Es stimmt, auf den ersten Blick erscheint es wenig logisch und dennoch stimmt es. 990 ist wirklich gleich 4, nämlich dann, wenn man sich als Bewertungsgrundlage die “Offensivbemühungen” des Hamburger Sportvereins betrachtet. Es ist tatsächlich wahr: Die hoch- bzw. überbezahlte Offensiv-Abteilung des HSV schafft es tatsächlich, die jämmerliche Performance der Vorsaison zu übertreffen und alle 247,5 min. einen Treffer zu erzielen.
Dabei ist nicht nur die Torausbeute das elemantare Problem, nein, der HSV schafft es ja nicht einmal, echte Torchancen zu kreieren. Das, was in des Gegners Hälfte stattfindet, ist schlichtweg nicht Erst- und in den meisten Fällen nicht mal Zweitliga-tauglich. Zufallsprodukte, hoch und weit-geschlagene Bälle auf einen Lasogga, der nicht in der Lage ist, auch nur einen Ball festzumachen, die verzweifelte Hoffnung auf Standardsituationen, die aber nach dem Weggang von Hakan Calhanoglu keine Wirkung mehr erzielen – das ist die Offensive des HSV 2014/15. Und damit steigt man ab!
“Erneut eine gute kämpferische Leistung”
Sorry, aber wenn ich sowas lese, kriege ich einen zuviel. Eine “gute kämpferische Leistung” ist kein Qualitätsmerkmal eines Bundesligisten, sie ist Grundvoraussetzung, sie ist unverzichtbar. Ich kann doch nicht ernsthaft einer Mannschaft, die zusammen mehr als € 50 Mio. pro Jahr an Gehalt einstreicht, zu Gute halten, dass sie läuft. Wo zur Hölle leben wir denn bitte? Viel trauriger ist vielmehr, dass man sich als HSV tatsächlich darüber freuen soll, dass die Herren Profis endlich zumindest die Grundzüge dessen verstanden haben, was ihren Beruf ausmacht.
“Experiment Zinnbauer” gescheitert
Trainer Zinnbauer nach der Niederlage: „Wir haben uns nichts zugetraut!“. Wahnsinn, es ist der helle Wahnsinn. Dies sagt nach der Niederlage in Wolfsburg ausgerechnet der Trainer, der vor nahezu jedem Pflichtspiel den Gegner in die Regionen des Champions League-Siegers erhebt und die eigenen Chancen auf einen Erfolg gleich Null setzt. „Wir haben kaum eine Chance, aber wir fahren trotzdem hin“. Und dieser Trainer erklärt jetzt, dass die Mannschaft, die er regelmäßig klein redet, sich nichts zugetraut hat. Surprise, surprise.
Wahrscheinlich ist es so, dass Zinnbauer selbst gar nicht so viel dafür kann, die „Aufgabe HSV“ ist, so wie es scheint, nicht zu lösen. Von niemandem. Zinngruber wurde ohne Vorwarnung von Beiersdorfer ins Amt gedrängt („Didi rief mich im 13.30 Uhr an, ich solle um 14.15 Uhr in sein Büro kommen“), der Vorstandsvorsitzende war zwar in der Lage, Slomka zu feuern (auf wessen Anweisung auch immer), aber er hatte keinen Plan B. So musste der bis dato erfolgreiche U23-Coach einspringen und heute zeigt sich, dass er es nicht kann.
Auch in der Ära Zinnbauer ist kein funktionierendes Spielsystem erkennbar, hinten wird zwar vieles weggetreten, aber sobald der Ball Richtung gegnerisches Tor gespielt wird, ist Feierabend. Das ist eines Bundesligisten unwürdig!
„Gegner auf Augenhöhe“
„Die Punkte müssen wir gegen Gegner holen, die sich mit uns auf Augenhöhe befinden“. Okay, aber wer soll das sein? Aufsteiger Köln (0:0) ? Aufsteiger Paderborn (0:3)? Frankfurt – Marktwert € 75 Mio. (1:2)? Hannover 96 – Marktwert € 70 Mio. (0:2)? Hertha BSC – Marktwert € 72 Mio. (0.3) ?
