Nach 10 Spielen hat der HSV 9 Punkte bei einem Torverhältnis von 4: 12 Toren auf der Uhr. Zum gleichen Zeitpunkt der letzten Spielzeit waren es 12 Punkte bei 23:22 Toren. Das sind Tatsachen! (Für all diejenigen, die bereits jetzt wieder das große Weinen anfangen).

Nach dem 10. Spieltag der letzten Saison hatte der HSV folgende Gegner gespielt:

Schalke (A), Hoffenheim (H), Hertha (A), Braunschweig (H), Dortmund (A), Bremen (H), Frankfurt (A), Nürnberg (A), Stuttgart (H), Freiburg (A).

Die Gegner der aktuellen Saison hießen bisher:

Köln (A), Paderborn (H), Hannover (A), Bayern (H), Gladbach (A), Frankfurt (H), Dortmund (A), Hoffenheim (H), Hertha (A), Leverkusen (H).

Was sagt uns das? Zunächst einmal würde ich meinen, dass ein Blick auf die bisher gespielten Gegner und die Punkte (und Tore)-Vergleiche der Spielzeiten zeigt, dass es die sogannten leichten Gegner nicht mehr gibt, zumindest nicht für Mannschaften wie den Hamburger Sportverein. Garantierte Siege mit einer 70%-Leistung ist Vergangenheit, heute muss nahezu jede Mannschaft in jedem Spiel 100% geben, Ausnahme Bayern München.

Und es zeigt noch etwas, nämlich dass Punkte-Berechnungsspielchen vor der Saison mittlerweile nahezu albern anmuten.

Beispiel: Hätte man die ersten 3 Spiele der laufenden Saison vor dem ersten Spieltag betrachtet, hätte nicht wenige Fans auf irgendwas zwischen 6 und 9 Punkte getippt, schließlich spielte man gegen beide Aufsteiger und auch Hannover ist nicht unschlagbar.

Das Ergebnis ist wohl jedem bekannt, aus 6-9 Punkten wurde einer!

Die Unberechenbarkeit und Unvorhersehbarkeit der Ergebnisse machen eben aber auch eine gewisse Planbarkeit kaum möglich. Ich behaupte z.B., dass Mirko Slomka heute noch Trainer beim HSV wäre, hätte man in Köln mit 1:0 gewonnen (was durchaus möglich war) und hätte man in Hannover einen Punkt geholt. Der HSV hätte dann mit 4 Punkte aus 3 Spielen auf Tabellenplatz 10 gestanden und kaum einer hätte gemosert.

So aber entscheidet manchmal ein Pfostenschuss oder ein vergeigter Elfmeter über das Schicksal des Trainers, die Weiterentwicklung der Mannschaft und, nicht zu vergessen, kostet eine Trainer-Entlassung Millionen von Euro.

Natürlich gibt es an dieser Stelle wieder Ersatz-Bundestrainer-Schlauberger, die irgendwas von „Ich-kann-keine-Entwicklung-erkennen“ oder „da-ist-kein-System-erkennbar“ erzählen werden. Okay. Aber dann soll mir mal bitte einer erkären, welche „Entwicklung“ oder welches „System“ im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen zu erkennen war. Richtig, keines. Weil es keins gab.

Das Spiel war eine Klopper-Veranstaltung und hatte am Ende nur ein Gutes: Der HSV hatte gewonnen und lebenswichtige 3 Punkte eingefahren und wenn man mal ganz ehrlich ist, ist es am Ende das, was zählt. Was bringen uns Systeme und Taktikfüchse, wann am Schluss die Null steht und das nicht bei den eingefangenen Toren?

Aber – wohin geht die Reise jetzt? Soll man Ansagen wie die von Johan Djourou ernstnehmen, der von 20 Punkte bis zum Ende der Halbserie spricht? Ist das realistisch? Die Gegner heißen bis dahin.

Wolfsburg (A), Bremen (H), Augsburg (A), Mainz (H), Freiburg (A), Stuttgart (H), Schalke (A).

Bedeutet also 11 Punkte von 21 möglichen. Möglich, aber wahrscheinlich?

Mich interessiert eure Meinung.