„Beim HSV ist endlich Ruhe eingekehrt, es dringt nichts mehr nach draußen, die Medien stochern im Dunkeln und müssen sich was aus den Fingern saugen“

Bei aller Freundschaft – Bullshit. Die Medien müssen sich überhaupt nichts saugen, sie kommen nach wie vor an so gut wie jede Information, die sie gern hätten. Der einzige Unterschied zur Zeit vor dem 25.05.2014: Der Aufsichtsrat redet nicht mehr in jedes hingehaltene Mikrophon, aber auch das hat einen Grund. Es gibt eben nichts zu erzählen und das, was es gibt, hat der große Vorsitzende Gernandt letzte Woche in einer ausgewählten Runde zugegeben.

Man hat die Suche nach strategischen Partnern unterschätzt (obwohl Otto Rieckhoff während der gesamten Wahlkampfphase erklärte, man hätte aussichtsreiche Gespräche geführt. Die Wähler wurden meiner Meinung nach bewusst falsch informiert, wie sonst konnte es sein, dass man sich jetzt die Hilfe eines Bankhauses bedienen muss, weil Jahrhundert-Vorstand Hilke offensichtlich nicht in der Lage ist, irgendwas auf die Beine zu stellen)

„Wir haben am Anfang zu sehr geträumt es gibt irgendeinen Onkel, der schüttet das Füllhorn aus – egal was auf der anderen Seite passiert“

Großartig. Aus den Heilsbringern von gestern werden die Träumer von heute. Die Exzellenzen haben demzufolge zuerst einmal behauptet und dann gedacht. Allein dadurch, dass 120%-Kuddel jetzt den großen Ehrlichen raushängen lässt, wird der Umstand nicht besser.

Kühne kehrt dem HSV den Rücken

Der greise Wahlschweizer, der in der Vergangenheit als der Rettungsanker des angeschlagenen Tankers HSV aufgebaut wird, springt also ab, weil er mit und an dem Verein nicht genug verdienen kann. Ihm und seinen vermeintlichen Investitionen hat es Gernandt zu verdanken, dass er überhaupt dort sitzt, wo er sitzt, nämlich an der Spitze des AR. Spielt Kühne keine Rolle mehr, verliert der blonde Karl seine Existenzberechtigung.

Aber mit den Geständnissen des Aufsichtsratsvorsitzenden ist es nicht getan, bei einigen Direktoren hat man den Eindruck, als wäre der „Schuh HSV“ für sie ein paar Nummern zu groß.

Weiter im Text…

Peter Knäbel (sinngemäß) gegenüber dem HA: „Der Berater von Marcel Jansen ist in Portugal und verhandelt mit Benfica“. Jansens Berater, Gerd vom Bruch behauptet dagegen: „Da ist nichts dran. Es gibt keinen Kontakt. Das sind nur Gerüchte.”

So, und nun? Betrachtet man beide Aussagen, so muss man feststellen, dass wohl einer der Herren lügt, oder? Dieses Dilemma wäre aber zu verhindern gewesen, wenn sich der Knäbel-Peter gegenüber dem unsäglichen rasenden Reporter des Abendblatts überhaupt nicht geäußert hätte.

„Zu Gesprächen und eventuellen Zwischenständen geben wir keinen Kommentar ab, ich bitte um ihr Verständnis“

Punkt. Aus. Ende.

Kommunikation 6 – setzen!

Ivo Ilicevic reist aufgrund einer Wadenverletzung nicht mit ins Trainingslager nach Dubai (HSV)

Soweit, so gut. Die Tatsache, dass Glas-Ivo wieder einmal verletzt ist, kommt ungefähr so überraschend wie Heiligabend am 24. Dezember. Wie aber ist die Aussage des Spielers zu verstehen?

Aber der Spieler selbst zeigt sich verwundert. Er sei schon länger wieder fit und einsetzbar. Auch jetzt sei er gesund: „Wieso ich nicht mitfliege, weiß ich nicht. Das wurde mir auch nicht gesagt. Wieso das so läuft, weiß ich nicht.“ (Abendblatt)

Na wunderbar. Der Verein erklärt also eine Wadenverletzung als Begründung und diese ist offenbar gar nicht vorhanden. Böse Zungen würden behaupten: Der HSV lügt ! Wenn man mit dem Spieler nicht mehr plant und ihn insofern nicht mit ins Trainingslager reisen lässt, ist das das gute Recht des Vereins. Warum aber spielt man nicht mit offenen Karten und erfindet eine Verletzung, die es gar nicht gibt?