Diese Mannschaften befinden sich mit dem HSV (Marktwert € 80 Mio.) auf sogenannter Augenhöhe, die Ergebnisse kann jeder sehen. Und, wollen wir doch mal ganz ehrlich sein: Die Siege gegen Dortmund (Spielverlauf auf den Kopf gestellt) und Leverkusen (aus dem Stadion getreten) waren mehr Zufallsprodukt als erspielt.
„Lasogga noch nicht bei 100%“
Mal ohne Gag, das kann doch nur ein Witz sein. Natürlich konnte PML große Teile der Vorbereitung aufgrund einer Verletzung nicht mitmachen, aber seitdem sind 4 Monate vergangen, in denen der Spieler bei 9 Partien auf dem Platz stand. Wie kann es dann sein, dass der € 8,5 Mio-Mann immer noch nicht bei 100% ist? Sowas gibt es scheinbar nur in Hamburg. In Dortmund beispielsweise ist ein Marco Reus des Öfteren verletzt, aber der Spieler braucht nach wochenlangen Pausen immer nur ein oder zwei Spiele, um wieder an seine Bestleistungen anknüpfen zu können. Das Gleiche gilt in München für Ribery und wahrscheinlich in vielen anderen Vereinen ebenfalls. Nur in Hamburg bekommt ein Spieler nach einer Verletzung ein halbes Jahr Spielpraxis, um eventuell mal wieder bei 80% anzukommen.
Aufbruchsstimmung nach dem 25.05.2014 verpufft
Der Jubel in der Arena war groß, die Hoffnungen noch größer. Endlich wurde ausgegliedert, endlich wurde der Weg für neues Geld freigemacht. Die alten Schergen wurden in die Wüste geschickt und der Silberstreif am Horizont schimmerte golden.
Heute schreiben wir den 10.11.2014 und von der Aufbruchsstimmung ist außer einem gewaltigen Kater nichts geblieben. Das, was die Initiative HSVPLUS vollmundig versprach, blieb größtenteils Worthülse. Dabei war die Grundidee von HSVPLUS nicht nur richtig, sie war alternativlos. Aber eine gute Idee muss am Ende auch mit guten Inhalten gefüllt werden, sonst bleibt sie halt nur eine Idee.
Der HSV hatte nach dem 25.05. alle Chancen auf ein reset und Stand heute muss man sagen, der Verein hat die Chance verspielt. Nicht viel wurde neu, aber vieles blieb alt. Es wurde ein alter Fahrensmann zurückgeholt, anstatt jemanden unverbrauchtes und vor allem jemanden ohne HSV-Vergangenheit zu holen. Beiersdorfer selbst trifft wenig Schuld, denn er war der Einzige, der sich die Mission Impossible antun wollte. Aber es blieben halt – bis auf den alten AR – alle sitzen, die den Niedergang zu verantworten haben. Jarchow blieb, Hilke blieb, Wolf blieb.
Man opferte zwar einen Sportchef (zu recht) und einen Trainer (mal wieder), aber alles andere blieb kleben. Warum eigentlich? Warum kann man sich nicht auch von den eben Erwähnten trennen, wenn man doch den Mut hat, Trainer und Sportchef zu kicken? Auch die Herren sind nicht unkündbar und haben Verträge, die man beenden kann. Aber nein, davor machte man bis heute halt und man wird auch in Zukunft davor halt machen. Stattdessen wird jetzt mit Herrn Pletz der nächste Direktor installiert, ebenfalls ein alter Vertrauter, der aufgrund seiner Abendblatt-Vergangenheit beste Boulevard-Kontakte unterhält.
Resignation selbst bei Klaus-Michael Kühne
Und wenn es doch wieder schiefgeht? “Irgendwann ist mal der Ofen aus.” (Kühne im STERN am 25.10.2014)
KlauMi’s Geduld scheint zu Ende, wen wundert’s. Seit Jahren engagiert sich der Mann aus der Schweiz und seit Jahren sieht er mit an, wie eine Führung, ein Sportchef und einer Trainer nach dem anderen kläglich versagen. Man bekommt den Eindruck, dass selbst Extrem-Fan Kühne nicht mehr dran glaubt, aber andere glauben immer noch an Kühne, was für ein Fehler.
