Ganz ehrlich – ich kann es nicht mehr hören.
„Der HSV braucht den Umbruch, sonst wird das nie was“
„Der Umbruch muss jetzt kommen…“
Ja, verdammt nochmal, wie oft denn noch? Wie oft wollen denn die Seelers, Helmers, Mopos und Abendblatts noch umbrechen? Ich kenne keinen Verein auf dieser Welt, in dem der Begriff „Umbruch“ derart inflationär bemüht wird und wo der nächste und der übernächste Umbruch alles zum Guten wenden soll, wie in Hamburg.
Wenn uns nicht Anderes oder Besseres einfällt, dann fordern wir halt den „Umbruch“. Das klingt immer irgendwie nach reset oder Neustart oder AUFbruch und das ist cool. Mit einem „Umbruch“ erkauft man sich auch immer einen neuen Welpenschutz, denn bekanntermaßen benötigt ein Umbruch ja seine Zeit. „Gebt den Leuten doch endlich mal ihre Zeit und habt Geduld, schließlich haben wir uns gerade zum 7. Mal in 8 Jahren umgebrochen“.
Der Umbruch beim Hamburger SV ist in vollem Gang. Frank Rost ist nur der erste einer Reihe von Kandidaten, die den Fußball-Bundesligisten verlassen werden. Nach dem Torwart-Oldie, dessen Abschied zum Saisonende am Montag verkündet worden war, wurde tags darauf bekannt, dass in Piotr Trochowski ein zweiter Führungsspieler den Traditionsclub verlässt. (Stern, 05.04.2011)
Nein, zu Hölle,es gibt keine Zeit mehr und es kann auch den nächsten Umbruch nicht mehr geben. Es wird Zeit für ein tragfähiges Konzept von einem Vereins-Wasserkopf, der der zweit-teuerste nach den Bayern ist. Exzellenzen, Vorstände, Direktoren ohne Ende. Ein Heer von Trainern, Co-Trainern, Physios und und und muss endlich dafür sorgen, dass der nächste Umbruch durch sowas wie Plan, Konzept und Ahnung ersetzt wird. Ansonsten können wir alle 11 Monate umbrechen, die nächsten 8 Monate Geduld haben, 2 Monate meckern und uns den letzten Monat auf den nächsten Umbruch freuen, der bekanntlich kaum Geld kosten wird.
„Die Verträge von Spielern, die zusammen ein Gehaltsvolumen von rund 15 Millionen Euro haben, laufen aus. Ich sehe das als große Chance“, kündigt der neue Sportchef Peter Knäbel den nächsten großen Umbruch bei den Hanseaten an. (Transfermarkt.de, 03.12.2014)
Die Forderung nach einem Umbruch ist das neue Ahnungslos, denn es ist nicht anderes als das Eingeständnis von Hilflosigkeit.
Vor der Saison 2011/2012 kamen 13 neue Spieler zum HSV, außerdem liefen Leihgeschäfte (Berg, Arslan, Rozehnal etc.) aus
Vor der Saison 2012/13 holte der HSV insgesamt 8 neue Profis, außerdem kehrte Maxi Beister aus Düsseldorf zurück.
Vor der Saison 2013/14 wieder 8 Neue, dazu die verliehenen Calhanoglu und Tesche.
Vor und während der aktuellen Saison 2014/15 verpflichtete Beiersdorfer insgesamt 13 neue Akteure plus die Spieler Götz, Gouaida, Marcos, P.Müller, Steinmann aus dem eigenen Nachwuchs. Außerdem endete die Leihe von Gojko Kacar.
Umbruch, Umbruch, Umbruch. Und natürlich wieder das Einfordern von Geduld, weil die neuen Spieler ihre Eingewöhnungszeit benötigen. Am Besten, man tauscht in alter HSv-Tradition während der laufenden Saison den Chef-Trainer, dann „erkauft“ man sich einen weiteren Aufschub, weil die Spieler doch erst die Philosophie des neuen Übungsleiters begreifen müssen.