Kommunikation 6 – setzen!

Stolz postete Pierre-Michel Lasogga (23) via Twitter und Instagram ein Foto aus der HSV-Kabine. Der Stürmer präsentierte seine Schuhe. Und schrieb dazu: „Meine neuen Nike Hypervenom sind bereit…“

Das Bild brachte Lasogga eine Menge Ärger. Der 8,5-Mio-Einkauf musste sogar bei Klub-Chef Dietmar Beiersdorfer antreten. Die Werbung für den Konkurrenten von HSV-Ausrüster Adidas schmeckte den Verantwortlichen überhaupt nicht – zu Recht!

Jetzt greifen die HSV-Bosse durch. Wer künftig mit „falschen“ Schuhen aufläuft, muss zahlen.

Peter Knäbel (48), der „Direktor Profi-Fußball“: „Die Spieler haben Adidas zu tragen, es sei denn, es steht etwas anderes in den Verträgen. Der Status wird jetzt erstellt und dann knallhart umgesetzt. Wer sich nicht daran hält, wird sanktioniert. Wir haben auch die Berater der Spieler erinnert, was vertraglich festgeschrieben ist.“

Knäbel lässt derzeit eine Liste erstellen, welche Spieler persönliche Ausrüster-Verträge beim Klub angemeldet haben. Unstrittig sind das nur Rafael van der Vaart,Valon Behrami und Lewis Holtby (alle Nike). (BILD)

Gut gebrüllt, Löwe. Leider tauchte Lasogga zwei Tage später erneut mit Nike-Disko-Buffern auf dem Trainingsplatz auf und meinte, er kenne seinen Vertrag und er dürfe dies. Ja, was denn nun?  Kennt man in der Führungsetage des HSV die Verträge der Spieler nicht oder wie wäre es, wenn man sich in Zukunft erstmal schlau machen würde und dann mit großen Sprüchen an den Presse geht? Andernfalls macht man sich nämlich zum Vollhorst und es sieht so aus, als könnten einem die Spieler auf der Nase rumtanzen.

Kommunikation 6 – setzen!

Transferzeit, Gerüchtezeit. Die Berater streuen, die Berater bieten an, die Verein verhandeln. Alles nicht neu und für den HSV offensichtlich doch zu schwer. Selbstverständlich werden tagtäglich Namen durchs Dorf getrieben, aber warum muss man sich als Direktor Profi Fußball genötigt sehen, darauf überhaupt zu reagieren?

Gestern nun hatte der Knäbel-Peter offenbar reichlich Sabbelwasser getrunken oder aber er war aufgrund der Reise nach Dubai ein wenig aufgeregt. Auf jeden Fall bestätigte er das gesteigerte Interesse des Vereins an den Spielern Drmic, Kuzmanovic und Bielik. Besonders im Fall des 17-Jährigen Polen eine überaus unglückliche Sache, denn von dessen Besuch in Hamburg hatte bis gestern noch überhaupt keiner gewusst. Jetzt schon und ob dies dem HSV zum Vorteil gereicht, bleibt abzuwarten.

Auch an dieser Stelle frage ich mich: Warum??? Warum kann man nicht einfach sagen, dass man sich zu Gerüchten, aktuellen Gesprächen oder Transfers grundsätzlich nicht äußert? Man verkündet Transfers, wenn sie unterschrieben sind und vorher redet man nicht darüber, machen andere Verein auch. Nicht aber der HSV, hier ändert sich scheinbar nie etwas.

Kommunikation 6 – setzen!

Jeder, der jetzt meint, dass dies doch alles gar nicht so schlimm sei und alles reichlich übertrieben anmutet, dem empfehle ich folgendes:

Ersetze den Namen Gernandt durch den Namen Ertel und den Namen Knäbel durch den Namen Kreuzer. Viel Spaß dabei.