„Wenn er sein Geld verteilt, dann nach seinen Regeln. Er ist kein typischer Gönner. Immer wenn er etwas macht, will er etwas davon haben. Die Summe x gibt es nicht einfach so. Da wird noch um den Zinssatz gefeilscht.“
Sie sollten beim HSV nicht darauf hoffen, dass Kühne auf seine alten Tage in einem Anflug von Sentimentalität mit einem Handstreich all ihre Probleme löst. Sie gar in seinem Testament bedenkt, wie es ein Vorstand einmal halb im Spaß erklärte. Dafür werden sie auch weiterhin erfahren, wenn ihm etwas missfällt.
Dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
Wohin führt der Weg?
Betrachtet man die sportliche IST-Situation, die finanziellen Gegebenheiten, die nicht vorhandene Entwicklung, dann führt der Weg in dieser Saison in Richtung Liga 2, so ehrlich sollte jeder zu sich selbst sein.
Eine Offensive, bestehend aus Spielern wie Lasogga (Marktwert € 12 Mio), van der Vaart (€ 5 Mio.), Müller (€ 7 Mio.), Holtby (€ 7,5 Mio.), Jansen (€ 5 Mio.), Stieber (€ 1,7 Mio.), Green (€ 2 Mio.) schafft es, in 11 Spielen zusammen 4 Treffer zu erzielen.
Eine Offensive, bestehend aus Spielern wie Matavz (€ 4 Mio.), Werner (€ 3 Mio.), Altintop (€ 2 Mio.), Bobadilla (€ 2,5 Mio), schafft immerhin 14 Tore.
Und selbst wenn nicht in dieser Saison, dann halt in der nächsten? Nach dieser Spielzeit laufen 10 Verträge aus, Geld für Neuverpflichtungen ist nicht vorhanden. Aber halt, dann kommen ja Demirbay, Tah und Zoua zurück und alles wird gut.
Man muss auch mal Geduld haben
Stimmt, muss man. Aber irgendwann ist auch diese Geduld aufgebraucht und das ist jetzt der Fall. Wenn man beobachten muss, wie Jahr für Jahr, Monat für Monat, immer neue Würdenträger an dem Verein und seinen Gegebenheiten scheitern, ist’s irgendwann nichts mehr mit Geduld. Spätestens, wenn der HSV nach der Länderspielpause gegen die wiedererstarkten Bremer das Heimspiel verlieren sollte, brennt in Hamburg der Baum. Spätestens dann schießen sich die Medien auf den Mann ein, den sie selbst zu „Magic Joe“ erklärt haben. Spätestens dann werden Beiersdorfers Maßnahmen kritisiert und es werden härtere Fragen gestellt. Dies alles wird nicht zur Verbesserung beitragen, willkommen in der selbstverschuldeten Spirale.
Irgendwann habe ich mich gefragt, was ich mir vom Fußball erwarte. Meine Antwort, die nur für mich gilt, lautete:
“Ich möchte Einsatz und Begeisterung. Ich möchte Spielzüge und Überraschungen. Ich möchte schöne Tore und Jubel. Ich möchte Perspektive und Hoffnung. Ich möchte mitfiebern und Siege”.
Wenn ich das dann in der 2. Liga vom HSV bekommen, dann ist das eben so. Vielleicht besser, als dabei zuzusehen, wie ein sterbender Patient langsam dahingleitet.
Und siehe da, auch Kollege Schiller vom Abendblatt legt den Finger in die Wunde:
http://mobil.abendblatt.de/ab/sport/fussball/hsv/article134251004/Von-welchem-Geld-will-der-HSV-eigentlich-Drmic-bezahlen.html?config=mobile
Ganz plötzlich 🙂
Und heute Abend wird “Herr Scholz” bestimmt wieder schreiben, dass alles zu geil ist, die Print-Kollegen nur Käse schreiben und er an Didi glaubt
Was mich an all Punkten, viele sind meiner Meinung nach richtig, erschüttert, sind die ähnlichen Verhaltensmuster/Paralellen zur letzten Saison.