Am Ende der Geschichte steht die gefühlte 32. Übergangssaison und man kann sich als HSV-Anhänger auf den nächsten Umbruch, die nächste Geldverbrennung, den nächsten Trainer und eventuell den nächsten Sportchef freuen.
Ein Murmeltier ist nichts dagegen.
Spricht denn ein Funktionär des Vereins auch vom Umbruch? Oder sind es nur die Medien oder Ex-HSVer (wie oben in den Auszügen)?
Knäbel wird doch mit „Chance“ zitiert, „Umruch“ wird von Transfermarkt benutzt. Beim Auszug darüber schreibt es ebenfalls der Stern. Benutzt zB Beiersdorfer das Wort inflationär? Gibt es dafür Quellen? Und bei den getätigten Investitionen hat man sich natürlich mehr erwartet.
Sonst ist es immer die „böse“ Presse, diesmal wird sie aber bereitwillig zitiert. Das passt nicht.
Dass es nicht so läuft wie viele Fans es sich vorgestellt haben nach 05/14 ist natürlich unbestritten!
Auf jeden Fall: Weiter so mit kritischen Blogs!! Kein Fähnchen im Wind! 😉
Solange man kein klares Konzept und Ziel hat und sich immer wieder von kurzfristigen Zwängen unter Druck setzen lässt macht ein sogenannter Umbruch keinen Sinn. Erst wenn die Vereinsführung genau weiss was sie will, kann sie den Verein und die Mannschaft entsprechend aufstellen, meinetwegen kann man dann auch von Umbruch sprechen. Aber solange man uns das Einbauen von etwas überdurchschnittlichen Regionalligaspielern und Panikverpflichtungen als Konzept verkaufen will, solange habe ich wenig Hoffnung, dass wir da auf dem richtigen Weg sind.
Es ist erschreckend, dass sogar die Medienvertreter, die das Dahinsiechen schon jahrelang aus nächster Nähe betrachten, immer noch nach Umbruch schreien, obwohl der Verein seit Jahren im Umbruch ist und sich aber nun wirklich keine Besserung abzeichnet.
Ich frage mich manchmal, wann ich eigentlich zuletzt ein gutes Gefühl hatte was das Vorgehen der Vereinsführung anbelangt. Das muss zu Anfang der Beiersdorfer/Hoffmann Zeit gewesen sein, als man junge Talente kaufte, mit Gewinn weiterverkaufte (und dabei vielleicht auch ein paar Mal Glück hatte), reinvestierte und die Mannschaft kontinuierlich besser zu werden schien. Ich weiss es aber auch nicht mehr genau, ist jedenfalls schon lange her…
„…Es ist erschreckend, dass sogar die Medienvertreter, die das Dahinsiechen schon jahrelang aus nächster Nähe betrachten, immer noch nach Umbruch schreien, obwohl der Verein seit Jahren im Umbruch ist und sich aber nun wirklich keine Besserung abzeichnet…“
Erschrekkend? Hehehe, nee, LOGISCH! Gerade die Pre$$titudes freuen sich doch über das gefundene Fressen – je mehr Chaos, umso leichter ist es, die Mindestzeilenanzahl vollzukriegen.
Dass es dem Verein dreckig geht, dass u.a. Spieler und andere Beteiligte Schaden nehmen, das interessiert die doch einen feuchten Dreck.
Es ist schon unglaublich, daß mit jedem Trainer- und Managerwechsel das Wort „Umbruch“ fällt. Wenn man die letzten Jahre betrachtet, hatte es beim HSV genaugenommen 2 „Umbrüche“ gegeben. Einen unter Frank Pagelsdorf / Holger Hieronymus und den anderen unter Frank Arnesen.
Die jeweiligen „Neuausrichtungen“ spiegelten sich in der Zusammenstellung / Taktik der Mannschaften. Der von Frank Pagelsdorf und Holger Hieronymus eingeschlagene Weg, einhergehend mit neuem Stadion und zwischenmenschlicher ruhiger, beständiger Arbeitsweise hielt sehr lange Zeit an (im Verhältnis zu den zurückliegenden Spielzeiten) und legte den Grundstein für die zukünftigen Ansprüche des HSV’s.
