Sein wir doch mal ehrlich, eigentlich ist es doch wie immer, oder? Immer dann, wenn man meint, dass der HSV irgendwie den Weg raus aus dem Schlamassel finden könnte, schaffen es die Experten, sich noch ein wenig tief in die Scheiße zu manövrieren. Man selbst denkt dann immer, dass man es doch eigentlich gewusst haben müsste, schließlich hat die Szene irgendwie etwas Murmeltier-mäßiges. Dennoch, mit jeder dieser Enttäuschungen verliert man als Fan den Glauben ein wenig mehr und man verliert nicht nur den Glauben an die Mannschaft, man verliert auch das Vertrauen in die neuen Heilsbringer, die sich ganz besonders in diesen Tagen um Kopf un Kragen labern, allen voran der Assistent des Sportchefs, Peter Knäbel.

Knäbel: „Diaz ist jetzt nicht der Heilsbringer. Von Olic erhofft man sich sicher am meisten.“

Knäbel: „Valon Behrami ist auf einem guten Weg. Knieverletzung ist komplex. Wir brauchen ihn.“

Knäbel: „Die Partie in Paderborn ist ein Schlüsselspiel“

Dies sollen nur einige kurze Ausschnitte der Sprüche sein, die nicht nur entfernt an den guten alten Tankkarten-Inhaber Oliver „Presse-Olli“ Kreuzer erinnern, in diesem Sinne, es lebe „Presse-Pete“.

Keine Ahnung, warum sich der Knäbel-Peter in den letzten Wochen permanent bemüssigt fühlt, zu jedem Furz seinen Senf abzusondern, aber die Ergebnisse sind in den meisten Fällen eher unangebracht und kontraproduktiv.

Zum aktuellen Zustand des HSV hört euch euch bitte die Meinung der von mir geschätzten Britta Kehrhahn an:

 https://www.ndr.de/903/Das-Ende-aller-Illusionen,audio231372.html

Natürlich gibt es auch die Verzweifelten, die „ihren“ Verein in diesen Zeiten bis zum letzten Blutstropfen verteidigen, im Grunde müsste man sagen: „Gut, dass es sie gibt.“ Dennoch wären diese Jungs gut betraten, die Realitäten nicht zu verdrängen und sich ins Reich der Wahrheit zu begeben, so weh es auch tun mag. Die ständig penetrierte Mär von „dem, was man vorgefunden hat“ wurde bereits erfolgreich von Schweber Jarchow bemüht und auch da funktionierte sie nur bedingt. Auch wird gern und oft erwähnt, dass die handelnden Personen, besonders Coach Zinnbauer ja irgendwie die Hände gebunden wären, da er ja mit „Material“ arbeiten müsse, welches ihm die zahlreichen Vorgänger in desaströsem Zustand hinterlassen hätten. Bullshit.

Betrachtet man den aktuellen Kader (31) Spieler, so zeichnet Didi Beiersdorfer für die Existenz folgender Spieler verantwortlich:

Cleber, Jung, Ostrzolek, Behrami, Cigerci, Holtby, N. Müller, Green (ausgeliehen), Lasogga, Olic, Diaz. Desweiteren kommen die unter seinem Kommando beförderten U23er  P.Müller, Gouaida, Götz, Marcos hinzu. Genau genommen auch Marcel Jansen, denn ihn holte damals noch der Sportchef Dietmar Beiersdorfer.

Das macht zusammen 16 von 31 Spielern. Jetzt soll mir bitte einer erklären, wie man hier noch ernsthaft von sportlichen Altlasten reden kann?

Anyway, die Sprücheklopfer werden sich nicht ändern und ich will sie auch gar nicht ändern.

Kommen wir zum Thema Wintertransfers. Was ich von der Verpflichtung von Ivica Olic halte, habe ich bereits in Vorblogs dokumentiert und erklärt. Olic ist für mich eine emotionale, aber überflüssige Entscheidung, wenn man bedenkt, dass der HSV in der letzten Saison mit den Stürmern Lasogga, Zoua, Maggio und Beister immerhin 51 Tore erzielen konnte. Am Sturm liegt es also wohl weniger, aber bitte.

Nun also Diaz und diesen Transfer finde ich, nehme ich mal die Zwischengeräusche aus, tatsächlich sinnvoll. Nach dem Abgang von Milan Badelj, den ich nach wie vor mehr als bedauere, existiert auf dieser Position ein spielerisches Vakuum und vielleicht ist Diaz in der Lage, die Lücke zu stopfen.

Lest hierzu bitte ein Interview, welches von Arena-Leser Erik Griephan geführt wurde.

Und dann wäre da noch….

Trauerflor-Gate. Während alle Bundesliga-Teams am letzten Spieltag zu Ehren des verstorbenen Junior Malanda mit einem Trauerflor aufliefen, war es der HSV, das dies als einziger Club unterließ. Mir selbst ist es im ersten Moment gar nicht aufgefallen, aber die Unterlassung schlägt bereits hohe Wellen. Passt aber irgendwie zum HSV dieser Tage.