Erst wurde der Sportchef an die Luft gesetzt, kurz darauf folgend der Trainer.. Die zeitlichen Abläufe im Hinblick auf das Personal und deren Ergebnisse der Mannschaft sind nahezu vergleichbar. Man hat eine Vorbereitung mit
einem Trainer gemacht, dessen Spielphilosophie und darauf ausgerichtete Personalwünsche (Spieler) ungleich zu den Spielvorstellungen des aktuellen Trainers ist. Das große Problem hierbei ist die Erlernung von Automatismen, deren Grundlage die Sommervorbereitung sein sollte. Nach erfolgtem Trainerwechsel und Umstellung des internen Offensiv- und defensivspiels (nicht die Grundformation) hinkt der HSV auch in dieser Saison hinterher. Der Fan (auch ich) erkennt keine Spielidee, die Spieler zeigen entsprechend keine Kreativität, von Automatismen ganz zu schweigen. Dieses äußert sich vornehmlich im Spiel mit dem Ball (wie auch gestern gesehen). Kaum gelungene Ballstafetten oder überraschende Elemente, verbunden mit langen eigenen Ballbesitzzeiten, welche es dem Gegner wiederum ermöglichen sich darauf einzustellen. Dazu kommen dann die unbestrittenen mentalen Gesichtspunkte, dummes Tor, einem Rückstand hinterherrennend.. Den Willen kann man den Spielern nicht absprechen, ich sehe jedoch mehr eine immer größer werdende Verkrampfung die dazu führt, daß in Einzelspielermanier versucht wird die Situation irgendwie zu lösen… Paradebeispiel war bei Offensivaktionen Holtby, bzw. auch VdV der in den eigenen Strafraum lief um sich den Ball zu holen…
Nun stellt sich die Frage für die Verantwortlichen, wie darauf reagiert werden soll, bzw. diesen fortwährenden Kreis zu durchbrechen.
Möglichkeit 1: Entlassung des Trainers Zinnbauers nach einer etwaigen folgenden Niederlagenserie, neue Vorbereitung mit
neuem Trainer mit dem psychologischem Faktor des “Trainerwechsels”, oder
Möglichkeit 2: Man hält trotz aller Niederlagen / vermeintlich schlechten Spielen am Trainer fest und lässt jetzt bereits die neue Grundausrichtung mit aller Konsequenz spielen um zur Winterpause den erfolgten Rückstand zu den “gleichstarken” Gegnern “wett” zu machen, bzw. ein Stück weit voraus zu sein…
Stand heute, tendiere ich zur zweiten Variante, wobei der Druck der auf dem Verantwortlichen Dietmar Beiersdorfer samt Team enorm sein muss, da der Trainer bereits heute stark angezählt ist. Vieles hängt vom Bremen – Spiel ab, daß von Hrn. Knäbel als Reifeprüfung tituliert wurde. Dieses lege ich jedoch nur bedingt auf die Spieler, sehr wohl jedoch auf den Trainer um.
Klingt irgendwie ähnlich….
aus dem heutigen Paralellblog
”
Allerdings wurde auch dieses Jahr von der Führung ein eklatanter Fehler gemacht, als man sich dazu entschloss, Mirko Slomka die gesamte Vorbereitung machen zu lassen und ihn dennoch nach nur drei Bundesligaspielen absetzte. Slomka hatte die körperliche Basis erarbeitet und die taktischen Vorgaben eingebläut. Mit seinem Nachfolger Josef „Joe“ Zinnbauer wurde dann ein neuer installiert, der der Mannschaft nicht nur neues Leben einhauchte – sondern auch neue Vorgaben aufdrückte. Damit will ich mitnichten Zinnbauers Weg kritisieren, dennoch musste sich die Mannschaft sich neu orientieren. Wohl bemerkt die „neue“ Mannschaft, die sich gerade einzuspielen versucht hatte. „”
Das Aufbauspiel ist eine kollektive Aufgabe. Dazu braucht es keinen “guten Aufbauspieler”. In dieser Hinsicht hat sich der Fußball in den letzten Jahren doch sehr verändert. Die meisten Mannschaften praktizieren bei normalen Aufbau heute ein System in dem sich die offensiven Mittelfeldspieler immer wieder mit schnellen kurzen Sprints im Zentrum versuchen etwas Freiraum zu verschaffen, um den Ball dann entweder wieder zurück prallen zu lassen oder die Außen zu bedienen.
Ist genug Zeit, weil der Gegner weit genug weg, kommt auch schon mal eine Drehung in die Offensivrichtung (Idealfall).
Ich denke auch Zinnbauer will eigentlich so über Ballbesitz die Lücke finden. Zumindest ist er nach eigenen Angaben auch ein Freund des “Ballbesitzfußballs”. Diese Art Fußball zu spielen erfordert aber, dass die Mittelfeldspieler ständig sehr schnell in Bewegung sein müssen, um dem Ballführenden ein “Angebot” zu machen. Ob der HSV für dieses System die richtigen Spieler hat?