Diese Ansprüche wurden später unter Hoffmann öffentlich definiert (HSV unter die Top 20 in Europa, durchgehende Qualifikation im europäischen Geschäft).
Hingegen der andere „Umbruch“ (Altherrentruppe des HSV, Altersschnitt der höchste in der Bundesliga) durch mehrere Stellen im Verein unterwandert wurde und letztendlich nicht abgeschlossen wurde.
Der Rest waren mehr oder weniger Ergänzungen zu einem Team mit einen oder mehreren Spielern, aber eben OHNE Konzept.
Apropos Frank Arnesen:
Zuerst dachte ich beim lesen der Headline in der Mopo, daß Frank Arnesen nachtreten würde, aber denkste…
Nichts. Stattdessen wohlgefeilte, kurze Aussagen die seinen Fußballsachverstand zu Tage treten lassen.
Manche mögen vom Versuch der Rehabilitierung in der Transferpolitik sprechen, aber die Beurteilung der Spieler
und die zuletzt gezeigten Leistungen sprechen eher für Arnesen.
Wie „wenig“ Geld im Verhältnis für die Spieler Raikovic, Mancienne, Skjelbred, Rudnevs, Jiracek, Badelj, Töre, Sala, Adler, ausgegeben wurde. Man stelle sich nur vor, daß Arnesen in seiner ersten HSV Saison noch DeBruyne hätte verpflichten können (vorausgesetzt er hätte gespielt wie Bremen). Der HSV wäre nicht in Abstiegsangst geraten. Man stelle sich vor, man hätte in seiner zweiten Saison Eriksen anstelle VDV geholt…. Mit einer Verpflichtung in dieser Richtung, einhergehend mit der Verpflichtung von „Calla… „für die darauffolgende Saison, hätte sich der HSV in eine viel bessere Position gebracht Spieler zu verkaufen und einen adäquaten Ersatz für den wechselwilligen Son zu holen, eben ohne sich aufgrund der Liquidität einschränken zu müssen.
Was ich damit sagen will ist, daß der VDV-Transfer eine rückwärtsgewandte Entscheidung war, die den HSV in seiner späteren Handlungsfreiheit (hierbei schließe ich Kreuzer mit ein – viel durfte er nicht ausgeben…- ) ausbremste. Danach,
und das sieht man an der Verwendung der Mittel war kein Geld vorhanden und kein potentieller Verkaufskandidat der den Handlungsspielraum vergrößerte. Das kann man an der Verpflichtung der Personalie Zoua festmachen,
Son ging für 7Mio an Leverkusen und man holte stattdessen Zoua für 1Mio.
Das schlimme dabei ist, daß Zoua vom darauffolgenden Manager und dem Trainer als TOP-Torjäger – als 1zu1 Ersatz- geholt wurde und so für den Spieler einen unerreichbaren Druck aufbaute. Der Spieler Zoua konnte dem nie gerecht werden.
Man stelle sich nur vor, wie der HSV heute unter Arnesen dastünde.. Im Vergleich zu den getätigten Ausgaben dieser Saison muss man von Peanuts reden die Arnesen aufgewendet hat. Das macht mich immer noch fassungslos…
Wie sagte Olaf Kortmann zuletzt bei den „Anderen“ (womit er aber Recht hatte): „Wenn das Konzept steht ist der Trainer austauschbar“ (sinngemäß).
Ob Fink der richtige Trainer gewesen ist, weiß ich nicht, aber der Sportchef hatte ein eindeutiges Konzept und vor Allem: VERTRAUEN in die Spieler, was mit das Wichtigste ist.
Zwei Themen möchte ich noch ansprechen
Verhältnis von Vertrauen und Vertragsverlängerung.
Raikovic hatte zuletzt das Vertrauen von Trainer Zinnbauer, es ist auch anzunehmen, daß Raikovic in den nächsten Spielen das Vertrauen des Trainers genießen wird.
