Es war der letzte Dienstag, da sprach der „Direktor Profi-Fußball“, Peter Knäbel, folgende Worte:

„Mich beschäftigt es, wenn nach einem Abschlusstraining die taktischen Überlegungen des Trainers dargestellt werden. Wir könnten die DVD vom Abschlusstraining auch gleich an den Gegner schicken…“

 

Was bei anderen Vereinen der Fußball-Bundesliga bereits seit Jahren Gang und Gebe und was in Ländern wie England oder Spanien außerhalb jeder Diskussion ist, nämlich zumindest das Abschlusstraining vor einem Pflichtspiel ohne Publikum (und somit auch ohne Pressevertreter) abzuhalten, scheint beim Hamburger Sportverein immer noch ein massives Problem darzustellen.

Lustig wird es an der Stelle, an der sich Herr Knäbel zum ersten Interview-Marathon („offiziell“ Abendblatt und Mopo) aufmacht, in diesen Gesprächen das Problem unter Garantie thematisiert hat und exakt die gleichen Schmierfinken, die von ihm „offiziell“ mit warmen Worten bedient wurden,  am Samstag darauf live vom Abschlusstraining twittern, filmen, fotografieren oder in Blogs sämtliche Details der letzten 1 1/2 Stunden preisgeben.

Green und Jansen für Lasogga und vdV jetzt mal in „A“. Joe zeigt Poker-Face…

Lasogga jetzt in „B“, bekommt einen Tritt ab, macht nach kurzer Pause wieder weiter

Drobny; Diekmeier, Djourou, HW4, Ostrzolek; Arslan, Behrami; Müller, vdV, Holtby; Lasogga in erster Elf

Im Training darf van der Vaart in der A-Elf ran. Vdv zentral, Holtby weicht nach links aus…

Jetzt darf plötzlich Kacar für Djourou im A-Team verteidigen. Cléber noch immer im B-Team

Abschlusstraining: im Stamm, bei wohl draußen. Klassischer Härtefall

Auch heute ließ Zinnbauer in der Anfangsformation Rafael van der Vaart im zentralen Mittelfeld spielen. Rechts neben ihm Nicolai Müller, links neben dem Niederländer Lewis Holtby. Und vorne Pierre-Michel Lasogga. Auf der Doppel-Sechs Tolgay Arslan und Valon Behrami, in der Viererkette natürlich Dennis Diekmeier, Johan Djourou, Heiko Westermann und Matthias Ostrzolek, dahinter das heutige Geburtstagskind, Jaroslav Drobny.

Spätestens hier, nur 4 Tage nach dem Interviewtag (bei Abendblatt und Mopo war es sogar am nächsten Tag, weil die Interviews am Freitag abgehalten wurden), muss man sich als Sportchef des HSV doch verarscht vorkommen.

Man thematisiert eine Sache, die dem HSV im Zweifelsfall einen Wettbewerbsnachteil  einbringen könnte und die gerade mit „Exklusiv-Interviews“ bedienten Herren vom Boulevard denken sich:

„Schön, dass wird drüber gesprochen haben, Kleiner…“

…und bohren weiterhin Löcher in die Absperrplanen, klettern auf Zäune etc.

Wie lange will sich der Verein von diesen Gestalten noch verscheißern lassen? Wie lange will der Verein warten, bis er endlich einmal eindeutig demonstriert, wer Herr im Volkspark ist?

Meine Befürchtung ist, dass wir darauf noch sehr lange warten müssen, denn…

„Wir sind noch nicht so weit..“

Das Gleiche gilt im Übrigen für diesen behelmten Pausenkasper auf seinem Fahrrad, der in HSV-Klamotten regelmäßig direkt vor den Kameras von Hamburg1, Sport1 und SKY ungehindert seinen Dreck über den Verein auskippen kann.

Irgendwie hatte zumindest ich mir etwas anderes erhofft, als ich am 25.05.2014 auf die 1 gedrückt habe, als es darum ging, HSVPLUS durchzubringen.