte am Ende nichts anderes sein, als ein finanzieller Vorgriff auf die nächste Saison, mit dem Vorteil, dass man die Kaufoption rechtzeitig gezogen hat, die man aber wohl auch nach der Saison gehabt hätte. Alles recht nett, aber kein Grund, durchzudrehen.

2. Wie kommt die BILD schon wieder an Informationen bzgl Vertragsdetails? Ich dachte immer, aus dem Verein dringt überhaupt nichts mehr nach außen? Wer steckt dort schon wieder durch? Der Verein, um positive Meldungen zu kreieren? Der Berater? Der abgebende Verein?

Grundsätzlich sollte sich der begeisterte Fan endlich einmal darüber im Klaren sein, dass im Falle eines Transfers die eigentliche Transfersumme das geringste Problem darstellt. Der große Batzen ist im Normalfall nämlich das Gehalt, welches über Jahre bezahlt werden muss.

Die Rechnung „Wir holen Spieler XXX, das war’s und alles ist gut“, existiert nicht!