Das wage ich zu bezweifeln. Holtby und Müller sind eher Jungs für schnelles Konterspiel. VdV ist schlicht zu langsam, um sich durch kurze Sprints den Raum zu verschaffen. Stieber ist auch eher ein Konterspieler. Der Einzige, der da einigermassen in´s Profil paßt, ist Arslan.
In solchen Spielen wie gestern vermisse ich Milan Badelj. Es fehlt leider an allen Ecken und Enden an einem guten Aufbauspieler (Ich weiß, das ist wahrlich nicht die einzige Baustelle…). Behrami ist, meiner Meinung nach, ein klasse Spieler was die Defensiv-Arbeit (Abräumfähigkeiten!) betrifft, jedoch in seiner Ballsicherheit und in seiner Passgenauigkeit sehr beschränkt. Seine Fehlpässe haben der Mannschaft gestern unglaublich viel Laufenergie gekostet. Von Arslan halte ich nicht besonders viel; zwar zeigt er teilweise gute Leistungen, aber das reicht nicht.
Klar, auch ich kenne die prekäre finanzielle Lage des HSV und weiß, dass kein Geld für einen neuen Spieler in der Winterpause da ist. Umso mehr schmerzt es mich, dass ein Spieler wie Badelj, der selbstverständlich auch viele Tiefpunkte hatte und nicht immer glücklich ausssah, unter den widrigsten Umständen abgegeben wurde, um Geld für neue Spieler zu generieren.
Ich war mit zwei Freunden im Satdion gegen Paderborn und sah, wie er ein grottenschlechstes Spiel ablieferte und seinen Kopf hängen ließ. Daraufhin sagte ich zu meinem Freund, dass irgendwas vorgefallen sein müsse, die Körpersprache war überhaupt nicht gut (und zwar schon bevor der HSV zurücklag). Und wenig später war er dann geräuschlos weg. Kann mir vorstellen, dass da auch nicht alles ganz koscher abgelaufen ist bei dem Transfer…
Alles Gute in Florenz, Milan!
Super Blog ,Grave…
Ich habe gerade eben sämtliche Meinungen zum Zustand des HSV von Seevetal bis Melbourne gelesen…..Ich schwöre
Aber es scheinen 3 Gruppen zu existieren, die eine Gruppe wendet sich langsam ab und sagt, dann lasst sie Absteigen….die Zweite ist fassungslos über die Fähigkeiten der Spieler Ihre Schwächen auch unter dem neuen Trainer nicht abzustellen, allerdings auch entgeistert das es mit dem sympathischen Zinnbauer nicht so voran geht um der Mannschaft eine Handschrift zu verpassen die berechtigte Hoffnung macht auf Besserung im Offensivspiel. Und die dritte Gruppe ist die Geduldsfraktion als ob die Bundesliga ausgerechnet dem Dino mehr Zeit gibt als anderen Bundesligisten. Die Geduldsfraktion beneide ich, weil wirklich alles, was nicht funktioniert Geblitzdings wird.
Ich gehöre zu der Zweiten Gruppe, aber nicht weil mich technische Mängel der Spieler überraschen oder Statements nach Niederlagen die ich schon seit Jahren hier höre.
Mich entsetzt es eigentlich, das von Fachleuten analysiert wurde über welches Spielermaterial verfügt wird und was für Spielertypen hinzukommen müssen damit die Mannschaft erfolgreicher spielen kann. Und dann kommt es genau wie unter den vorherigen Trainern zu den heftigsten Leistungs und Einstellungsschwankungen.
Von hinten heraus wird der Ball vorzugsweise nach vorne geknallt in der Hoffnung das Lasogga den Ball fest machen kann oder ihn zum nächsten Mitspieler bringt, ein absolutes unbrauchbares Mittel, zum einen ist Lasogga für diese Anspiele technisch viel zu schwach, bei Direktablagen spielt General Zufall die größte Rolle.
Sollte es doch gelingen, rücken die Spieler nicht schnell genug nach, warum sollten sie auch ,sie kennen die Schwächen Ihres Kollegen das es besser ist gleich den Rückwärtsgang einzulegen.
Warum also keinen technisch stärkeren Spieler an Lasogga seine Seite stellen damit man vorne variabler agieren kann?