Wer glaubt, das ein 26jähriger Raikovic (zwar mit erlittenem Kreuzbandriss, aber in der Blüte seiner Fußballerkarriere), bei einer möglichen Vertragsverlängerung auf Gehalt verzichtet weil er die Stadt so toll findet, der irrt. Mit jedem weiteren Spiel, bei gleichbleibender Leistung rechtfertigt er jeden Cent und bringt Direktor Knäbel in Zugzwang hinsichtlich einer Verlängerung…
Ist eigentlich bei den Direktoren Vertrauen in die Spieler vorhanden, wenn man von Vereinsseite mit einer potentiellen Vertragsverlängerung warten möchte? Ist von höherer Stelle Vertrauen in den Trainer vorhanden wenn Spieler eingesetzt werden dessen Verträge auslaufen und sich bei jedem guten Spiel „teurer“ machen? Wie passt das zusammen?
TvH verlässt AR:
Was soll man davon halten? Umbruch im AR? Weg von der Fussballkompetenz? Wollte man nicht mehr KnowHow Träger?
Was treibt den HSV, TvH so einen Schritt zu tun? Könnte es sein, daß TvH damit eine Stelle als „Direktor“ oder gar Trainer angehen könnte? Vielleicht beim HSV weil doch das Vertrauen in JZ nicht stimmt? 6Monate raus und dann operativer Wiedereinstieg?
Ein Hauch von anbahnender Klüngelei, ich bin gespannt was kommt…
Nun mach hier mal nicht den Troll, sonst müsste ich dich verklagen 🙂
🙂 🙂 🙂
Bitte nicht verklagen Grave! Lösche lieber meine unsachlichen, trollähnlichen Kommentare! 🙂
Alles nur keine Klage… 🙂
Nun ist es also raus. TvH bleibt dem HSV erhalten. Suche nach Talenten als Investionsmodell für potentielle Talente. Was als „große Geschäftsidee“ kolportiert wird, klingt, ohne die Einzelheiten zu kennen doch sehr zweifelhaft. Feststeht, daß die versprochene Kompetenz im AR nur noch mit Hrn. Nogly dargestellt wird. Dieses widerspricht allen getätigten Ankündigungen. Könnte man im AR nicht einen „Umbruch“ machen?
Es stellt sich auch niemand die Frage, was Heesen dafür bekommt. Oder denkt jemand ernsthaft, der Mann arbeitet umsonst ?
Ich sollte mehr KonTrolle lesen bei meinen Texten, habe mir ja glatt einen „Scholz“ geleistet bei den Talenten…
Hr. von Heesen wird sicherlich nicht nur auf Provisionsbasis arbeiten. Das Grundgehalt wird dem eines besseren Scouts in Direktorenposition angemessen sein. Hinzu kommt dann eine wahrlich stattliche Provision im Erfolgsfall…Nachtigall ich hör Dir trapsen…Und wenn es mit Zinnbauer nicht mehr laufen sollte, ist ein potentieller Trainerkandidat mit HSV-Backround in greifbarer Nähe…
Das gefällt mir alles nicht, bevor der HSV über ein Investorenmodell im Scouting nachdenkt, sollte doch die eigene Maschinerie geprüft werden.
@Grave:
Kannst Du sagen, wie das Scouting heute organisiert ist? Hat sich hier seit der Ausgliederung / Einstellung Knäbels etwas verändert? Gibt es eigentlich noch die unter Arnesen/Congerton installierte Datenbank?
Stand heute sieht es für mich eher danach aus, als wenn der HSV im Scouting – Bereich Geld sparen möchte und so eigene „Assets“ vernachlässigt.
@Mini Kann ich dir leider nicht sagen. „Jörni“ spricht ja nicht mehr mit mir, nachdem ich kenntlich gemacht habe, dass der HSV „noch nicht soweit“ ist. Ich bin unglaublich traurig, aber die Nummer hat sich demnächst ohnehin erledigt. 🙂
Wie jetzt? Hat sich demnächst ohnehin erledigt?
Was heißt das Grave?
Passt der „Jörni“ nicht mehr ins Konzept von „Pleetzi“? Oder ganz etwas anderes? Stehe gerade trollmäßig auf dem Schlauch? Büdde nicht falsch verstehen und klagen… 🙂