Das Aufbauspiel aus der Abwehr heraus ist eine einzige Katastrophe und das nicht nur weil die 5 Jungs hinten ,Drobny zähle ich mit,technisch im Mittelmaß mit Tendenz nach unten ausgestattet sind sondern weil die übrigen Kollegen sie durch mangelnde Bewegung und Anspielbarkeit allein lassen.
Eigentlich muss der Gegner gegen uns kein großartiges Pressing spielen das erledigen unsere unbeweglichen Spieler selbst.
Auf geht’s zu Behrami, Zweikampfverhalten Top, Einstellung Top…aber für die Spieleröffnung zu schwach, also untauglich. Wenn Arslan spielt ,ein gutes, ein schwaches…unglaublich schwankend in seinen Leistungen und deshalb kein Spieler auf den man sich wirklich verlassen kann.
Van der Vaart, so gerne ich den mag ,er findet nicht mehr statt, in meinen Augen hat er keine Akzeptanz bei seinen Kollegen ,egal was sie in Interviews von sich geben, denn auch der Kapitän gehört zu den Spielern die viel unterwegs sind aber nur in einem Tempo so das er sehr schlecht anspielbar ist und sich durch mangelndes Tempo kaum einmal freisprinten kann und sich so dem Gegner entzieht.
Holtby ein Spieler der sich reinhängt, der fleißig ist und über eine Top – Einstellung verfügt. Bei der Personalie Holtby, frage ich mich für welche Position er geholt wurde, es muss doch vorher eine Analyse gegeben haben welchen Schwachpunkt er in der Mannschaft beheben soll, so einen Spieler kaufe ich mit einem Plan in der Tasche und nicht weil er sich reinhängt und viel und lange laufen kann. Im Augenblick wird er von einer Position zur nächsten geschoben und das kreide ich den Verantwortlichen an ,das sie bei dem Spieler scheinbar etwas Einfallslos sind.
Der nächst ist Müller, für mich der Spieler den ich neben Lasogga setzen würde, der hat diese Schnelligkeit auf den ersten 15,20 Metern die du brauchst um in die Tiefe zu starten und in die Schnittstellen zu kommen umso selbst abzuschließen oder eben Lasogga einzusetzen, seine jetzige Position ist für mich eine einzige Verschwendung seines Talents.
Und so komme ich zu dem Schluss ,das einzige was analysiert werden muss ist die Analyse die vor der Saison gemacht wurde, denn dort liegt der Fehler und es wird höchste Zeit diese Fehleinschätzung der sportlich Verantwortlichen von eben Diesen korrigieren zu lassen. Und es sollte auch kein Tabu sein über die Systemausrichtung nachzudenken und ein System an die Fähigkeit der Spieler angepasst wird und nicht wie jetzt ,das die Spieler in ein System gezwungen werden was sie weder von der Spielintelligenz noch vom technischen Vermögen umsetzen können.
Verdichtung heißt das Wort, das dafür sorgt das der HSV in Richtung Liga 2 unterwegs ist und weshalb der BVB in der Offensive ohne Götze und Lewandowski in der Bundesliga nichts mehr gebacken bekommt.
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Immer anspielbare Spieler, wie Götze und Lewandowski, sind schwer zu ersetzen, selbst für einen wütend investierenden BVB. Beim HSV hingegen hat es einen solchen Spieler vielleicht zuletzt in der Person von Paulo Guerrero gegeben, der Bälle unter gegnerischem Druck annehmen und auf engstem Raum verteilen konnte.
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Beim HSV kommt leider neben den vorhandenen technischen Mängeln vieler Spieler, die mangelhafte Qualität des Trainermaterials hinzu, das nicht in der Lage gewesen ist den Spielern ein sauberes Passspiel beizubringen und zwar in dieser Reihenfolge:
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1) Passspielübungen ohne Bewegung zwischen zwei Spielern. Zunächst mit der Innenseite passen und annehmen. Später wird auch mit der Außenseite und dem Spannstoß geübt.
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2) Passspiel in Bewegung zwischen zwei Spielern die sich die Bälle zupassen während sie über den Platz laufen.
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3) Simulation gegnerischen Drucks während einer statischen Passspielübung in dem ein dritter Spieler andeutet von einer festgelegten Startposition versucht den Ball zu bekommen
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4) Simulation von Gegnerdruck mit einem dritten Spieler der von vorne auf die passenden Spieler zuläuft und versucht den Ball zu bekommen während die Passspieler über den Platz laufen.
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Bis zu Punkt 4 traue ich den meisten Millionären im Trikot des HSV zu eine vernünftige Übungsleistung abzuliefern.
5) Drei Spieler passen sich einen Ball mit hoher Geschwindigkeit innerhalb eines Kreises oder Quadrates zu und müssen innerhalb von dreißig Sekunden eine Mindestzahl von Ballberührungen aufweisen.
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6) In den Kreis kommt ein Gegner der versucht den Ball zu bekommen. Der Kreis wird mal größer und mal kleiner gemacht.
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7) Ein zweiter Gegner kommt in dem Kreis hinzu während der Kreis von Einheit zu Einheit kleiner gemacht wird, um den Druck des Gegners zu erhöhen.
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8) Die Anzahl der passenden Spieler, die den Ball in den eigenen Reihen zu behaupten haben, wird von 3 auf 5 erhöht. Danach wird die Anzahl der Gegner auf 3 erhöht während man verschiedene Feldgrößen Passbedingungen und Geschwindigkeiten festlegt.
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9) Verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Feldern und Spieleranzahl werden trainiert. Ziel ist es das Spiel mit und ohne Ball auf ein höheres Niveau anzuheben.
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10) Die Mannschaft bewegt sich als Einheit auf dem großen Feld und kann bei Bedarf die Räume derartig verdichten, dass Ballverluste des Gegners die logische Folge sind und das Umschaltspiel aber exakt in jenen hochverdichteten Räumen gelingt.
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Die Spieler des BVB haben diesen Weg, ähnlich wie hunderte andere Profis, irgendwann einmal versucht zu beschreiten doch der Unterschied zu vielen anderen Klubs war der das Klopp diese Entwicklung zur Grundlage seines Scoutings, Spielsystems und Trainingssystems gemacht hat.
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Die Spieler des BVB können in höheren Geschwindigkeiten auf engeren Räumen effektiver agieren als alle anderen Bundesligisten hätte man vor drei bis vier Jahren noch weiter ausführen müssen. Mitlerweile hat der BVB seine wichtigsten Spieler für dieses System an die Bayern verloren die mit Pep Guardiola einen Trainer von dem Club verpflichtet haben der auf diesem Gebiet seit über zwanzig Jahren erfolgreich forscht und entwickelt.
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Wenn der FC Barcelona die Mutter des hochverdichteten Spiels ist dann ist der HSV das exakte Gegenteil davon. Beim HSV stappeln sich alte unbrauchbare Spiel- und Entwicklungssysteme wie alte kaputte Flugzeuge auf einem Flugzeugfriedhof in Arizona (USA).
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Leider hat nicht nur der FC Bayern die Entwicklung des BVB nachgeholt und verstanden sondern auch ein Großteil der anderen Bundesligateams, was für den BVB ohne seine besten Spieler ebenso zum Problem wurde wie für den HSV dessen ältere und anscheinend nicht mehr lernbereite Spieler nicht mehr in der Lage sind den physischen und fußballerischen Aufwand zu betreiben.
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Und ebenso wie beim BVB kommt beim HSV die Angewohnheit hinzu regelmäßig den besten Spieler abgeben zu müssen, was sowohl spielerisch als auch psychologisch äußerst negativ auf die zurückgebliebenen Spieler wirkt.
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Der HSV besitzt eine Spielanlage von vorgestern und mit Bernhard Peters vielleicht den einzigen Analysten im Club des ehemaligen Europapokalsiegers der Landesmeister der komplexe Zusammenhänge bezüglich der Weiterentwicklung von Spiel- und Trainingssystemen versteht und letztendlich eine Wende herbeiführen kann.
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Der HSV benötigt eine moderne Spielphilosophie die in eine moderne Trainings- und Scoutingssystematik mündet.
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Am Beispiel des aktuellen BVB-Desasters kann der HSV studieren wie eine solche Philosophie in der Lage ist einen Club auch aus widrigsten Umständen wieder an die nationale und internationale Spitze zu bringen.
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Ich gehe davon aus, dass Klopp innerhalb der nächsten 5 Jahre mindestens eine deutsche Meisterschaft feiern wird und ihm das sogar mit dem HSV gelingen würde.
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Welcome back, Ashanti Gold.